Missionslogbuch SD 67625.1 (17.08.2390 / 23.03.2012)

  • Anwesende: Egidius Muller / Ben Kingston, Mowraq, Taylor Munro, Schrottbot / Trip Tucker, Tom Paris, Rachel Nechayev
    Zeit: 20:15 - 23:50 Uhr
    Map(s): rpg_ussvoyagerv2



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    Computerlogbuch der San Diego
    Captain Nechayev
    Sternzeit 67625.1:


    Drei Wochen ohne einen wirklichen Logeintrag...und entsprechend kann ich auch hier anfangen. Es ist kaum etwas passiert und genau begann auch unser heutiger Morgen..nichts zu berichten, Mr. Mowraq brachte wieder einmal sein tägliches “Grr” vor um seinen Unmut über die Lage zu äußern..wie gesagt ein ganz normaler Tag.
    Doch dann passierte etwas..die romulanischen Schiffe aktivierten ihre Waffen und visierten die Bioschiffe an. Ich ließ sofort einen Kanal öffnen und fragte nach, was da los war, worauf ein sehr aufgeregter romulanischer Captain mir mitteilte, dass 8472 seine Crew telepathisch angreife und es schon erste schwerer Verletzte gäbe.
    Ich bat ihn um medizinische Daten hierzu - es hatte auch in der Vergangenheit schon ähnliche Angriffe gegeben - welche wir kurz danach dann auch erhielten, doch dann berichtete der romulanische Captain auf einmal von Kopfschmerzen und brach zusammen; die Com-Verbindung wurde ebenfalls getrennt.


    Etwa im selbem Moment stürmte Mr. Mueller auf die Brücke und begann etwas von “Töten” zu schreien, ehe er zusammenbrach und auf die Krankenstation gebeamt wurde. Ein Scan ergab, dass das Gehirn quasi “gebraten” sei durch die telepathischen Angriffe, auch unsere Crew wurde nun also angegriffen.
    Die Romulaner antworteten nun nicht mehr, wir aktivierten den roten Alarm, ließen die Schilde ständig rotieren und ich befahl eine Nachricht an die Romulaner zu senden und sich dann vorerst zurückzuziehen; Mr. Paris sollte uns 10 Lichtjahre wegbringen.
    Die meisten romulanischen Schiffe folgten auch, eines allerdings reagierte nicht. Während wir noch rätselten, was der Grund sein könnte - ein geheimer Plan, eine andere Taktik - und überlegten, wie wir das Schiff retten könnten, nachdem klar wurde, dass die Crew einfach nicht mehr handlungsfähig war, wurde plötzlich ein Signal an diesen Warbird gesendet und er explodierte, wobei er drei Bioschiffe durch die Explosion ebenfalls zerstörte.
    Wie Mr. Mowraq durchaus treffend anmerkte war dies zwar die Taktik von Feiglingen, aber dennoch sehr effektiv.
    Wir versuchten nun uns eine Taktik zu überlegen, wie wir die noch verbleibenden elf Bioschiffe außer Gefecht setzen konnten, allerdings drängte die Zeit: mehrere romulanische Schiffe antworteten nicht mehr und auch auf der San Diego waren immer mehr Crewmitglieder betroffen, obwohl sich Mr. Muller in der Zwischenzeit wieder im Maschinenraum eingefunden hatte.
    Die Nanosondentorpedos standen bereit und da die Zeit drängte und uns nur noch vier romulanische Schiffe zur Seite standen beschloss ich Kurs auf die Bioschiffe setzen zu lassen und die Kampfstationen zu besetzen.
    Wenig später erreichten wir dann auch die Schiffe und eröffneten das Feuer..die ersten vier Torpedos waren Volltreffer und die Bioschiffe wurden zerstört, auch wenn die Nanosonden dieses Mal deutlich länger brauchten als bei vorherigen Versuchen.
    Nun hatten wir es also noch mit sieben Bioschiffen zu tun, wenig später waren es noch fünf, aber zu diesem Zeitpunkt war ein romulanischer Warbird bereits kampfunfähig und antwortete nicht, wenig später waren es drei..wir waren nun also mit einem einzigen weiteren Warbird allein.
    Mr. Mowraq schlug vor, die Warbirds zu zerstören, um damit weitere Schiffe zu zerstören, aber im Gegensatz zu den Romulanern selbst wollte ich nicht hunderte von Leben opfern, egal wie groß der Erfolg wäre.
    Da uns wenig später aber auch die Nanosonden-Torpedos ausgingen und normale Waffen kaum Schaden anrichteten ließ ich nach dem Schiff mit der geringsten Crew suchen - das waren immerhin auch noch fast 150 Leute - und diese in die Shuttlerampe beamen; in deren Zustand haben sie davon wahrscheinlich sowieso nicht viel gemerkt.
    Nachdem der Transport abgeschlossen ist schickte ich zur Sicherheit lieber doch ein Sicherheitsteam runter und ließ den Bereich abriegeln, ehe wir das Feuer auf den leeren Warbird eröffneten - allerdings ohne größeren Erfolg.
    Als wir schon am Verzweifeln waren sendete das einzige noch verbliebene aktive romulanische Schiff erneut ein Signal an das verlassene Schiff und dieses explodierte, wobei es alle Bioschiffe bis auf eines mitnahm.


    Mr. Paris wollte schon ein Kamikatzemanöver durchführen - durch einen einzigen schweren Treffer war die San Diego bereits wieder sehr schwer beschädigt worden - doch dann begann das Schiff sich zurückzuziehen, sehr zum Unmut von Mr. Mowraq.
    Das Schiff konnten wir nun ignorieren, wichtig war nun nur, dass wir die immer noch aktive Singularität für den Moment verschlossen.
    Wir setzten also trotz der schweren Schäden einen Kurs mit vollem Impuls - Warp stand uns nicht mehr zur Verfügung - auf die Singularität und ich ließ Ms. Munro einen Deflektorimpuls vorbereiten, doch die Beschädigungen waren zu stark. Wir erreichten zwar die Koordinaten noch und konnten den Puls auch aktivieren, es reichte allerdings nicht um die Spalte wirklich zu verschließen, sodass ich den Deflektor deaktivieren ließ und Mr. Paris, Mr. Mowraq und Ms. Munro mit dem Flyer losschickte, auch wenn sie dafür zunächst die Romulaner aus der Shuttlerampe bringen mussten.
    Der Flyer startete kurz darauf, während die ersten romulanischen Schiffe sich wieder zurückmeldeten und das verbliebene Bioschiff die Singularität passierte.
    Während also zumindest hier alles wieder besser zu laufen schien sah es auf dem Schiff anders aus. Das Ausfallen des Deflektorpulses war kein Zufall, es gab mehrere schwere Schäden; die Phaserbänke waren komplett leer gebrannt, der Maschinenraum stand im wahrsten Sinne des Wortes in Brand, der Warpantrieb war ausgefallen und auch sonst waren mehrere Systeme schwer beschädigt.
    Während das Team im Flyer den Puls ausrichtete und die Singularität langsam verschwand, betrat ein schwer angeschlagener und blutener Mr. Muller die Brücke. Da ich zunächst noch beschäftigt damit war den Fortschritt des Außenteams zu überwachen sah ich dies nur im Augenwinkel und sagte nur, dass hier nicht die Krankenstation sei - ich rechnete mit einer Turboliftfehlfunktion.
    Er kam dann jedoch immer näher, klammerte sich an mir fest, spuckte Blut und begann irgendwas von “Göre” und schweren Schäden zu erzählen. Geschockt beamte ich ihn per Ort-zu-Ort Transport auf die Krankenstation, aber wie ich später erfuhr war das bereits zu spät.
    Mir ging diese Szene nicht mehr aus dem Kopf, aber in dem Moment blieb keine Zeit dafür, der Flyer machte Fortschritte und so nahm ich das mir vom Bot angebotene Tuch an, wischte meine Uniform ab und überwachte weiter den Status des Flyers, welcher seine Mission schon bald erfolgreich abschließen konnte.


    Kurz darauf betrat ein junger Kadett - den ich nie zuvor gesehen hatte, kam offenbar aus der ehemaligen Modas-Crew - auf die Brücke und teilte mir mit, dass er der letzte verbleibene Ingenieur sei; alle anderen seien tot und der Maschinenraum komplett zerstört.
    Auch wenn ich zumindest den ersten Teil nicht wirklich glauben konnte - gestern waren es noch neun Ingenieure gewesen - sagte ich ihm er solle sein Bestes tun die Schäden aufzulisten, während ich den gerade zurückgekehrten Mr. Paris bat bei den Romulanern nachzufragen, ob jemand als Ingenieur aushelfen könnte.
    Doch bevor irgendwas weiter passierte nahm der Kadett sich einen Phaser - woher auch immer der so schnell kam, niemand konnte mehr reagieren - und erschoss sich selbst; löste sich direkt vor unseren Augen auf.
    Für ein paar Sekunden herrschte absolute Stille auf der Brücke, sogar der rote Alarm schien zu verstummen, ehe mir bewusst wurde, was es jetzt zu tun galt.
    Wir hatten später Zeit zum Trauern und Innehalten, jetzt mussten wir das Schiff zurück zur Station bringen.
    Da nun auch der Impulsantrieb versagte und wir ohne halbwegs intakten Maschinenraum auch kaum Möglichkeiten zur Reparatur hatten ließ ich Ms. Munro einen Kanal zum nächsten Romulanerschiff öffnen, welches sich bereit erklärte uns kurz danach zur nächsten Station zu schleppen, dieser Abschleppdienst begann auch wenig später.
    Ich ließ den roten Alarm beenden und übergab Mr. Paris das Kommando über die Brücke, während ich mich in meinen Raum zurückzog...und begann die Akten der verstorbenen Ingenieure genauer zu lesen.
    Die Hälfte - und insbesondere, die durch die Zerstörung von Modas zu uns gestoßen waren - hatte ich kaum gekannt und nie die Gelegenheit gehabt länger mit ihnen zu sprechen, dennoch waren sie Teil dieser einmaligen Crew gewesen.
    Und nun war es an mir ihre Verwandten zu kontakten und ihnen diese traurigen Nachrichten zu überbringen.
    Während ich bei den ersten noch versuchte die Hintergründe näher zu erklären, jedem einzelne sagte wie großartig, mutig und tapfer ihr Sohn oder ihre Tochter ihren Dienst getan hatte beließ ich es später bei einfachen Beileidsbekundungen..die ganze Situation war nicht einfach.
    Dieses Schiff hatte nicht zum ersten Mal Crewmitglieder verloren und es hatte schon Gefechte mit deutlich mehr Opfern gegeben, dennoch war jedes einzelne wieder eines zuviel.
    Als ich alle Angehörigen informiert hatte begann ich eine Anfrage nach neuen Offizieren an das Sternenflottenkommando zu senden und fügte der Liste an Ingenieure schließlich noch einen Counselor hinzu - wir alle, ich eingeschlossen, konnten diesen im Moment brauchen.


    Als ich auch das abgeschlossen hatte begann schließlich auch noch Mr. Muller zu mir zu sprechen..zumindest dachte ich das. Natürlich wusste ich, dass er tot war und unmöglich mit mir sprechen konnte, dennoch begann ich eine Diskussion mit ihm wieso ich getan und befohlen hatte, was ich tat; wie wir so hunderte von Romulanern vor dem sicheren Tod retten konnten und dass die Alternativen deutlich schlimmer gewesen wären.
    Mir war und ist auch bewusst, dass ich quasi mit meinem Unterbewusstsein, mit meinem Gewissen, letzten Endes also mit mir selbst diskutierte, aber all das spielte in dem Moment keine Rolle, ich dachte wirklich ich würde mit dem echten Mr. Muller sprechen.
    Natürlich kamen wir zu keinem Ergebnis und natürlich gab es für beide Seiten gute Argumente, ich war dennoch weiterhin überzeugt das richtige getan zu haben, so schwer die Konsequenzen auch wogen.


    Bei all dem war ich schon fast froh, als es mitten in dieser Diskussion an der Tür klingelt und die Stimme für den Moment aufhörte. Ich kehrte vom Fenster zurück an den Schreibtisch und ließ die Tür öffnen..wollte es jedenfalls. Doch auch die Tür hatte einiges abgekommen und ging nur zur Hälfte auf, sodass Commander Tucker den Rest..”manuell” erledigen musste.
    Ich war zunächst einmal froh ihn zu sehen - zumindest hatte ein Ingenieur, der Chefingenieur, überlebt, doch an seinem Gesichtsausdruck konnte ich schon erkennen, dass sich das bald ändern sollte.
    Er übergab mir zunächst auf einem PADD den kompletten Schadensbericht - die letzten waren schwer zu toppen, aber dieser kam nah ran - und sprach von einem Totalschaden, was wir letzten Endes aber beide dann revidieren mussten, da die Romulaner mit ihrem Station Experten auf diesem Gebiet sind und schon einmal das Unmögliche möglich gemacht haben.
    Auch wenn das natürlich nicht unbedingt dazu beitrug die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der San Diego zu erhöhen, war eine Komplettüberholung zwar zeitaufwendig, aber möglich.
    Viel wichtiger war uns beiden - bis hierhin waren wir uns noch einig - das Wohlergehen und die Moral der Crew, wir beiden erkannten, dass die Crew - sowohl körperlich als auch moralisch - am Boden war.
    Und genau hier begann die nächste Diskussion: Mr. Tucker war absolut der Meinung, dass der Entschluss den Romulanern zu helfen und in das Gefecht einzugreifen falsch gewesen sei.
    Dies hierher nichts Ungewöhnliches, jeder Offizier hatte seine Meinung dazu und das zu äußern war ich durchaus gewohnt. Doch das hier ging viel weiter, spätestens als er meinte, ich sei - entgegen seiner früheren Beobachtungen - nicht anders als meine Mutter.
    Ich versuchte möglichst ruhig zu bleiben und ihm all meine Entscheidungen zu erklären - was angesichts Mr. Muller’s Stimmte und einer klingonischen Oper, die über die Schiffslautsprecher lief, nicht einfacher wurde - aber gerade das legte mir als negativ aus.
    Auf meine Frage, was er an meiner Stelle getan hatte konnte er mir zwar keine genaue Antwort geben - nur dieses “Selbstmordkommando” nie begonnen zu haben - aber er war dennoch überzeugt davon, dass mir das Schiff und vor allem auch die Crew völlig egal seien und ich arrogant handeln würde.


    Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich nur versucht hatte zu helfen, ohne unsere Hilfe wäre Hunderte von Romulanern dem sicheren Tod geweiht gewesen und als Sternenflottenoffiziere war es unsere Pflicht Notleidenden - erst Recht Verbündeten - in solchen Situationen zu helfen, selbst wenn wir dabei Risiken eingehen und uns selbst in Gefahr bringen.
    Ich brachte viele weitere Argumente vor, aber letzten Endes realisierte ich auch, dass dies eine einfache Diskussion war, die mit Worten, Zahlen und Argumenten zu gewinnen war.
    Wir beide - auch wenn ihm das nicht bewusst war - hatten die Bilder dieser Toten vor Augen, ich hörte Mr. Muller weiterhin und wir werden das beide eine ganze Zeitlang nicht vergessen. Der einzige Vorteil an dieser Situation; daran, dass wir erneut im Dock festsitzen ist, dass wir alle nun Zeit haben das zu verarbeiten..andernfalls hätte ich mir eine ganze Weile Urlaub genommen.
    Mr. Tucker schloss sein Plädoyer schließlich damit ab, dass er verkündete einen ausführlichen Bericht an das Sternenflottenkommando zu senden und diesem mitzuteilen, dass ich nicht geeignet für die San Diego sei - sein gutes Recht, aber ich bin mir sicher, dass auch das Sternenflottenkommando erkennen wird, dass es hier keine andere Möglichkeit zu handeln gab.
    Spezies 8472 griff die Romulaner und später auch uns ohne erkennbare Provokation an, jeder Versuch einer friedlichen Kontaktaufnahme scheiterte und erst als fast alle romulanische Schiffe ausfielen und auch bei uns mehrere Fälle auftraten beschloss ich 8472 anzugreifen...ich war mir sicher das Richtige getan zu haben; kann es denn falsch sein, das eigene Leben in Gefahr zu bringen, um hunderte zu retten?
    Als Mr. Tucker den Bereitschaftsraum dann doch noch verlassen hatte - und mit einem lauten Scheppern die Türen “verschloss” - nahm ich Kontakt zur romulanischen Station auf, koordinierte die ersten Reparaturen und teilte den Romulanern mit, sich bei Fragen hierzu vorerst an Commander Paris zu senden, ehe ich auf die romulanische Station beamte.


    Nach einem kurzen Gespräch mit dem Commander Station buchte ich einen Platz auf dem nächsten romulanischen Transportschiff und werde in Kürze in den Alpha-Quadranten zurückkehren. Noch weiß ich nicht wie lange und was mich dort erwarten wird, aber für den Moment brauche ich etwas Abstand von der San Diego und dem, was dort passiert ist, dem was die Offiziere dort teilweise über mich denken.


    Computer, alle Kommandocodes auf Commander Paris übertragen


    =C= Bestätigt.


    Hiermit übergebe ich temporär und bis auf Weiteres - wie z.B. meine Rückkehr auf die San Diego - das Kommando über die U.S.S. San Diego an Commander Tom Paris.


    =/\= Log Ende

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