Mich hat die Serie von der ersten Episode an nicht abgeholt. Typische 08-15 Serie, wie sie heute fast nur noch rauskommen. Letztlich - ich glaube, ich habe das schon mal gesagt - könnte man auch einfach den Titel tauschen oder die Charaktere wechseln. Discovery ist einfach nur irgendeine Sci-Fi Serie.
Das ist schade, dass Dich die Serie als solche nicht gepackt hat. Damit lässt sich auch schwerlich argumentieren. Auch wenn ich denke, dass Dich zumindest einzelne Episoden der zweiten Staffel positiv überraschen könnten.
Zu dem Punkt, dass es sehr beliebig erscheint und das auch jede andere Standard-Sci-Fi-Serie sein könnte, habe ich mir vorhin einmal Gedanken gemacht. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass das auf die meisten Serien zutrifft, sofern sie nicht gerade zufällig die ersten ihrer Art sind. Und zu einem gewissen Teil traf das auch schon auf die vorherigen Star Trek-Serien zu. Bei DS9 hat man es mit Babylon 5 beobachten können. Mein Eindruck (und das ist natürlich rein subjektiv) ist, dass es nur früher, sei es TNG, DS9 oder Voyager, schlicht Star Trek war, welches als erste in den Sinn kamen und die uns für das Genre begeistert haben. Es gab nur nicht viel ernstzunehmende Konkurrenz. Das ist heute anders und so entsteht der Eindruck, Serien wie nun in diesem Fall Discovery, hätten das eingebüßt, was Star Trek besonders gemacht hat. Ich denke, dass es anders herum ist. Das, was Star Trek so besonders macht, findet sich heutzutage einfach viel öfter im gesamten Genre. Es gibt viele einzigartige Science Fiction-Serien mit eigenen Konzepten, überzeugenden Plots und gut erarbeiteten Charakteren.
An dieser Stelle nehme ich durchaus zur Kenntnis, dass Discovery da nicht ganz oben mitspielt. Es ist ein Versuch gewesen, alte Fans wie eine potenzielle neue Zielgruppe gleichermaßen anzusprechen, da geht zwangsläufig für beide etwas verloren.
Dieses auf Gedeih und Verderb Darstellen von Frauen in starken Rollen oder Homosexuellen.
Ist das ein Problem? Schadet es den Serien? Ich denke, es ist einfach zeitgemäß. Ich empfinde es nicht als eine auf Gedeih und Verderb gepushte Agenda, sondern schlicht als Darstellung der heutigen Lebensrealität. Es ist nun einmal so, dass ein nicht geringer Teil der Bevölkerung nicht - ist das Wort hier korrekt? - heteronormativ lebt. Homosexualität, LGBTQ, was auch immer man jetzt betrachtet, das ist kein "Randphänomen" oder etwas, das es zu scheuen gilt. Nur weil ich heterosexuell bin, Männer nicht attraktiv finde und romantischen Szenen zwisczhen Männern nichts abgewinnen kann, schadet es mir doch auch nicht, wenn dies in Film und Fernsehen und allen anderen Medien entsprechende Aufmerksamkeit bekommt und dargestellt wird. Ich finde diese aktive Abscheu davor etwas bedenklich, ich dachte wir wären heutzutage aufgeschlossener.
Das ist jetzt keine persönlich gemeinte Kritik, vielmehr ganz allgemein. Vielleicht ein Thema, das man anderswo ausführlicher diskutieren könnte, wenn das gewünscht ist.
was ist falsch mit denen
Nichts.
Anstatt man einfach eine interessante Story bietet. Technisch ist die Serie natürlich einwandfrei...Tolle Effekte, CGI - aber das ist ja mittlerweile Standard.
Die ist, meiner Meinung nach, in der zweiten Staffel erheblich stärker geworden. siehe oben. Aber es geht mir nicht ums missionieren, ich will meine Meinung nicht aufdrängen. Ich empfehle aber an dieser Stelle die Folgen "New Eden" (Episode 2) und "If Memory Serves" (Episode 8 ), als Beispiele von guter Star Trek-Story im ersten Fall und einer kleinen Reise in die Nostalgie und wie klassisches Star Trek heute aussieht im zweiten.
Es gibt auch Discovery Shorts (bei Netflix unter "Trailer und sonstige" oder so zu finden), die durchaus einen Blick wert sind und auch relativ kurz und somit nicht zeitintensiv. Die nehmen aber zuweilen Bezug auf den Plot der zweiten Staffel.