Anwesende: Ens. Oberon Carn, Lt. Mowraq, Lt. Cmdr. Harry Young, Cmdr. Tom Paris / Lt. Jenny Keller, Cmdr. Trip Tucker / 237 Bot / Lt. J.G. Scout Hawkins, Capt. Marc Griffin / Harison / Crewm. Nina Noel, Capt. B’Elanna Torres / Lt.J.G.Lexa Griffin / Capt. Philippa Georgiou
Zeit: 18:10 - 00:00 Uhr
Map(s): rpg_voy4
--------------------------------------------------------------
Computerlogbuch der San Diego
Captain Torres
Sternzeit 65290.8:
Keine zerstörten Schiffe, keine entführten Crewmitglieder, keine Gefechte.
Der heutige Tag war in gewisser Weise ruhiger - und doch anstrengender als jedes Gefecht.
Die Ereignisse schienen sich in den letzten Tagen zu überschlagen und niemand konnte wirklich zur Ruhe kommen. Ich beschloss also für eine Atempause zu sorgen und mir selbst - sowie allen anderen - einen Überblick zu verschaffen.
Somit war es mal wieder Zeit für ein Briefing.
Die einzelnen Abteilung berichteten der Reihe nach ihren Status. Captain Griffin bot an die Teile seiner Captain’s Yacht für die Reparatur des Delta Flyers zu nutzen, womit ich Ms. Keller und Commander Tucker direkt beauftragte.
Außerdem hatte Ms. Griffin die Datenbank der Tempest entschlüsselt - ich beschloss allerdings das Ergebnis in kleinerer Runde zu diskutieren.
Alle anderen Abteilung - Wissenschaft, Medizin, Ingenieure, Sicherheit - standen zur vollen Verfügung.
Das einzig bedenkliche war nach wie vor unsere taktische Situation - alleine, ohne Verteidigungsanlagen im Orbit von Modas, ohne Verstärkung.
Lieutenant Mowraq schlug vor die Kolonie mit einem Schildgenerator auszurüsten. Falls es zu einem Angriff kommt während die San Diego unterwegs ist könnte das der Kolonie wertvolle Stunden geben.
Ich beauftragte Ms. Keller mit einem Shuttle und dem 237 Bot das Trümmerfeld von Modas nach passenden Komponenten abzusuchen.
Das Briefing wäre damit abgeschlossen gewesen...allerdings hatten Commander Tucker und Captain Griffin Einwände die I.S.S. Tempest zu nutzen.
Es folgte eine hitzige Diskussion darüber wie der Zweck nicht die Mittel heiligen kann, wie wir uns mit schuldig machen würden, wenn wir die Tempest nutzen um unsere Feinde anzugreifen oder auch nur um uns zu verteidigen.
Beide Seiten hatten gute Argumente und niemand konnte bestreiten, dass wir hier eine wahnsinnig schwierige Entscheidung zu treffen hatten.
Die Tempest war für den Tod von Millionen verantwortlich und ein Schlachtschiff. Ein Symbol für Unterdrückung.
Es hatte einen Grund warum die Föderation keine Schlachtschiffe baute, warum wir unsere Schiffe nur zur Verteidigung einsetzten.
Und doch...Modas war zerstört worden, die San Diego das einzige Föderationsschiff im gesamten Quadranten. Das Wurmloch ist geschlossen, wir haben keine Möglichkeit Verstärkung anzufordern.
Und selbst unsere Verbündeten hier draußen sind Lichtjahre entfernt und haben alle ihre eigene Probleme.
Wir brauchten also jede Hilfe. Somit gab ich trotz aller Bedenken und Widersprüche Befehl die Tempest kampfbereit zu machen, dabei allerdings vorerst auf den Warpantrieb zu verzichten.
Wir würden die Tempest nur zur planetaren Verteidigung nutzen um andere Rassen hier draußen nicht zu verschrecken und ihnen einen weiteren Grund zu geben uns anzugreifen.
Commander Tucker war sichtlich enttäuscht, aber meine Entscheidung stand. Jeder andere konnte gerne schriftlich Protest einlegen.
Ich beendete das Briefing dann und ließ alle Offiziere wegtreten - von Lieutenant Mowraq, Lieutenant Griffin, Commander Paris, Lieutenant Hawkins und Captain Griffin abgesehen.
Lieutenant Griffin trug dann ihre Analyse der Tempest-Datenbank vor und berichtete insbesondere von der Ankunft der Tempest in unserem Universum und ihrem Captain Philippa Georgiou.
Nach ihrem Bericht ließ ich Lieutenant Griffin wegtreten und besprach mit den anderen - unter Geheimhaltung - das weitere Vorgehen.
Wir alle waren uns einig, dass wir Georgiou so schnell wie möglich finden und neutralisieren mussten. Sollte es uns gelingen sie lebend zu fangen...wir könnten möglicherweise von ihr lernen.
Aber die Sicherheit der San Diego und Modas III kam an erster Stelle.
Ich ließ dann auch alle anderen wegtreten und machte mich auf den Weg nach Deck 15 um etwas zur Ruhe zu kommen.
Lieutenant Hawkins stürmte mitten während der Konferenz mit “Ich muss einen Imperator töten” aus dem Raum und verhielt sich auch sonst sehr seltsam. Die Zeit bei den Piraten scheint ihr noch mehr geschadet zu haben als angenommen.
Auf Deck 15 angekommen fand ich schnell heraus, dass ich nicht alleine war. Ein seltsamer Mann in Sternenflottenuniform stand auf einmal vor mir.
Sein Name war Harry Young. Lieutenant Commander Harry Young, ehemals Chefingenieur von Station Modas.
Er war offenbar heimlich auf Deck 15 einquartiert worden und hatte bisher weder Computerzugang noch eine Aufgabe zugeteilt bekommen.
Ich befahl ihm sich bei Commander Paris zu melden woraufhin er Richtung Jeffriesröhren verschwand.
Ich erfuhr später, dass Tom Lieutenant Commander Young offiziell dem Ingenieursteam unter Commander Tucker zugeteilt hatte.
Zurück in meinem Raum kam ich gerade noch dazu einen Bericht zu beenden ehe der gelbe Alarm ertönte.
Crewman Noel - die diensthabende Wissenschaftlerin in Vertretung von Commander Kim - und Lieutenant Griffin hatten auf der Tempest eine Energiesignatur entdeckt, welche sich kurz darauf als Transportersignatur enttarnte.
Ms. Hawkins reagierte nicht auf Rufe. Und um ihren Aufenthaltsort war ein Dämpfungsfeld errichtet worden.
Während wir daran arbeiteten dieses zu umgehen beamte ein Sicherheitsteam in eine anliegende Sektion...die Situation war angespannt, niemand wusste wie es um Lieutenant Hawkins stand oder ob wir sie rechtzeitig erreichten würden.
Zum Glück erahnte der Bot dieses und brachte eine Runde herausragenden Kaffee auf die Brücke - ich werde ihm in Kürze eine offizielle Belobigung aussprechen.
Als das Sicherheitsteam schließlich Ms. Hawkins erreichte war das Dämpfungsfeld allerdings bereits zerstreut und die mysteriöse Figur verschwunden.
Ms. Hawkins war okay und wurde auf die Krankenstation gebracht.
Nach der abgeschlossenen Behandlung rief ich sie direkt in meinen Raum.
Kurz zuvor hatte mir der 237 Bot erschreckende Aufzeichnungen der Piratenbasis gebracht, die genau zeigten wie brutal Scout auf der Piratenbasis gehandelt hatte. Handeln musste.
Ich versuchte mit ihr darüber zu sprechen, aber sie blockte direkt ab.
Schlimmer noch, sie war überzeugt davon ein Monster zu sein und nun jeden einzelnen Piraten alleine zur Strecke bringen zu müssen.
Ich versuchte sie vom Gegenteil zu überzeugen, dass sie eine Heldin war und alle gerettet hatte.
Letztlich ließ ich sie wegtreten und versuchte mein Glück mit Doktor Carn - der allerdings leider kein Counselor war und nichts weiter sagen konnte oder wollte.
Zurück auf der Brücke beschloss ich persönlich eine Analyse der Tempest-Datenbank vorzunehmen und machte mich auf den Weg Richtung Bereitschaftsraum.
Die Tür öffnete sich...und ich verließ den Raum wieder - nachdem ich ihn verriegelt hatte.
Die Lieutenants Clarke und Lexa Griffin hatten die letzten Minuten im Konferenzraum anscheinend auch sehr intensiv..gearbeitet. An- und miteinander. Ohne Uniform. Ich befahl Tom die beiden zu mir zu schicken sobald sie...so weit waren.
Der Bot wartete vor der Tür bereits darauf den Raum..reinigen zu können.
Ich ermahnte beide Lieutenants anschließend, dass sie ab sofort zwischen Quartier und Brücke, zwischen Dienstzeit und Freizeit unterscheiden sollten.
Beide erhielten einen Eintrag in ihre Akte und dann ließ ich sie wegtreten.
Damit blieb nur noch Captain Griffin. Das heißt Captain Harison. Er hatte offiziell darum gebeten seinen Namen wieder ändern zu lassen.
Ich informierte ihn über die...Geschehnisse zwischen den beiden Griffins und bat ihn - als ehemaliger Captain der beiden der sich länger kannte - ein Auge auf beide zu haben.
Außerdem war die Untersuchung über sein...Verhalten beim Borg-Angriff auf Modas abgeschlossen worden und hatte kein Fehlverhalten erkennen können.
Ich gab ihm also kompletten Zugriff auf den Hauptcomputer und wir beschlossen gemeinsam, dass wir wegen seines Postens noch eine Lösung finden würden.
In der nächsten Zeit passierte - ausnahmsweise - wenig und ich wollte mir schon mein tägliches Ale einschenken, als ich erneut auf die Brücke gerufen wurde.
Offenbar hatte unsere flüchtige Philippa Georgiou erneut Kontakt zu Scout aufgenommen und wir konnten den Ursprung ihrer Transmission orten.
Ehe wir den genauen Ort bestimmen konnten wurde die Transmission jedoch abgebrochen und wir konnten ihre Position nur auf zwei Sektoren - Modas und Siha . eingrenzen.
Scout berichtete sie sei okay und wüsste von keiner Nachricht.
Wir entsandten Shuttles und den reparierten Flyer um die Sektoren abzusuchen sowie informierten alle Schiffe vor Ort nach wem wir suchten.
Kurz vor Ende der Suchmuster gingen allerdings Sensoren und Kommunikation plötzlich für wenige Sekunden und ohne Vorwarnung offline.
Es gab keine Schäden, allerdings wurde diese Zeit genutzt um eine Nachricht zu senden und Georgiou zu warnen...wir fanden die Position der Nachricht, aber kein Schiff mehr.
Als wäre all das nicht schlimm genug gab es kurz darauf EPS-Überladungen auf Deck 15 - gerade als ein Team dort nach Spuren von Sabotage suchte.
Es wurde niemand ernsthaft verletzt, allerdings wurden alle möglichen Beweise vernichtet.
Commander Paris konnte zwar Tricorderdaten sammeln, diese halfen allerdings auch nur zu bestätigen dass die Sabotage von Deck 15 ausging.
Captain Harison bat mich daraufhin um ein Gespräch unter vier Augen. Er machte sich Sorgen - Gedanken - um Scout und war überzeugt, dass sie für die Sabotage verantwortlich oder zumindest involviert war.
Und er hatte gute Argument. Scout hatte eine Nachricht empfangen und darüber gelogen. Sie hatte die Gelegenheit. Und sie war seit ihrer Rückkehr definitiv nicht sie selbst.
Und doch kannte ich sie seit langer Zeit und...das hier war nicht sie.
Außerdem beschwerte sich Captain Harison über Commander Paris und dass er seine Kompetenzen überschreite, mich zu spät auf die Brücke rufen würde etc.
Ich versprach beides im Hinterkopf zu behalten und ließ ihn wegtreten.
Ich war nicht aus der Tür raus, da stand Trip schon vor mir...wir gingen wieder in meinen Raum und dann..gestand er.
Trip hatte die Überladung auf Deck 15 vorgetäuscht - um jemanden zu schützen, der uns beiden wichtig war.
Captain Harison hatte Recht gehabt...Scout war verantwortlich für die Sabotage.
Trip hatte sie in ihr Quartier geschickt...ich machte mich also auf den Weg dorthin, unwissend und zweifelnd was mich dort erwarten würde.
Ich hatte befürchtet dass Scout mich anschreien würde, die Tür gar nicht öffnen würde. Sie mich im schlimmsten Fall sogar angreifen würde oder versuchen zu fliehen.
Dass sie mit einem Plüschtier weinend auf dem Tisch sitzt..damit habe ich nicht gerechnet.
Sie hatte einer Familie versprochen sie zu retten...und konnte dieses Versprechen nicht halten.
Ich wusste aus eigener Erfahrung wie schwer solche Verluste wiegen konnte und dass es schwer war das Gute in solchen Situationen zu sehen.
Dass sie eine Heldin war, die hunderte gerettet hatte, nicht eine Mörderin die versagt hatte.
Letztlich gestand sie was genau sie getan hatte - Sensoren ausgeschaltet, Georgiou gewarnt - und wollte sich in der Brig melden.
Allerdings hatten wir eine andere Idee. Und offenbar hatte Scout dieses von Anfang geplant.
Georgiou vertraute Scout und das konnten wir nutzen.
Wir würden Georgiou nie finden wenn sie nicht gefunden werden wollten. So hatten wir eine Möglichkeit sie ohne weiteres Blutvergießen zu finden.
Und Scout...sie gestand mir - ohne jede Not dazu - sogar, dass Georgiou ihr einen Teil der Kommandocodes für die Tempest gegeben hatte.
Ich hatte keinen Zweifel mehr daran auf welcher Seite Scout hier wirklich stand.
Und wir würden das Beste daraus machen.
Für Scout. Für Station Modas. Für uns alle und unsere Zukunft. FOR THE EMPIRE!
=/\= Log Ende
