Clary Amicia Georgiou

  • Persönliches Computerlogbuch
    Lieutenant Clary Amicia Georgiou
    U.S.S. San Diego:


    Mehrere Wochen bin ich nun an Bord der San Diego und so langsam begann ich tatsächlich dieses Schiff, diese Crew als meine Heimat, ja meine Familie anzusehen. Nicht zuletzt nachdem ich in den letzten Tagen erlebt haben, dass der Großteil dieser Crew mich tatsächlich respektiert. Mehr als das, ich fühlte mich wohl hier. Musste nicht ständig über meine Schulter gucken, wer mich heute vielleicht umbringen wollte. Dennoch sollte es so nicht bleiben und heute überschlugen sich dann alle Ereignisse.
    Ich hätte es einfach wissen müssen. Meine Mutter, Philippa Georgiou, war einfach nicht totzubringen. Sie war mehrmals durch die Zeit gereist, durch verschiedene Universen und hatte die Kontrolle über mehr als Schiff, ein Imperium übernommen. Natürlich würde ein einfacher Vex-Riss sie und ihre Pläne nicht aufhalten können.


    Und so bekam ich also zu Beginn des Tages Besuch in der Astrometrie. Verdammt ungewollten Besuch. Meine Mutter erschien in Hologrammform und erbat meine Hilfe. "Das Imperium" bräuchte mich, als sie merkte dass sie damit nicht durchkam versuchte sie es damit, dass ich meine eigene Mutter nicht im Stich lassen könne. Ich war kurz davor die Astrometrie zu verlassen als sie einen letzten Versuch unternahm: die Vex standen kurz davor das Schiff zu übernehmen und die restliche Crew zu töten, sollte das gelingen würde die gesamte Andromeda-Galaxie darunter leiden. Und sie hatten nicht Unrecht. Unser Plan war gewesen die Tempest zu zerstören, nicht ihre Technologie den Vex zum Fraß vorzuwerfen. Die Vex waren uns jetzt schon jetzt deutlich überlegen, mit der Technologie der Tempest wären sie wohl unaufhaltsam.
    Und da war noch etwas. Als Sternenflottenoffiziere hatten wir eine Pflicht zu helfen. Egal wie wir zu ihr stehen mögen, meine Mutter war der Captain eines Schiffes und hatte offiziell um Hilfe gebeten. Sie schloss dann den Kanal gerade rechtzeitig ehe Lieutenant Jaesa Hawkins auf der Suche nach ihrer Schwester hereinkam.
    Für den kurzen Moment wollte ich ihr alles erzählen, aber dann entschied ich mich dagegen. Die Instruktionen meiner Mutter waren klar gewesen, ich und nur ich sollte der Tempest helfen. Sie würde niemand anderen an Bord lassen, tatsächlich eher das Feuer eröffnen oder die Tempest in die Luft jagen. Mit Zweiterem hätte ich kein Problem gehabt, aber so schwierig es war das zu glauben... auch auf der Tempest gab es noch Unschuldige.


    Ich hatte die Astrometrie schon verlassen, als mir eine Idee kam. Also bat ich Lieutenant Hawkins mir zu folgen, kehrte zur Brücke zurück und bat den gerade schwer beschäftigten Captain Paris um ein Gespräch in seinem Raum, wo wir auch direkt zum Punkt kamen.
    Der Captain schien angewidert, irritiert und verwirrt, teilweise böse. Alles davon konnte ich nur zu gut nachvollziehen. Meinem Plan, alleine mit der Nomad zur Tempest zu fliegen, das Schiff zu sichern und anschließend die San Diego zu kontaktieren stand er milde gesagt skeptisch gegenüber. Erst als Lieutenant Hawkins sich freiwillig als Rückendeckung für diese "Mission" meldete - ich werde diese Frau nie verstehen - schien er langsam aufzutauen und unseren Argumenten folgen zu können.
    Nicht nur hatten wir die Chance die Tempest ein für alle Mal aus dem Verkehr zu ziehen, wir könnten wertvolle Daten über diese Galaxie, die Terraner und Philippa Georgiou sammeln. Von einigen Gefangenen ganz zu schweigen. Und natürlich könnten wir auch den Vex eines auswischen.


    Der Plan stand also, Hawkins und ich starteten kurz darauf mit der Nomad Richtung Tempest. Ich bedankte mich und sie machte mir erneut klar, dass wir nichts für die Sünden unserer Eltern könnten. Ich weiß nicht was ich getan hätte, hätte ich Lieutenant Hawkins nicht getroffen...vielleicht das Angebot meiner Mutter angenommen? Ich wäre definitiv nicht stark genug gewesen sie zu konfrontieren.
    Wir erreichten die Tempest, ich hielt einen kurzen Plausch mit meiner Mutter und wir beamten an Bord - ich hoffte inständig, dass Hawkins' neuer Tarnanzug funktionierte und dass es keine Kelpianer zum Abendessen geben würde... zumindest zweite Hoffnung wurde bald zerstört.
    Nach einem kurzen Empfang auf der Brücke lud meine Mutter mich alleine in ihren Raum ein, wo wir speisen sollten. Als sie kurz abgelenkt war nutzte ich die Gelegenheit um ein zuvor präpariertes Gift in ihr Essen zu mischen. Nachdem sie meine Zweifel offenbar spüren konnte befahl sie die Nomad zu zerstören, soweit sollte sie allerdings nicht mehr kommen denn ihr blieben im wahrsten Sinne des Wortes die Worte im Halse stecken. Ich übernahm die Abzeichen meiner Mutter und ihren Posten.
    Ich rannte auf die Brücke und verkündete, dass ich der neue Imperator sei. Zwei Offiziere eröffneten sofort das Feuer und ich konnte gerade noch so in Deckung gehen und die Hauptenergie deaktivieren. Nach einem langen Kampf, in dem ich mehrmals getroffen wurde gelang es schließlich beide auszuschalten und der Crew der Rest schwor mir die Loyalität. Hawkins hatte in der Zwischenzeit alleine den Maschinenraum gesichert und wir sendeten unser Signal an die San Diego.


    Ein Offizier hielt es für sinnvoll die Waffen zu aktivieren, ich beseitigte diesen allerdings problemlos und die San Diego begann die verwirrte Crew in Arrestzellen zu beamen. Kurz darauf standen Hawkins und ich auf der Krankenstation. Nach einem kurzen Check-Up kehrten wir auf die Brücke zurück. Captain Paris hatte bereits begonnen Teams zur Bergung auf die Tempest zu schicken... wenn es nach mir ging konnten diese nicht schnell genug zurückkehren, sodass wir dieses Monster endlich zerstören konnten.
    Leider jedoch hatte meine Mutter andere Probleme. Sie hatte sich kurz vor dem Transport auf die San Diego auf die Brücke der Tempest gezogen und einen eigenen Notfalltransporter aktiviert, ehe ich meinen Phaser ziehen konnte... ich hätte doch eine tödliche Dosis wählen sollen.
    Dann begann sie uns zu rufen und zu prahlen. Wir würden sie niemals aufhalten können und ich persönlich würden den Preis bezahlen. Wir konnten sie schließlich auf der San Diego festhalten, nachdem sie zuvor das Team auf der Tempest angegriffen hatte. Nun mussten wir nur noch herausfinden wo... als die Sensoren auch schon Waffenfeuer im Wissenschaftslabor meldeten. Die Sicherheit stürmte herunter und nach einigen letzten Scans tat ich dasselbe... zu diesem Zeitpunkt war sie jedoch schon auf die Brücke gebeamt.


    Während ich über die Intercom hörte wie die beiden Hawkins und der Rest der Brückencrew schwere Probleme mit meiner Mutter hatte und nach und nach ausgeschaltet wurde, begann ich die Verletzten zu stabilisieren. Wenn ausgebildete Sicherheitsoffiziere nichts ausrichten könnten würde ein weiterer Phaser nicht helfen... diese Leute hier brauchten mich. Dann kam mir eine andere Idee: der Maschinenraum.
    Sternenflotteningenieur waren berühmt dafür immer eine Lösung für alles zu haben und ich hoffte diese hier würden keine Ausnahme sein.
    Tatsächlich hatte Mr. Corlsen einige interessante Ideen, die allerdings einige Minuten brauchen würden... Minuten, die sich inzwischen wie Tage anfühlen. Sobald er soweit ist werde ich versuche meine Mutter möglichst lange abzulenken. Sie hatte genug Schaden angerichtet und Personen getötet, es war an der Zeit ihr ein Ende zu berichten. Dieses Mal würde ich nicht zögern.


    =/ \= Log Ende

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    Persönliches Computerlogbuch
    Lieutenant Comma...Agent Clary Amicia Georgiou
    A.I.V Khitomer:



    "Agent"... ich hatte gehofft diesen Titel nie mehr tragen zu müssen. Es war eines von vielen Dingen, die ich unfreiwillig von meiner Mutter geerbt hatte. Und heute war es auch in dieser Hinsicht soweit, meine Vergangenheit holte mich endgültig ein. Oder sollte ich sagen meine Zukunft? Beides? Etwas ganz Anderes? Zu sagen ich war verwirrt wäre eine Untertreibung.
    Jedenfalls wurden mir heute zwei Dinge klar: Erstens warum meine Mutter sich so wohl in Starfleet Intelligence gefühlt hat und zweitens dass diesen Geheimdienst wenig vom Tal'Shiar oder Obsianischen Orden unterscheidet. Wohl auch deshalb die verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Allianz, selbst "mein" neues Schiff ist offiziell ein Teil davon. Nicht dass jeder begeistert von dieser verstärkten Zusammenarbeit wäre, das durfte ich heute aus nächster Nähe erleben.


    Bevor wir zu meiner unfreiwilligen neuen, alten Karriere kommen gab es allerdings noch ganz andere Probleme zu bewältigen, begonnen mit meinem "Briefing" bzw. Verhör. Noch bevor wir die Erde erreichten war mir klar, dass es für mich nicht einfach werden würde. Während der Rest der Crew gefeiert werden und selbst entsprechend feiern würde rechnete ich mit größeren Befragungen, Verhören, vielleicht sogar der Aberkennung meiner provisorischen Sternenflottenkommission. Nicht nur hatte ich nie die Akademie abgeschlossen, ich war Terranerin. Dazu kam die Tatsache, dass ich in dieser Zeitlinie gar nicht existieren dürfte.
    Captain Paris und der Rest der Crew der San Diego wissen was ich geleistet habe, mittlerweile weiß und vielleicht noch glaube ich auch selbst das. Aber irgendwelche Admirals in ihren gemütlichen Büros auf der Erde würden nichts als meine Rasse und meinen Namen sehen können. Und so kam es auch, direkt nach der Ankunft auf der Erde begleitete ich Captain Paris zu den Admirals. Ich hatte bereits von Admiral Nechayev gehört, die anderen waren allerdings deutlich schlimmer. Vor allem ein Admiral Hieu-Gan stach als starker Verfechter von besonderer Vorsicht heraus.
    Am Ende war beschlossen, dass ich unter Beobachtung gestellt würde, mein Rank und Posten "ruhen" würden und ich ausgiebig befragt werden sollte. Captain Paris und der Rest der Crew sprachen mir Mut zu und die Wahrheit ist, ich war tatsächlich noch hoffnungsvoll, dass es bei einigen Interviews bleiben würde.
    Dann kam der nächste Tag und die "Interviews" begannen. Wir alle kennen die Darstellungen von Verhören in dunklen Räumen, unter einer einzigen Lichtquelle. Dieser Konferenzraum war äußerlich das genaue Gegenteil genau, dennoch fühlte sich all das hier genau so an. Das Verhör dauerte gefühlt Jahre, tatsächlich waren es etwa neun Stunden. Da die Interviews beendet und nicht etwa vertagt wurden und ich zumindest nicht direkt abgeführt wurde schienen meine Ausführungen zumindest einen gewissen Eindruck gemacht zu haben.


    Die Gesichter der mich befragenden Offiziere zeigten zwar quasi keinerlei Anzeichen von Reaktion, aber die Art wie Fragen gestellt wurden, welche Fragen gestellt wurden - mit der Zeit wurde aus einem Verhör fast so etwas wie ein Interview. Ich war erleichtert und rechnete damit das Schlimmste wäre vorbei. Meine Mutter hätte mich dumm, naiv und töricht genannt und sie hätte wieder einmal Recht behalten. Die Offiziere verließen nach und nach den Raum, ehe nur noch der Leiter der Kommission, ein Lieutenant Commander Zsusam oder sowas, und ich übrig waren. Plötzlich kollabierte dieser blaue Klops direkt vor mir und genau in dem Moment kamen Admiral Hieu-Gan und sein Schoßhühnchen herein.
    Ehe ich irgendwas sagen oder erklären konnte wurde ich unter Arrest gestellt und abgeführt. Auf dem Weg trafen wir auf Lieutenant Hawkins, die noch versuchte zu helfen und zu klären was passiert war, aber der Admiral ließ nicht mit sich reden und das uniformierte Geflügel sowieso nicht. Also wurde ich wegen Mordes abgeführt und weggesperrt. Es dauerte lange, aber letztlich kam Lieutenant Commander Griffin herein. Ich hatte mich so an Doktor Vadiye gewöhnt, dass ich fast vergessen hatte wer eigentlich Chefarzt der San Diego gewesen war. Sie untersuchte mich und versprach alles zu tun um mir zu helfen. Wenig später folgte ein Admiral, ein gewisser Admiral Hawking. Im Gegensatz zu Nechayev und vor allem Hieu-Gan stellte dieser Fragen tatsächlich so, dass man glauben konnte er wäre tatsächlich an den Antworten interessiert. Er versprach zu helfen wo er kann und verschwand dann wieder. Wichtiger als das eigentliche Gespräch war die Tatsache, dass die Admiralität sich anscheinend nicht einig war geschweige denn sich gegenseitig informierte. Als Terranerin merkte ich mir diese Information und war bereit sie im Notfall zu nutzen, als - noch - Sternenflottenoffizier machte es mir große Sorgen.


    Außerdem sah ich Captain Paris vor meiner Tür stehen, zumindest hatte also die Crew der San Diego mich noch nicht aufgegeben. Es vergingen erneut... Stunden, Tage? ... ehe ich schließlich einschlief. Als ich wieder aufwachte sah ich vor mir die hässlichste Visage die ich je gesehen hatte. Und roch den passenden Gestank dazu. Irgendjemand hielt es für eine kluge Idee einen betrunkenen und bewaffneten Klingonen direkt in mein Quartier zu beamen. Ehe ich reagieren konnte zog dieser seinen Disruptor und schoss. Ich konnte zwar ausweichen, aber dennoch traf er mich am Arm und Oberschenkel. Die Sicherheit wurde durch das Waffenfeuer aufgeschreckt, öffnete die Tür und wurde direkt ausgeschaltet. Der Klingone stürmte davon ehe ich mich wieder aufraffen konnte. Dann jedoch kam ich mir den Photonenlancer eines gefallenen Hühnchens und machte mich auf die Jagd.
    Ich fand den Klingonen vor dem Büro der sich feige verbunkernden Admirals und Captain Paris. Er hatte fünf Geiseln genommen und drohte diese zu exekutieren. Ich wollte gerade zum Angriff übergehen als Lieutenant Callaghan zu mir schlich und mich warnte, einen Photonenlancer in Umgebung von Geiseln abzufeuern. Und er hatte Recht. Wir arbeiteten an einem Plan, aber ehe wir diesen ausführen konnten hielt ein Admiral es für eine gute Idee Betäubungsgas freizusetzen und den Klingonen darüber zu informieren... dieser töte prompt die erste Geisel. Am Ende gelang es Callaghan den Klingonen zu töten, die Admirals kamen aus ihrem Büro und ich stellte mich freiwillig und kehrte in mein Quartier zurück - Admiral Hieu-Gan versprach meine Aktionen zu berücksichtigen, aber diesem Mann glaubte ich kein Wort mehr. Mit gutem Grund, wie ich bald erfahren sollte. Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei ihm gehabt, mehr noch als sogar bei Admiral Nechayev. Und dieses Mal hatten meine Instinkte Recht behalten.


    Der Klingone jedenfalls stellte sich als ein Teil von Haus Torg heraus, eines der Häuser, das die Allianz ablehnt und für ein eigenständiges klingonisches Reich plädiert, das zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Berichten zufolge kontrollieren Haus Torg und dessen Verbündete fast ein Drittel der klingonischen Flotte und so war es kaum verwunderlich, dass jemand auch hier auf der Erde tätig war.
    Und dann hieß es erneut Warten. Und Warten. Und nochmehr Warten. Als sich die Tür öffnete sah ich als erstes, dass keinerlei Sicherheit mehr vor der Tür stand. Dann betrat Admiral Hieu-Gan den Raum und alles in mir wollte nur noch weglaufen. Aber ich konnte nicht, aus mehr als einem Grund. Wir alle kennen den Fight-or-Flight Effekt, diese entscheidenden Sekunden in denen wir unbewusster Weise entweder vor einer Bedrohung weglaufen oder uns zum Kampf bereit machen. Tatsächlich gibt es aber noch eine dritte Reaktion, den Freeze-Effekt. Wir stehen einfach nur regungslos da, nicht in der Lage irgendwie zu reagieren. Genau das passierte mir hier.
    Ich wusste, dass die Ankunft dieses Admirals, zumal alleine, nichts Gutes heißen konnte. Ich glaubte nicht, dass die Sternenflotte zu Exekutionen in der Lage war, aber Unfälle passierte immer wieder. Tatsächlich jedoch kam meine Reaktion ganz woanders her. Der Admiral wollte mich nicht töten, entführen oder Ähnliches. Er wollte mich rekrutieren. Als er mich mit "Agent" ansprach wurde mir alles klar.
    Dass nichts von all dem hier ein Unfall war. Die Verhöre, der "Tot" des Lieutenant Commander, meine Inhaftierung und Trennung von der Crew der San Diego.
    Der Admiral hatte einen Auftrag. Einen Auftrag den nur ich erfüllen konnte. Ich kann darüber selbst in einem verschlüsselten Logbuch nicht sprechen, da niemand weiß wer eventuell mitlesen könnte. Nur eines ist klar... wenn diese Gerüchte stimmen werde nicht nur ich ein Problem bekommen.
    Jede Faser meines Körpers sträubte sich dagegen "Ja" zu sagen, gerade jetzt. Ich hatte auf der San Diego nicht nur eine Heimat und eine Familie gefunden, ich hatte ein Leben gefunden, das ich mir nie hätte vorstellen können. Das wollte ich nicht aufgeben. Das wusste der Admiral, also ließ er mir keine Wahl. Und er wusste auch, dass ich bei wohl jedem anderen Auftrag lieber mein Leben zu Unrecht in einer Zelle verbracht hätte als nochmal für Starfleet Intelligence unter diesen Bedingungen zu arbeiten.


    Aber das hier war kein anderer Auftrag... also sagte ich Ja. Unter der Voraussetzung, dass ich nach Ende des Auftrages, wann auch immer das sein würde, wieder auf die San Diego zurückkehren dürfte bzw. auf das Schiff, auf welchem der Großteil der Crew dient. Der Admiral stimmte zu und ich wurde mitten in der Nacht abgeholt und an Bord der Khitomer gebracht.
    Ich hatte Bilder von Intelligence Schiffen in der Datenbank meiner Mutter an Bord der Tempest gesehen, aber dieses hier war eine ganz andere Liga. Nicht nur hatte es eine gemischte Crew und eine Tarnvorrichtung, es schien fast wie das Kind von Tal'Shiar, Obsidianischem Orden und Starfleet Intelligence.
    Während der Rest der Crew an der Bar feierte und sich auf den bevorstehenden Transfer vorbereitete nahm mein neues Schiff Kurs auf die Badlands. Der Captain scheint ein fähiger Mann zu sein und ich soll alles direkt an Lieutenant Callaghan weiterleiten, ebenfalls ein fähiger Agent nach allem was ich gelesen habe.
    Dass dieser der Crew der San Diego zugeteilt wurde und ich damit meine Crew quasi belügen und hintergehen muss, es fühlt sich nicht gut an. Aber ich hatte meine Befehle. Wichtiger noch, wenn all das hier vorbei war, würde jeder einzelne von ihnen verstehen warum ich so gehandelt habe.
    Ich hoffe nur ich werde die Chance erhalten das zu erklären. Sie bald erhalten. Vor allem hoffe ich, dass wir nicht...


    *über Intercom* An alle, hier spricht Captain Mystral. Wir haben gefunden wonach wir suchen. Besetzen Sie sofort die Kampfstationen. Agent Georgiou, melden Sie sich auf der Brücke. "


    ...vieleicht endet all das ja schon deutlich früher als gedacht.


    Computer, Logbuch beenden.


    =C= Log Ende

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    Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    A.I.V Khitomer:


    Wir haben heute das Argelius System erreicht, wo wir die Überreste einer vulkanischen Forschungsstation untersucht haben. Der Captain und ich waren uns nach Rücksprache mit Admiral Hieu-Gan einig, dass wir keinen Kontakt zur San Diego oder den Vulkanier riskieren könnten, also warteten wir ab bis die Evakuierung abgeschlossen war und sicherten dann die wichtigsten Daten, ehe die Station komplett zerstört wurde. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen waren erschreckend und wir mussten alles dafür tun, dass diese nicht in falsche Hände gerieten. Oder in richtige.
    Ich hatte bereits mit dem Schlimmsten gerechnet, aber das... das hätte selbst ich nicht erwartet. Ihnen zugetraut. Das hieß schon einiges.
    Ich übergab meinen Bericht Lieutenant Callaghan und wir waren uns schnell einig, dass die Crew der San Diego noch nicht die ganze Wahrheit erfahren sollte. Konnte. Dennoch konnten wir die Crew nicht komplett unvorbereitet lassen, dass ich mit holografischer Tarnung als Kazon Captain Paris einen kurzen Besuch abstattete und ihm ein paar Anhaltspunkte gab, die ihn und den Rest der Crew auf die richtige Fährte führen sollten - irgendwann.


    Und dann war da noch Lieutenant Commander Corlsen. Er hatte geglaubt, dass sein ehemaliges Schiff, seine Crew, die für ihn wichtigste Person verloren waren. Zerstört, getötet. Die Wahrheit war soviel komplexer und die Sternenflotte hatte ein berechtigtes Interesse daran diesen Vorfall geheim zu halten. Das konnte ich nachvollziehen. Dennoch hatte Commander Corlsen ein Recht darauf zu erfahren, dass die Crew überlebt hatte. Dass er nicht alleine war. Er musste und würde nie erfahren was wirklich passiert war, aber vielleicht könnte er mit seiner Vergangenheit abschließen und an alte Kontakte anknüpfen.


    Wir werden Position hier halten bis die San Diego die Vulkanier an die Tranportschiffe übergeben und alle Schiffe den Orbit verlassen haben. Anschließend werden wir einige abschließende Untersuchungen durchführen und dann Kurs auf das Trewa System setzen, wo bereits unsere nächste Spur wartet.


    Es war und ist nicht einfach Captain Paris und den Rest der Crew zu belügen, uns vor ihnen zu verstecken. Selbst Captain Mystal und dem Rest dieser Crew macht das zu schaffen - für den Moment sind uns allerdings die Hände gebunden. Zumindest konnte ich verhindern, dass wir die Crew der San Diego überwachen. Dennoch, es geht hier um soviel mehr als ein Schiff, eine Crew. Und wenn all das vorbei ist werde wir alle drei Kreuze und mehr machen.


    =C= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    A.I.V Khitomer:


    26. So viele Szenarien hatte ich entwickelt für den heutigen Tag. Für den Moment, in dem ich auf die San Diego zurück kehren würde. Szenarien voller Freude, aber auch voller Anspannung und sogar ein wenig Angst. Dass mich ein alter, betrunkener Mann und ein Geflügel mit Photonenstoß empfangen, niederschießen und in eine Zelle neben einem "Terraner" der dieses Titels nicht würdig war sperren würden... das stand nicht auf dieser Liste.
    Ein weiterer Beweis dafür, dass selbst die beste Vorbereitung, selbst all die Ressourcen der Geheimdienste nicht alles voraussagen könnten.
    Wenn es nach Captain Mystral gegangen wäre hätte ich heute noch keinen Kontakt zur San Diego wiederherstellen sollen, aber er kannte diese Crew nicht so wie ich das tat. Wusste nicht, dass wir ihre Hilfe brauchten. Wenn jemand dieses Mysterium lösen könnte dann diese Crew.


    Captain Mystral... er ist ein guter Captain, aber er ein Vulkanier. Nicht nur das, er ist Halb-Romulaner. Nicht, dass irgendjemand davon wüsste. Dass ich davon wissen sollte. Starfleet Intelligence sollte definitiv an seiner Verschlüsselung arbeiten. Wie auch immer, er analysierte alles, aber traf seine Entscheidung nur anhand von Daten und Statistiken. Das war meistens eine gute Wahl, aber in dieser Situation würde es uns nicht helfen.
    Nicht wenn wir nicht wussten welchen Daten, welchen Personen wir trauen konnten. Wir hatten in den letzten Wochen immer wieder Zeit in den Badlands verbracht und auch einige erste Erfolge erzielt, ehe wir plötzlich den Befehl erhielten uns auf den Weh Richtung Rweaw System zu begeben. Außer ein paar primitiven Kulturen wartete dort nichts Besonderes auf uns, keine weitere Hinweise... einfach nichts. Der Captain wusste, dass etwas nicht stimmt, aber er war zu sehr Vulkanier um unsere Befehle in Frage zu stellen.
    Und ich war nicht in der Position zu protestieren. Dann fingen unsere Sensoren etwas Interessantes auf. Subraumvakuolen. Anscheinend künstlich durch eine Art Waffe erzeugt.Und mittendrin gefangen... ein Föderationsschiff. Nein, das Föderationsschiff, die U.S.S. San Diego. Wir setzten getarnt Kurs und scannten den Bereich, was nur bestätigte was viele bereits vermuteten. Diese Waffe wurde von einem Ferengi namens Brunt abgefeuert, welchem wir bereits eine Zusammenarbeit mit den Drahtziehern hinter all diesen Vorfällen nachweisen konnten.
    Interessant war, dass wir gerade Hinweise erhalten hatten, dass einige klingonische Häuser begonnen hatten mit Subraumwaffen zu experimentieren. Dazu kamen Rassen wie Tholianer und Son'a, die bekannt dafür waren mit Subraumwaffen zu handeln.


    Klar war jedoch, dass wir hier nicht eingreifen durften. Und zum Glück gelang es der San Diego auch ohne unsere Hilfe die Vakuolen zu beseitigen. Wir sprangen dann auf Warp nachdem wir noch einige letzte Scans durchgeführt hatten. Was der Captain nicht wusste... ich verließ das Schiff vorher in einem für Aufklärungsflüge primitiver Kulturen umgerüsteten vulkanischen Shuttle und setzte Kurs in Richtung der San Diego. Als diese mich schließlich abgefangen hatte musste ich sicherstellen, dass die Khitomer mich nicht orten könnte und setzte Kurs Richtung einen Klasse Y Planeten. In der Atmosphäre angekommen ließ ich mich mitsamt Shuttle an Bord bringen und wurde direkt von einem alten Mann und einem Hühnchen empfangen.
    Beide stellten nicht groß Fragen sondern stellten mich unter Arrest. Natürlich mussten es ausgerechnet diese beiden sein, die mich empfingen. Mit Lieutenant Callaghan, Lieutenant Griffin, Captain Paris, Commander Corlsen... hätte ich reden können. Nicht mit diesen beiden Gestalten. Also beschloss ich die Tour des Schiffes zu verschieben und mich direkt in die Zelle zu beamen. Commander Tigh hatte jedoch etwas dagegen und schaltete mich direkt mit seinem Phaser aus... kurz darauf erwachte ich von lauten Schreien aus meiner Nachbarzelle.
    Offenbar hatte die Sicherheit auf Deck 3 einen selbst-ernannten "Terraner" namens Falk Lohse gefunden, der nun lauthals rumschrie wie er alle töten und in Agoniekammern stecken würde, was wir uns einbilden würden ihn so zu behandeln etc. etc. Ich hatte noch nie einen erbärmlicheren Gefangenen gehört, selbst Ferengi verhielten sich da noch mit mehr Anstand.


    Commander Tigh und das Hühnchen befragten mich dann, wobei der Commander schon durchblicken ließ wie wenig ihn meine Geschichte interessierte. Dennoch kam wenig später Captain Paris herunter, also scheint der Commander zumindest nicht ganz unfähig zu sein.
    Der Captain entließ mich dann auch sofort und wir redeten in seinem sehr großzügigen Quartier weiter - er selbst traute seinem neuen ersten Offizier anscheinend nicht komplett. Ich erzählte was wir bisher entdecken und nicht entdecken konnten und schnell war klar, dass wir zusammenarbeiten sollten.
    Der Plan war, dass wir das Shuttle des Ferengi etwas umgestalten würden um damit Zugang zu den Badlands zu erhalten. Dort würden wir einige Aufklärungsflüge durchführen und dann gemeinsam die Daten auswerten.
    Es war ein guter Plan, der uns hoffentlich endlich ein paar mehr Informationen bringen würden. Informationen die wir dringend benötigten, um endlich in Erfahrung zu bringen was in aller Welt hier wirklich vor sich ging. Das wurde kurz darauf erneut verdeutlicht, als der Captain einen Ruf vom Sternenflottenhauptquartier erhielt.
    Offensichtlich rechnete er mit irgendeinem Admiral, tatsächlich jedoch wollte Scout Hawkins ihn sprechen. Sie hatte sich Zugang zu Starfleet Intelligence und unserer Datenbank verschafft, das war zwar nicht sonderlich schwer, aber ich war dennoch ein wenig stolz auf sie, und teilte weitere schlechte Neuigkeiten mit uns.


    Offenbar war die Sternenflotte überzeugt, dass Jaesa Hawkins ihre Mutter getötet hatte. Scout konnte das nicht glauben und da war sie nicht alleine. Gut möglich, dass Starfleet Intelligence diese Informationen nachträglich platziert hat um Jaesa Hawkins in schlechtem Licht da stehen zu lassen. Zur Wahrheit gehörte allerdings auch, dass Jaesa Hawkins wohl tatsächlich die letzte war, die ihre Mutter gesehen hatte und ihr irgendeinen "Versprechen" gab.
    Ich kannte Jaesa Hawkins, vielleicht besser als jedes andere Crewmitglied der San Diego mit Ausnahme von Lieutenant Griffin. Ich wusste, dass da eine Dunkelheit in ihr lebte, dass sie eine dunkle Seite besaß, die die meisten Terraner erschaudern lassen würde. Aber war sie hierzu fähig? Konnte sie wirklich ihre eigene Mutter töten? Mit dem Thema kenne ich mich selbst leider viel zu gut aus und weiß wie schwierig das ist. Noch dazu, wäre sie wirklich imstande von heute auf morgen die Seite zu wechseln und an einem Tage fünf Föderationsschiffe zu zerstören? Es war als hätte irgendjemand einen Schalter umgelegt. Jaesa Hawkins konnte eine Killermaschine sein und ich weiß von den Erzählungen meiner Mutter, dass sie auch früher schon fragwürdige Aufträge angenommen hat - das hier ging aber weit darüber hinaus.
    Wir kamen dann leider nicht mehr dazu mehr in Erfahrung zu bringen, denn plötzlich wurde Scout's Einbruch in Starfleet Intelligence entdeckt, Sicherheitskräfte forderten sie auf sich zu ergeben und die Verbindung brach ab. Nun wussten wir also nicht nur die Drahtzieher hinter diesem Rhues-Komplott finden und neutralisieren, nein wir mussten gleich zwei Hawkins retten. Falls es nicht schon zu spät war.


    Während der Captain dann Commander Tigh informierte rief ich Captain Mystral und klärte ihn in so wenig Details wie möglich über unsere Zusammenarbeit auf. Er war nicht erfreut darüber, aber am Ende stimmte er zu, dass die Khitomer dem Shuttle getarnt folgen würden und im Notfall für Unterstützung zur Verfügung stünde.
    Wir waren uns auch einig, dass wir nicht wussten wem wir trauen konnten und zunächst niemanden informieren würden. Dann kam Captain Paris zurück und hatte... interessante Nachrichten. Ich sollte den Aufklärungsflug gemeinsam mit Doktor Johnson durchführen.
    Ich hatte fest damit gerechnet, dass der Commander darauf bestehen würde, dass jemand Anderes diesen Flug durchführt und ich direkt wieder eingesperrt würde. Und tatsächlich hatte der Commander auch Captain Paris dazu geraten mir nicht zu vertrauen.


    Dennoch sollte ich nun diesen Flug durchführen. Nicht mit Lieutenant Callaghan oder dem Geflügel oder gar Tigh selbst... nein, mit Doktor Johnson. Commander Tigh mag nicht wissen, dass sie auch Terranerin ist, dennoch war ich von dieser Entscheidung überrascht. Ich kannte Tabitha Johnson nicht so gut wie andere hier an Bord, aber in vieler Hinsicht waren wir uns sehr ähnlich, nicht nur weil wir beide Terraner waren die hier eine neue Heimat gefunden hatten.
    Egal was ich nun persönlich von ihr halten mag, sie war eine brilliante Wissenschaftlerin und das konnten wir hier mehr als genug brauchen.
    Die Arbeiten am Shuttle haben begonnen und wir werden in Kürze Richtung Badlands starten. Es bleibt nur zu hoffen, dass meine zweite Rückkehr auf die San Diego besser abläuft.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    A.I.V Khitomer... bzw. U.S.S. San Diego:


    Nach fast drei Wochen in und nahe der Badlands, in denen wir Unterstützung von Lieutenant Callaghan erhielten, haben Tabitha Johnson und ich gestern unseren ersten Aufklärungsflug abgeschlossen. Mit den Worten, dass sie noch weitergehende "Experimente" durchführen müsste und eine Lösung für unsere Probleme hätte blieb sie auf einer verlassenen Basis nahe der Badlands zurück, während Lieutenant Callaghan und ich Kurs auf die San Diego setzten.
    Es wird nicht weiter einfach Lieutenant Lexa Griffin das zu erklären - gerade wenn sie wieder ihre fünf Minuten hat - aber hier stand so viel mehr auf dem Spiel. Wenn selbst jemand wie Tabitha Johnson das verstand würde das auch jeder Sternenflottenoffizier.
    Als wir heute dann jedoch die San Diego erreichten waren wir zunächst jedoch mit ganz anderen Probleme konfrontiert. Wir sahen nicht nur die San Diego, sondern auch die U.S.S. Hornet - das Flaggschiff meines absoluten Lieblings-Admirals - und ein gamma-terranisches Schiff mit dem Namen Pathfinder. Die Gamma-Terraner, meine Mutter hatte mir viel von ihnen erzählt, man könnte fast sagen vorgeschwärmt. Sowohl im terranischen als auch in diesem Universum waren sie bekannt für riesige, bemerkenswerte Großkampfschiffe, die sie ohne jede Skrupel gegen Feinde einsetzten. Nach den letzten Berichten hatten sie vor einigen Tage gar keinen Planeten im Föderationsraum bombardiert. Kein Wunder also, dass Admiral Nechayev und diese Gamma-Terraner einiges mit Captain Paris zu besprechen hatten. Wie gerne ich da Mäuschen gespielt hätte. Die Schiffe sprangen dann allerdings nach und nach weg, ehe nur noch die San Diego blieb. Wir warteten, bis beide Schiffe außer Sensorreichweite waren, deaktivierten unsere kurz zuvor erworbene Tarnung und riefen die San Diego. Commander Tigh war eindeutig nicht erfreut mich zu sehen, ihm blieb allerdings keine Wahl als uns andocken zu lassen, wenn auch natürlich unter entsprechenden Vorkehrungen. Nicht dass ein paar Sicherheitsoffiziere mich hätten stoppen können, erst Recht nicht dieses seltsame Geflügel.


    Nach einer kurzen Diskussion gingen wir auf die Brücke, wo dieses Vieh mich "entwaffnen" sollte. Ich überlegte kurz ob ich protestieren sollte, aber diese Crew kannte mich. Diese Aktion, mich auf versammelter Brücke so vorzuführen, sagte mehr über Commander Tigh aus als über mich. Erst Recht nachdem er dem Hühnchen befahl mich immer im Auge zu behalten. Also übergab ich meinen Phaser und lud Commander Corlsen in den Konferenzraum ein. Ich hatte ihm bereits bei meinem ersten Besuch auf dieser neuen San Diego eine kurze Nachricht hinterlassen, aber es wurde Zeit, dass er die ganze Wahrheit erfuhr. Erfuhr, dass die Lexington nicht zerstört wurde. Jedenfalls nicht, bevor die gesamte Crew evakuiert werden konnte. Es stand mir nicht frei ihm weitere Details mitzuteilen, zumindest in diesem Fall hatte Starfleet Intelligene mit der Geheimhaltung des Richtige getan um Panik zu verhindern, aber er hatte das Recht zu erfahren dass er nicht alleine war. Dass die Crew überlebt hatte. Niemand hatte damit gerechnet, dass Commander Corlsen noch am Leben sei als die restliche Crew evakuiert und anderweitig untergebracht wurde. Ich übergab ihm die Comm-Frequenz um seine Crew zu kontaktieren, als auch schon Captain Paris herein spazierte und "alles unnötige Personal" wegtreten ließ. Commander Corlsen und zu meiner großen Überraschung auch alle Sicherheitsoffiziere außer dem Hühnchen verschwanden.
    Dann ging es an's Eingemachte. Der Captain wollte natürlich Antworten. Zur Hölle, wir wollten auch endlich Antworten. Leider hatte unser Flug nicht die Antworten gebracht die wir haben wollten. Was wir herausfinden konnten: diese mysteriöse neue "Organisation", oder was auch immer es war, hatte insgesamt 18 ehemalige Basen des Maquis in den Badlands übernommen und geupgraded. Diese wurden nur von Crews bestehend aus Ferengi, Breen, Menschen, Bajoranern, Klingonen, Romulanern und gefüllt jeder anderen Rasse hier draußen quasi eigenständig betrieben. Das Ziel? Offenbar die Herstellung und Verteilung dieser Rhues Substanz. Nachdem die vulkanischen Außenposten die Substant perfektioniert hatten, die Rezeptur übersandt und sich anschließend selbst vernichtet hatten, oder es zumindest sollten, schien dies der nächste Schritt in einem langen entwickelten Plan zu sein.
    Was das Ziel dieses Plans war, das wusste unterdessen jedoch noch keiner.


    Schlussendlich waren wir uns alle einig, dass es angesichts der sich schnell nähernden Flotte und der sich immer noch in der Nähe befindlichen Admiral Nechayev keine gute Idee war in nähester Zeit einen neuen Aufklärungsflug zu starten, insbesondere auch angesichts der Tatsache, dass wir für den Moment alle Informationen sammeln konnten, die es zu sammeln gab. Wir hatten eine Handvoll getarnter Sonden zurückgelassen, die für uns einige Zeit Daten sammeln und übermitteln würden. Der nächste Schritt konnte nur sein eine der Basen zu infiltrieren, ein Plan dem auch Captain Paris nicht abgeneigt zu sein schien. Dafür brauchten wir allerdings noch ein wenig Vorbereitung und mehr Ressourcen. Ich hatte bereits Kontakt zu Captain Mystral aufgenommen.
    Dann rief der Möchtegern-XO uns auf die Brücke und selbst für mich war es schwer den Bildern auf dem Schirm zu folgen. Lieutenant Hawkins hatte sich offenbar ohne jeden Widerstand im Sternenflotten Hauptquartier ergeben und wurde nun vor laufenden Kameras abgeführt. Ich hatte jahrelang meiner Mutter bei den schlimmsten Dingen zugesehen, also konnte ich mir denken was in Hawkins vorging als ich ihren Blick sah. Es war nichts Gutes.
    Während die Offiziere noch ungläubig auf den Bildschirm starrten und wenig später die ankommende Flotte koordinierten schlich ich mich von der Brücke. Ich brauchte länger als erwartet, aber letztlich konnte ich meine beiden gelb-gekleideten Verfolger abhängen und die Astrometrie erreichen, wo Lieutenant Callaghan bereits an weiteren Daten arbeitete. Ich kannte Callaghan aus den Berichten meiner Arbeit und der kurzen Zeit in Starfleet Intelligence nach der Rückkehr aus Andromeda aus fleißigen, cleveren, willensstarken Agenten. Seine Dossiers taten ihm allerdings komplett Unrecht, er war so viel mehr als das. Natürlich war ich eine Georgiou und könnte all das auch alleine tun, aber es würde deutlich länger dauern. Und im Gegensatz zu meiner Mutter bevorzugte ich die Arbeit im Team zu ständigen Soloaufträgen.
    Jedenfalls hatte er interessante Neuigkeiten. Hawkins' kleine Schwester hatte versucht unerlaubt Zugriff auf Starfleet Intelligence Daten zu nehmen. Sowohl wussten wir bereits, schließlich war ich mit dabei als dieses passierte. Was ich noch nicht wusste, sie war dabei sehr schlampig vorgegangen, geradezu so als wollte sie erwischt werden. Und wir waren uns schnell einig, dass genau das anscheinend auch der Fall war.


    Sie hatte mit ihrem Vorgehen auch eine Spur in der Datenbank hinterlegt, der wir nun folgen konnte. Dabei fanden wir schnell heraus, dass Informationen zum Beispiel über ihren Vater oder viele andere Dinge Hawkins- oder unsere Zeit in Andromeda
    betreffend mittlerweile aus Datenbank gelöscht oder zugriffsbeschränkt wurden. Viele Dinge davon machten keinen Sinn. Wir luden alles auf PADDs, ehe es für mich "Torpedos regnen" konnte.
    Als die Sicherheit mich wenig später auf der Krankenstation fand, wo ich Commander Griffin ein paar unserer Daten über Rhues übergab, war zumindest diese Gefahr für's Erste gebannt.
    Zurück auf der Brücke hatten wir gerade einen Frachter "gefunden" und Callaghan war gemeinsam mit dem Geflügel rübergebeamt. Ich sah meine Chance und übernahm die Taktik Station. Interessanterweise beließ es Opa Tigh bei einem bösen Blick statt direkt den nächstbesten Fähnrich heranzupfeifen.
    Was genau es nun mit diesem angeblich klingonischen Frachter und seinem neuen Captain auf sich hatte habe ich nicht weiter verfolgt, spätestens nachdem wir dann auch noch fast 25 Klingonen an Bord gebracht haben, darunter unzählige Kler'Q Unterstützer. Dennoch muss ich "Izzy" gewissen Respekt zollen, alleine einen veralteten klingonischen Frachter zu fliegen ist schon eine Leistung. Vielleicht können wir sie eines Tages für uns rekrutieren.
    Und woher hat sie überhaupt einen persönlichen Transporter, eine Technologie die offiziell nur Starfleet Intelligence und ähnlichen Geheimdiensten zur Verfügung steht?
    Bis dahin jedoch gibt es wichtigere Fragen zu klären, insbesondere was unsere mysteriösen Drahtzieher dieser ganzen Rhues Verschwörung und natürlich Lieutenant Jaesa Hawkins angeht. Und dann ist da Scout Hawkins. Wäre es eine gute Idee sie zu befreien, mit ihr zusammenzuarbeiten? Captain Paris hatte mit einem Recht, wir können momentan niemandem außer uns selbst trauen. Je früher wir das alles aufdecken, desto eher wird dieser Zustand beendet. Bis dahin hat Captain Mystral versprochen alles zu tun um die Admiralität in Schach zu halten.
    Sobald wir Drozana Station erreichen wird es Zeit Antworten zu finden. Gut, dass wir dort mehr als ein dutzend Informanten haben. Irgendjemand muss irgendwas wissen. Und wir werden es herausfinden.


    =/\= Log Ende.

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    Agent Clary Amicia Georgiou
    U.S.S. San Diego:


    Es ist offiziell, ich habe vor wenigen Minuten die Nachricht von Captain Mystral erhalten: ab sofort und bis auf Weiteres bin ich der U.S.S. San Diego zugeteilt. Mindestens bis diese ganze Rhues-Geschichte aufgeklärt ist. Die Khitomer wird weiterhin getarnt Nachforschung in und nahe der Badlands durchführen und diese Informationen mit mir teilen, ich selbst jedoch habe andere Aufgaben.
    Wenn dieses seltsame und leicht fehlerhafte Counselor Hologramm mich jetzt fragen würde was ich dabei empfinde, ich könnte es kaum beantworten. Natürlich war ein Teil von mir erleichtert zunächst wieder dauerhaft auf der San Diego zu sein, mit Captain Paris und seiner Crew zusammenarbeiten, mit Menschen die schon nah an eine Familie rankamen.
    Auf der anderen Seite war ein Einsatz auf der Khitomer, einem der modernsten Schiffe in diesem Quadranten, durchaus eine Ehre. Es hatte seinen Grund, dass ich der erste Agent war, der dieses Schiff freiwillig verließ.
    Dann war da mein offizieller Status. Während Captain Paris und die Führung von Starfleet Intelligence von meinem Aufenthaltsort und Einsatz hier wissen, bin ich für den Rest der Föderation inklusive des Sternenflottenkommandos weiterhin offiziell auf der Erde inhaftiert. Wie genau Starfleet Intelligence diese Lüge aufrecht erhält, Hologramme oder nicht, war mir relativ egal, aber es war dennoch ein Risiko nun auf einem konventionellen Sternenflottenschiff statt einem getarnten Intelligence Prototypen zu arbeiten.


    Nicht zu vergessen, dieses "Genie" namens Frank Tigh. Ginge es nach ihm wäre ich nicht nur offiziell, sondern auch tatsächlich inhaftiert. Oder Schlimmeres. Es kümmerte mich generell recht wenig, was dieser Alkoholiker von mir dachte, aber wenn er dabei das Schiff, unsere Mission und diese Crew gefährdete sah das anders aus.
    So passierte es heute, mehr als einmal. Während die San Diego auf dem Weg Richtung Drozana Station um die "geretteten" Klingonen im Rahmen irgendeiner Allianz-Übereinkunft an irgendwen zu übergeben studierte ich die Logbücher der letzten Ereignisse und versuchte mehr über die Geschehnisse nahe der Badlands in Erfahrung zu bringen.
    Ich hatte ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache. Meine Mutter mag mir fast nichts Sinnvolles beigebracht haben, aber in einem hatte sie Recht: wenn eine Georgiou einen Instinkt hatte, war da meistens etwas dran. Also pausierte ich meine Arbeiten und hackte mich in die Datenbank von Drozana Station.
    Offiziell mag das als Befehlsverweigerung, Verrat oder was auch immer bezeichnet werden, aber der Preis hier war zu hoch. Außerdem war ich schon inhaftiert, was sollte Schlimmeres passieren?
    Und tatsächlich hatte ich Recht: diese "geretteten" Klingonen waren keine einfachen Klingonen. Nicht nur hatten sie tatsächlich eine Verbindung zu Kler'Q, sie waren auch eine Art "Prototyp".


    Laut diesen kaum in den Datenbanken kaum gesicherten Daten, das kommt davon wenn man Ferengi für seine Drecksarbeit nutzt und diese schlecht bezahlt, waren die Klingonen mit Rhues infiziert. Das an sich war schon schlimm genug angesichts der Tatsache, dass bisher nur Vulkanier und in seltenen Fällen Romulaner infiziert werden konnten. Es hieß das Virus war mutiert oder gar gezielt angepasst worden.
    Das war jedoch noch nicht der schlimmste Teil: diese Klingonen waren Träger des Virus ohne selbst Symptome zu zeigen, ohne dass irgendein Scanner diese "Erkrankung" erkennen könnte. Dafür waren die höchst infektiös.
    Das Ziel schien klar: einer dieser Klingonen könnte unzählige Personen infizieren ohne dass irgendjemand etwas davon merkt ehe es zu spät ist.
    Eine Analyse des veränderten Virus zeigte auch, dass diese Version zwar noch nicht auf alle, aber bereits auf einige andere Rassen überspringen könnten, darunter zum Beispiel Andorianer und Saurianer. Ich lud die Daten auf ein PADD und lief so schnell ich konnte zur Brücke, wo ich ohne lange zu überlegen befahl den Transport der Klingonen sofort zu beenden. Captain Paris hätte meinen Befehl wahrscheinlich zunächst ausführen lassen und dann eine Erklärung verlangt, zu unser aller Pech jedoch saß gerade Commander Tigh im Stuhl des Captains.
    Dieser schien hin- und hergerissen zwischen mich von der Brücke schmeißen wollen und den Captain rufen. Am Ende tadelte er das Hühnchen, welches es nicht geschafft mich dauerhaft im Auge zu behalten, und bat mich die Brücke umgehend zu verlassen. Aber nicht mit mir. Wir diskutierten offen auf der Brücke und wurden dabei immer lauter. Keiner von uns verhielt sich wie ein Sternenflottenoffizier, aber dafür war auch einfach keine Zeit. Hier standen unzählige Leben auf dem Spiel und alles was der Commander sehen konnte war sein unbegrenzter Hass auf mich.
    Dabei waren die Tatsachen offensichtlich. Nicht nur hatte ich die Informationen aus der Datenbank, der Commander regte sich natürlich sofort auf wer mir erlaubt habe diese Datenbank zu hacken, auch das Verhalten der Klingonen sprach für sich.
    Wir hatten über 20 Klingonen dort unten und außer ein paar halbherzigen Angriffen auf Sicherheitsoffiziere und einzelne, unkoordinierte Stürmungen der Türen hatte die Sicherheit alles im Griff. Natürlich waren das Spekulationen, aber hätten die Klingonen gewollt, sie hätten zumindest die Shuttlerampe problemlos übernehmen können.


    Lieutenant Callaghan zeigte am Ende sowohl Commander Tigh als auch mir die einfachste Lösung dieser Diskussion, indem er den Captain auf die Brücke rief. Erst jetzt erfuhr ich, dass diese Diskussion sowieso zu spät war, denn der Transport der Klingonen auf die Station war bereits abgeschlossen.
    Kurz darauf erhielten wir einen Notruf vom Sternenflottenkontingent auf der Station, welches angegriffen wurde, wenig später stand die Station unter Kontrolle von Klingonen und Ferengi. Wir entdeckten auch zwei klingonische Birds of Prey nahe der Station, sodass der Captain roten Alarm befahl. Nach einem kurzen, wie immer sinnlosen, Gespräch mit dem neuen klingonischen Kommandant der Station kam es zum Kampf.
    Im Normalfall hätten wir gegen eine Station wie Drozana, egal wie alt sie auch sein, und zwei klingonische Schiffe kaum eine Chance gehabt, zu unserem Glück jedoch hatten die Klingonen sich massiv überschätzt und die neu installierten Waffen zogen zu viel Energie von der Station, sodass wir sehr schnell die Schilde ausschalten und die Hauptenergie der Station kappen konnten. Die Birds of Prey waren anschließend keine große Bedrohung mehr.
    Mit minimalen Verlusten konnten das Hühnchen und ausgerechnet Commander Tigh mit Bodentruppen dann auch die Station sichern und wir begannen Gefangene an Bord zu beamen sowie die Datenbank zu überspielen.
    Es gelang zwar irgendwem an Bord der San Diego, entweder einem Klingonen oder wir haben einen Verräter an Bord, Kommandos an den gefangenen Frachter zu senden um seine Datenbank zu löschen, aber zumindest die Datenbank der Station konnten wir überspielen. Wir hatten die Station und den Frachter gesichert, erst später lernten wir jedoch, dass ein kleines Shuttle entkommen konnte. Wenn auch nur einer dieser infizierten Klingonen an Bord war, war diese Gefahr nicht gebannt. Der Rest unserer kleinen Flotte machte sich auf die Suche, nachdem weitere klingonische Schiffe an verschiedenen Orten zurückgeschlagen wurden.


    Die meisten Gefangenen waren Ferengi, die natürlich nur zu gerne kooperierten, insbesondere nach einigen Drohungen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die Ferengi kaum etwas über die Details dieser Operation wussten und somit kam es auf die Klingonen an. Die meisten schwiegen, aber zumindest der Commander Station, ein alter General von Kler'Q, sprach. Sprach sehr viel.
    Lieutenant Callaghan und ich übernahmen das Verhör mit einer ersten bemerkenswerten Erkenntnis. Offiziell war dieser General seit Kler'Qs Tagen tot, niemand wusste wie er noch am Leben war oder wo er die Zwischenzeit verbracht hatte.
    Dieser General schwadronierte dann lang und breit davon, wie er einen "Plan" habe und wir genau das getan hätten, was er erwartet hätte. Dass wir in seine Falle getappt seien und jetzt genau dort sind, wo wir sein sollten. Klingonen und Pläne, dass ich nicht lache. Weitere Details wollte, oder konnte, dieses Wesen nicht preisgeben, dafür war etwas Anderes beunruhigend. Er wusste wer ich war, woher ich stammte, was ich durchgemacht habe um am Ende hier zu landen. Nun war das Wissen über Terraner und ein anderes Universum da draußen an sich schon etwas, von dem nur sehr wenige wussten. Aus gutem Grund wurde diese Information von der Föderation und später der Allianz über Jahrhunderte geheim gehalten. Dass ausgerechnet ein Klingone, ein General von Kler'Q, nicht nur darüber Bescheid wusste sondern auch explizit meine Geschichte kannte war höchst seltsam. Es machte mir Sorgen, vor allem weil es nur sehr wenige Möglichkeiten gab, wie er das erfahren haben könnte. Nur das Sternenflottenkommando, Starfleet Intelligence, wenige Allierte im Allianzkommando, sowie die Crew der San Diego wussten über mich Bescheid. Niemand von denen würde diesem Klingonen etwas erzählt haben. Woher wusste er das also? Ich tat mein Bestes mir nichts anmerken zu lassen, aber ich werde hier weitere Nachforschungen anstellen müssen.


    Zunächst verlangte der Klingone wieder unsere Unmerksamkeit, denn dieser löste höchst unehrenhaft irgendein Gift in seinem Mund aus und verstarb noch in der Zelle, bevor Doktor Griffin eintraf. Die Obduktion läuft, aber für mich und Lieutenant Callaghan war offensichtlich was passiert war. Dass ein Klingone sich selbst umbringt war zwar unehrenhaft, aber dieser Typ schien auch nicht unbedingt schockiert davon in einer Zelle zu sitzen. Mit Ehre scheinen es diese Klingonen nicht groß zu haben. Das macht sie unberechenbar, es macht sie bedrohlicher als ich befürchtet hatte.
    Nachdem die Mediziner die Leiche entfernt hatten machten sich Lieutenant Callaghan und ich über die Datenbanken her, ehe wir etwas ganz Anderes entdeckten. Lieutenant Callaghan hatte weitere Nachforschungen über Lieutenant Hawkins und wieso sie sich auf der Erde gestellt hatte begonnen und dabei Bemerkenswertes herausgefunden. Offenbar war ein alter "Bekannter" ihres Vaters, ein Banteen, im selben Hochsicherheitsgefängnis untergebracht, in welches Hawkins nun verfrachtet wurde. Nicht nur das, dieser Mann hatte auch lange Zeit für Starfleet Intelligence gehabt und besaß jede Menge streng vertraulicher Informationen.
    In Kurzform, jemand den eine Bewegung wie Hawkins' abtrünniger Havoc Squad bestens brauchen könnte. Wir hatten also keine Zeit zu verlieren. Ich ging auf die Brücke um den Captain zu informieren und wollte direkt wieder in seinen Raum stürmen. Dann erinnerte ich mich an seine Worte von wegen "mehr Respekt" bla bla und wartete vor seiner Tür, bis er folgte.
    Es brauchte eine Weile ihn zu überzeugen, immerhin hatten wir mehr als ein Protokoll gebrochen, von meiner Anwesenheit an Bord ganz zu schweigen, aber am Ende sah er ein, dass die Gefahr einfach zu groß und ließ einen Kanal zum Sternenflottenkommando öffnen.
    Er ging sogar noch einen Schritt weiter und befahl, dass wir und zwei weitere Schiffe mit maximum Warp Kurs auf die Erde setzen sollten. Angesichts der Tatsache, dass das einer Befehlsverweigerung gleich kam, schien die Crew zu zögern, aber schließlich führte Lieutenant Keller den Befehl aus und wir setzten uns in Bewegung, die Lleiset folgte uns ebenfalls.


    Dann war der Kanal offen und Admiral Hieu-Gan erschien auf dem Bildschirm. Da ich nicht wusste, ob Captain Mystral ihn bereits infomierte hatte hielt ich mich im Hintergrund, genau wie auf der anderen Seite Admiral Nechayev, die eine Hühnersuppe zu genießen schien? Der Admiral schien eher wenig besorgt über unseren Bericht und befahl uns ausdrücklich unsere derzeitige Position zu halten, Drozana Station zu sichern und auf weitere Befehle zu warten, es sei alles unter Kontrolle. Nun war es möglich, dass der Admiral die Lage tatsächlich einfach unterschätzte, aber angesichts des Schadens, den Hawkins und ihre Leute bisher schon angerichtet hatten, schien das fast ausgeschlossen. Oder diese Admirals waren noch naiver als ich dachte.
    Captain Paris und der Admiral diskutierten noch für was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, ehe plötzlich Gestalten am Fenster des Admirals auftauchten. Kurz darauf wurde das Fenster durchschlagen und Admiral Hieu-Gan war in den Händen dieser Gestalten, den Outfits nach zu urteilen Havoc-Squad.
    Dann wurde das Bild schwarz. Wir wissen bisher weder wo genau der Admiral derzeit ist, wie groß die Schäden sind oder was aus Nechayev und den anderen Admirals geworden ist.
    Kurz darauf erhielten wir allerdings die Bestätigung, dass Hawkins und dieser Banteen in einem groß ausgelegten Ausbruch entkommen waren.


    Nicht nur das, das Tachyon-Detektionsgitter der Erde erkannte auch ein Schiff, welches sich schnell der Erde näherte. Wir hatten keine genauen Werte, aber die Chancen standen gut, dass es sich um die Defiant handelte, die nun Hawkins, Banteen und höchstwahrscheinlich Admiral Hieu-Gan, wenn auch letzteren unfreiwillig, extrahieren würde.
    Wir sind weiterhin mit Maximum Warp auf dem Weg zur Erde und gleichzeitig auf der Suche nach Antworten. Was war Hawkins' Plan hier? Warum nicht einfach entkommen, warum eines der meist gesicherten Gebäude der Galaxie angreifen? Um zu zeigen, dass sie es kann? Oder hatte sie vor, die Föderation zu erpressen?
    Jetzt wurde mir auch klar, dass dieser klingonische Spinner tatsächlich Recht gehabt hatte, wir waren genau dort wo jemand uns haben wollte, weit weg von der Erde, die Augen auf alles Andere als auf Hawkins gerichtet. War es möglich, dass Hawkins mit diesen Klingonen zusammenarbeitete? Warum sollte sie das tun?
    Wir werden in wenigen Tagen die Erde erreichen und dann hoffentlich Antworten erhalten. Als ob es heute nicht schon genug Tiefschläge für uns gegeben hätte, wurde dann kurz vor Dienstende auch noch der auf der Außenmission schwerer verletzte Commander Tigh von der Krankenstation entlassen und forderte auf der Brücke Aufklärung. So gerne ich ihm ein paar sarkatische Antworten gegeben hätte, es wartete Arbeit auf mich. Auf uns alle.


    =/\= Log Ende.

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    Agent Clary Amicia Georgiou
    U.S.S. San Diego:


    Ob ich mich jemals an den Anblick gewöhnen werde meine "Mutter" hinter einem Hochsicherheitskraftfeld zu sehen? Gewöhnen vielleicht, aber oft genug sehen kann ich es definitiv nicht.
    Die Föderation, die Sternenflotte, sie alle sprechen immer davon, dass wir Terraner so hinterhältig, arrogant seien, ständig anderen Messer in den Rücken rammen würden. Und damit haben sie absolut Recht. Wieso um alles in der Welt konnte ich nicht vorher sehen, dass Admiral Hieu Gan und sein merkwürdiger Onyx-Squad genau dazu passte? Im Nachhinein ist es so offensichtlich, dass wir es hier nur mit Terranern zu tun haben konnten.


    "Aus Fehlern lernt man" hin oder her, hätte ich vorher erkannt wer hier gegen wen arbeitet hätte ich Schritte ergreifen können, die Crew warnen können. Hätte den Tod von 23 Freunden verhindern können. Beim nächsten Mal werde ich es besser machen.
    Ich schätze ich habe mich zu sicher gefühlt, zu sehr zu Hause. Es war nicht ein sehr ungewohntes Gefühl für mich, sondern vor allem auch eines das natürlich viel zu schön war um wirklich wahr zu sein. Auch das hätte mich mehr als stutzig machen müssen.
    Wie könnte ich trotz alledem nicht erkennen was hier vor sich ging? Commander Tigh war ein Grund dafür, Lieutenant Callaghan ein anderer. Dann war da Jaesa Hawkins, die ich ähnlich wie Callaghan weiterhin für unschuldig hielt. Bei all dem waren meine Gedanken, während wir heute unsere Flucht vor diesen seltsamen frenden Schiff fortsetzten.
    Glücklicherweise hatte Commander Tigh einmal in seinem Leben etwas Schlaues getan und auf mich gehört, sodass wir heute den Nebel erreichen, welchen auch Starfleet Intelligence für Trainingszwecke verwendete. Wir konnten entkommen. Nicht nur das, wir fanden auch bald weitere Föderations- und Romulanerschiffe in der Nähe.
    Die Situation schien sich zu bessern, vor allem als dann auch noch die Pathfinder von den merkwürdigen Gamma-Menschen da eintraf.


    Dann war noch ein...Lieutenant Parker, der zum neuen Sicherheitschef erklärt wurde, nachdem ich Commander Tigh erhält hatte was Mr. Clark mit seinem "Gefangenen" vorhatte, er und Captain Paris reagierten endlich und schon hatten wir einen neuen Sicherheitschef. Wohl jeder war fähiger als Clark, aber Lieutenant Parker kannte ich nicht. Zumindest vor dem heutigen Tage nicht.
    Dann jedoch wurde Lieutenant MacKenzie tot aufgefunden und das Chaos begann, als nach und nach mehr Leichen gefunden wurden. Spätestens jetzt hätte mir auffallen, dass hier etwas schief lief, aber ich war zu sehr fokussiert eine Lösung für diese übermächtigen Schiffe zu finden. Wollte dieser Crew zeigen, dass sie mich brauchte. Dass ich nützlich sein könnte. Tat alles dafür sie und mich vergessen zu lassen, dass ich Terranerin war, dass ich komplett übersah wie terranisch all diese Geschehnisse waren.
    Dann jedoch kam mein Moment der Erleuchtung, auch wenn es lange, sehr lange, dauerte. In der Astrometrie angekommen studierte ich Sternenkarten. Dann verschwand auch endlich der Onyx Squad "Kollege" und kurz darauf stand jemand hinter mir. Die Stimme kam mir bekannt vor, sehr bekannt. Ich drehte mich um und tatsächlich war es Hawkins. Jaesa Hawkins. Die flüchtige, von allen als Verräterin abgestempelte, Jaesa Hawkins. Die Hawkins, die ich mit eigenen Augen beim Angriff auf das Hauptquartier der Sternenflotte gesehen hatte.
    Sie mag für mich in diesem Universum am nähesten an das herankommen was man als "Freundin" bezeichen würde, aber die Tatsachen sprachen für sich. Ich bereitete mich also vor einen Phaser zu ziehen und die Sicherheit zu rufen als Hawkins begann, dass wir alle in Gefahr wären, ihre Hilfe bräuchten.


    Egal was sie vielleicht getan hatte, Hawkins hatte mir zu einem Zeitpunkt vertraut und geglaubt, als das sonst niemand tat. Mindestens das war ich ihr jetzt auch schuldig. Also hörte ich zu. Und je mehr ich zuhörte desto überzeugter war ich, dass sie Recht hatte. Nicht nur weil ich ihr glauben wollte, sondern weil alles Sinn machte. "Admiral" Hieu-Gan und sein Onyx-Squad waren Terraner oder arbeiteten zumindest für das Terranische Imperium, welches in den Badlands eine Basis errichtet hatte, durch eine Spalte Schiffe aus dem terranischen Universum hinüber brachte. Außerdem wurde dort mit Vex Technolonie eine Schiffswerft errichtet, die diese übergrößen, übermächtigen Schiffen erschaffen hatte.
    Hätte Hawkins sich das alles ausdenken können um sich selbst zu schützen? Natürlich. Aber was hätte sie davon? Selbst wenn sie uns überzeugt hätte ihr zu folgen war sie hoffnungslos in der Unterzahl. Nein, was sie sagte war die Wahrheit, davon war ich schnell überzeugt. Sie hatte auch einen Plan, den sie mir erläuterte als unser guter Onyx Freund wieder hereinspazierte und uns beide sofort unter Arrest stellen wollte. Ich versuchte zu schlichten, zu beruhigen.
    Spätestens jetzt wusste ich, dass Hawkins Recht hatte. Jeder Sternenflottenoffizier hätte eine "Verräterin" wie Hawkins in diesem Moment festnehmen wollen, aber ich hatte nichts getan. Niemand wusste, dass Hawkins schon länger da war. Ich nutzte meine letzten Sekunden "Freiheit" um Captain Paris zu rufen, als auch schon die Sicherheit in Form von Commander Hühnchen und dem bereits erwähnten Lieutenant Parker eintraf.
    Nach einer langen Diskussion konnte Parker die MACOs schließlich "überzeugen" ihre Waffen zu senken und seine Befehle zu befolgen. Es folgten ein paar Sekunden, in denen sich Blicke zugeworfen wurden die sehr eindeutig waren.
    Wäre dies ein terranisches Schiff, nur einer von uns hätte diesen Raum lebendig verlassen. Dann kam zum Glück Captain Paris und befahl allen außer Parker und mir den Raum zu verlassen.


    Ich schilderte dem Lieutenant im Detail meine Situation und hatte keine großen Hoffnungen. Er hatte sich zwar mit den MACOs angelegt und sogar gewonnen, aber er war ein Sternenflottenoffizier. Ein Sternenflottenoffizier, der mich nicht kannte. Ihm gegenüber stand eine Terranerin mit dem Namen Georgiou, die behauptete , dass die meist-gesuchte Verräterin der Föderationsgeschichte in Wahrheit eine Heldin sei und uns alle retten wolle. Um ehrlich zu sein, wäre ich an seiner Stelle gewesen hätte ich mir selbst nicht geglaubt. Zu meiner großen Überraschung glaubte er mir und versprach sich um alles zu kümmern und beim Captain ein gutes Wort einzulegen. Was dann folgte, ich hätte nie gedacht so etwas jemals wieder auf einem Schiff erleben zu müssen. Mord, Totschlag, Meuterei. Es war brutal. Wir hörten Schüssen direkt vor der Tür, Lieutenant Parker entfernte die Verriegelung und wir schritten vorsichtig in den Korridor. Was wir dort sahen war ein Bild des Schreckens. Commander Hühnchen und zwei weitere Sicherheitsoffiziere lagen tot am Boden, übersäht mit Phaserwunden. Ich schnappte mir eine Waffe und wir machten uns auf den Weg um Lieutenant Callaghan zu befreien, der zum Glück noch in der Zelle war.
    Während die Brückencrew das einzig Richtige tat und sich einschloss, die Mediziner um jedes Leben kämpften und um uns herum die Zeit still zu stehen schien machten wir drei uns auf den Weg zum Maschinenraum, wo Onyx seine Kommandozentrale eingerichtet hatte.
    Es war ein harter, blutiger Kampf, aber am Ende konnten wir alle Onyx Teammitglieder ausschalten und die Kontrolle über das Schiff zurückerobern. Allerdings nicht bevor eine Granate an den Warpkern geschmissen wurde und dieser zu überlasten drohte. Diese Barbaren schreckten wahrlich vor nichts zurück. Glücklicherweise machten unsere magischen Ingenieure ihrem Namen mal wieder alle Ehre und konnten größere Schäden abwenden, auch wenn unser Warpantrieb vorerst außer Funktion war.


    Die Meuterei war zurückgeschlagen, wir hatten wieder Kontrolle über das Schiff. Wir hatten Verluste erlitten, aber dafür war keine Zeit. Wir hatten eine Mission zu erfüllen. Captain Paris wollte, dass ich ihm nun alles erzählte, aber die gesamte Brückencrew hatte die Wahrheit verdient. Ehe mich irgendjemand stoppen konnte marschierte ich mit Callaghan und Parker auf die Brücke und erzählte alles: Hawkins' Besuch, dass Hieu-Gan und sein Onyx-Squad die wahren Verräter waren, den Plan all das zu stoppen.
    Captain Paris wollte Beweise und auch der Rest der Crew war etwas skeptisch, aber am Ende nahm die Pfadfinder uns in Schlepptau und wir setzten Kurs auf die Badlands. Dort trafen wir zunächst auf unsere Flotte, dann auf eine wiedermal feige Admiral Nechayev und dann auf über 30 Schiffe unter Hawkins' Kommando. Die Schiffe, die angeblich zerstört wurden. Natürlich hatte Hawkins die Captains überzeugt ihr zu folgen und diese Verschwörung zu stoppen.
    Wir hatten einen Plan, wir hatten eine Flotte, alles schien bereit für den Showdown. Nur eines fehlte noch: Was brauchte jeder große Showdown? Richtig, einen würdigen Gegner, Rivalen, Feind. Hawkins hatte ihre Ansprache an uns alle kaum beendet da tauchte schon "Der Imperator" auf dem Bildschirm auf. Ich schaltete auf Durchzug so gut ich konnte, schließlich galt kannte man einen terranischen Imperator kannte man alle. Und ich hatte mehr als genug Zeit mit einem verbracht. Er redete wieder irgendwas von unterwerfen und zerstören, dann tauchten plötzlich die Schiffe von Marc Harison und Philippa Georgiou auf. Genau der Philippa Georgiou.Ich weiß nicht wieviele Leben meine "Mutter" hatte, aber es waren zu viele. Dieses Mal freute sich nichtmal mehr ein kleiner Teil von mir, dass sie überlebt hatte, die Hoffnung auf irgendeine Art von friedlicher Wiedervereinigung hatte ich vor über einem Jahr endgültig aufgegeben.
    Das Gefecht begann und es war heftig. Mehrere unserer Schiffe wurden schwer beschädigt, aber dank vor allem der Lleiset und Pathfinder konnten wir den Verlust von weiteren Schiffen verhindern. Die Tempest vernichtete Marc Harison's Schiff und ihn selbst, wir vernichteten die Tempest. Allerdings nicht bevor meine nette Mama auf die Palaststation des Imperators fliehen konnte, welche die Tempest kurz darauf rammte. Hawkins gelang es irgendwie den Imperator auszuschalten und auf die San Diego zu bringen bevor die Station vernichtet wurde.
    Meine Mutter versuchtete mal wieder mit ihrem tollen Transporter zu fliehen, aber wir hatten vorgesorgt und diesen umprogrammiert, sodass sie direkt in unserer vorgewärmten Zelle landete und sich von Lieutenant Parker verhören lassen durfte.


    Das war typisch Philippa Georgiou. Hätte sie "den Imperator" unterstützt hätte Hawkins nie eine Chance gehabt. Aber nein, sie musste natürlich wieder terranisch sein und dem Imperator in den Rücken fallen. Am Ende hatten wir eine vernichtete Kommandostation, zwei Imperatoren in unserer Zelle und dank Lieutenant Johnson eine ganze Flotte von Terranerschiffen, die sich selbst sprengten.
    Wir erreichten bald das Portal zurück in unser Universum, versiegelten und zerstörten dieses, woraufhin Nechayev natürlich an Bord und sich selbst feiern lassen musste. Sie hielt eine lange Rede, aber niemand hörte wirklich zu. Natürlich hatte sie mit vielem Recht, wir hatten Großes geleistet. Aber wir hatten auch mehr als 20 Crewmitglieder verloren, unnötig verloren. Die Brücke, dieses Schiff schien seltsam leer.
    Wir erhielten alle dienstfrei bis wir die Erde erreichten, wo uns Medaillien und Auszeichnungen verliehen wurden. Dann begannen die Einzelbriefings, aber die meisten von uns wurden Richtung Bar entlassen.


    Dort bedankte ich mich bei Lieutenant Parker persönlich dafür, dass er mir geglaubt hatte. Wir tranken etwas Wein zusammen und tauschten uns aus, verabschiedeten dann Lieutenant Keller Richtung Flugschule und begrüßten neue und alte Gesichter, ehe ein Admiral mich namentlich herausbat. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten, beim letzten Gespräch mit einem Admiral war ich unter Arrest gestellt worden, aber tatsächlich wurde nur offiziell verkündet, dass das Verfahren gegen mich eingestellt wurde. Nicht nur das, ich wurde auch endlich wieder offiziell der U.S.S. San Diego als Zweiter Offizier zugestellt, auch mein alter Rank wurde offiziell wieder hergestellt.
    Das wird zwar weder Commander Tigh noch mich auf Dauer erfreuen, aber davon abgesehen hätte ich nicht glücklicherweise sein können. Dieses Schiff, diese Crew war für mich eine neue Heimat geworden, mehr als das. Es war schwierig gewesen solange von allen getrennt gewesen zu sein, selbst als Agentin war ich nie wirklich offiziell an Bord.
    Starfleet Intelligence machte zwar sehr deutlich, dass ich weiterhin Agentin bleiben würde, nicht dass ich damit ein Problem hatte, aber im Vordergrund würde meine Rolle als Offizier der Sternenflotte stehen. Wie genau ich zum neuen Aufgabengebiet und zur neuen Misison der U.S.S. San Diego passen würde, würde nur die Zeit zeigen. Eine Station nahe der cardassianischen Grenze war nicht unbedingt der Ort, den ich mir ausgesucht hätte, aber am Ende war ich nur froh endlich offiziell frei zu sein. Wieder Teil dieser Crew sein zu dürfen.
    Umso trauriger war es zu hören, dass Lieutenant, zwischenzeitlich Commander, Hawkins uns nicht begleiten würde. Sie hatte ihre Kommission abgelegt und die Sternenflotte verlassen. Ich kann verstehen, dass sie sich belogen und betrogen fühlen muss, hintergangen von allen die sie schätzte. Ich wünsche ihr und Lieutenant Callaghan alles Gute für die Zukunft. Am Ende war es eine große Galaxie und ich war mir sicher, dass wir uns irgendwann, irgendwo wiedersehen würde.


    Für die nächsten zwei Wochen stehe ich nun vor einer ganz anderen Herausforderung: zum ersten Mal in meinem Leben habe ich etwas, das auf der Erde "Urlaub" genannt wird. Nicht nur gab es so etwas im Terranischen Imperium nicht, selbst in meiner Zeit auf der San Diego und im Geheimdienst war nie länger als ein paar Stunden Ruhezeit. Während die anderen Offiziere ausgiebig feierten werde ich die nächsten zwei Wochen wohl Regularien studieren.
    Mit etwas Glück wird selbst Commander Tigh bald einsehen, dass die San Diego nun meine Heimat ist und bleiben wird.
    Bis dahin sehe ich sehr optimistisch in die Zukunft, insbesondere mit dem Bild meiner Mutter in ihrer Zelle vor meinen Augen.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    U.S.S. San Diego:


    Zwei Universen, vier Zeitlinien, eine allmächtige Rasse, Augments. Ich dachte ich hätte alles erlebt, alles gesehen. Dachte vor allem, dass mich zumindest in diesem Universum nichts mehr überraschen könnte. Dann traf ich heute auf unseren neuen, temporären Captain und es war mich wie ein Schlag. Nichts ganz so extrem wie sein direktes Gegenüber, aber dazu später mehr.


    Die letzten Wochen waren in jeder Hinsicht relativ ereignislos. Captain Thrall von Athena Station verschwand und die halbe Sternenflotte suchte nach ihr, sogar Admiral Nechayev kam mal wieder zur Station. Während es allerhand Personalentscheidungen gab änderte sich für uns erstmal nichts. Zumindest eine Entscheidung wurde mir mit dem Verschwinden von Lieutenant Parker abgenommen, ich würde bis auf Weiteres auf der San Diego bleiben.
    Wenigstens konnten die Ingenieure Fortschritte machen, sodass wir die Technologie dieser Tzenkethi-Piraten kopieren und ihre Spalten aufspüren konnten. Dieses Aufeinandertreffen brachte dann aber auch mehr Fragen als Antworten und wir beschlossen ein Außenteam zu entsenden.
    Das Shuttle strandete dann jedoch kurz nach Eintritt in die Spalte zwischen zwei großen Asteroiden und wir hatten keine Chance zu helfen. Zumindest schienen die Piraten das Shuttle noch nicht entdeckt zu haben. Dafür hatten diese acht Gefangene verschiedener Rasse, die sie zu exekutieren drohten.


    Wir nahmen Kontakt mit Athena Station auf, aber für den Moment waren wir auf uns gestellt. Wenigstens gelang es dem Shuttle nach langem Kampf, und unter Einsatz der Phaser, sich aus den Asteroiden zu lösen. Dieser kleine Einsatz zog allerdings das Interesse der Piraten auf sich, sodass zwei ihrer drei Schiffe das Shuttle verfolgten und angriffen.
    Es gelang es gerade rechtzeitig vor der Zerstörung des Shuttles Transporterreichweite zu erreichen, dennoch konnten wir nur vier der fünf Crewmitglieder lebend an Bord zurückbringen. Es folgte ein Gefecht zwischen uns und den beiden Piratenschiffen, in welchem es uns am Ende mit einem kleinen taktischen Trick gelang ihre Waffen auszuschalten. Commander Tigh führte ein Enterteam an, um die Gefangenen zu retten, als plötzlich eine ganze Reihe Jäger starteten. Noch dazu näherte sich das dritte Piratenschiff. Unsere Schilde wurden schwächer und schwächer und selbst gemeinsam mit der näher kommenden Hood hätten wir keine Chance gehabt, sodass uns nur der Rückzug Richtung Athena Station blieb.
    Die Piraten übermittelten uns noch ein Abschiedsgeschenk in Form einer Exekution eines der Gefangenen, spätestens jetzt wussten wir was auf dem Spiel stand.


    Admiral Nechayev wartete an der Station bereits auf uns und hielt kurz darauf ein Briefing ab. Sie hatte einen Berater engagiert, den sie als einzige Chance sah unsere Offiziere und die Gefangenen zu retten. So sehr ich es hasste das zuzugegeben, aber vielleicht hatte sie Recht. Weder die allmächtige Sternenflottendiplomatie noch unsere Waffen hatten etwas bewirken können, also war es an der Zeit für einen anderen Plan.
    Und dieser Plan gefiel mir. Offenbar war Nechayev's Berater ebenfalls eine Art von Pirat, hatte einen eigenen Frachter und sollte mit uns gemeinsam die Tzenkethi Schiffe infiltrieren. Meine Mutter wäre stolz auf mich gewesen, dass ich an diesem Plan teilnehme, auch wenn er für sie vielleicht etwas wenig Blutvergießen beeinhaltete. So dachte ich jedenfalls.
    Wir nahmen Kurs auf die Waka-Kule Handelsstation und beamten an Bord des Frachters, welcher sich allerdings schnell als verlassen heraussstellte. Während Commander Corlsen, Lieutenant Griffin und Doktor Vadiye die Brücke sicherten, machten der Captain und ich uns auf den Weg zur Station, um unseren Guide zu finden.
    Kaum an Bord der Station angekommen bot sich mir ein Bild, das wohl in jeder Galaxie gleich war. Eine heruntergekommene, stinkige Station mit allem möglichen Gesindel. So machten wir uns direkt auf den Weg zur Bar, wo auch bereits Chaos herrschte. Unser erster Stop war ein Mann an der Bar, der im wahrsten Sinne des Wortes vor unseren Augen auseinanderzufallen schien.


    Er hatte zwar eine Art von Regenerationsfähigkeit, aber seine Hautschuppen waren trotzdem nicht sonderlich hübsch. Dann hörten wir plötzlich einen Schuss und ja, ich meine einen Schuss. Keinen Phaser- oder Disruptorschuss, sondern einen richtigen Schuss. Einen Schuss wie ich ihn bisher nur aus den Holodeckprogrammen von Captain Paris kenne. Wir sahen sogar Qualm aus der antiken Waffe des Schützen aufsteigen. Und dieser Schütze war ebenfalls etwas sehr Besonderes. Nicht nur sah er mit seinem Hut und seinen merkwürdig fehlplatzierten Outfit eher aus wie eine Zeichentrickfigur als ein wahrer Mensch, auch schien es dies war nicht der erste Kartenspieldisput, den er so löste.
    Nach kurzen "Verhandlungen" befahl Captain Paris schließlich den Mann zu bezahlen und ich erreichte ihm einen Beutel Latinum. Beim Verlassen der Bar wurde unser Berater dann vom Barkeeper an seine offenen Schulden erinnert und es kam zu einem Handgemenge, an dem ich mich nur zu gerne beteiligte.
    Dieser kleine Barfight endete dann darin, dass Mr. Oldschool eine Ladung Dynamit, und ich meine Dynamit, mitten in der Bar zur Explosion brachte. Davon erholte sich selbst unser schuppiger Freund nicht mehr, der zuvor nach zwei tödlichen Schüssen wieder aufgestanden wäre als sei nichts gewesen. Dieser Mensch war noch verrückter als ich dachte.


    Wir kehrten auf's Schiff zurück, gerade rechtzeitig ehe eine wütende Meute die Luftschleuse stürmte. Unser Captain dockte ab ohne diese zu verschließen, sodass ein halbes Dutzend Banditen hinter uns im All schwebten. Während der Rest der Crew das Schiff erkundete führte ich mit unserem Piraten ein kleines Gespräch.
    Offenbar hatte er eine Abneigung gegen Energiewaffen jeder Art entwickelt und nutzte lieber antike, funktionierende Waffen. Wenn man denkt man könnte in dieser Galaxie keine interessante Person mehr finden...


    Wir werden in wenigen Stunden die Tzenkethi Schiffe dieser Piraten erreichen und Kontakt aufnehmen. Hoffen wir einfach, dass unser Freund auch beim Verhandeln so gut ist wie beim Niederschießen.


    =/\= Log Ende.

    • Offizieller Beitrag

    Persönliches Computerlogbuch

    Agent Clary Amicia Georgiou

    U.S.S. San Diego:



    Verschwunden. Weg. Verschollen. Einfach so, von einer Sekunde auf die andere, ohne irgendeine Art von Vorwarnung. Über 500 Crewmitglieder der San Diego, meine Kollegen, teilweise gar meine Freunde gelten seit heute offiziell als vermisst. Bei all unseren zumindest teilweise auch von Erfolgen gekrönten Bemühungen mehr über die mysteriösen Piraten herauszufinden hatten wir andere Bedrohungen komplett ignoriert. Bedrohungen wie die Breen. Das wurde uns heute zum Verhängnis.

    Mehr als 50 Briefings hatte ich in den letzten sechs Wochen über verschiedenste Bedrohungslagen in diesem Quadranten erhalten, keines davon erwähnte die Breen. Niemand hatte sie auf dem Schirm, obwohl bereits fünf Schiffe verschollen war und wohl jeder wusste, dass Breen nicht zum ersten Mal Arbeitssklaven fangen.


    In den letzten Wochen allerdings waren Briefings so ziemlich der einzige Zeitvertreib den ich hatte. Während sich der Rest der Crew von den letzten Einsatz auf und um Station Athena erholte kannte Starfleet Intel sowas wie "Erholung" nicht.

    So begann der heutige Tag fast genauso wie die letzten drei, sieben, 30 Tage. Während Captain Paris durch die Station tourte und überall nach dem Rechten fragte ging ich meine Unterlagen durch, kaufte einige Souvenirs für meine immer größer werdende Sammlung und begann dann einen Aufklärungsflug mit meinem speziell umgerüsteten Runabout, der U.S.S. Deimos. Die Deimos mag kein Nomad 2.0 sein, aber sie hatte eine Tarnung, Sensorstörer und verbesserte Waffensysteme, alles was für meine Einsätze nötig war.


    Während ich die Missionsdatenbank studierte registrierte ich kaum noch, dass inzwischen drei weitere Schiffe als vermisst galten, d.h. plötzlich nicht mehr auf Langstreckensensoren zu finden waren und auch nicht auf Rufe antworteten. Ich setzte Kurs auf die letzten Koordinaten der I.K.S. Tar und siehe da, tatsächlich entdeckte ich dort ein Schiff der Vorcha-Klasse.

    Was mich allerdings irritierte: das Schiff wies äußerlich keinerlei Beschädigungen auf, dennoch war die Hauptenergie offline und es gab keine Lebenszeichen. Fast so als wäre das Schiff aufgegeben worden. Welcher Klingone würde freiwillig sein intaktes Schiff aufgeben? Nichts davon machte einen Sinn. Ich schnappte mir einen EVA-Suit, beamte an Bord und stellte die Lebenserhaltung her. Kaum war das erledigt erfuhr ich, dass die Crew der San DIego und allen voran Captain Paris offenbar genug von der Langeweile hatten und sich der Suche nach den verschollenen Schiffen angeschlossen hatten. Tatsächlich waren sie in diesem Moment schon auf dem Weg hierher.


    So rief ich also die San DIego und informierte sie, dass die Lebenserhaltung wieder aktiv war, ich einer Lösung aber nicht näher war. Dann ging alles ganz schnell. Ich spürte einen Luftzug hinter mir, nahm sofort einen Verteidigungsstellung ein und konnte gerade so den Schlag mit einem Hyperspanner in Richtung meines Kopfes abwehren. Dies nutzte allerdings ein zweiter Angreifer aus und traf mich mit einer Art Energiepeitsche, nach wenigen Sekunden sank ich zu Boden. Es gelang mir zwar noch eine Warnung an die San Diego zu senden, diese wurde allerdings extrem zeitverzögert versendet, sodass zunächst niemand an Bord der San Diego Böses ahnte.


    So bereitete Captain Paris weiterhin sein Außenteam vor, als plötzlich die Selbstzerstörung der Tar aktiviert wurde. All das bekam ich im halb-bewusstlosen, halb-hellwachen Zustand wahr. Die Angreifer schleppten mich zum Runabout und nutzten meinen DNA-Scan, um sich Zutritt zu verschaffen. Dann wurde ich an den Stuhl gebunden und der Runabout verließ langsam, sehr langsam den Hangar. Captain Paris versuchte mich zu erreichen, aber die Strahlung des nahenden Kernbruchs machte jeden Kontaktversuch aussichtlos. Ganz abgesehen von den mittlerweile drei bewaffneten Angreifern, die sich um mich herum versammelt hatten. Die Tar explodierte wenig später und die Deimos trug schwere Schäden davon. Angesichts des langsamen Tempos, welches meine Angreifer wählten schien das beabsichtig gewesen zu sein.

    Zu meinem Schrecken begann die San Diego, welche sich glücklicherweise rechtzeitig entfernt hatte, direkt den Runabout an Bord zu ziehen. Kaum hatten wir in der Shuttlerampe aufgesetzt und die Mediziner um Doktor Vadiye hatten den Runabout betreten setzten die Angreifer mich und das medizinische Team außer Gefecht.


    Erst jetzt, im relativ hell erleuchten Hangar der San Diego erkannte ich wer uns da gerade niedergeschossen hatte: Breen. Drei Breen, den Uniformen nach zu urteilen einer davon gar ein Thot. Als ich einige Zeit später wieder zu mir kam war ich auf die Krankenstation transportiert worden. Commander Hühnchen hatte in der Zwischenzeit einen Breen ausgeschaltet und ein weiterer war geflüchtet, die Crew ging davon aus, dass die Gefahr damit gebannt wäre. Ich stürmte auf die Brücke und informierte die Crew, dass es drei, nicht nur zwei, Breen waren die samt Runabout an Bord gekommen waren.

    Weder unsere internen Sensoren noch Tricorder oder Ähnliiches konnten jedoch Breen Lebenszeichen orten, dies war wohl auch der Grund warum uns keine Lebenszeichen an Bord der Tar angezeigt worden waren.


    VIel weiter kamen wir in unseren Bemühungen allerdings auch nicht mehr, denn wenige Sekunden später meldete Lieutenant Griffin bereits, dass sich jemand unauthorisiert Zugang zum Computerkern verschafft hatte. Es gelang nicht mehr rechtzeitig diesen Zugriff zu unterbinden und plötzlich begann auch auf der San Diego die Selbstzerstörung, wir hatten zehn Minuten bis zum Warpkernbruch. Jeder Versuch, egal ob verbal, über die Konsolen auf der Brücke oder direkt aus dem Computerkern, diesen Countdown zu beenden schlug fehl. Ich versuchte noch den Computerkern komplett zu umgehen und Commander Corlsen begann mit einem Hard Reset, aber nichts davon brachte uns weiter. Vier Minuten vor Ende des Countdowns begannen die Sicherheit und Commander Tigh mit der Evakuierung und wie durch ein Wunder gelang es tatsächlich zehn Sekunden vor Abschluss des Countdowns die letzte Rettungskapsel zu starten. Ich beamte stattdessen auf die Deimos und sprang auf vollen Impuls um einer Schockwelle zu entgehen. Stattdessen sprang die San Diego auf Warp und die Sensoren registrierten keinerlei Anzeichen einer Explosion.


    Und plötzlich ergab alles einen Sinn. Das Ganze, dieses ganze Szenario war von Anfang an durch die Breen geplant gewesen. Sie strandeten Schiffe im Nirgendwo, stellten sicher, dass jemand nach diesen suchte und sobald jemand auftauchte wurde dieses Schiff das nächste Opfer. Das erklärte auch was mit der klingonischen Crew passiert war, schließlich war ein Tod durch Sabotage alles andere als ehrenhaft, sodass dies einer der seltenen Fälle war, in denen sogar Klingonen ihre Shuttles und Enterkapseln zur Flucht nutzen würden.

    Ich setzte direkt Kurs auf Athena Station um Captain Fhrad und die Allianz zu warnen, als die Sensoren etwas Interessantes aufschnappten: ein Schiff ging inmitten der Rettungskapseln unter Warp und zog diese allesamt mit mehreren Traktorstrahlen an Bord. Dieses Schiff war ein schwerer Breen Kreuzer.

    Nun hatte ich die Wahl, sollte ich versuchen die Crew zu retten nur um dabei vielleicht ebenfalls gefangen genommen oder gar getötet zu werden? Oder lieber Kurs auf Athena Station setzen und Verstärkung holen? Die rationale, die richtige Entscheidung war eindeutig, aber die Terranerin in mir hätte nur zu gerne diesen Breen gezeigt was passiert wenn man sich mit der San Diego anlegt.


    Für den Moment musste das warten, bis wir mehr, bis wir schlagkräftigere Schiffe vor Ort hatten. Wenig später erreichte ich Athena, wo Commander Kala direkt ein Briefing der Führungsoffiziere einberief. In den nächsten drei Tagen werden acht Allianzschiffe hier eintreffen, um uns bei der Suche nach diesen Breen und den verschollenen Crews zu unterstützten.

    Captain Paris, Crew der San Diego: wir werden euch finden. Haltet durch!

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