PCL Lexa Griffin

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Franklin Mackenzie, Samantha Rusko, T'Rew, Sustrealaw, Michale Francecsi, Christian Meyers, Arkansas Heson, Jekal, Hugh Resh, Hugo Müller, Chalk, Harry Zurea, Michelle Keon, Askal Betaney, Mey Frean, Breuel, Melanie Gerkal, Jonas Bij, Trean Rrik, Lisa Cusak, Captain T'Luvma, Klaus Hühnchen, Abigail Griffin. Auch am Morgen danach liest sich diese Liste nicht einfacher. Insgesamt 23 Personen - Kollegen, Freunde, Partner, Eltern - haben wir verloren. Dazu das gesamte Onyx Squad, nicht dass irgendjemand denen groß nachtrauern wird.
    Nicht zu vergessen all die anderen Verletzten an Bord der San Diego und den anderen Schiffen der Flotte, eine frisch beförderte Commander Hawkins, die die Sternenflotte verlässt... wir mögen das Mysterium um Rhues und diese fremden Schiffe gelöst haben, aber der Preis war hoch, sehr hoch.


    Dabei sah alles, einfach alles nach einem Happy End aus. Dann kam die Wahrheit an's Licht. Die ganze dreckige Wahrheit. Wir alle hatten befürchtet, dass Onyx Böses im Schilde führte aber das was heute hier passierte... damit hatte niemand, nicht in unseren schlimmsten Alpträumen gerechnet.
    Zu Schichtbeginn erreichten wir sehr knapp den Nebel und konnten in diesen eintreten ehe die fremden Schiffe uns erreichten. Ich begann sofort die Sensoren neu zu justieren, glücklicherweise schienen aber auch die Fremden Probleme zu haben und folgten uns zunächst nicht - unsere Sichtweite war zeitweise auf weniger als 100 Meter beschränkt.
    In der Zwischenzeit besprachen Commander Georgiou, Tigh und Captain Paris irgendetwas im Bereitschaftsraum, woraufhin Lieutenant Parker zum neuen Sicherheitschef ernannt wurde. Nachdem sich Lieutenant - wie ich später erfahren sollte inzwischen Fähnrich - Clark wiederholt nicht zum Dienst gemeldet und wohl auch Gefangene misshandelt hatte nicht weiter verwunderlich.


    Die Sensoren zeigten nach und nach mehr an, unter Anderem näherte sich plötzlich ein Schiff... wir alle waren schon in Alarmbereitschaft und hielten den Atem an, schließlich stellte sich allerdings heraus, dass es sich dabei "nur" die I.R.W. Kharnae handelte, eine Valdore-Klasse aus unserer kleinen Flotte. Ohne Kommunikation behielten wir das Schiff zunächst dennoch mit den Waffen erfasst - niemand wusste wie dieses Schiff uns gefunden hatte oder ob es vielleicht für diese Fremden arbeitete - ehe wir eine einfache Textkommunikation herstellen konnten.
    Tatsächlich war die Kharnae uns nicht gefolgt, sondern hatte zufällig auch diesen Nebel angesteuert, anscheinend nutzte auch der Tal'Shiar diesen gerne für Übungen. Kurz davor trafen auch die Pathfinder und weitere Schiffe unserer Flotte im und am Nebel ein, während von den Fremden jede Spur fehlte.


    Dafür hatten wir plötzlich größere Probleme an Bord. Fähnrich MacKenzie war von Abby tot in einem Frachtraum aufgefunden worden und die erste Untersuchung von Abby und Lieutenant Parker ergab schnell, dass er ermordet wurde. Wir aktivierten den Eindringlingsalarm und die Sicherheit begann zu suchen, dennoch häuften sich schnell die Leichen in der Krankenstation - alle mit Genickbrüchen, alle alleine irgendwo gefunden.
    Dann wurde der Captain in die Astrometrie gerufen und alles ging drunter und drüber. Bis heute kann ich nicht genau nachvollziehen oder rekonstruieren was wirklich passierte, aber ungefähr ist es wohl so abgelaufen: Commander Georgiou arbeitete in der Astrometrie an einem alternativen Ausweg aus diesem Nebel als eine mysteriöse "Figur" hinter ihr auftauchte und begann sie vor Gefahren zu warnen, unter Anderem Onyx.
    Bei dieser Person handelte es sich um niemand Geringeren als Lieutenant Hawkins, die sich an Bord geschlichen hatte. Eine der Onyx Pfeifen "erwischte" die beiden und wollte sofort beide festnehmen... Hawkins konnte mit Hilfe einer Blendgranate entkommen, als weitere Sicherheitsteams in die Astrometrie stürmten... und Georgiou sollte unter Arrest gestellt werden. Parker und die Sicherheit hielten dagegen, der Captain wurde gerufen und befahl Onxy sich zurückzuziehen... was diesen natürlich gar nicht passte.
    Während Parker Georgiou "verhörte" - sie verriet später auf der Brücke was genau Hawkins ihr gesagt hatte - begann Onyx seinen wahren Plan und tötete Lieutenant Hühnchen sowie weitere Sicherheitsoffiziere vor der Astrometrie, die ein Auge auf Onyx halten sollten. Dann ging alles ganz schnell... wir verriegelten die Brücke, aber Onyx war bereits in den Maschinenraum vorgedrungen und hatte sich dort verbunkert. Mehrere Sicherheitsteams sowie ein "Angriffsteam" aus Lieutenant Parker, dem frisch befreiten Lieutenant Callaghan und Commander Georgiou konnten Onyx schließlich auch mit Hilfe der Brückencrew, die wir alle Teams leiteten und schon bereit waren Betäubungsgas einzuleiten, zurückzuschlagen, allerdings nicht bevor diese eine Granate nahe des Warpkerns explodierten lassen konnten.


    Commander Corlsen und ich arbeiteten hartnäckig und konnten gerade so einen Kernbruch verhindern. Doch es blieb keine Zeit Wunden zu lecken oder Leichen beiseite zu räumen. Doktor Vadiye richtete Notlazarette auf mehreren Decks ein, aber das alles schien von hier oben weit, weit weg. Wir hatten Glück, dass Onyx nicht direkt auf die Brücke stürmte... wer weiß was passiert wäre.
    Dann kamen die Helden des Tages auf die Brücke und Georgiou erklärte, dass wir alle das hören sollten ehe sie die gesamte Brückencrew briefte: Hawkins hatte sie tatsächlich besucht und gewarnt. Offenbar war Admiral Hieu-Gan in Wahrheit ein terranischer Lord und Onyx-Squad seine loyale Elite-Kampftruppe. Auch Rhues war von den Terranern entwickelt worden um die Bevölkerungen zu kontrollieren. Die Terraner hatten in den Badlands eine Kontrollstation mitsamt Portal in ihr Universum, von wo aus sie regelmäßig neue Schiffe holten. Nicht nur, sie bauten auch bereits neue Schiffe in unsere Galaxie... diese neuen, fremden Schiffe die uns bereits begegnet waren.
    Lieutenant Hawkins hatte einen Plan entwickelt wie wir die Terraner stoppen können und Commander Georgiou auch die Koordinaten mitgeteilt wo wir sie treffen sollten. Captain Paris war zwar seltsam skeptisch und fragte nach weiteren Beweisen - hatte er geschlafen, als Onyx offen gemeutert hatte und das Schiff zerstören wollte? - aber letztlich gab er Befehl Kurs auf die Badlands zu setzen.
    Ohne aktiven Warpkern mussten wir uns von der Pathfinder ziehen lassen, der Rest der Flotte folgte uns - außerdem warteten die Lleiset und die Hornet bereits nahe der Badlands auf uns, in welche wir auch direkt flogen - mit Ausnahme von Admiral Nechayev's Flaggschiff natürlich, die uns viel Glück wünschte und die Stellung halten wollte.
    Hawkins pingte uns kurz darauf an und wir änderten den Kurs.


    Dann tauchten plötzlich 36 Schiffe auf den Sensoren auf. Allianzschiffe. Wir alle waren der Meinung die Zahl "36" vor nicht allzulanger Zeit gehört zu haben und tatsächlich: diese 30 Föderations-, vier romulanischen und zwei klingonischen Schiffe waren genau die Schiffe, die offiziell als "zerstört" galten. Tatsächlich hatten sich die Captains und ihre Crews Hawkins und ihrem Kampf angeschlossen.
    Mit nun über 50 Schiffen, darunter die Flaggschiffe der Romulaner und Gamma-Terraner hatten wir zwar immer noch keine Chance in einem offenen Gefecht gegen die gesamte Terraner-Flotte - aber Hawkins rief uns kurz darauf und erklärte ihren Plan. Wir mussten die Schiffe nur lange genug beschäftigt halten, damit sie und ihr Team die Kommandostation der Terraner ausschalten könnten. Dann würde ein Mechanimus ausgelöst, den Tabby entwickelt hatte und alles Weitere würde sich von selbst erledigen.
    Tabby...von unregelmäßigen Nachrichten abgesehen hatte ich nicht viel von ihr gehört, es tat gut ihren Namen zu hören. Zu sehen, dass sie wieder einmal die richtige Seite gewählt hatte, trotz all der Umstände. Vor allem tat es gerade heute, gerade nach all den Verlusten gut zu hören, dass sie da draußen, am Leben war.


    Soweit der Plan... wir setzten zum Angriff an, als das Comm-System plötzlich versagte und eine imposante Gestalt auf dem Schirm auftauchte, der sich direkt als "Der Imperator" vorstellte. Für einen Moment war ich froh, dass uns zumindest Georgiou erspart blieb, aber leider hatte ich mich hier zu früh gefreut. Dieser Imperator jedenfalls meinte, dass er uns alle zu loyalen Subjekten seines Imperiums machen wollte, aber dieses Universum unwürdig sei und wir deshalb nun alle sterben müssten. Dann schalteten sich auch schon benannte Captain Georgiou und auch noch "Lord" Marc Harison ein, die beide unbedingt die San Diego vernichten wollte - Harison ließ von seiner I.S.S. Washington aus sogar das Feuer auf die Tempest konzentrieren. Während die Terraner teilweise aufeinander feuerten eröffnete auch unsere Flotte das Feuer.


    Es war ein langes, ein heftiges Gefecht. Es gelang uns bald die Kommandostation soweit zu beschädigen, dass Hawkins und ihr Team an Bord beamen konnten, aber im All war es nervenaufreibendes Gefecht. Mehrere Schiffe, darunter die U.S.S. Sundown, wurden schwer beschädigt, aber mithilfe guter Manöver konnten wir zumindest hier größere Verluste vermeiden. Die Lleiset und Pathfinder erwiesen sie hier als mehr als nützlich und konnten alleine fast ein Drittel der Flotte beschäftigt halten.
    Wir konzentrierten uns unterdessen auf die Tempest und Washington. Lord Marc Harison - es war mir unbegreiflich wie dies der Vater meiner Tochter sein konnte - wurde komplett wahnsinnig und war besessen davon uns zu töten, wir kamen ihm jedoch zuvor und vernichteten ihn und sein Schiff. Die Tempest war als nächstes dran, allerdings nicht bevor Captain Georgiou auf die Kommandostation beamte.
    Lieutenant Hawkins, der Imperator und seine Leibgarde sowie Georgiou lieferten sich dort einen Kampf, bis Hawkins schließlich die Oberhand gewinnen konnte. Auch mithilfe der Tempest, die die direkt in die Kommandostation crashte wurde jene Station zerstört. Gerade noch rechtzeitig beamte ich Hawkins und den gefangenen Imperator an Bord... für einen Moment schien es als sei Captain Georgiou wieder einmal entkommen, in Wahrheit jedoch hatte ihr persönliches Transporter sie direkt in unsere Zelle gebeamt.


    Die Sensoren meldeten zwar feindliche Verstärkung im Anflug, aber kurz darauf wurde "das Signal" ausgesendet und alle terranischen Schiffe wurden zerstört. Wir waren für den Moment sicher, was auch hieß, dass die Hornet nun eintraf und Admiral Nechayev direkt an Bord beamte. Sie hielt eine große Lobrede, meinte wir würden alle Orden bekommen und sollten ihr zur Erde folgen sobald wir das Portal durchquert und zerstört hatten.
    Nach einem kurzen Besuch bei den beiden "Imperatoren" in der Zelle beschloss Nechayev bis zur Ankunft bei der Erde an Bord zu bleiben - es waren sehr, sehr lange Tage.
    Wir konnten schließlich das Portal verwüsten, die Erde erreichen und während die San Diego und der Rest der Flotte für notwendige Reparaturen die Docks besuchte erhielten wir alle Orden und Auszeichnungen auf der Erde. Nach einer langen Rede der Admirals wurden wir schließlich in die Bar entlassen.


    Große Belobigungen und Auszeichnungen von Admiral Nechayev, all das fühlte sich mehr als surreal an. Ja, wir hatten mit viel Glück und sehr viel Hilfe mal wieder den Alpha-Quadranten gerettet, aber alles was ich sehen konnte waren unsere verlorenen Crewmitglieder.
    Und dann passierte das was nach so einem Erfolg natürlich passieren musste: die Crew begann sich aufzuteilen. Lieutenant Keller verließ die San Diego um an der Flugschule der Sternenflotte junge Kadetten zu unterrichten, Commander Hawkins verließ die Sternenflotte gemeinsam mit dem gesamten Havoc Squad und Clarke kehrte als Pilotin auf die U.S.S. Anubis zurück. Commander Tigh blieb uns leider noch einige Zeit erhalten... Computer, den letzten Satz löschen.
    Clarke...ich hatte nie das beste Verhältnis zu meiner eigenen Mutter gehabt, aber Abby war für mich fast zu einer zweiten Mutter geworden. Unser Verhältnis mag sich abgekühlt haben, nachdem ich mich für Tabby entschieden habe - nicht, dass je eine Entscheidung gegen Clarke war - aber für Clarke war ihre Mutter der wichtigste Mensch im Leben. Wir werden uns gleich zum Frühstück treffen, aber ich will nicht daran denken wie sie sich gerade fühlt. Ich werde mein Bestes tun ihr durch diese schwere Situation zu helfen, egal wie weit sie entfernt sein mag.


    Was den Rest von uns anging, diejenigen die auf der San Diego blieben, gab es auch Neuigkeiten: Nechayev hatte offenbar genug davon, dass wir ihr ständig das Rampenlicht stehlen und die Galaxie retten, sodass unser nächster Auftrag uns nicht nach Andromeda, auf einen Prototypen oder in den Gamma-Quadranten schickte, sondern auf einer Station an der cardassianischen Grenze.
    Ich selber hatte bisher nicht viel mit Cardassianern zu tun aber nach allem was ich gehört habe sind die meisten Sternenflottenoffiziere nicht unbedingt die größten Fans. Dazu kommt das politische Klima auf und um Cardassia, die verschiedenen Meinungen über den richtigen Umgang mit den "Cardies" innerhalb der Allianz... es wartete sehr viel Bürokratie auf uns.
    Ich genoss den Abend dann in der Bar mit Lieutenant Keller, Captain Paris, Commander Corlsen, Commander Georgiou, Lieutenant Parker und...Tabby. Das heißt: Lieutenant Commander Tabitha Johnson. Tatsächlich war sie nicht nur mit uns zur Erde zurückgekehrt, sie war auch befördert worden. Ich war nicht unbedingt glücklich, dass sie nun ranghöher als ich war, aber natürlich freut ich mich sehr für sie. Ich wünschte Lieutenant Keller alles Gute für ihre Zukunft und verabschiedete mich dann, um den restlichen Abend mit Tabby ausgelassen zu..feiern.


    Und tatsächlich, für einen Abend konnte ich fast alles vergessen. Sollte es mir tatsächlich einmal vergönnt sein glücklich zu sein während andere leideten? Konnte ich Clarke wirklich beistehen, wenn ich selber so gut dastand wie lange nicht? Vielleicht nicht. Aber wenn ich eines gelernt habe dann, dass sich das Schicksal von einem Moment auf den anderen ändern kann. Ich werde mein Bestes für die Sternenflotte geben, freue mich auf die Abwechslung an Bord von und um die neue Station herum und werde bis dahin meine zwei Wochen wohlverdienten Urlaub genießen.


    Sie sieht zur mit einem Tricorder in der Hand eingeschlafenen Tabby rüber, grinst, deckt sie zu und verlässt das Quartier


    =/\= Log Ende

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Fast acht Wochen ist es jetzt her, dass wir wieder einmal die Galaxie gerettet haben und die San Diego zur Athena Station beordert wurde. Im Großen und Ganzen waren es erstaunlich, ungewöhnlich ruhige Wochen. So ruhig, dass dieses mein erstes Logbuch seit der Ankunft bei Athena Station ist.
    Was ist in all dieser Zeit passiert? Wenn ich darüber nachdenken was während unserer Zeit in Andromeda, an Bord der Saratoga oder auch im Gamma-Quadranten innerhalb von wenigen Stunden passiert ist fühlt es sich an als wäre die letzten Wochen gar nichts, überhaupt nichts passiert.
    Das war zu Anfang sehr entspannend, ungewohnt, später fast ein wenig langweilig. Ich gebe zu, es gab Phasen da hätte ich mir einen Borgkubus oder drei Etherianer Dreadnoughts herbei gewünscht, damit die Zeit etwas vergeht. Ich war jemand, der gut darin war einfach rumzusitzen und nichts zu tun, aber nach den letzten Jahren...mittlerweile tat es tatsächlich gut nicht jede Minute irgendeinen Angriff abwehren zu müssen.


    Nach einem größtenteils ereignislosen Flug erreichten wir jedenfalls vor wenigen Wochen Athena Station, wo Captain Thrall uns ein wenig Zeit gab die Station zu erkunden. Die Leiterin der romulanischen Delegation an Bord, eine Commander Tevis, machte ihrer Rasse alle Ehre und zeigte sich besonders gastfreundlich. Also quasi gar nicht.
    Dann gab es ein größeres Briefing, wo Captain Thrall und Captain Paris klarmachten, dass auf Athena Station Personalmangel herrschte und wir die nächsten Wochen zwischen San Diego und Athena Station wechseln würden - zumindest ein bisschen Abwechslung würde es also geben.
    Die einzelnen Offiziere stellten sich dann der Reihe nach vor, wobei ich insbesondere überrascht war, dass es an Bord der Station keinerlei Sicherheitsoffiziere der Sternenflotte gab, sondern "nur" eine zivile Polizeieinheit geleitet von einer Lieutenant Holmsen, mit der ich bei der Ankunf bereits Bekanntschaft machen durfte. All die Kriege, Schlachten der letzten Jahren schienen hier draußen sehr weit weg wenn es nichteinmal militärische Sicherheitsoffiziere gab.
    Natürlich konnte es nicht bei soviel guten Nachrichten bleiben und es musste noch ein Tiefschlag kommen, in Form des Stationscounselors: das war niemand Geringeres als Adrian Chase. Nicht der Adrian Chase, aber ein Adrian Chase.
    Ich gab mein Bestes meine Wut und meinen Hass nicht sofort öffentlich kundzutun und schaffte es gerade so das Briefing direkt nach seinem Ende zu verlassen, ehe ich alles herausschrie. Chase war hier. So sehr ich rational wusste, dass das hier nicht mein Chase war, nicht der Chase war der mir sovieles genommen hat und noch viel mehr nehmen wollte... es waren dieselben Augen, dieselbe Stimme, derselbe Mensch.
    Und so tat ich etwas, das ich vor kurzer Zeit nie für möglich gehalten hätte. Ich vereinbarte freiwillig einen Termin mit Chase, noch am selben Tag.


    Ansonsten gab es beim Briefing nicht viel Neues. Unsere Mission war es das nach wie vor fragile Cardassia zu unterstützen, insbesondere durch Hilfslieferungen. Die Romulaner machten auch direkt klar, dass sie nicht einverstanden waren mit der Entscheidung der Allianz, alle Truppen aus dem cardassianischen Raum zurückzuziehen. Ich bin sicher dieses Thema wird nicht zum letzten Mal aufgekommen sein.


    In den nächsten Wochen verbrachte ich sehr viel Zeit im Büro des Counselors und begann nach und nach ihm... "zu vertrauen" wäre zuviel gesagt, aber zumindest nahm meine Wut, meine Hass auf ihn mit jedem Tag ab. Wir redeten viel über alle möglichen kleineren und größeren Probleme und in der all der Zeit zückte ich nur ein einziges Mal mein Messer. Kurzum - und das hätte ich nie für möglich gehalten - wir machten Fortschritte. Selbst, als er erwähnte, dass Tabby die Versetzung auf Athena Station abgelehnt hatte und stattdessen nahe der Erde an Forschungsprojekten arbeitete - etwas dass ich nicht von ihr selbst, sondern vom Counselor erfuhr - wurde ich nur für einen kurzen Moment aggressiv, konnte das aber gut überspielen. Vielleicht war dieser Chase wirklich anders. Nichtsdestotrotz werde ich ihn natürlich im Auge behalten, schließlich war er dennoch ein Chase. Was seine Frage anging wie gut ich damit klarkam nun eine Verlobte zu haben, die einen halben Quadranten entfernt war und die wieder einmal ihre Forschungen über unsere Beziehung gestellt hat... natürlich wünschte sich ein Teil von mir Tabby hätte eine andere Entscheidung getroffen, aber ich kannte sie lange genug um zu wissen, dass das nie passieren würde. Es war nicht perfekt, aber ich kam damit mittlerweile klar.


    Dafür hatte ich die letzten Wochen sehr viel Kontakt mit Clarke, der es glücklicherweise jeden Tag besser ging, sie war sogar befördert worden und hat versprochen ihren nächsten Urlaub auf Athena Station zu verbringen. Insgesamt hatte ich die letzten Wochen sehr viel Zeit mit alten Freunden und Bekannten zu sprechen, denn statt zehn bis 15 Stunden wie auf der San Diego arbeitete ich in letzter Zeit meist nur zwischen fünf und sieben Stunden. Die Station war in top Zustand, die San Diego größtenteils auf Versorgungs- und Patrouillienflüge unterwegs, nichts davon brauchte meine Anwesenheit.
    Und so erkundete ich Tag für Tag die Station, die wirklich großartig war. Ein Meisterwerk von Starfleet Engineering, mit ein paar kleinen romulanischen Elementen hier und da.


    Während Offiziere wie Commander Georgiou überlegten ob sie die Station dauerhaft zu ihrer Heimat machen sollten, kam das für mich allerdings nie in Frage. Die San Diego war meine Heimat und so gut es hat mal eine ganze Station mitsamt wunderschöner Promenade zum Erkunden zu haben, ich brauchte dieses ständige in Bewegung sein.
    Da traf es sich gut, dass wir heute einen dringenden Patrouillienflug durchführen mussten. Die San Diego hatten beim letzten Flug leichte Schäden durch einen Plasmasturm erlitten und ohnehin würde das Entladen der Güter noch mehrere Stunden dauern, sodass die gerade angedockte Captain Rachel Nechayev uns anbot ihr Schiff, die U.S.S. Lorca, zu nutzen während ihre Crew Landurlaub auf der Station machte.
    Nicht, dass wir eine Wahl hatten wenn wir diese notwendige Patroullie fliegen wollten, aber die Tatsache, dass es sich bei der Lorca um eine Intrepid handelte war ein netter Bonus.
    Captain Nechayev blieb an Bord und übernahm das Steuer während Captain Paris, Commander Corlsen, Commander Georgiou und einige mir unbekannte Gesichter die weiteren Stationen übernahmen.


    Warum war diese Patrouillie so notwendig? Die letzten Wochen hatte die Anzahl der Notrufe von zivilen Frachter in der Umgebung der Station stetig zugenommen. Während manche durch Plasmastürme, Nebel oder andere Phänomene beeinträchtigt wurden ging der Großteil dieser Notrufe auf etwas ganz Anderes zurück: die Tzenkethi. Laut Commander Kala, dem strategischen und taktischen Offiziers dieses Sektors, gab es in den letzten vier Wochen fast täglich einen Zwischenfall. Der Autarch und Botschafter der Tzenkethi bestreiten, dass ihr Militär in diese Angriffe involviert ist und tatsächlich schien dies nicht die Art der Tzenkethi zu sein. Sie hatten zwar lange Krieg gegen die Föderation geführt und waren alles andere als freundliche Zeitgenossen, aber die letzten Jahre hatten sie sich komplett isoliert, mehr noch als selbst die Tholianer. Nach Informationen von Starfleet Intelligence waren ihre Schiffe unseren ebenbürtig, es gab also keinen Grund warum sie nur Frachter angreifen sollten wenn sie einen Konflikt wollten.
    Dem sollten wir nun auf den Grund gehen.


    Es dauerte auch nicht lange bis wir auf den ersten Frachter trafen, einen bajoranischen Frachter auf dem Weg Richtung Ferenginar. Wir verbargen unser Schiff hinter einem Planeten und starteten eine Mikrosonde um das Schiff im Auge zu behalten. Tatsächlich konnte das Schiff den Sektor gefahrlos passieren und dann auf Warp springen.
    Die Sensoren registrierten zwar Anzeichen von fremden Schiffen, aber es schien als hätte unsere Sonde sie abgeschreckt. Der Captain des Frachters bedankte sich und wir scannten nach weiteren Schiffen, als wir auch schon einen Notruf von einem cardassianischen Frachter empfingen. Wir setzten direkt einen Kurs, als wir dort ankamen fanden wir jedoch keine Angreifer mehr. Dafür zeigten die Angreifer zwei Waffensignaturen: eine war cardassianisch, die andere war so durcheinander gewürfelt, dass wir sie nicht zuordnen konnten. Die Angreifer hatten den Cardassianern jedoch ein paar Geschenke in Form von Enterteams zurückgelassen. Commander Georgiou leitete ein Außenteam und nach einiger Zeit war der Frachter unter Kontrolle, es gelang uns auch mehrere Gefangene zu nehmen. Ehe wir diese jedoch zurückbeamen konnten fand Commander Corlsen einen Hinweis darauf wo genau die Angreifer so schnell hin verschwunden waren: künstliche Subraumspalten. Wir feuerten einen Deflektorimpuls ab, welcher nach kurzer Zeit nicht nur ein, sondern drei schwere Tzenkethi Kreuzer zum Vorschein brachte. Diese eröffneten sofort das Feuer auf uns und innerhalb weniger Sekunden waren unsere Schilde schwer beeinträchtigt. Es gelang uns gerade noch unsere Außenteams, die Gefangenen und die Crew des Frachters zu retten, ehe wir die Flucht antreten mussten.


    Wir setzten Kurs auf Athena Station und wurden zum Glück nicht weiter verfolgt. Wenige Stunden später erreichten wir wieder die Station, dockten an und übergaben die Crew und Gefangenen - darunter nicht nur Tzenkethi, sondern auch Orioner, Gorn und unbekannte Rassen - zur weiteren Behandlungen der Sicherheit und Krankenstation der Station. Commander Georgiou wird gemeinsam mit Commander Kala die Verhöre leiten, während Commander Corlsen und ich uns die Sensordaten näher ansehen werden.
    So sehr ich mich dafür hasse, das zu sagen aber wenigstens gab es heute wieder etwas Action. Der Kampf alleine könnte mir nicht weniger egal, aber das Rätsel worum genau es sich bei diesen Schiffen handelt, woher die Technologie an Bord kommt... genau das machte für mich die Sternenflotte aus. Es wird einige Zeit dauern, aber auch dieses Rätsel werden wir lösen. Zur Sicherheit haben die Romulaner angeboten ihr gerade fertig repariertes Schiff zunächst nahe Station Athena zu postieren, sollten wir es brauchen.


    Vielleicht werde ich in Zukunft wieder öfter Logbücher schreiben müss.. dürfen.


    =/\= Log Ende.

    • Offizieller Beitrag

    Persönliches Computerlogbuch

    Leitender OPS-Offizier

    Lieutenant Lexa Griffin:


    Nichtmal zwei Stunden ist es her, dass ich - im wahrsten Sinne des Wortes - abhing. Mein Leben am nicht ganz so seidenen, aber doch am Faden ging. Okay, genug der Wortspiele, dafür war unsere jetzige Situation viel, viel zu ernst.

    Vor etwa vier Tagen wurden wir von den Breen gezwungen die San Diego zu verlassen, da ein Warpkernbruch drohte. In Wahrheit war das alles ein von Anfang bis Ende durchgeplantes Schauspiel der Breen, welche die von ihrem Agenten selbst ausgelöste Selbstzerstörung wieder deaktivieren. Dann ging es ganz schnell, die gesamte Crew wurde abgefangen und in eine Gefangenenkolonie gebracht.


    Niemand von uns weiß wo genau wir sind, aber eines war heute bereits nach wenigen Minuten in diesem "Lager" klar: es war ein typisches Breen Arbeitslager, in einer dunklen, kalten Dilithium Mine. Dann gab es aber doch noch eine Überraschung: als Aufseher wurde uns ein Gorn präsentiert. Ein großer, aggressiver Gorn. Offenbar bestand quasi die gesamte "Crew" dieses Lagers aus verschiedenen Söldnern wie Gorn, Cardassianern, Andorianern. Er hieß uns dann sehr freundlich Willkommen und ließ uns zu unserem neuen Schlafbereich führen. Als ich protestierte packte er mich kurzerhand und warf mich in den Raum. Mit "uns" meine ich Captain Paris, Doktor Vadiye, Commander Corlsen, Fähnrich Anderson und mich. Offenbar wurde unsere Crew getrennt. Kurz darauf trat ein Romulaner aus einem Toiletten-Häuschen und stellte sich als Commander N'Var vor. Er erklärte uns auch, dass seine Crew - immerhin fast 300 überlebende Leute - ebenfalls getrennt wurde. Offenbar sind die Zugänge zwischen den einzelnen Schlafbereichen deutlich stärker bewacht als die Bereiche selbst - wir hatten bisher insgesamt nur drei Wachen gesehen. Wir redeten eine Zeitlang, ehe ein wütender Gorn reinstürmte, erklärte wir bräuchten unseren Schlaf und uns alle betäubte.


    Am nächsten Morgen wachten wir auf und erhielten als großzügiges Frühstück angeschimmeltes Brot. Der Romulaner und ich griffen als erstes zu, ehe auch der Rest der Crew mit etwas Protest folgte. Ein Klingone und der Gorn brachten uns dann runter in die Mine, wo wir die nächsten Stunden arbeiten durften. Nach einem Mittagessen - entweder Gagh oder gegen "Bezahlung" Steak - destabilisierte der Gorn unseren Korridor dann mit seinem Disruptor, um uns zu "motivieren" schneller zu arbeiten. Wir konnten gemeinsam das Schlimmste abwenden, aber interessant war, dass Differenzen zwischen dem Gorn und dem Klingonen deutlich wurden. Auch, dass der Klingone Commander Corlsen offenbar befreundete.

    Dann ging es zurück zu unseren Zellen, wo Doktor Vadiye bereits wartete - diese hatten den Tag über Verletzte behandelt und dabei einige Instrumente wie Tricorder, Hyposprays und sogar einen Disruptor entwenden können.

    Wir versteckten die Geräte soweit es ging ehe plötzlich die Tür aufging und ein Breen vor uns stand. Ein übergrößer, beeindruckender Breen. Er verlangte Captain Paris zu sprechen, warf einen unserer Crewman auf den Boden und fragte ob diese zu uns gehörte. Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass ich den Name der jungen Frau nicht kannte, sie war erst vor wenigen Tagen auf die San Diego versetzt worden. Aber Captain Paris kannte sie und ehe irgendjemand etwas sagen konnte zog der Breen Thot seinen Disruptor und erschoss sie.

    Dann warnte er uns nicht denselben Fehler zu machen - in seinem Büro zu schnüffeln - und verschwand.


    Wir diskutierten fast die ganze Nacht einen Fluchtplan und selbst der anfangs vorsichtige Romulaner bot zeitweise seine Hilfe an. Um vier Uhr kam dann unser Gorn Freund herein und brachte uns nach draußen. Ja, diesmal ging es wirklich nach draußen. In die eisige Kälte. Der Breen hatte auf der Oberfläche einen Turm errichten lassen, der als sein Hauptquartier und Büro diente. Unsere Aufgabe war es nun zehn Dutzend Frachtgüter in das oberste Stockwerk des Turms zu bringen - der natürlich über keinen Turbolift oder Ähnliches verfügte. Wer eine Kiste fallen lies, verlor einen Finger und so arbeiteten wir alle in eisiger Kälte so schnell aber auch so sorgfältig wir konnten. Während die anderen die Kiste trugen versuchte ich mit dem von Vadiye erbeuteten Tricorder den Turm zu scannen - bis ich vom Thot entdeckt wurde. Er schlug mir den Tricorder aus der Hand und ließ mir Fesseln anlegen, ehe ich abgeführte wurde. Ich sah noch wie Captain Paris protestierte und daraufhin vom Turm geschmissen wurde.


    Der Klingone und Gorn brachten mich in eine Art Verlies, wo ich zunächst alleine gelassen wurde, ohne zu wissen was mit dem Rest der Crew passiert. War Captain Paris tot? War ich für seinen Tot verantwortlich? Hatten die anderen mehr erfahren können, den Tricorder bergen können? War all das hier umsonst und ich würde hier sterben? Erst nach wenigen Minuten realisierte ich, dass der Klingone mir ein mek'leth zugesteckt hatte.

    Die nächsten Stunden waren in jeder Hinsicht die Hölle, ehe ich Stimmen hörte. Der Rest der Crew wurde zurück in die Mine geführt und erhielt dort Abendessen. Dann kam der Gorn zu mir und begann mich zu foltern. Mit Schmerzstöcken, Messern und einigem das ich bisher noch nie gesehen hatte.

    Dann wurde mir ein Strick um den Hals gebunden und ich wurde langsam das Geländer heruntergelassen, während unten die Crew am essen war und alles sah. Es folgten schockierte Blicke und Proteste, aber niemand konnte irgendwas tun.


    Schließlich wurde alle in ihre Schlafquartiere gebracht, der Breen ging in sein Büro und der Klingone lud den Gorn auf einen Blutwein ein. Meine Chance war gekommen, ich begann verzweifelt mit dem mek'leth am Seil zu schneiden... ehe mir das mek'leth runter fiel. Mir blieb nur noch - vorsichtig, aber nicht zu vorsichtig - von links nach rechts zu pendeln, das restliche Seil irgendwie zu brechen. Schließlich gelang mir das und ich stürzte in die Tiefe. Gefühlt brach ich mir sämtliche Knochen, aber mir blieb nur die Flucht. Ich eilte in Richtung der Schlafquartiere, pirschte mich am Gorn vorbei und kollabierte vor den Augen von Captain Paris und Doktor Vadiye. Wenig später und wieder halbwegs bei mir staunte ich nicht schlecht, als der Gorn plötzlich in unserer Mitte stand und mit uns...redete? Offenbar waren die Differenzen zwischen dem Klingonen und ihm nur gespielt und beide wollten den Breen loswerden. Wenn wir beiden halfen den Breen zu töten und effektive Minenausrüstung besorgten würden sie uns gehen lassen.


    Es schien als hätten wir eine Übereinkunft - wenn auch noch keine Ahnung wie wir irgendeinen Plan entwickeln geschweige denn umsetzen sollte - als plötzlich der Breen kam. Der Gorn wurde neben mir versteckt und der Breen begann seine Suche nach mir und dem Gorn. Er hatte zuvor bereits mit einem Photonenlancer das halbe Camp verwüstet, also war klar, dass kein Preis zu hoch war um uns zu finden. Er kam näher und näher ehe er plötzlich "Aha!" schrie... sollten dies mein letzten Worte sein, sollte irgendjemand dieses Logbuch jemals finden...bitte Brief 13-alpha an Commander Johnson, Brief 22-delta an Admiral Nechayev, Brief 7-gamma an Octavia Blake und Brief 4-omega an die Trikrun Galaxie im Gamma-Quadrant weiterleiten.


    =/\= Log Ende.

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