Computer, beginne Kampfaufzeichnung
Captain Philippa Georgiou, I.S.S. Tempest
Tag 47 meines Aufenthalts in diesem Universum.
Es scheint langsam als sollte meine harte Arbeit Früchte tragen und ich meinem Ziel ein Stück näherkommen. Das war auch überfällig. Langsam beginne ich die Geduld mit diesem verdammten Universum und seinen Bewohnern zu verlieren.
Meine Überwachung der Tempest hatte bereits zu Beginn des Tages den gewünschten Erfolg erzielt: ich sah Lieutenant Sarah Hawkins - “Scout” wie sie sich auch hier nannte - von der U.S.S. San Diego auf der Tempest. Alleine. Verwundet. Sichtlich verwirrt und auf der Suche - auf mehr als eine Art und Weise.
Ich beschloss das Risiko einzugehen, beamte auf die Tempest und trat ihr den Phaser aus der Hand ehe sie mich auch nur sehen konnte.
Es folgte ein kurzer Kampf, den ich mühelos für mich entscheiden konnte - nicht nur war meine Gegnerin geschwächt, ich kannte auch ihren Kampfstil und jedes einzelne ihrer Manöver. Nicht dass der Kampf sonst anders ausgegangen wäre.
Es dauerte länger als ich gedacht hatte, aber letztlich hörte sie mir zu.
Als unser Gespräch nach einigen Minuten bedauerlicherweise durch ein eintreffendes Sicherheitsteam beendet werden musste schien es als hätte ich sie erreicht. Vielmehr den Teil von ihr erreicht der wichtig ist.
Den Teil von ihr, der die Piraten auf ihrer eigenen Basis erledigt und meine Tempest befreit hat.
Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht dass mich jemand oder etwas in diesem erbärmlichen Universum beeindrucken würde - noch viel weniger jemand innerhalb der Föderation.
Aber Scout Hawkins...es schien als sei sie in jedem Universum zu Größerem bestimmt.
Ich ließ sie unser Gespräch zunächst verarbeiten ehe ich ihr einige Stunden eine Nachricht zukommen ließ - wie erwartet dauert es nur wenige Sekunden bis die Nachricht geöffnet wurde.
Ich wusste wie diese “Piraten” mit ihren Gefangenen umgingen und ich wusste was Scout Hawkins nach ihrer erfolgreichen Befreiung mehr wollte als alles andere - Rache.
Also gab ich ihr alle Daten über die Piraten, Koordinaten ihrer Basen, wichtige Personen, Stärke ihrer Schiffe, Besatzungen und alles andere was wichtig sein könnte.
Als Bonus...die Position der geheimen Basis des Piraten-Anführers Ratikon.
Und als ich wenig später über eine holografische Projektion Kontakt mit ihr aufnahm verlief unser Gespräch bereits deutlich konstruktiver.
Ich sendete ihr alle Daten über meine Scout Hawkins, ihre Erfolge in meinem Universum und wie sie als erster Offizier der I.S.S. Donnager ein erfülltes Leben führte - auch wenn der Weg dorthin hart war. Ähnlich wie der Weg dieser Lieutenant Hawkins hart war und weiterhin sein würde.
Machte ihr klar, dass diese beiden Scouts so viel mehr gemeinsam hatten als ihren Namen. Ihre Ablehnung wurde schnell bedeutend schwächer und nach wenigen Minuten schien sie meine Worte akzeptiert zu haben - wie erwartet war es in diesem Fall gut einmal die Wahrheit zu zeigen.
Nach und nach ihr schien ihr klar zu werden, dass sie ihr Schicksal selbst in der Hand hatte und es an ihr und ihr alleine lag nun ihr Schiff und ihre Crew weiter zu verteidigen. Egal was die Föderation davon halten würde.
Genauso wie ich war ihr Schiff alleine hier draußen und unter diesen Umständen mussten Maßnahmen ergriffen werden die sonst niemand hier in Betracht ziehen würde.
Der San Diego und ihrer Crew drohte die komplette Auslöschung...gab es hier wirklich noch einen Preis der zu hoch war um sich zu schützen?
Und bei all dem konnte sie sich an denjenigen rächen, die ihr soviel Leid zugefügt hatten und allesamt einen qualvollen Tod verdienten. Ich gab ihr alles was sie dafür brauchte.
Wie geplant wurde meine holografische Transmission bald erkannt und zu ihrem Ursprung zurückverfolgt. Ich hinterließ Scout Hawkins als Abschiedsgeschenk einen Teil der Tempest-Kommandocodes und beendete die Transmission.
Nun hieß es warten...es sollte nicht lange dauern bis die ersten Shuttles gestartet wurden und ihre Suchmuster begonnen. Die Föderation war so vorhersehbar, selbst in dieser Zeit, selbst im Gamma-Quadranten.
Ich hatte schon befürchtet Scout Hawkins doch nicht erreicht zu haben, als ich plötzlich eine Nachricht empfing die mich vor den suchenden Shuttles warnte...ich ging auf Warp und verließ den Modas-Sektor.
Ich hatte zwar bei meinem unfreiwilligen Verlassen des Schiffes einen Kampf-Runabout mit der Tarnvorrichtung der Tempest ausgestattet und war mir sicher, dass diese Föderationsmenschen nicht in der Lage sein würden mich mit aktivierter Tarnung zu finden.
Aber wozu ein Risiko eingehen? Ich konnte meinen weiteren Plan von überall aus koordinieren. Und so blieb mir mehr Zeit meinen...Gast im Auge zu behalten.
Der erste Teil dieses Plans wurde abgeschlossen. Ich konnte eine loyale, zuverlässige Person für mich und meine Mission gewinnen.
Und wenn alles nach Plan verläuft werden weder sie noch ihre Crew in den weiteren Schritten zu Schaden kommen.
Ich kann immer noch nicht fassen das zu sagen, aber...die Föderation ist nicht mein Feind. Für den Moment. Und wenn diese Crew sich weiterhin so...föderiert in ihren Versuchen mich zu fangen anstellt wird das auch lange so bleiben. Lange genug für mich meine Mission zu erfüllen. Vorhersehbar wie die Föderation ist werden viele mich danach mit anderen Augen sehen. Und der zweite Teil meines Plans kann beginnen.
Und für den Fall, dass ich mich geirrt habe und Scout Hawkins versucht mich zu hintergehen...wird sie ein Geschenk bekommen mit dem sie nicht gerechnet hat.
Computer, lade Protokoll Georgiou-Gamma-9
=C= Ausführung vorbereitet. Warte auf Befehl