Persönliches Computerlogbuch
Lieutenant Clary Amicia Georgiou
U.S.S. San Diego:
Mehrere Wochen bin ich nun an Bord der San Diego und so langsam begann ich tatsächlich dieses Schiff, diese Crew als meine Heimat, ja meine Familie anzusehen. Nicht zuletzt nachdem ich in den letzten Tagen erlebt haben, dass der Großteil dieser Crew mich tatsächlich respektiert. Mehr als das, ich fühlte mich wohl hier. Musste nicht ständig über meine Schulter gucken, wer mich heute vielleicht umbringen wollte. Dennoch sollte es so nicht bleiben und heute überschlugen sich dann alle Ereignisse.
Ich hätte es einfach wissen müssen. Meine Mutter, Philippa Georgiou, war einfach nicht totzubringen. Sie war mehrmals durch die Zeit gereist, durch verschiedene Universen und hatte die Kontrolle über mehr als Schiff, ein Imperium übernommen. Natürlich würde ein einfacher Vex-Riss sie und ihre Pläne nicht aufhalten können.
Und so bekam ich also zu Beginn des Tages Besuch in der Astrometrie. Verdammt ungewollten Besuch. Meine Mutter erschien in Hologrammform und erbat meine Hilfe. "Das Imperium" bräuchte mich, als sie merkte dass sie damit nicht durchkam versuchte sie es damit, dass ich meine eigene Mutter nicht im Stich lassen könne. Ich war kurz davor die Astrometrie zu verlassen als sie einen letzten Versuch unternahm: die Vex standen kurz davor das Schiff zu übernehmen und die restliche Crew zu töten, sollte das gelingen würde die gesamte Andromeda-Galaxie darunter leiden. Und sie hatten nicht Unrecht. Unser Plan war gewesen die Tempest zu zerstören, nicht ihre Technologie den Vex zum Fraß vorzuwerfen. Die Vex waren uns jetzt schon jetzt deutlich überlegen, mit der Technologie der Tempest wären sie wohl unaufhaltsam.
Und da war noch etwas. Als Sternenflottenoffiziere hatten wir eine Pflicht zu helfen. Egal wie wir zu ihr stehen mögen, meine Mutter war der Captain eines Schiffes und hatte offiziell um Hilfe gebeten. Sie schloss dann den Kanal gerade rechtzeitig ehe Lieutenant Jaesa Hawkins auf der Suche nach ihrer Schwester hereinkam.
Für den kurzen Moment wollte ich ihr alles erzählen, aber dann entschied ich mich dagegen. Die Instruktionen meiner Mutter waren klar gewesen, ich und nur ich sollte der Tempest helfen. Sie würde niemand anderen an Bord lassen, tatsächlich eher das Feuer eröffnen oder die Tempest in die Luft jagen. Mit Zweiterem hätte ich kein Problem gehabt, aber so schwierig es war das zu glauben... auch auf der Tempest gab es noch Unschuldige.
Ich hatte die Astrometrie schon verlassen, als mir eine Idee kam. Also bat ich Lieutenant Hawkins mir zu folgen, kehrte zur Brücke zurück und bat den gerade schwer beschäftigten Captain Paris um ein Gespräch in seinem Raum, wo wir auch direkt zum Punkt kamen.
Der Captain schien angewidert, irritiert und verwirrt, teilweise böse. Alles davon konnte ich nur zu gut nachvollziehen. Meinem Plan, alleine mit der Nomad zur Tempest zu fliegen, das Schiff zu sichern und anschließend die San Diego zu kontaktieren stand er milde gesagt skeptisch gegenüber. Erst als Lieutenant Hawkins sich freiwillig als Rückendeckung für diese "Mission" meldete - ich werde diese Frau nie verstehen - schien er langsam aufzutauen und unseren Argumenten folgen zu können.
Nicht nur hatten wir die Chance die Tempest ein für alle Mal aus dem Verkehr zu ziehen, wir könnten wertvolle Daten über diese Galaxie, die Terraner und Philippa Georgiou sammeln. Von einigen Gefangenen ganz zu schweigen. Und natürlich könnten wir auch den Vex eines auswischen.
Der Plan stand also, Hawkins und ich starteten kurz darauf mit der Nomad Richtung Tempest. Ich bedankte mich und sie machte mir erneut klar, dass wir nichts für die Sünden unserer Eltern könnten. Ich weiß nicht was ich getan hätte, hätte ich Lieutenant Hawkins nicht getroffen...vielleicht das Angebot meiner Mutter angenommen? Ich wäre definitiv nicht stark genug gewesen sie zu konfrontieren.
Wir erreichten die Tempest, ich hielt einen kurzen Plausch mit meiner Mutter und wir beamten an Bord - ich hoffte inständig, dass Hawkins' neuer Tarnanzug funktionierte und dass es keine Kelpianer zum Abendessen geben würde... zumindest zweite Hoffnung wurde bald zerstört.
Nach einem kurzen Empfang auf der Brücke lud meine Mutter mich alleine in ihren Raum ein, wo wir speisen sollten. Als sie kurz abgelenkt war nutzte ich die Gelegenheit um ein zuvor präpariertes Gift in ihr Essen zu mischen. Nachdem sie meine Zweifel offenbar spüren konnte befahl sie die Nomad zu zerstören, soweit sollte sie allerdings nicht mehr kommen denn ihr blieben im wahrsten Sinne des Wortes die Worte im Halse stecken. Ich übernahm die Abzeichen meiner Mutter und ihren Posten.
Ich rannte auf die Brücke und verkündete, dass ich der neue Imperator sei. Zwei Offiziere eröffneten sofort das Feuer und ich konnte gerade noch so in Deckung gehen und die Hauptenergie deaktivieren. Nach einem langen Kampf, in dem ich mehrmals getroffen wurde gelang es schließlich beide auszuschalten und der Crew der Rest schwor mir die Loyalität. Hawkins hatte in der Zwischenzeit alleine den Maschinenraum gesichert und wir sendeten unser Signal an die San Diego.
Ein Offizier hielt es für sinnvoll die Waffen zu aktivieren, ich beseitigte diesen allerdings problemlos und die San Diego begann die verwirrte Crew in Arrestzellen zu beamen. Kurz darauf standen Hawkins und ich auf der Krankenstation. Nach einem kurzen Check-Up kehrten wir auf die Brücke zurück. Captain Paris hatte bereits begonnen Teams zur Bergung auf die Tempest zu schicken... wenn es nach mir ging konnten diese nicht schnell genug zurückkehren, sodass wir dieses Monster endlich zerstören konnten.
Leider jedoch hatte meine Mutter andere Probleme. Sie hatte sich kurz vor dem Transport auf die San Diego auf die Brücke der Tempest gezogen und einen eigenen Notfalltransporter aktiviert, ehe ich meinen Phaser ziehen konnte... ich hätte doch eine tödliche Dosis wählen sollen.
Dann begann sie uns zu rufen und zu prahlen. Wir würden sie niemals aufhalten können und ich persönlich würden den Preis bezahlen. Wir konnten sie schließlich auf der San Diego festhalten, nachdem sie zuvor das Team auf der Tempest angegriffen hatte. Nun mussten wir nur noch herausfinden wo... als die Sensoren auch schon Waffenfeuer im Wissenschaftslabor meldeten. Die Sicherheit stürmte herunter und nach einigen letzten Scans tat ich dasselbe... zu diesem Zeitpunkt war sie jedoch schon auf die Brücke gebeamt.
Während ich über die Intercom hörte wie die beiden Hawkins und der Rest der Brückencrew schwere Probleme mit meiner Mutter hatte und nach und nach ausgeschaltet wurde, begann ich die Verletzten zu stabilisieren. Wenn ausgebildete Sicherheitsoffiziere nichts ausrichten könnten würde ein weiterer Phaser nicht helfen... diese Leute hier brauchten mich. Dann kam mir eine andere Idee: der Maschinenraum.
Sternenflotteningenieur waren berühmt dafür immer eine Lösung für alles zu haben und ich hoffte diese hier würden keine Ausnahme sein.
Tatsächlich hatte Mr. Corlsen einige interessante Ideen, die allerdings einige Minuten brauchen würden... Minuten, die sich inzwischen wie Tage anfühlen. Sobald er soweit ist werde ich versuche meine Mutter möglichst lange abzulenken. Sie hatte genug Schaden angerichtet und Personen getötet, es war an der Zeit ihr ein Ende zu berichten. Dieses Mal würde ich nicht zögern.
=/ \= Log Ende