• *betritt zitternd die nun völlig leere Messhall, setzt sich mit einem Raktajino an einen Tisch, stellt ein PADD auf Aufnahme und beginnt langsam und leise vor sich hin zu murmeln*


    Wo soll ich nur anfangen..? Ich mache mich hier lächerlich. Eine erwachsene, gut ausgebildete Andorianerin, die nachts zitternd über's Deck schleicht und in Gedanken versunken ist..und das als Sicherheitschefin. Es ist halb vier in der Nacht, selbst auf einem Schiff mit 800 Personen an Bord ist niemand mehr um diese Zeit in der Messhall, der Warpkern und einige andere Systeme sind immer noch abgeschaltet und irgendwie wirkt es gespenstisch ruhig. Und das alles nur, weil Professor Godrick - hieß er Godrick ? Ja, ich glaube doch - an den Systemen rumspielen musste, was sogar soweit ging, dass Mrs.Solais mich mit Phaser bewaffnet in den Maschinenraum rief...am Ende war es aber nur ein Tarnvorrichtung, die installiert werden musste.


    Wie auch immer. Ich habe normalerweise nie ein persönliches Logbuch geführt, weil ich das für Zeitverschwendung halte, aber in den letzten Tagen ist soviel passiert, dass es nicht mehr anders geht.
    Ich muss einiges loswerden, es gibt niemandem mehr, dem ich auf diesem Schiff absolut vertraue und der Counselor ist mal wieder nicht im Dienst, also bleibst du nur du..ja, genau du, liebes PADD.


    Alles begann vor drei Tagen, als ich Gewissheit erhielt, dass Admiral Petersen das Schiff tatsächlich verlassen wird. Es gab bisher immer wieder Gerüchte, er war mehrere Wochen nur auf der Krankenstation und in seinem Quartier gewesen und schon bald sollte ein neuer Commander an Bord eintreffen - den Gerüchten zufolge der neue Captain.
    Neuer Captain. Innerhalb von nichtmal einem Jahr hatten wir nun schon fünf Captains...Label, Sürak, Mitchell, Petersen, Cain..wer sollte noch kommen ?
    So kann keine Crew arbeiten, so kann ich nicht arbeiten. Aber auch wenn jeder Kommandowechsel schwer war - gut, bei dem Vulkanier war ich nicht allzu traurig - war Petersen's Weggang für mich etwas Besonderes..Persönliches.
    Auch Brian Mitchell sehe ich als guten Freund an und kenne ihn schon viele Jahre, wir haben uns immer gut verstanden und er ist auch ein Vorbild für mich geworden, aber Petersen..war anders, ist anders.


    Aber ich schweife ab. Computer, den letzten Absatz lösch..nein, ich muss endlich dazu stehen. Nur eins nach dem anderen.
    Die letzten drei Tagen...*nippt an ihrem Raktajino* gleich etwas besser..Vor drei Tagen begann anfangs ein ganz normaler Tag, wir waren immer noch auf dem Weg zur Erde, wo wir einen neuen Commander abholen und wahrscheinlich Petersen absetzen sollten.
    Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass das noch zu vermeiden und wirklich nur ein Gerücht war, aber dann wurde ich von Admiral Petersen in sein Quartier gerufen.
    Ich hatte ein sehr komisches Gefühl dabei und wie so oft sollte dieses Gefühl mich nicht trügen. Er bat mich in sein Quartier, dutzte mich auf einmal und bat mir einen Platz an. Nachdem er mir erzählt hatte, dass er wirklich versetzt wurde und wohl sein Alter und sein Gesundheitszustand - den die Admirals deutlich schlechter einschätzen als er wirklich war - die Hauptgründe dafür waren lobte er mal wieder meine hervorragenden Leistungen in den letzten Monaten, erzählte mir, dass ich die einzige sei, der er an Bord je komplett vertraut habe.
    So weit, so gut. Ich hörte gerne Komplimente - zumal von Petersen, also ehm..jemandem mit all seiner Erfahrung - und das hörte ich von ihm ja auch nicht zum ersten Mal, bereits kurz nach seiner Rettung hatte er alleine mit mir sprechen wollen.


    Doch dann wurde ich langsam unruhig und nervös, als er von seinen drei Ex-Frauen erzählte, meinte, dass ich eine ganz andere Frau sei und mich dann auch noch fragte, ob ich je an's Heiraten gedacht hätte.
    Was sollte ich darauf antworten ? Die Wahrheit ? Nein, ich antwortete stammelnd, dass ich nicht die Gelegenheit gehabt hatte.
    Wir redeten dann noch eine Weile, erklärten einander wie sehr wir die gemeinsamen Gesprächen genossen hatten und vermissen würde, ehe er mich dann bat ihn auf die Brücke zu begleiten, wo er dann zu einem klärenden Gespräch mit dem ersten Offizier in den Bereitschaftsraum verschwand.
    Auf der Brücke war eine Weile absolute Ruhe, bis man aus dem Bereitschaftsraum das mittlerweile schon fast vertraute Krachen und Glassplittern hörte. Zum ersten Mal konnte ich den Grund für Petersen's Aufregung wirklich verstehen.
    Wir erreichten dann jedoch die Erde, Petersen bat mich die Crew in die Shuttlerampe zu bestellen und nach einem kurzem Gespräch mit Admiral Cain kam er dann auch nach, hielt eine kurze, aber berührende Abschlussrede und ließ sich dann von der Pilotin Miller mit dem Shuttle zum Hauptquartier fliegen, während wir zu notwendigen Reparaturen zum nächsten Dock gerufen wurden und der neue Commander an Bord kam, ein Mr.Jones, der sich jedoch später nur als neuer erster Offizier vorstellte, heute kam dann ein Admiral Ichikawa von der Erde und beförderte Commander Bond zum Captain. Er hatte es sich verdient, aber wir alle waren uns einig, dass wir uns bessere Umstände dafür gewünscht hätten.


    Aber ich musste noch an etwas Anderes denken: Als Mrs. Miller mit dem Shuttle zurück kam meinte ich ein "Shun hier, Shun da, immer nur Shun" gehört zu haben, aber ich mag mir das auch nur eingebildet haben.
    Admiral Petersen und ich waren uns beim Abschied aber einig, dass wir uns sicher noch einmal wiedersehen werden. Ich hoffe damit behalten wir Recht. Ich werde ihn vermissen. Die ganze Crew wird das. Comma..Captain Bond ist ein hervorragender Offizier und ein netter Mensch, aber ich bin mir nicht sicher, ob er dem Kommando schon gewachsen ist. Mr. Jones kenne ich noch nicht wirklich, aber er ist nicht der Typ von Offizier, bei dem man sofort merkt, dass er was drauf hat und Mrs.Solais ist wohl nicht die einzige - auch wenn es bei ihr extrem ist - die ihn nicht besonders leiden kann.
    Es mag Leute geben, die finden, dass ein Admiral nicht mehr auf ein Schiff gehört, jedenfalls nicht dauerhaft und als Captain. Ich sehe das anders. Und als Mr. Bond dann am Ende des Tages meinte, es wäre besser, wenn Admirals nicht mehr auf Schiffen wären hätte ich ihm den Hals umdrehen können, glücklicherweise hatte ich gelernt mich in solchen Situationen zu beherrschen. Auch wenn er es nach einem solchen Kommentar nicht verdient hatte, genauso wenig wie dieser Mr.Godrick, der das noch deutlicher formulierte.
    Ich hätte mich mit Mrs.Solais zusammen tun und den..ausschalten sollen. Und das sage ich nicht häufig, jedenfalls nicht über einen nicht-Vulkanier.
    Der einzige Lichtblick ist, dass Godrick uns in spätestens zehn Monaten wieder verlassen will und er sich wohl eher um Mrs.Solais kümmern wird - mein ausdrückliches Beileid an dieser Stelle.
    Wobei ich auch sagen, dass sowohl Jones als auch Godrick im persönlichen Gespräch recht nett erschienen..wir werden sehen.


    Aber ohne Petersen ist dieses Schiff nicht mehr dasselbe, ist der Dienst an Bord nicht mehr derselbe, ist das Leben hier nicht mehr dasselbe.
    Als wir vor wenigen Stunden nach der Beförderungszeremonie für Commander Bond genau hier eine Liste zusammenstellten, was alles es jetzt nicht mehr geben würde - ganz oben dabei natürlich das Randalieren im Bereitschaftsraum - standen mir fast die Tränen in den Augen. Und ich bin damit nicht allein.


    Verdammt, warum muss immer alles so ungerecht sein? Warum können wir nicht einmal Glück haben? Da retten wir Petersen von The Force, nachdem wir ihn schon verloren glaubten und dann wird er mir ,uns allen, wieder weggenommen. Was denken diese Admiralclowns eigentlich, wer sie sind?
    Während wir hier draußen jeden Tag unsere Leben auf's Spiel setzen, um die Föderation und ihre Bevölkerung zu schützen, sitzen die gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen und wenn sie mal Lust haben erlassen sie irgendwelche Befehle..Befehle von deren Wirkungen sie keine Ahnung haben.
    Ich mag kein Counselor sein, aber Petersen war weder labil noch sonst irgendwie krank, jedenfalls nicht nachdem Mrs.Hawkins und ich ihm nach seiner Rückkehr recht deutlich in's Gewissen geredet und ihn sogar unabsichtlich zur Bewusstlosigkeit getrieben hatten.
    Er war das Beste, was diesem Schiff und seiner Crew passieren konnte, wir standen kurz davor den finalen Angriff gegen The Force zu fliegen und dann das.
    Aber irgendwie hätten wir damit rechnen müssen. Das Sternenflottenkommando hatte dasselbe ja schon mit Captain Picard nach seinem traumatischen Erlebnis mit den Borgs versucht..aber im Gegensatz zu Picard hat Petersen sich der Entscheidung gebeugt.
    Na ja...Meutereien hatten wir auf der Tel Aviv und Sovereign auch genug...monatelang als Verräterschiff rumfliegen..das wollte ich auch nicht nochmal.
    Petersen hat das getan, was für die Crew und das Schiff vielleicht unter diesen Umständen das Bestmögliche, für ihn selbst aber eine Niederlage war. Er hat sich sozusagen geopfert. Dafür müssen wir ihm danken.
    Egal, ob wir uns noch einmal wiedersehen - und ich hoffe, dass werden wir - ich werde Admiral Petersen..Alex..nie vergessen. Er wa..er ist ein erfolgreicher Offizier, ein perfekter Captain und ein außergewöhnlicher Mann.
    Wenn ich doch nur den Mut aufgebracht hätte ihm zu sagen, dass ich... *Tür geht auf* Oh, guten Morgen, Commander. Was, schon sechs Uhr ? Ja, ich bin sofort auf der Brücke *räumt eilig alles weg und beendet Aufnahme*


    =/\= Log Ende

  • Computer, beginne persönliches Logbuch Lieutenant Commander Thy’les Shun:



    Was hat er sich nur dabei gedacht ? Nach all den Monaten einfach so wieder auftauchen als wäre nichts gewesen ? Nicht, dass ich nicht froh wäre ihn wieder zu sehen, aber...vielleicht ist ja auch alles ganz anders. Vielleicht...verdammt, wie ich das hasse. Aber ich führe lieber ein Logbuch wie dieses als mit einem Counselor zu sprechen...erst Recht als mit unserem Counselor zu sprechen..


    Moment...Computer, dieses Logbuch verschlüsseln und niemandem außer mir selbst zugänglich machen.


    So, schon besser. Der Reihe nach: nach Wochen und noch mehr Wochen im Erdorbit ohne klare Aufgabe und ohne neue Befehle - was auch immer die Sternenflotte sich dabei gedacht hat eines der besten Schiffe der Flotte hier verrotten zu lassen, nur weil die Kha’ak ja eventuell die Erde angreifen könnten - haben wir heute zunächst einmal wieder eine Reihe von neuen Offizieren bekommen.
    Das war an sich nichts Besonderes und ging nun schon einige Zeit so, die meisten waren jung und unerfahren, sodass viele die Sovereign inzwischen mehr als “Ausbildungsschiff” sahen.
    Ähnlich lief es auch heute, die meisten neuen Offiziere bezogen ihre Quartiere oder stürzten sich sofort in die Arbeit - mit einer Ausnahme.
    Eine junge Romulanerin kam - natürlich in romulanischer Uniform - aus dem Turbolift auf die Brücke gestürmt, ich wollte schon instinktiv meinen Phaser ziehen als ich das Sternenflotten-PADD in ihrer Hand und keinerlei Waffe sah.
    Es folgte ein Gespräch mit Mr. Murdock und Ms. Miller, aber ich vertiefte mich schnell wieder in Arbeit und tat so als hätte ich nichts mitbekommen.
    Ich hatte nichts gegen Romulaner und für den Moment sind sie unsere Allierten, aber diese Romulanerin schien noch unerfahrener zu sein als die meisten neuen Rekruten und ich hatte keinerlei Lust Ausbilderin zu spielen...zu meinem Glück verschwand sie dann auch bald im Raum des Captains.
    Als sie wieder raus kam ging die Diskussion weiter, es fielen wohl auf beiden Seiten ein paar unschöne Worte, bis Commander Tigh die Situation klären konnte, die Romulanerin verschwand und alles wieder zur Normalität zurückkehrte. Für den Moment.
    Commander Tigh...der einzige Offizier an Bord der selbst ohne wirkliche Befehle vom Kommando und ohne dass es viel zu tun gäbe jeden Morgen einen ausführlichen Bericht verlangt und immer mies drauf ist...ich bin ja auch absolut für Disziplin, aber man kann es auch übertreiben.


    Nun folgte jedenfalls der interessante Teil des Tages. Captain Bond wurde vom Sternenflottenkommando und ich hatte die Ehre ihn neben Commander Tigh und Lieutenant Murdock begleiten zu “dürfen”, wir trafen kurz darauf im Transporterraum zusammen und beamten runter.
    Beim Sternenflottenkommando angekommen dachte ich zunächst wir wären in einer falschen Zeitlinie oder zu einem falschen Zeitpunkt rematerialisiert, denn wir wurden von niemand geringerem als Alexa..Admiral Petersen begrüßt.
    Niemand der anderen schaffte es ein Wort hervorzubringen und ich konnte mich im ersten Moment auch nicht entscheiden wie genau ich ihn denn begrüßen sollte - unter Freunden mag eine Umarmung okay sein, aber er war letztlich auch ein Admiral..abgesehen davon, dass wir uns seit Monaten nicht gesehen hatten und ich keine Ahnung hatte ob wir das noch waren..Freunde.
    Ich hasse solche Momente, aber was ich noch mehr hasse ist eine solche Situation wenn niemand irgendwas sagt, also beließ ich es bei einem “Hallo Sir, wir freuen uns Sie wiederzusehen”.
    Er führte uns dann in einen kleinen Konferenzraum und erklärte die Lage, wie er wieder aus dem Ruhestand zurück geholt und rekrutiert wurde, was unsere neue Mission sei und so weiter..aber das ist alles nicht wichtig, nicht im Moment und gehört auch nicht hierher.
    Wichtig ist, dass er auf das Schiff zurückkehren würde und zwar als kommandierender Offizier.
    Es war eine Sache ihn nach all den Monaten wiederzusehen, aber zu erfahren, dass er auf die Sovereign zurückkommt war eine ganz andere Größenordnung..ich war froh, dass er zurück kehren würde und versuchte, als ich realisierte wie es mir damit ging sofort rationale Gründe zu finden: er war ein erfahrener Offizier, hatte die Tel Aviv und Sovereign gut geführt und auch durch viele Schlachten geleitet und genau so einen Offizier brauchten wir im Moment.
    Doch die Wahrheit war, dass diese rationalen Gründe nicht die entscheidende Rolle spielten.


    Umso enttäuschter war ich, dass ich nicht vorher irgendwas von seiner Rückkehr erfahren habe, dass er mich wie alle anderen ansprach und fast ignorierte.
    Angesichts Captain Bond’s Reaktion konnte ich aber erkennen, dass ich nicht die einzige war, die nicht über die Rückkehr des Admirals informiert wurde.
    Es folgte eine Diskussion und einige Bemerkungen, die man durchaus auch als Drohungen auffassen könnte - ich freue mich schon darauf die beiden dann auf dem Schiff zu sehen - ehe die Konferenz beendet wurde und alle wegtreten durften - alle außer mir.
    Da ich mich nicht entscheiden konnte ob ich die verpasste Umarmung nachholen oder ihn anschreien sollte - beide zusammen machte sich nicht so gut - beließ es für den Moment beim Schweigen und ließ ihn reden.
    Wir tauschen uns kurz über unsere Erlebnisse in den letzten Monaten aus, ehe er mir noch einen weiteren Auftrag erteilte: ich sollte einen Gefangenen - Lieutenant Sanderson - abholen und ihm in seinen Bereitschaftsraum auf der Sovereign bringen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt...vermutlich hatte ich recht gehabt und er hatte die letzten paar Monate über wirklich alles vergessen und verdrängt und wollte nun nur noch seinen Dienst machen...ich wollte nicht sofort einen Streit anfangen und suchte also die Arrestzelle auf.
    Nachdem ich Mr. Sanderson gefunden hatte - angesichts nur einem Gefangenen nicht so schwer - zeigte ich die entsprechenden Befehle vor und beamte mit ihm auf’s Schiff, wo ich ihn direkt zum Bereitschaftsraum führte und vor der Tür wartete.


    Nachdem das Gespräch beendet war, habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich erfahren habe, dass ich ihn in meine Sicherheitsabteilung aufnehmen sollte und nebenbei noch “Kindermädchen” spielen sollte.
    Wir hatten ihn eben gerade aus seiner Zelle befreit und jetzt sollte er einfach wieder den Dienst aufnehmen als wäre nichts gewesen...ich konnte das nicht glaube, aber Admiral Petersen antwortete auf meine Nachfrage sehr bestimmt, dass es genau so sein sollte und er jedes Recht dazu habe.
    Ich war zwar nicht unbedingt einverstanden, aber hatte auch nicht unbedingt viele Möglichkeiten und so ließ ich mich schließlich darauf ein.
    In den nächsten Minuten passierte nicht mehr viel, abgesehen von der Tatsache, dass Mr. Sanderson sich nach Ms. Hawkins - die sich während unserer Zeit über der Erde hatte versetzen lassen - erkundigte und dann von der Brücke verschwand, sichtlich nicht zufrieden mit meiner Antwort.


    Wir starteten kurz darauf und machten uns auf den Weg die ersten neuen und unbekannteren Völker zu finden und zu kontaktieren, landeten aber am Ende bei einem Ferengi-Schiff, welches ein Außenteam unter Führung von Captain Bond und Lieutenant Sanderson gerade im Begriff ist zu entern.
    Viel wichtiger ist allerdings, dass der Admiral mich zuvor zu einem Gespräch in seinen Raum gerufen hatte.
    Ich war froh mit ihm unter vier Augen sprechen zu können, aber ich realisierte schon bald, dass der Grund für dieses Gespräch nicht so positiv war.
    Angesichts der anhaltenden Streitigkeiten und Diskussionen mit Captain Bond fragte er mich ob ich mich noch die letzte Meuterei auf der Tel Aviv erinnern würde...das waren keine schönen Zeiten.
    Ich versuchte ihn zu beruhigen, ihm zu erklären, dass Captain Bond trotz aller Differenzen niemals so weit gehen würde, aber er ließ nicht locker und fragte nach auf welcher Seite ich stehen würde...ich konnte und wollte einfach nicht glauben, dass es auf einem Föderationsschiff - und noch dazu mitten im Krieg - soweit kommen konnte.
    Ich hatte Berichte von Starfleet Security gelesen, dass selbst die Admirals im Hauptquartier zerstritten waren, offenbar herrschte nicht nur da draußen ein Krieg...ich versuchte das runterzuspielen, aber er bestand auf einer Antwort und letztlich sicherte ich ihm meine volle Loyalität zu, egal was passieren würde.
    Solche Versprechen hatten auch immer ihre Haken und ich konnte nur hoffe, dass dieser nicht zum Tragen kommen würde. Ich vertraue Admiral Petersen, aber ich hatte eine Meuterei miterlebt und wollte bei keiner zweiten dabei sein.
    Wir alle konnten nur hoffen, dass es soweit nicht kommen würde und jeder einzelne an Bord sich erinnern würde der im Moment unsere Feinde sind..die Kha’ak, die Fek’lhr und die Breen.


    Nachdem dieses Thema erstmal vom Tisch war wurde die Atmosphäre letztlich doch noch etwas freundlicher, der Adm..Alexander begann sogar mich wieder zu duzen, als wäre nichts vorgefallen und wir wären einfach ein paar Monate in der Zeit zurückgesprungen..ich wollte ihn fragen wieso er sich in der all der Zeit nicht gemeldet hatte und vor allem mich nicht von seiner Rückkehr informiert hatte, aber für den Moment war ich einfach nur froh, dass er wieder da war.
    Ich hatte ihn vermisst, als Captain und als Freund. Dieses Trümmergeräusche aus dem Bereitschaftsraum, die Ansprachen an die Crew.
    Er sagte mir auch, dass er froh sei, dass ich noch an Bord bin und er sich auf mich verlassen kann - und das kann er.
    Unser Gespräch wurde dann unterbrochen, als er auf die Brücke gerufen wurde, aber ich bin mir sicher, dass wir das fortsetzen werden.
    Und dann werde ich ihn fragen, ich brauche eine Antwort..wieso..


    Computer. Aufzeichnung beenden.

  • Computer, beginne persönliches Computerlogbuch der Sicherheitschefin der U.S.S. Sentinel, Lieutenant Commander Thy’les Shun


    =C= Bestätigt


    Wo soll ich nur anfangen ? Bei dem Angriff auf Kler’Q ? Bei Sektion 31 ? Beim Tod meiner Mutter ? Bei meiner Flucht von der Sovereign oder bei Captain Mitchell ?
    Ich könnte den Speicherinhalt dutzender PADDs füllen ohne überhaupt auch nur eines dieser Themen abzuschließen...*atmet tief durch* also vielleicht einfach beim Offensichtlichen! Bei Alex..Admiral Alexander Petersen, dem Captain der Sovereign, meinem ehemaligen Verlobten..bei dem Mann, den ich heiraten, ja mit dem ich eine Familie gründen wollte.
    Verdammt, wieso musste er das tun ?! Wieso musste er sich wieder einmal über alle..nein.
    Nein, ich werde mich darüber nicht mehr aufregen, nicht jeden zweiten Führungsoffizier weiterhin angehen und beleidigen, mir noch mehr Ärger einhandeln.
    Al..Admiral Petersen ist Geschichte und wird es bleiben.
    Ich könnte jetzt von Kler’Q, dem Angriff, meiner Rückkehr auf die Sovereign, der Tatsache, dass mein Ex-Verlobter für den kaltblütigen Mord an meiner Mutter und ihrer Crew verantwortlich ist sprechen, aber das werde ich nicht tun.
    Ich könnte noch einmal die letzten Gespräche mit ihm Revue passieren lassen, all das was er gesagt hat; das was überhaupt nicht zu dem Alexander Petersen passt, den ich kennen und lieben gelernt hatte. Mir darüber den Kopf zerbrechen wie sehr er sich geändert hat - und wieso. Auch das werde ich hier nicht tun.
    Ich werde Petersen nicht die Genugtuung geben mich damit zu quälen, mich selbst wieder zu Boden zu bringen - jetzt heißt es nach vorne sehen, die positiven Seiten hervorheben und das Negative, alles um Admiral Petersen, seine Machenschaften und Aktivitäten, vergessen.


    Ich bin Captain Mitchell - einem der wenigen Freunde, die ich noch in der Sternenflotte habe - sehr dankbar, dass er mich ohne zu Zögern auf der Sentinel empfangen hat, auch wenn er wusste in welchem Zustand ich war und auch wenn die ersten Tage für ihn und seine Offiziere alles andere als leicht waren.
    Ich hoffe ich kann das eines Tages wieder gutmachen, mich in irgendeiner Weise dafür revanchieren. Ich habe die Chance auf einen Neuanfang, sowohl mit neuen Leuten als auch auf einem neuen Schiff - dass dieses Schiff noch besser ausgestattet ist als die Sovereign kommt da noch positv hinzu.
    Mittlerweile habe ich es geschafft mich halbwegs einzuleben, meine Abteilung kennenzulernen und mich mit der Arbeitsweise - bzw. den Unterschieden darin - hier an Bord vertraut zu machen.
    Es wird nicht einfach werden die Vergangenheit hinter mir zu lassen; wenn es mir aber irgendwo und mit irgendwem gelingen kann dann hier.
    Und von all den schon angesprochenen Dingen abgesehen, die das schwer genug machen werden gibt es etwas, das mir noch mehr Kopfverbrechen bereitet.
    Ich stand die letzten Tage über mit Lieutenant Hühnchen - meinem Nachfolger als Sicherheitschef der Sovereign - in regem, geheimen Kontakt.
    Offenbar haben die Dinge sich in den letzten Tagen noch verschlimmert. Vom Verhalten des Captains abgesehen, das sich natürlich nicht gebessert hat - davon bin ich ausgegangen, also ist das keine Überraschung - scheinen auch die Marines in letzter Zeit immer seltsamer zu handeln.
    Ich wusste, dass Hawkins und Petersen sich gut untereinander verstanden und ich wusste auch wie sehr die Marines bei dem Angriff auf Kler’Qs Basis geholfen hatten.
    Dass sie nun offenbar auch an Bord eingesetzt werden, um Beweise zu vernichten hat mich dann dennoch schockiert.
    Laut Lieutenant Hühnchen ähnelte der Zustand an Bord in letzter Zeit fast dem einer Meuterei, sowohl Sicherheit als auch die MACOs postierten an allen wichtigen Zugangspunkten bewaffnete Wachen und Admiral Petersen hat darüber ausgerechnet Lieutenant Hühnchen zu sich gebeten und Mäßigung angemahnt..ich hoffe die Lage eskaliert nicht. Ich kenne sowohl Lieutenant Hühnchen als auch Colonel Hawkins gut und lange und schätze keinen der beiden als jemanden ein, der so eine Lage sofort für eine Meuterei nutzen würde. Aber wenn der Admiral sich einschaltet ist alles möglich.


    Auf der anderen Seite haben wir auf der Sentinel unsere eigenen Probleme. Nicht was eine mögliche Meuterei oder die Crew angeht, sondern..äußere Gefahren.
    Vor wenigen Tagen wurden wir von einem uns bis dahin unbekannten Schiff mit einer Sternenflotten-Borg-Signatur angegriffen.
    Der Kampf dauerte nicht lange und angesichts unserer Waffen und Valkyriejäger gelang es nur das feindliche Schiff zu zerstören.
    Später stellte sich heraus, dass ähnliche Schiffe bereits im Gamma-Quadranten aufgetaucht und angegriffen hatten - mit der Zerstörung des Schiffes hielten wir das Thema für uns vorerst für erledigt, ehe wir bemerkten, dass einer unserer Jäger nicht von der Mission zurückgekehrt war.
    Bei genauerer Analyse der Sensoraufzeichnungen stellten wir fest, dass einer der Jäger assimiliert worden war - wie genau steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest - und den Zeitpunkt, als unsere Sensoren für einen Sekundenbruchteil ausgefallen waren, nutzte um auf Warp zu gehen.
    Diese Jäger sind hochentwickelt, schwer bewaffnet und gefährlich - kaum vorzustellen was passiert wenn die Borg diese Technik weiter perfektionieren. Was auch immer passiert und um welchen Preis auch immer. Wir müssen dieses Schiff aufhalten, bevor es weiteren Schaden anrichten kann und die Situation außer Kontrolle gerät.
    Ich hoffe nur, dass Admiral Petersen nicht auch hier irgendwie mit drin steckt..irgendwas sagt mir aber, dass er das ist..wir müssen es herausfinden und ihn notfalls..stoppen - um jeden Preis, mit allen Mitteln.


    *über Intercom* Roter Alarm, Kampfstationen. Wir haben eine weitere Borgsignatur an einer romulanischen Station entdeckt. Es könnte der Jäger sein.


    Computer...den gesamten Eintrag verschlüsseln und das Log beenden


    =C= Bestätigt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!