Missionslogbuch SD 67914.0 (30.11.2390 / 05.09.2012)

  • Anwesende: Scuso Jones, Pilot Marshall, Thomas Zimmerman, Taylor Munro / Harry O’Kim, Jacob Taylor, Ethan Godrick, Charles Tucker /Tali’Zorah vas Neema, B’Elanna Torres
    Zeit: 19:10 - 22:45 Uhr
    Map(s): rpg_ussvoyagerv2


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    Computerlogbuch der San Diego
    Captain Torres
    Sternzeit 67914.0:


    Ich war heute bereits eine Stunde früher wach - wer soll unter diesen Umständen schlafen - und beschloss die zusätzliche Zeit zu nutzen.
    Nach einem kurzen Rückgang und Check auf der Brücke übergab ich Mr. Taylor das Kommando - keine gute Idee wie sich später herausstellen sollte - und ging in meinen Bereitschaftsraum.
    Wie ich mir gestern schon vorgenommen hatte rief ich als erstes Mr. Godrick und fragte, ob er Zeit hätte, Commander Tucker und er hatten wohl gerade einiges zu tun, aber er meinte das ließe sich einrichten und klingelte auch wenig später an der Tür.
    Ich bat ihn herein, ließ ihn Platz nehmen und begrüßte ihn noch einmal offiziell zurück an Bord.
    Wir sprachen über die Crew dieses Schiff als unsere gemeinsame Familie, seine Rückkehr an Bord und den Krieg, wie es ihm mit all dem ging und kamen dann auch bald auf das eigentliche Thema zu sprechen, den Grund wieso ich ihn eingeladen hatte: wieso er zurück an Bord gekommen ist.
    Wir sprachen über den Tod seiner Frau und wie wir die einzige Familie waren, die er noch hatte und wir beide waren uns in unserer Wut auf die Kha’ak einig..es war zwar Jahre her, aber auch hatte mit der Zerstörung der Voyager durch die Kha’ak viele Freunde verloren und konnte seinen Schmerz nachvollziehen.
    Ich bot ihm daraufhin an ihm jederzeit zu helfen und mit ihm gerne ein paar Holodeckprogramme zu testen, um sich abzureagieren.
    Er begann auch zu versprechen, dass er voll dienstfähig sei und Admiral Cain ihm das bestätigt habe, aber das interessierte mich nicht. Ich hatte die Berichte gelesen, aber auch die waren mir egal.
    Ich kannte Commander Godrick lange genug und wusste, dass er - egal unter welchen Umständen - stets alles für dieses Schiff und diese Crew gegeben hatte, das war alles was ich brauchte.
    Ich ernannte ihn - sofern Commander Tucker keinen Widerspruch einlegte, was angesichts der Beziehung zwischen beiden recht unwahrscheinlich war - wieder zum stellvertrenden Chefingenieur und ließ ihn anschließend nach seiner Bitte weiterarbeiten zu dürfen wegtreten.


    Kurz bevor Mr. Godrick den Raum verlassen hatte waren wir auf Warp gegangen, ich eilte also auf die Brücke um nachzufragen, was da vor sich ging. Ms. Munro und Mr. Taylor schoben sich gegenseitig die Schuld zu statt Antworten zu geben, letztlich erfuhr ich dann aber, dass ein fremdes Schiff - die U.S.S Mekka uns Rendezvous- Koordinaten gesendet hatte und die beiden Offiziere beschlossen ohne weiteres einen Kurs zu setzen...wir hatten weitere Gespräche mit den Mitgliedern der Flotte geplant und unser neuestes Crewmitglied wurde gar panisch, als wir auf einmal auf Warp gingen...ich widerrief diese Befehle und befahl dem Piloten - da Mr. Moreau krank war übernahm ein Offizier namens Marshall die heutige Schicht - wieder zur Flotte zurückzukehren.
    Dort angekommen rügte ich Ms. Munro und Mr. Taylor mit einem bösen Blick, als der heraufgeeilte Mr. Tucker nachfragte was passiert sei.
    Anschließend schickte ich Commander Tucker mit einem kleinen Team rüber um die abschließenden Gespräche durchzuführen, er freute sich schon auf das EVA-Anzug tragen.
    Ich bat ihn außerdem unser neuestes Crewmitglied zu mir hochzuschicken, ich freute mich schon sie endlich näher kennenlernen zu können.


    Nachdem das Shuttle gestartet war zog ich mich also in meinen Raum zurück, konnte mich zuvor aber gerade noch rechtzeitig selbst bremsen Mr. Taylor erneut das Kommando zu übergeben und gab dieses stattdessen an den völlig überraschten Piloten.
    In meinem Raum wartete ich dann, doch als sollte nicht lange dauern, bis auf einmal eine Nachricht von der Brücke kam, dass ein “Admiral N.” uns kontaktiert hätte und meinte wir sollten sofort zu den Rendezvous-Koordinaten fliegen..alle gingen sofort von Nechayev aus und gerieten in Panik, überlegten wie genau sie sterben würden, als ich Befehl dem Schiff unsere derzeitige Mission zu übersenden und mitzuteilen, dass wir derzeit nicht weg könnten.
    Wenig später ging das Licht aus und mehrere Systeme ausfielen. Ich eilte sofort auf die Brücke und sah auch schon den Grund..ein Schiff stand direkt vor uns im All und nachdem die ersten Systemen nach wenigen Sekunden zurückkamen stellte ich auch fest, was das Problem war..das Schiff hatte sich mit hohem Warp genähert und direkt vor uns enttarnt, das war zuviel für unsere Systeme- ich befahl Mr. Godrick, der über die Com berichtete, dass alles wie ein Weihnachtsbaum leuchte so schnell wie möglich alles wieder in Ordnung zu bringen.
    Ich wollte in diesem Moment dem Piloten des Schiffes einfach eine..Lektion verpassen, aber dann wurden wir auch schon gerufen und ich versuchte mich so gut es ging zusammenzureissen, als der Kanal geöffnet wurde.


    Dort sah ich dann auf einmal jemand auf dem Schirm, den ich absolut nicht erwartet hatte: Commander “Scuso” Jones. Es schien die Zeit zu sein, in der unseren alten Crewmitgliedern konfrontiert wurden und zusammentrafen..Godrick, Jones.
    Doch im Gegensatz zu Commander Godrick war ich bei Commander Jones dieses Mal nicht gerade erfreut ihn zu sehen, was allerdings nicht an ihm, sondern an der Situation lag.
    Ich machte ihm Vorwürfe, wurde dabei auch lauter, als es sich für einen Captain gehörte und musste mich zurückhalten ihn nicht zu beleidigen. Stattdessen kündigte ich an eine offizielle Beschwerde an das Hauptquartier zu senden, er hatte unser Schiff und unsere Crew ohne Grund in Gefahr gebracht und lächelte auch noch, als er erklärte, dass er uns nur einen Schrecken einjagen wollte, als wir nicht zum Rendezvous-Kurs kamen.
    Angeblich hätte irgendein Admiral- übrigens nicht Nechayev- ihm genau diesen Befehl gegeben.
    Lächerlich. Aber ich hatte so oder so genug gehört und fragte wieso er denn nun eigentlich dort sei, was er von uns wolle.
    Daraufhin verschwand das Schiff plötzlich von den Sensoren - wir sahen es allerdings noch vor uns - und Mr. Jones erklärte, dass er Weiteres mit mir unter vier Augen besprechen würde.
    Angesichts der Situation und der Tatsache, dass er meine Crew und das Schiff in Gefahr gebracht hatte hielt ich es nur für fair, dass alle - zumindest die Brückenoffiziere - erfahren wozu das Ganze war.
    Als Jones sich weigerte und irgendwelche “Verschwiegenheitsbefehle” sendete ließ ich kurzer Hand den Kanal schließen, was Mr. Taylor “sehr gerne” tat.
    Vielleicht eine Überreaktion, aber ich war wütend und sauer, er hatte ohne irgendeine Not 150 Personen in Gefahr gebracht und ich war nicht bereit das so schnell zu vergessen.
    Ich konnte mit Commander Tucker’s Hilfe die Flotte über einen verschlüsselten Kanal überzeugen uns zu folgen und wir gingen kurz darauf auf Warp.


    Nach wenigen Minuten Flugzeit meldete Mr.Taylor dann, dass jemand versuchte eine Verbindung zu uns aufzubauen und Systeme zu übernehmen.
    Ich befahl sofort roten Alarm und eine Sicherung aller Systeme und des Hauptcomputers - offenbar hatten die Kha’ak ein neues Spielzeug gefunden.
    Doch wenig später wurde klar, dass nicht die Kha’ak dahinter steckten, sondern Commander Jones und die Crew der Mekka...ich befahl allen Offizieren auf der Brücke sich für eine Enterung zu bewaffnen und als Mr. Godrick nachfragte was denn los sei gab ich ihm denselben Befehl.
    Ich versuchte noch Commander Tucker auf dem fremden Schiff zu kontaktieren und ihm zu befehlen im Notfall Waffengewalt einzusetzen, aber mittendrin wurde auch unser Com-System abgeschaltet.
    Wenig später standen wir wieder direkt vor der Mekka und wurden gerufen.
    Ich wollte dieses Chance nutzen um Commander Tucker zu warnen, aber unser Com-System wurde weiterhin gestört, nur ein Kanal zur Mekka war möglich.
    Nur wenige Sekunden später meldete Mr. Godrick allerdings, dass es ihm gelungen war den Upload-Link zu unterbrechen - ich hatte ihm zuvor auf seine Nachfrage was das sei hin befohlen alles zu tun diesen Link abzuschalten.
    Besser hätte das Timing nicht sein können.
    Ich befahl sofort alle Waffen zu laden und die Schilde hochzufahren, ehe ich dem Ruf antwortete - noch einmal würde ich mich nicht so einfach geschlagen geben.
    Für einen kurzen Moment spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken das Feuer zu eröffnen, denn ich konnte zum ersten nicht wissen was die Absicht der Mekka war - vielleicht hatten die Kha’ak das Schiff übernommen und Commander Jones für ihre Dienst eingespannt oder dazu gezwungen, vielleicht hatte Spezies 8472 oder ein abtrünniger Gründer diese Form angenommen oder oder..
    Einfach die Systeme eines anderen Föderationsschiffes zu hacken, alle taktischen Systeme wie Waffen und Schilde abzuschalten und es dann zum Umkehren zu zwingen war definitiv eine feindliche Handlung und rechtfertigte alleine schon das Eröffnen des Feuers.


    Für den Moment beschloss ich aber alles bereit zu halten und einen Kanal zu öffnen. Mr. Jones erklärte dann, dass er für die Sabotage verantwortlich sei und es keinen anderen Weg gegeben habe mich zu überzeugen und seine eindeutigen Befehle umzusetzen.
    Erst jetzt erklärte er worum es eigentlich genau ging: die Tarnvorrichtung der Mekka und einige andere Systeme sollten in anderem Umfang auch auf der San Diego eingebaut werden und würden im Krieg helfen, woraufhin ich ihm erklärte, dass wir keine Kha’ak brauchen, wenn wir schon gegeneinander Krieg führen und unsere Schiffe ausschalten.
    Wir diskutierten noch eine Weile weiter, bis ich ihm - vielleicht etwas zu deutlich, aber das war in dem Moment egal - sagte, dass ich, wenn ich die Wahl zwischen ihm und einem Kha’ak hätte, jederzeit eher ihn erschießen würde nach allem was passiert war.
    Er begann dann mit irgendeinem Kriegsgerichtsverfahren und allem Möglichen anderen anfangen zu müssen, aber das interessierte mich in dem Moment herzlich wenig.
    Wir wussten, dass die Kha’ak unsere Feinde waren, aber er nutzte sein Wissen und seinen Rang als Sternenflottenoffizier aus, um uns zu schaden und Unschuldige in Gefahr zu bringen.
    Letztlich wurde unser Gespräch aber beendet, als sich eine Flotte von Kha’ak Schiffen näherte.
    Ich schloss den Kanal und sprach mit Commander Tucker erneut eine Fluchtroute ab, es gab allerdings ein Problem: einige kleinere Transportschiffe der Unbekannten hatten ihre Antriebe beschädigt und konnten nicht beschleunigen..nach einer Diskussion mit Commander Tucker über unsere Möglichkeiten - Evakuierungen und Traktorstrahl waren beide ausgeschlossen - beschloss ich schließlich trotz aller medizinischen Risiken und mehrerer Einwände von Commander Tucker die Fremden auf den beschädigten Schiffe auf andere Schiffe zu beamen.
    Die Transporterräume und der Maschinenraum arbeiteten mit Hochdruck, aber letztlich gelang es nur rund ein Drittel aller Personen von Bord zu beamen, ehe die Transporter überluden. Es blieb keine Zeit mehr und somit mussten wir wohl über übel auf Warp gehen und die restlichen etwa 100 Personen zurücklassen.


    Wir sahen auf dem Schirm gerade noch wie die Kha’ak Schiffe eintrafen und das Feuer auf die kleineren Transporter eröffneten, während die Mekka zurückblieb um die Linie zu halten...was natürlich aussichtslos war.
    Die Stimmung auf der Brücke war mehr als getrübt, der einzige Lichtblick schien zu sein, dass wir die Mekka nun wenigstens los waren und sie wenigstens in ihren letzten Momenten noch für die Föderation gekämpft hatte...trotzdem hatten wir soeben 100 Personen verloren.
    Nachdem wir eine sichere Distanz erreicht hatten gingen wir wieder unter Warp und Mr. Tucker kam mit seinem Team kurz darauf zurück auf die San Diego.
    Ich ließ den roten Alarm beenden, als plötzlich die Mekka wieder auf den Sensoren auftauchte und uns rief.
    Ohne Mr. Jones zu Wort kommen zu lassen warf ich ihm sofort vor, dass er für den Tod dieser 100 Leute verantwortlich sei, dass er unsere Tarnung - bzw. unser IFF - komplett überflüssig gemacht hatte, indem er direkt vor uns auftauchte und vieles mehr..er meinte dann fast mit einem Grinsen, dass er die 100 Personen bei sich an Bord habe, trotz allem hatten wir fast 80 Personen verloren, die sich vom Schock des Beamens oder von der belasteten Luft an Bord der Schiffes nicht mehr erholen konnten, alle Mediziner arbeiteten mit Hochdruck daran diese Zahl nicht weiter ansteigen zu lassen.
    Als ob all das nicht schon schlimm genug wäre besaß Mr. Jones dann auch noch die Dreistigkeit zu erklären, dass er nun gleich an Bord kommen und mit der Installation der neuen Systeme beginnen würde..ich antwortete mit “Nur über meine Leiche” und meinte das auch genau so.
    Nach allem was passiert war würde dieser Mann keinen Fuß mehr auf die San Diego setzen, jedenfalls nicht solange ich etwas dagegen tun konnte.
    Mr. Taylor sprang auf einmal mitten vor den Sichtschirm, beleidigte Mr. Jones und kehrte dann an seine Station zurück...normalerweise würde ich so ein Verhalten nie dulden, aber ich konnte Mr. Taylor gut verstehen, am liebsten hätte ich genauso reagiert. Mr. Taylor hatte zuvor auch schon vermeldet, dass der “Bastard” uns wieder rufe, hier galt Ähnliches.


    Mr. Jone begann anschließend dann wieder mit seinen Befehlen und dass ich mich nun arrogant verhalte, da ich die San Diego als Föderationseigentum nun für mich beschlagnahmen würde, aber das war nur die halbe Wahrheit: die Sternenflotte hatte dieses Schiff aufgegeben, weitere Reparaturen untersagt und wollte es verschrotten, nur weil Captain Nechayev das nicht hinnehmen wollte und die San Diego an einer romulanischen Werft reparieren ließ gab es die U.S.S. San Diego überhaupt noch - spätestens damit hatte die Föderation jeglichen Anspruch auf dieses Schiff in meinen Augen verloren.
    Er begann dann wieder, dass er dabei gewesen sei, dass alles natürlich wüsste, aber auch meinte, dass ich ihn doch nach seiner Zeit auf der San Diego kennen müsse und auch wissen müsste, dass er seine Befehle befolgt..lächerlich. Einfach nur lächerlich.
    Diese Befehle waren sinnlos und passten nicht zur Sternenflotte, erst Recht nicht ein Befehl sich direkt vor uns mit unserem aktivem IFF zu enttarnen und die Hälfte unseres Systems außer Funktion zu setzen - abgesehen davon, dass das in keinem Maße rechtfertigte sich in unsere Systeme zu hacken und uns noch weiter in Gefahr zu bringen.
    Wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich zu gerne die Todesstrafe wieder eingeführt und Commander Jones mit meinen eigenen Händen...aber ich schweife ab.
    Es gelang mir mich unter Kontrolle zu bringen und ihm mitzuteilen, dass ich Admiral Janeway einen vollständigen Bericht der Situation sende würde und erst nach ihrem ausdrücklichen Befehl mein weiteres Vorgehen entscheiden würde.
    Er schien selbstsicher zu sein, da er angeblich auch Janeway’s Unterschrift unter seinen Befehlen hatte, aber das würden wir ja noch sehen.


    Ich zog mich in meinen Raum zurück und öffnete einen Kanal direkt zum Hauptquartier. Mein Gespräch mit Admiral Janeway war nicht lang, aber sie sagte mir das, was ich hören wollte: es würde eine offizielle Untersuchung gegen Commander Jones geben, sie stimmte mir zu, dass sein Vorgehen alles andere als vorbildlich war und sicherte mir ihre volle Unterstützung zu.
    Sie befahl mir allerdings auch Mr. Jones an Bord zu lassen, um die Upgrades zu installieren, allerdings nur mit Sicherheitseskorte.
    Zufrieden kehrte ich auf die Brücke zurück und berief ein Treffen der Führungsoffiziere ein.
    Mr. Godrick vertrat Mr. Tucker, der offenbar noch einiges “im Maschinenraum zu tun hatte” - mir war sofort klar, dass er sich nach allem was passiert war zunächst ablenken wollte und noch tiefer in die Arbeit stürzte, ich kannte ihn gut genug.
    Ich erklärte meinen Offizieren in Kurzfassung die Situation und auch die Befehle von Admiral Janeway, woraufhin Mr. Godrick meinen zuvor verwendeten Satz “Nur über meine Leiche” wiederholte..wie ich Mr. Jones zuvor schon versichert hatte war ich nicht die einzige an Bord, die ein Problem damit haben würde, wenn er an Bord käme.
    Letztlich vermeldete Mr. Zimmerman - einer unserer Mediziner, der Dr. Crown vertrat - dass er sich die Daten von Mr. Godrick angesehen habe und dabei Beunruhigendes festgestellt hatte.
    Mr. Godrick war es dank einiger Freunde tatsächlich gelungen die Schemata dieses neuen Prototyps zu erhalten - als er zuvor angedeutet hätte da eine Möglichkeit zu haben hätte ich nie geglaubt, dass er das wirklich schafft - und laut der Analyse von Mr. Zimmerman führte bestimmte Komponenten dieses Prototyps bei längerem Aufenthalt an Bord zu mehreren medizinischen Nebenwirkungen.
    Damit hatten wir einen Grund die Upgrades bis auf Weiteres abzulehnen - solange die Gesundheit der Crew in Gefahr war konnte niemand befehlen diese Upgrades zu installieren - und ich versprach die Untersuchungen sofort weiter an das Hauptquartier zu senden, bat aber beide auch darum weitere Untersuchungen anzustellen...der Krieg macht eben unvorsichtig, nicht nur, dass die Föderation anfing Kriegsschiffe mit Tarnvorrichtungen zu bauen, nein es mussten auch noch unfertige sein...


    Mr. Godrick fragte dann noch nach unserem neuesten Crewmitglied, aber ich da ich das Gespräch mit ihr verschieben musste konnte ich ihm auch nicht mehr sagen und verwies ihn an Commander Tucker.
    Außerdem wollte er noch mit mir unter vier Augen sprechen, sodass ich ihm vorschlug anschließend in meinen Raum zu kommen, was er anschließend auch tat.
    Er wollte mich nur “warnen”, dass er in seiner Zeit auf der Erde mitbekommen hatte, dass nicht nur hier draußen ein Krieg tobt, sondern auch auf der Erde, zwischen den verschiedenen Admirals. Jeder hat eine eigene Linie und Vorstellung wie dieser Krieg geführt werden sollte und es ist schwer Kompromisse zu finden..so viel hatte ich zwar auch schon mitbekommen, aber seine Schilderungen waren noch drastischer als das, was ich mir vorstellte.
    Ich konnte mir aber auch selbst ein recht gutes Bild von diesem inneren Krieg machen, wenn ich nur daran dachte, dass ich kurz zuvor fast auf ein Föderationsschiff gefeuert hätte.
    Es half doch, dass ich mit Admiral Janeway noch eine gute Freundin im Sternenflottenkommando hatte..eine Freundin mit hohem Rang und viel Entscheidungsgewalt.
    Ich dankte Commander Godrick und ließ ihn wieder zurück an die Arbeit, als die zuvor verschwundene Mekka auch schon wieder auftauchte.
    Mr. Jones teilte uns mit, dass Admiral Janeway anscheinend überrascht und wütend gewesen sei, als sie erfahren habe, dass ihre Unterschrift unter seinen Befehlen stand...das beschrieb Admiral Janeway’s Reaktion, aber erklärte sie nicht.
    Viel weiter kamen wir auch nicht, aber so viel konnte ich mir auch selbst zusammenreimen: irgendwer hatte die Unterschriften mehrerer Föderationsadmirals gefälscht und Mr. Jones mit der Mekka damit und mit Befehlen losgeschickt...Mr. Jones versuchte sich noch wieder rauszureden, dass er ja nur Befehle befolgt habe und deshalb keine Schuld trage, dass er zwar ein Teil dieser Familie sei, aber dennoch seine Befehle gehabt habe und nicht allen sagen könnte worum es ging.


    So ein Unsinn. So ein petaQ, ein “bosh’tet”, wie unsere Quarianerin sagen würde! Er hatte über 80 Leben auf dem Gewissen, hat unser Schiff gehackt und in Gefahr gebracht, diese ganze Crew und Teile seiner alten Familie und dann kommt er er habe nur Befehle befolgt.
    Ich habe mitbekommen, wie Captain Janeway mit der Crew der Equinox umgegangen ist, wie sie nicht nur den Captain für sein Fehlverhalten eingesperrt hat, sondern auch die ganze Crew, die “nur” Befehle befolgt hatte und dies war nicht anders.
    Jeder Offizier der Sternenflotte hatte die verdammte Pflicht seine Befehle zu hinterfragen und gerade bei solch wichtigen Dingen eher einmal zu viel als einmal zu wenig nachzuhaken!
    Ihn kümmerte das offenbar nicht und er war ganz froh darum nicht über seine Handlungen nachdenken zu müssen, sondern einfach wie ein Roboter handeln zu können und wie ein Kleinkind die Schuld immer auf andere abwälzen zu können.
    Aber so einfach war das nicht.
    Selbst die größten der Sternenflotte..Admiral Janeway, Commander Data, Captain Picard..hatten Befehle missachtet, um ihre Crews oder Unschuldige zu schützen, ohne Captain Picard’s Weigerung den Borgangriff auf die Erde zu ignorieren hätten die Borg gar unsere Vergangenheit verändert..das ließe sich endlos fortsetzen.
    Die Ausrede "Ich habe nur Befehle befolgt" wurde in unserer Geschichte viel zu oft benutzt um die größten Verbrechen und Tragödien zu rechtfertigen und jeder in der Sternenflotte sollte wissen, dass von einem Offizier viel mehr erwartet wurde als nur blind Befehlen zu folgen. Wie Captain Picard einst sagte: "Es gibt Zeiten, in denen Menschen mit gutem Gewissen nicht einfach blind ihren Befehlen folgen können".
    Ich hätte mich an Jones’ Stelle niemals geweigert meiner Familie mitzuteilen worum es ging - abgesehen davon, dass ich mich nie so nah an den Schiffen enttarnt hätte, dass die Hälfte aller Systeme ausfällt - hätte mich nie geweigert zu kooperieren und hätte erst Recht nie die Systeme eines Föderationsschiffes gehackt.


    Da wir so aber nicht weiterkamen wollte ich den Kanal schon wieder schließen lassen als eine neue Transmission reinkam, neue Befehle von Admiral Janeway: wir hatten Befehl erhalten Mr. Jones an Bord zu beamen und für das Disziplinarverfahren in unserer Arrestzelle festzuhalten, während er unseren Ingenieuren aller Schemata der Upgrades überreichen sollte, sodass diese alles näher studieren und verbessern können.
    Die Reparaturen der Transporter liefen noch, aber ich bin mir sicher, dass unsere Ingenieure anschließend genau das tun werden.
    Mit Admiral Janeway’s neuesten Befehlen stimmte ich unterdessen völlig überein und in wenigen Stunden sollten wir wieder mit der Mekka zusammentreffen und unseren Häftling an Bord nehmen.
    Normalerweise wäre ich traurig eines meiner früheren Crewmitglieder, einen Teil unserer Familie, gefangen nehmen zu müssen, aber nach allem was heute passiert ist und was er zu verantworten hat werde ich nicht ruhen, bis er seine gerechnete Strafe dafür erhalten hat.
    Als der Kanal geschlossen war schlug ich vor Wut gegen das Metallgeländer und schrie über die Brücke, wie er das immer noch nicht einsehen und sich immer noch rechtfertigen konnte..als ich die Blicke meiner Offiziere sah zog ich mich in meinen Raum zurück und ließ mir vom Replikator erstmal ein Glas romulanisches Ale geben, um mich zu beruhigen.


    Kurz darauf klingelte es dann erneut an der Tür und unser neuestes Crewmitglied stand mit ihrem Schutzanzug und zwei Sicherheitsoffizieren in der Tür.
    Ich deutete den Wachen draußen zu warten und bat die Quarianerin - ich sollte kurz darauf erfahren, dass ihre Rasse so hieß - herein.
    Sie begann sich - völlig zu Recht - zu beschweren, dass sie uns vertraut habe und nun fast 100 ihrer Leute tot seien, ich drückte ihr mein Mitgefühl und meine Trauer aus und versprach, dass wir alles tun würden um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, außerdem sagte ich ihr direkt, dass ich es verstehen würde, wenn sie nach all den Vorfällen auf ihr Schiff zurückkehren wolle - ich war sicher, dass das der Grund für ihren Besuch war.
    Doch sie überraschte mich, indem sie antwortete, dass sie uns alle und auch mich kaum kennen, aber uns vertrauen würde und dass sie gerne an Bord bliebe.
    Wir sprachen anschließend noch eine Weile über ihre Spezies - die Quarianer - ihre Gesellschaft und die Tatsache, dass sie fast ihr ganzes Leben auf den Schiffen der Flotille verbringen, da sie keine Planeten haben sowie über die Wichtigkeit und Bedeutung ihrer Pilgerreise um neue Materialien und Ideen zurück zu bringen.
    Das ganze Konzept schien mir sehr ungewöhnlich, aber ergab bei genauerem Nachdenken absolut Sinn und alle Seiten profitierten davon.
    Letztlich teilte sie mir auch ihren Namen mit: Tali’Zorah vas Neema. Auf meine Frage wie wir sie denn nennen sollten meinte sie, dass “Tali” reichen würde und da sie keine Offizierin der Sternenflotte war sagte ich ihr, dass sie sich das einrichten ließe.
    Ich gab ihr anschließend auch meine Erlaubnis Mr. Tucker im Maschinenraum zu helfen und zog die Sicherheitseskorte ab, ich denke nach allem was passiert war war die Tatsache, dass Tali dennoch an Bord bleiben wollte Beweis genug für ihre Loyalität.
    Ich gab ihr auch kompletten Zugriff auf unsere historische und kulturelle Datenbank, um ihr ein weiteres Studium zu ermöglichen und bot ihr an sie zu unterstützen, sie meinte aber sie käme alleine zurecht und nach der Bitte dann in den Maschinenraum gehen zu dürfen ließ ich sie an die Arbeit.
    Eine interessante junge Frau, von der diese Crew sicher noch profitieren wird.


    Anschließend beendete ich meine Schicht und ging in mein Quartier, wo ich noch ein wenig taktische Berichte der Kriegsflotten laß...an schlafen war nach an einem Tag wie diesem einfach nicht zu denken.
    Die Operation “Reclaim Korvat” war in vollem Gange und ich konnte nur hoffen, dass es den vereinten Flotten gelang Korvat zurückzuerobern und mehr über die Fek’lhr zu erfahren...die Klingonen verlieren deutlich zu viele Systeme und wenn sie nicht bald zu ihrer Kampfmoral zurückfinden war das erst der Anfang.
    Die Kha’ak Flotte ist unterdessen immer noch da draußen und auf der Suche nach uns, aber in wenigen Stunden sollte Verstärkung eintreffen, zwei Dominion- Flotten und die siebte Flotte der Föderation sind auf dem Weg hierher.
    Auch wenn damit für den Moment das Schlimmste überstanden ist bleibt die Frage..wieso mussten diese 80 Quarianer sterben ? Wieso musste Jones seine lächerlichen Befehle über seine Familie und die Sicherheit einer ganzen Flotte stellen ? Ich kannte keinen einzigen der 80, die gestorben sind und dennoch fühlt es sich an als hätte ich gute Freude verloren...doch nicht nur das, sondern vor allem die Tatsache, dass diese Tode vermeidbar und völlig sinnlos waren, werden dafür sorgen, dass ich diesen Tag nicht so schnell vergessen werde..und da bin ich denke ich nicht alleine.


    =/\= Log Ende.

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