Clary Amicia Georgiou

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    Lieutenant Commander Amicia Georgiou sitzt im großen Bett ihres Quartiers, lehnt sich an die Wand und streckt sich. Dabei stößt sie fast mehrere PADDs vom Bett, kann diese allerdings gerade noch retten. "Das war knapp" sagt sie fast monoton, während sie die Inhalte der einzelnen PADDs überfliegt.

    Das vierte schließlich weckt ihr Interesse, sie legt alle anderen PADDs beiseite und beginnt zu tippen. "Okay, Amicia, das eine hier noch und dann ist Feierabend für heute. In einer Stunde ist Lucy's Schicht vorbei und du musst noch das versprochene Gourmet Abendessen vorbereiten"

    Amicia beginnt nach und nach das PADD mit Informationen zu füllen:

    "Name: Uerq

    Klasse: Insektoid

    Technologie: Prä-Warp Zivilisation, Energiewaffen, rudimentäre Scantechnologie

    Heimatwelt: Almatha III, Klasse L

    Bevölkerung: ca. 1.500.000 Uerq, 850 Menschen, Romulaner, Klingonen, Vulkanier & weitere Rassen (Crew & Zivilisten der U.S.S Kyushu)

    Bedrohung: gelb - technologisch weit vom Level der Föderationsallianz entfernt, allerdings sehr intelligent und schnell lernfähig, scheuen nicht davor zurück Gewalt oder Drohungen einzusetzen um ihre Ziele zu erreichen


    Über die Uerq ist nur sehr wenig bekannt. Bis zum Absturz der U.S.S. Kyushu auf der Oberfläche von Almatha III im Jahre 2392 hatte niemand von dieser Rasse gehört, obwohl ihr Planet mitten im Föderations- bzw. ehemals cardassianischen Raum liegt. Beim Kontakt mit den Rettungsteams der U.S.S. Guardian zeigten sich die Uerq kooperativ und kompromissbereit, allerdings mit klaren Grenzen.

    Sobald wieder Personal verfügbar ist, wird eine weitere, diskrete Beobachtung dringend empfohlen, insbesondere auch zum Schutz der Crew der Kyushu."


    Aminia nickt langsam, speichert ihre Eingaben und legt das PADD dann beiseite. Sie räumt alle PADDs auf einen Stapel und legt diesen auf ihren Nachttisch, bevor sie aufsteht, den Wohnbereich betritt und anfängt den Replikator zu programmieren.


    "Computer, beginne persönliches Computerlogbuch:"


    Persönliches Computerlogbuch

    Lieutenant Commander Amicia Georgiou

    U.S.S Guardian:


    Gemeinsames Frühstück zum Start in den Tag, gemeinsames Abendessen nach Schichtende - da soll nochmal jemand sagen die Sternenflotte kennt keine "Work Life Balance". Und überhaupt war heute ein äußerst positiver Tag. Die Starborn, der Gebieter, die unzähligen Toten und Gestrandeten da draußen... all das schien heute in weiter Ferne, in der dunklen Vergangenheit.

    Natürlich arbeiteten unsere Teams weiterhin an Lösungen um den Kern der Galaxie zu erreichen, aber das lief im Hintergrund. Ich konzentrierte mich heute stattdessen auf das gemeinsame Frühstück mit Lucy, die auch direkt einen hervorragenden Vorschlag machte: da ihre Schicht erst später anfing, wollte sie mich in's Wissenschaftslabor begleiten und mich beim Arbeiten "unterstützen" - das war eine Formulierung.

    Wir quälten uns durch die weiterhin extrem vollen Korridore - es war ein Wunder, dass die Lebenserhaltung noch nicht aufgegeben hatte - ehe wir das noch leere Wissenschaftslabor erreichten und die Türen verriegelten. Natürlich hatte das einzig und allein den Grund Zivilisten von diesem Bereich fernzuhalten.

    Ich lud einige Datenbanken herunter und ließ den Computer den Algorithmus unseres "Frühwarnsystems" verbessern, das sollte etwa 30 Minuten dauern. Lucy begann bereits meinen Verspannungen in den Schultern zu lösen und die Zeit somit effektiv zu nutzen, als jedoch plötzlich Lieutenant Johnson das Labor betrat.


    Nach Fertigstellen des Algorithmus informierte ich die Brücke - wo sich zu meiner Verwunderung Lieutenant Hühnchen meldete - dass wir nun Warp 2,9 fliegen könnten. Das war kaum bestätigen da sprangen wir auch schon auf Warp und der gelbe Alarm ertönte. Wir eilten auf die Brücke, wo Lieutenant Griffin meldete, dass wir Bruchteile eines Notrufes von einem ca. 4.000.000 Kilometer entfernten Klasse L empfangen hatten. Auch wenn wir die neue Warpfähigkeit nicht voll ausnutzten, war der sofortige Sprung auf Warp dennoch ein Risiko. Entsprechend irritiert war Captain Paris, als er die Brücke betrat und erfuhr, dass Lieutenant Hühnchen bereits befohlen hatte auf Warp zu springen.


    Lieutenant Griffin konnte ein paar Wortfetzen die Nachricht nicht weiter verbessern, aber das Ende des Schiffsnamens ließ nur einen Schluss zu: dieser Notruf stammte von der U.S.S. Kyushu, das einzige Schiff, das noch nach uns das Setlik-System verlassen hatte. Gut möglich, dass es mit der Welle kollidiert war, ohne komplett vernichtet zu werden oder zu verschwinden. Wenn das wirklich passiert war, war es unglaublich wichtige dieses Schiff und alle seine Daten zu erhalten, um eventuell eine Verteidigung entwickeln zu können - abgesehen davon, dass wir natürlich auch eventuelle Überlebende retten wollten.


    Wenig später erreichten wir den Orbit und sahen bereits auf dem Schirm die Überreste einer Sovereign-Klasse, die eine Bruchlandung hingelegt und fest mit den Felsen verschmolzen war. Während große Teile der Hülle vernichtet wurden, waren einige Segmente noch intakt. Gut möglich also, dass jemand überlebt hatte. Wir erhielten keine Antwort auf Rufe und die Biosignaturen auf der Oberfläche waren nicht eindeutig, aber Captain Paris befahl sofort Rettungsteams zusammenzustellen.

    Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass das in Abwesenheit von Jaesa - ihr Zustand war trotz aller Bemühungen von Doktor Vadiye und ihrem Team weiterhin unverändert - nun meine Aufgabe war. Ich rief Commander Corlsen, Doktor Vadiye und Lieutenant Hühnchen in den Transporterraum, jeder sollte eigenes Personal aus seiner Abteilung mitbringen.

    Nun brauchten wir nur noch passende Kleidung, jeder packte seine Thermo-Jacke aus - auf der Oberfläche herrschten Temperaturen um - 20 Grad Celsius mit starken Winden.


    Auf der Oberfläche angekommen bildeten wir zwei Teams: Commander Corlsen bildete mit seinen Ingenieuren und Lieutenant Hühnchen das Beta-Team, während Doktor Vadiye und ich Alpha-Team bildeten. Wir öffneten Comm-Kanäle untereinander und zur Guardian, ehe jedes Team einen eigenen "Eingang" zur Kyushu" betrat.

    Schnell fanden wir heraus, dass zwar einige Korridore noch intakt waren und sogar Konsolen teilweise noch mit Notenergie versorgt hatten, dass ansonsten aber nicht mehr viel vom Schiff übrig war - jedenfalls in unserem Bereich. Wir fanden bald einen Überlebenden, aber dieser geriet in Panik ehe wir ihn erreichen konnten und Doktor Vadiye stürzte beim Besuch ihn zu beruhigen in die Tiefe - das hieß in diesem Fall zwar "nur" Wasser, aber dieses Wasser war nahe dem Gefrierpunkt, sodass sie kurzzeitig bewusstlos wurde und sie wieder aufwecken musste.

    Kurz darauf rief Commander Corlsen uns, dass er die Brücke erreicht und weitere Überlebende gefunden hatte. Wir machten uns auf den Weg zur Brücke, die nur nach einem Tauchgang erreichbar - da Lieutenant Hühnchen nicht schwimmen konnte musste er zurückbleiben und den Eingang sichern.


    Nach Erreichen der Brücke konnten wir schnell drei Verletzte - darunter den vorher "Geflohenen" finden, behandeln und auf die Guardian beamen. Während Crewman Coulson und der Rest der Ingenieure an der Auswertung der Datenbank sowie der Wiederherstellung der internen Sensoren arbeiteten, sahen Doktor Vadiye und ich uns um Bereitschaftsraum um. Wir stellten wir anhand der Blutspuren schnell fest, dass einige Verletzte durch Fenster versucht hatten die Kyushu zu verlassen.

    Wir wurden jedoch jäh aus den Gedanken gerissen, als wir plötzlich Waffenfeuer von der Brücke hörten und kurz darauf auch dorthin gerufen wurden. Bereits zuvor hatten Commander Corlsen und sein Team einen Überlebenden betäuben müssen, da er unter Panikattacken litt - ich dachte das wäre eine ähnliche Situation.


    Ich hätte jedoch nicht mehr falsch liegen können: tatsächlich lag ein zusammengerollter, ca. 80 Zentimeter großer "Käfer" vor uns, der laut Commander Corlsen betäubt wurde. Während Doktor Vadiye versucht den "in Stasis" gegangenen Fremden wiederzubeleben, versuchte ich herauszufinden, was passiert war: offenbar war dieses Wesen aus dem Nichts gekommen, hatte bedrohliche Klick- Geräusche gemacht und wurde aus dem Affekt heraus von Crewman Coulson betäubt, welcher sich erschrocken hatte. Kurz vor dem Schuss sprang der Universal Translator an, aber da war es schon zu spät. Ich nahm ihm den Phaser ab, eine genaue Untersuchung wird folgen sobald wir die auf die Guardian zurückgekehrt sind.


    Doktor Vadiye konnte den Insektoiden inzwischen wiederbeleben, der sich Commander Corlsen als Strxeashgfsdl vorstellte. Die beiden führten ein längeres Gespräch, in dessen Verlauf sich schnell Doktor Vadiye's Vermutung bestätigte, dass diese Wesen auf diesem Planeten heimisch waren.

    Und wir lernten noch etwas: diese Wesen hatten noch nie ein "Gerät" wie die Kyushu aus dem Himmel fallen sehen, sie kannten keine Raumschiff noch moderne Technologien - sie waren also eine Prä-Warp-Zivilisation. Nur war es zur Vermeidung des Erstkontaktes zu spät, wir mussten also improvisieren. Ich wollte schon eingreifen, aber Commander Corlsen führte das Gespräch erstaunlich gut - sollten wir jemals einen offiziellen Botschafter brauchen, weiß ich wen ich als erstes empfehle.

    Commander Corlsen briefte mich kurz und teilte mir auch mit, dass diese Wesen offenbar über 600 Crewmitglieder der Kyushu gerettet und in ihre Siedlung gebracht hat. Commander Corlsen sollte das Gespräch so lange wie möglich fortsetzen, ich informierte unterdessen den Captain und bat ihn runterzubeamen. Ich konnte unmöglich das weitere Vorgehen hier entscheiden und der Captain machte sich auch den Weg.


    Lieutenant Hühnchen meldete währenddessen, dass er von zwei dutzend dieser Insekten umstellt wurde, welche angefangen hatten das Schiff auseinanderzunehmen. Ich befahl ihm das Ganze aus sicherer Entfernung zu beobachten.


    Dann ging alles ganz schnell: Strxeashgfsdl schlug einen "Handel" vor: er würde unsere "Stammesmitglieder" zurückgeben, im Gegenzug würde sein Volk die Kyushu erhalten. Das war offensichtlich keine Option, also versuchte Commander Corlsen stattdessen einen Taschenlampe zu verkaufen - leider jedoch hatten diese Wesen bereits Taschenlampen entwickelt, sodass die Gesprächsatmosphäre deutlich schlechter wurde.

    Strxeashgfsdl packte auch direkt einen Disruptor-ähnliche Energiewaffe aus und gab einen Warnschuss ab, um zu demonstrieren, dass sie es ernst meinten. Er gab uns zehn Minuten um eine Lösung zu finden und ich beriet mit Commander Corlsen die Optionen: offensichtlich konnten wir die Kyushu keiner Prä-Warp-Kultur überlassen und wir alle wussten, dass die 600 Offiziere dafür auch bereit waren zu sterben. Rettungspläne scheiterten an unserem mangelndem Wissen wo genau die Crew sich aufhielt, aber vor allem an der Kapazität unserer Transporter und dem begrenzten Platz an Bord der Guardian.


    Wir kehrten dann auf die Brücke zurück, wo wir bereits erwartet wurde. Commander Corlsen's Gesprächsbeginn, dass wir ihnen das Schiff nicht geben konnten, aber bereit waren andere Güter anzubieten wurde mit einem lauten "Nein!" abgehandelt. Diese Wesen scheinen dann allerdings doch an Medizin - oder "Drogen" in ihren Worten - interessiert zu sein. Nach längeren Verhandlungen versprach Strxeashgfsdl diesen Plan mit seinen Anführern zu besprechen, vor allem als klar wurde, dass an Bord der Kyushu keine Medizin mehr vorhanden war, da die Krankenstation komplett zerstört worden war.

    Captain Paris war inzwischen angekommen und ich briefte ihn im Bereitschaftsraum über die Vorfälle, den Status des Fremden und alle Informationen, die wir hatten sammeln können - viel war es nicht.

    Seine erste Frage war, ob sich etwas "Wichtiges" an Bord der Kyushu befand und ich hatte sofort das Gefühl, dass er bereit war dieses Schiff zu übergeben - zum Glück hatte ich mich hier getäuscht.

    Wir gingen dann gemeinsam auf die Brücke und Strxeashgfsdl war sichtlich erfreut nun einen "Captain" zu treffen, offenbar hatte die Crew der Kyushu bereits von der Wichtigkeit dieses Ranges berichtet.

    Und tatsächlich gelang Captain Paris mit seinem ersten Satz nach der Vorstellung direkt ein hervorragenden Schachzug: er erzählte dem Insektoid, dass wir alle großes Glück hatten, dass der Energiekern des Schiffs nicht längst explodiert sei . Das führte dazu, dass Strxeashgfsdl, wahrscheinlich ungewusst, drei Schritte - wie zählt man bei etwas mit acht Beinen Schritte? - zurück ging und die sofortige Entfernung dieses Energiekerns verlangte.

    Da alle Waffen bereits beim Aufprall vernichtet wurden waren die Entfernung des Warpkerns und Computerkerns sowie der Datenbanken wahrscheinlich genug, um sicherzustellen, dass diese Wesen nicht unglaublich viel schneller einen Warpkern entwickeln würden - dass sie davon nun wussten ließ sich sowieso nicht mehr vermeiden. Außerdem standen Replikatoren, Umweltsysteme und Holodecks auf der "Demontage-Liste"

    Strxeashgfsdl war hocherfreut über diesen Plan und kündigte bereits an auf der Kyushu mit ihren "bequemen Betten" eine neue Stadt errichten zu wollen.


    Jetzt gab es nur noch ein Problem, welches Doktor Vadiye auch sofort zur Sprache brachte: wir hatten keinen Platz mehr für 600 Personen an Bord der Guardian, alles über 100 weiteren Personen würde die Lebenserhaltung zum Ausfall bringen. Selbst mit den Komponentan der Kyushu würde wir niemals auf 600 Personen kommen, vom Platz ganz zu schweigen. Strxeashgfsdl frohlockte dann noch, dass er auch die angekündigte "Medizin" erwarte, da unsere Medizin deutlich fortschrittlicher sei und Drogen sich in dieser Zivilisation offenbar großer Beliebtheit erfreuen. Nicht unbedingt erfreut stimmte Captain Paris zu und Strxeashgfsdl verschwand um eines unseres "Stammesmitglieder" für die weitere Koordination zu holen.

    Captain Paris hatte Recht, angesichts der Gesamtlage in der Galaxie gerade war dies alles andere als ein schlechter Erstkontakt. Und wir alle waren uns sicher, dass wir diese Rasse eher früher als später wiedersehen würden.


    Crewman Coulson hatte inzwischen rausgefunden, dass fast 70 Prozent des Schiffes beim Aufprall oder kurz danach zerstört wurden, ein Wunder, dass 600 Personen überlebt haben. Er hatte Zugriff auf die Sensorlogs erhalten und mit dem Download begonnen. Die Ingenieure begannen dann gemeinsam mit Lieutenant Hühnchen die Systeme der Kyushu zu demontieren, während eine offensichtlich traumatisierte, menschliche Frau mit verdreckter Uniform die Brücke betrat. Sie konnte ihren Augen nicht glauben, dass ein Captain vor ihr stand und stellte sich als Commander Hanna McFarr vor, der erste Offizier der Kyushu.

    Sie erklärte, dass sie alle gut behandelt wurden, einige Offiziere allerdings medizinische Betreuung bräuchten - die sollten sie natürlich bekommen. Und dann war da die Frage nach dem Captain, die Captain Paris direkt als zweites stellte. Offenbar war Captain Kindley ein "Feigling" gewesen und hatte kurz vor dem Eintritt in den Orbit eine Rettungskapsel genommen, Commander McFarr bat Captain Paris darum ihn unter Arrest zu stellen, sollten wir ihn finden.


    Captain Paris informierte umgehend Lieutenant Griffin, dass die Krankenstation sich bereit für weitere Verletzte halten sollte und sie nach einer Rettungskapsel scannen sollte.

    Dann jedoch machte Commander McFarr einen Vorschlag, mit dem wohl keiner gerechnet hatte - am wenigsten von allen Captain Paris: sie und der Großteil der Kyushu-Crew wollte gerne auf der Oberfläche bleiben - die "Käfer" hatten bereits zugestimmt. Ihr war bewusst, dass das Leben hier unten hart werden würde, aber mit einem hatte sie Recht: angesichts all der Umstände war es das "da oben" momentan mindestens genauso. Auf Captain Paris' Nachfrage hin betonte Commander McFarr dann auch direkt, dass ihre Crew alles mitbekommen hatte was in der Zwischenzeit passiert war. Inklusive der Tatsache, dass an Bord der Guardian nicht genug Platz war.

    Natürlich gab es Optionen - wir könnten versuchen andere Schiffe zu rufen, Transferflüge zum Rest der Flotte absolvieren oder oder - aber diese Rasse schien sehr gastfreundlich und hilfsbereit zu sein. Die Oberfläche war nicht unbedingt für Humanoide gemacht, aber mit passender Kleidung und ein paar Heizgeräten könnte mit der Zeit eine gute Stadt entstehen. Wenn nur ein paar genauso motiviert wie Commnander McFarr waren, könnte dieses Projekt gelingen.


    Doktor Vadiye meldete dann, dass alle medizinischen Güter erfolgreich transportiert wurden, fast zeitgleich hatten Commander Corlsen und sein Team alle wichtigen Bereiche demontiert oder deaktiviert.

    Captain Paris und Commander McFarr riefen dann folgenden Plan aus: alle Verletzten würden auf die Guardian beamen und dort behandelt werden, morgen um 09.00 Uhr würde dann jeder an Bord der Guardian - gerettete Crewmitglieder der Kyushu, Zivilisten und auch die Crew der Guardian - die Wahl haben, ob er an Bord der Guardian bleiben oder auf die Oberfläche beamen wolle. Ebenso könnte jeder, der die Siedlung doch verlassen möchte, natürlich auf die Guardian beamen.

    Der Plan war gut und mit Sicherheit würden viele der Zivilisten dieses Angebot annehmen, sodass wir Kapazitäten an Bord der Guardian schaffen würden. Die Frage: was taten wir, wenn auch der Großteil der Crew das Schiff verlassen wollte?

    Wir erfuhren dann noch den Namen der Fremden - Uerq - welche uns mitteilten, dass sie bereits medizinische Daten über alle wichtigen Rassen von der Crew der Kyushu erhalten hatten.

    Commander McFarr beamte dann gemeinsam mit unserem Außenteam hoch, wo es das Hühnchen wieder mal als erstes auf die Brücke schaffte und temporär das Kommando übernahm.


    Kurz darauf hatten wir die Rettungskapsel mit einem schwachen Lebenszeichen gefunden, der Captain wurde auf die Krankenstation gebeamt und Captain Paris übergab Commander McFarr freie Hand über das weitere Handling der Situation.

    Damit endete die heutige Schicht und ich verließ die Brücke um... Berichte zu schreiben.


    Wir hatten also - trotz Startschwierigkeiten - neue Freunde gewonnen und viele auch eine neue Hoffnung. Was mich betraf... auch ich war kurz unsicher, habe mich mitreißen lassen von der Idee weit weg von all den Kriegen, Schlachten und Gefechten, von Starborn oder Gebietern, eine neue Heimat aufzubauen. Und mit Sicherheit war diese primitive Welt deutlich sicherer als ein Starborn-Prototyp Schiff, auf welchem die Erzfeindin des Gebieters dient.

    Lucy und ich könnten uns dort unten gemeinsam ein schönes Leben aufbauen. Dann aber schoß mit Captain Kindley in den Kopf. Wie er sein Schiff, seine Crew im Stich gelassen hatte.

    Ja, diese Situationen waren nicht komplett vergleichbar und nein, Captain Paris hatte klargemacht, dass diese Entscheidung komplett freiwillig jedem einzelnen überlassen sei. Aber konnte ich dieses Schiff, konnte ich diese Crew, konnte ich die immer noch im Koma liegende Jaesa zurücklassen für die Ideal-Vorstellung von einer zukünftigen Kolonie? Und was wenn die Starborn irgendwann die Föderation und alle anderen Starborn ausgelöscht haben - es wäre niemand mehr da um uns zu schützen, zu retten.


    Nein, mein Endschluss stand fest. Ich würde an Bord der Guardian bleiben und alles geben, um unsere Feinde zu stoppen. Nicht nur für mich oder den Rest dieser Crew, sondern auch für alle Menschen, Vulkanier, Romulaner, Klingonen oder Uerq dort unten. Und doch schlug mein Herz schnell wie lange nicht mehr bei dem Gedanken, dass Lucy vielleicht einen anderen Entschluss treffen könnte...sie betrachtet das komplett verschmorte Steak und schlägt die Hände über den Kopf zusammen... vielleicht sollte ich das erst lange nach dem Essen ansprechen.


    Computer, ich brauche Zugriff auf die Replikatordatenbank. Logbuch beenden.


    =C= Log Ende.

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    Lieutenant Commander Amicia Georgiou verlässt gegen 02.30 Uhr die Krankenstation der U.S.S. Guardian, sieht sich auf dem leeren Gang um & schüttelt langsam den Kopf. Trotz ihrer Bemühungen kann sie nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen bildet. "Vex, Maximus Erlanger, Starborn, Gebieter, Tal Shiar, Borg, Breen, meine Frau Mutter... ich bin schwere Kämpfe gewohnt, aber ich hätte nicht gedacht, dass mich ausgerechnet Steaks in die Knie zwingen...zum Glück hat Doktor Vadiye direkt das richtige Hypo bereit gehabt" murmelt sie auf dem Weg Richtung Turbolift vor sich hin.


    Wenige Minuten später betritt Amicia ihr Quartier und setzt sich auf eines der Sofas im Eingangsbereich.Sie nickt Lucy, die auf dem Bett liegend und leicht angetrunken eine Nachricht aufnimmt, zu, lächelt kurz und starrt anschließend für eine gefühlte Ewigkeit nachdenklich aus dem Fenster. Schließlich schüttelt sich Amicia mehrmals als wolle sie ihren Gedanken entkommen und spricht dann im typischen Sternenflotten Befehlston den sie über Jahre an Kommandoerfahrung geübt hat: "Computer, beginne persönliches Computerlogbuch".


    Persönliches Computerlogbuch

    Lieutenant Commander Amicia Georgiou

    U.S.S Guardian:


    Wohl nichts beschreibt unseren aktuellen Zustand so gut wie die Tatsache, dass nicht nur Lucy sondern fast die gesamte Crew in diesen Minuten Abschiedsnachrichten an ihre Freunde, Partner, Familien oder andere Weggefährten aufnimmt. Jede Mission hat ihre Risiken, im Dienste der Sternenflotte könnte jeder von uns jeden Tag durch den Angriff einer feindlichen Spezies, eine Anomalie, eine Fehlfunktion oder ungefähr 5000 andere Dinge sterben. Das weiß jeder von uns, das wissen unsere Familien, damit haben wir alle uns abgefunden.

    Aber diese Mission... mit großer Wahrscheinlichkeit wird das hier mein letzter Logbucheintrag werden. Egal ob wir es schaffen den übermächtig scheinenden Gebieter zu stoppen oder nicht, wohl niemand wird von dieser Mission lebendig zurückkommen.

    Und diese Nachrichten...wir werden sie vor unserem Sprung in's Zentrum des Universums abschicken, aber wird jemand sie hören? Mit der Zerstörung der Erde und der meisten anderen Allianzwelten haben nur die wenigsten von uns Gewissheit, dass unsere Familien überhaupt noch am Leben sind. Lucy konnte ihren Onkel auf einem Frachter erreichen, aber die meisten Crewmitglieder werden wohl nie Gewissheit haben - trotzdem tat es gut diese Nachrichten aufzunehmen.

    Was mich angeht: wem sollte ich schreiben? Lucy, Lieutenant Griffin, Jaesa - deren Zustand leider unverändert ist - ... sie alle sind an Bord der Guardian. Captain Mystral sitzt in der Arrestzelle der Hornet, welche nach letzten Berichten nach dem Angriff auf Admiral Nechayev allerdings schwere Schäden erlitten hat. Also überließ ich Lucy das Nachrichten schreibe - generell hatten wir durch unsere gemeinsame Zeit in Starfleet Intelligence einige gemeinsame "Freunde" - und konzentrierte mich auf das Wesentliche: unsere Mission.


    Commander Corlsen und unsere Starborn hatten ganze Arbeit geleistet, der Sprungantrieb war bereit und wir konnten auf Befehl von Captain Paris jederzeit starten. Zuvor gab es noch einige Punkte abzuarbeiten, Zyniker - oder Realisten, je nach Sichtweise - würden sagen, dass wir unsere "affairs in order" bringen sollten bevor wir unserem unausweichlichen Tod entgegen springen. Zunächst einmal war da die Crew der Kyushu: Commander McFarr hatte ihrem Captain Kindley nach einem kurzem Verhör seinen Rank und seine Kommission entzogen und ihn zur Haft auf Almatha III verurteilt, die Uerq hatten extra eine Art Arrestzelle errichtet. Als Terranerin erschien mir diese Strafe zu lasch - er hatte seine Crew feige im Stich gelassen und selbst nachdem klar war, dass viele überlebt hatten keinerlei Anstalten gemacht zu helfen - aber selbst unter diesen Umständen waren Offiziere wie Commander Hanna McFarr nicht in der Lage über ihr Sternenflottentraining hinaus zu gehen, sodass es bei dieser Strafe blieb.

    Wir wurden dann plötzlich von der Oberfläche gerufen, offenbar hatte die Crew der Kyushu den Uerq einen Subraum Transceiver übergeben, sodass diese nun in der Lage waren Kontakt mit uns aufzunehmen. Streng genommen war das ein Bruch der obersten Direktive, aber angesichts der Umstände war es nur zu verständlich, dass diese Kommunikation ermöglicht werden sollte. Die Uerq hatte das bereits genutzt, um einen ihrer Einwohner auf die Guardian zu beamen, welcher sich ein romulanisches Virus eingefangen hatte.

    Doktor Vadiye warnte, dass die Uerq sich weitere Alpha-Quadranten Krankheiten einfangen würden je mehr Zeit sie mit Menschen, Romulanern, Klingonen, Vulkaniern und anderen fremden Rassen verbringen würden, sodass sie weitere medizinische Güter runterbeamte. Gut möglich auch, dass unsere Leute sich mit Krankheiten der Uerq infizieren würden. Das alles war Teil dieses großen Experiments.


    Während die letzten Minuten der von Captain Paris gesetzten Frist zur Entscheidung, ob man an Bord der Guardian bleiben oder sich den Uerq anschließen wollte, liefen, betrat unsere freundliche Starborn Mitbewohnerin die Brücke und kommentierte einen negativen Satz nach dem nächsten. Das wäre alles "sinnlos", "Zeitverschwendung", die Personen dort unten wären sowieso alle "bald tot" und so weiter. Sowohl Captain Paris als ich versuchten auf sie einzureden, versuchten ihr klarzumachen wie wichtig "Moral", der Glaube an ein Wunder, auch für trainierte Sternenflottenoffiziere war, aber sie setzte nur noch einen drauf. Hatte sie Recht? Sehr wahrscheinlich. Und jeder an Bord der Guardian wusste das. Ich weiß nicht welchen Grund sie hatte das dennoch immer und immer wieder laut zu betonen - ich dachte wir hatten hier das selbe Ziel, alleine könnte auch sie den Gebieter nicht stoppen - aber es war offensichtlich, dass sie nicht aufhören würde.

    Commander McFarr bedankte sich für unsere Hilfe, wünschte uns alles Gute und verließ die Brücke, ehe es auch für Captain Paris Zeit für die Stunde der Wahrheit wurde: während wir diskutierten wie viele Personen wohl die Guardian verlassen würden, sah ich im Augenwinkel wie Crewman DeSantis die Brücke verließ, wenn auch zögerlich. Zu meiner großen Erleichterung blieben sowohl Lieutenant Griffin als auch Lucy an ihren Plätzen sitzen bis die Frist abgelaufen war.


    Ich begleitete Captain Paris in den Frachtraum und wusste bis zuletzt nicht was mich erwarten würde. Wusste nichtmal was ich erwarten sollte. Klar war, dass der Großteil der Kyushu Crew und mit Sicherheit auch viele Zivilisten die Guardian verlassen würden. Aber was war mit unserer Crew? Während ich im Kopf versuchte zu überschlagen wieviele Personen wir brauchen würden um einen Prototypen dieser Größe für eine solch wichtige Mission sicher zu steuern - ich war bei 85 angekommen, als die Türen sich öffneten - zögerte Captain Paris nicht lange.

    Und was wir sahen enttäuschte und bestärkte mich zugleich. Der Frachtraum war fast komplett gefüllt und ich viele bekannte Gesichter, Crew und Offiziere der Guardian. Und dennoch waren es bei weitem nicht alle. Wir hatten mehr als genug verbleibene Crew um unsere Misison zu beenden, Captain Paris und Commander McFarr hielten noch kurze Reden und wünschten einander Glück ehe die Transporte begannen.

    Unsere Starborn konnte es auch hier nicht lassen und kommentierte, dass alle dem Tod geweiht sein, fragte Captain Paris, ob er wüsste, dass diese Kolonie in spätestens einer Stunde aufhören würde zu existieren.

    Bis hierhin dachte ich sie würde nur in ihrer typischen, super charmanten Art schlechte Laune verbreiten, ihre typischen Sprüche bringen. Aber diese konkrete Aussage ließ mich innenhalten. War es möglich, dass sie mehr wusste als wir gedacht hatten. Gab es wirklich konkrete Pläne Almatha III zu vernichten? Falls ja, warum? Es gab keinen konkreten Grund für den Gebieter diesen Planeten auszulöschen. Die Uerq waren keine Bedrohung, die Kyushu nur noch ein Wrack, es gab keine Starborn da unten. Während ich in meinem Kopf bereits begann zu kalkulieren wie wir möglichst viele Personen an Bord bringen könnten, befahl Captain Paris der Brücke unseren alten Kurs wieder aufzunehmen und wir sprangen auf Warp.


    Zu sagen ich war schockiert wäre eine der größten Untertreibungen der letzten Jahre. Ich dachte ich kannte Captain Paris, wüsste wie er in den meisten Situationen handeln würde, aber hiermit hatte ich nicht gerechnet. Er war bereit mehr als 1000 Sternenflottenoffiziere und Zivilisten sowie unzählige Uerq, die unseren Leuten geholfen hatten, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen zu opfern. Natürlich hätten wir unmöglich alle retten können, aber wir hätten es versuchen müssen. Wir gingen dann zurück Richtung Brücke, aber ich konnte den Gedanken nicht loswerden, wie eine Schockwelle Almatha III verwüstet und alle tötet, darunter auch Personen, die wir hätten retten können. Würden diese Gesichter mich immer verfolgen? Für den Moment meldete Lieutenant Griffin keine Anzeichen von Subraumwellen, dafür funktioniert unsere Lebenserhaltung deutlich besser und die Systeme erholten sich von der extremen Belastung - auch die Crew konnte wieder in ihre eigenen Quartiere zurückziehen. Also mit Ausnahme von Lucy, die beschlossen hatten unser temporäres Zusammenwohnen dauerhaft zu machen und ihr Quartier abgemeldet hatte. Unter normalen Umständen hätte ich mich über diese Nachricht unglaublich gefreut - selbst mit dem Gebieter im Nacken - aber mich beschäftigte nur noch Almatha III.

    Dann jedoch brachte unsere Starborn, die zwischenzeitlich auf der Krankenstation Jaesa "besucht" hatte, tatsächlich einmal einen guten, einen positiven Vorschlag: sie riet Captain Paris vor dem Sprung in's Zentrum der Galaxie eine Zusammenkunft der Crew einzuberufen um in Erinnerungen zu schwelgen und Kraft für den bevorstenden Kampf zu tanken.

    Vorher machte sie Commander Corlsen noch klar, dass unser Sprungantrieb nur für die Reise in's Zentrum des Universums funktionieren würde, es gab keinerlei Pläne für eine Rückkehr.

    Selbst wenn ein Wunder - wen will ich denn belügen, wir brauchten alle Wunder die es in diesem Universum gab - passieren sollte und wir den Gebieter irgendwie bezwingen könnten, wir wären dort gestrandet. Und selbst die Guardian könnte dort auf sich allein gestellt nicht ewig überleben. Captain Paris beauftragte mich dann in der Messhall ein Festmahl zu organisieren - sah ich denn aus wie eine Köchin? - während der Rest der Crew die letzten Vorbereitungen abschloss.

    Gemeinsam mit einigen Freiwilligen konnten wir - also die Freiwilligen und der Replikator - relativ schnell eine große Auswahl an Speisen zubereiten, sodass ich etwa eine Stunde später alle in die Messhall rief. Lieutenant Hühnchen hatte sich freiwillig gemeldet in dieser Zeit das Kommando zu übernehmen und verblieb auf der Brücke - langsam mache ich mir Sorgen, ob dieses Huhn nicht eine ungesunde Obsession mit dem Captain's Stuhl entwickelt.


    Nach und nach trafen dann alle in der Messhall ein, nahmen sich Essen und Trinken - bis auf Doktor Vadiye, die lieber scannte und schimpfte - und nahmen ihre Plätze ein. Während die meisten Erinnerungen austauschten, sich Mut für die anstehenden Stunden antranken oder einfach nur Gesellschaft genossen, konfrontierte sich unsere Starborn, die für sich alleine im Fenster stand.

    Kurz zuvor hatte ich einen verschlüsselte Nachricht von Doktor Vadiye bekommen, dass sich meine Vermutungen bewahrheitet hatten, sodass aus meiner 99 prozentigen Sicherheit 100 wurden. Ich könnte sie also direkt konfrontieren und ihr sagen, dass ich die ganze Wahrheit kannte, aber selbst ich hatte Respekt vor den Starborn und ihren Fähigkeiten - nicht ausgeschlossen, dass sie bei einer zu direkten Konfrontation ebenfalls direkt werden würde oder gar das Schiff verlassen.

    Also redete ich in Geschichten, machte ihr indirekt klar, dass ich wusste, dass sie auch ein Teil dieser Crew war, dass auch sie hier etwas zu verlieren hatte - unabhängig von den anderen Starborn. Sie ließ sich darauf allerdings nicht ein, sodass ich sie mit den Worten verließ sie würde es bereuen, wenn sie diese Zeit, diese wohl letzte Chance, nicht nutzen würde um diese Crew und ihre eigene Geschichte besser kennenzulernen. Dass es dieser Crew und ihrer Moral unglaublich helfen würde, dass auch diese "übermächtige" Starborn nicht nur das Universum, sondern die Personen an Bord der Guardian einsteht.


    Dann nahm ich mir zwei große Steaks und setzte mich zu Lieutenant Griffin, Commander Corlsen, Captain Paris, Doktor Vadiye und Lucy an den Tisch. Captain Paris versuchte eine Rede zu halten, die Geschichte und Errungenschaften dieser Crew hervorzuheben, aber stattdessen machte er klar, dass er - entgegen aller Lehren an der Akademie - keine Distanz zu seiner Crew aufbauen wollte, sondern ein Teil dieser sei. Einige mögen das anders sehen, aber ich fand diese Art des Führens immer besser. Wir tauschen Erinnerungen aus, lachten über geschehene Ereignisse und konnten für einige Zeit fast vergessen, dass dies für viele wenn nicht sogar alle von uns der letzte Tag an Bord der Guardian, der letzte Tag überhaupt sein würde.

    Dann plötzlich fragte unsere Starborn zögerlich ob sie sich zu uns setzen können, "nahm" sich - also teleportierte ihn zu sich wie man das so macht - einen Stuhl und begann zögerlich in's Gespräch einzusteigen. Erzählte, dass sie auch etwas zu verlieren hätte, dass sie diese Crew nicht zum ersten sehen würde. Sie erzählte auch, dass Starborn den Tod nicht fürchteten, da sie - also ihre "Energie" - immer wieder geboren werden, dass sie bereits unzählige Leben gelebt hatte. Dennoch werden die Toten geehrt. Das setzte sich eine Weile fort, aber es dauerte lange - sehr lange - bis zumindest Lucy begann zu verstehen was hier vor sich ging. Sie musterte unsere Starborn lange, murmelte etwas von "Natürlich" und fragte mich ob ich ihr etwas verborgen hatte - und erst jetzt sah ich selbst wie offensichtlich diese ganze Geschichte war. Ja, ich hatte jetzt auch die Scans von Doktor Vadiye und ich hatte als einzige das Verhalten unseres Gastes im Frachtraum gesehen, aber alleine das Äußere sprach hier schon für sich.


    Es mag an Lucy's Training im Geheimdienst liegen, aber niemand anderes an diesem Tisch schien hier zu verstehen worum es ging. Schließlich reichte es unserer Starborn und packte alles aus: sie war Nadine Hawkins, die Tochter von Jaesa Hawkins, die vor wenigen Monaten - unserer Zeit - von Bord verschwunden war. Commander Corlsen ließ vor Schreck die Gabel fallen und auch Captain Paris schien das nicht so richtig glauben zu können, aber es die Wahrheit war nun auf dem Tisch. Wir redeten noch eine Zeitlang über unsere Mission, all die Personen, die wir verloren hatten und auch die Entwicklung von Nadine, ehe sich die Messhall langsam lichtete. Ich trat dann mit immer stärker werdenden Schmerzen in der Brust - ich hätte nicht noch das dritte Steak holen sollen - den Weg Richtung Krankenstation an, während Lucy und die meisten anderen ihre Quartiere aufsuchten.


    Morgen früh um 9.00 Uhr Bordzeit werden wir den Sprung in's Zentrum des Universums beginnen um diesen Konflikt mit dem Gebieter ein für alle mal zu beenden. Entweder werden wir ihn vernichten, er wird uns vernichten - oder beides. Es gibt keine anderen Optionen mehr, keine nächsten Chancen, keinen Rückzug um den Plan zu verbessern. Für die Billionen von Toten, für unsere getöteten Freunde, Familien und Kollegen werden wir diese Bedrohung beenden - und wenn es das letzte ist was wir tun, wir werden nicht zögern.


    Amicia sieht wie Lucy ihr PADD zur Seite legt und sie heranwinkt. Bis dahin werde ich das Beste aus meiner vielleicht letzten Nacht machen, es wird vielleicht keine weitere Chance geben. Computer, Logbuch beenden.


    =/\= Log Ende

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