Sidestories zum Torrens-Plot

  • Persönliches Computerlogbuch, Captain Brian Mitchell, U.S.S. Sentinel.


    Die Reparaturen an der Sentinel werden noch etwa sechs Stunden andauern. Es ist uns daher nicht möglich uns der Flotte anzuschließen,
    die bereits auf dem Weg in den Archanis Sektor ist. Ich halte den Plan von Admiral Nechayev für waghalsig und unverantwortlich.
    Die gesamte Flotte ist auf dem Weg nach Archanis während die Erde, Vulkan, Andoria und weitere Kernwelten ohne Verteidigung zurückbleiben.
    Wir versammeln eine Reserve-Flotte, sobald die... - =/\= Captain Mitchell auf die Brücke! Wir haben zehn unbekannte Schiffe auf den Sensoren!


    Mitchell sprang von seinem Sessel auf und begab sich auf die Brücke. "Bericht!" -
    "Sir, zehn unbekannte Schiffe sind in Waffenreichweite", gab der Offizier an der OPS Station an. Mitchell's Blick wechselte zu Lieutenant Anders an der taktischen Station.
    "Roter Alarm. Kampfstationen!" - "Captain, wir sind immernoch an der Station angedockt" meldete Ensign Case an der Steuerkonsole. Mitchell verzog das Gesicht. "
    Reparaturen hin oder her! Die Station soll uns freigeben!" - "Captain, wir empfangen eine Nachricht von den feindlichen Schiffen. Spiele sie jetzt ab", meldete Ensign Hogan an der
    Comm und betätigte ein paar Tasten. "Hier spricht Vollstrecker Kengan vom imperialen Basisschiff Tongan. All Eure Welten gehören nun dem Ersten Imperium an.
    Jeglicher Widerstand wird mit Waffengewalt bestraft! Ergebt Euch oder werdet vernichtet!"


    Die Basischiffe näherten sich der Erde und den Werften. Die U.S.S. Cobalt, ein Schiff der Galaxy Klasse, eröffnete das Feuer auf eines der Basisschiffe.
    Ihre Waffen erzielten keinen nennenswerten Effekt. Das Basisschiff eröffnet daraufhin das Feuer.
    Mehrere Energiebündel und Torpedos trafen die Schilde der Cobalt und durchschlugen die Schilde in kürzester Zeit. Einige Sekunden später war die
    Cobalt komplett außer Gefecht gesetzt und zwei weitere Basisschiffe schlossen sich dem "Gefecht" an. Auch drei weitere Sternenflottenschiffe eilten der Cobalt zur Hilfe.
    Doch es war bereits zu spät. Die Cobalt wurde nach nur einer Minute komplett vernichtet. Auch die drei anderen Sternenflottenschiffe wurden schwer beschädigt.


    Die Brückenbesatzund der Sentinel musste mit ansehen, wie vier Sternenflottenschiffe einfach ausradiert wurden.
    Es kamen mehrere Meldungen durch das Comm System. Die Flotte kapituliert vor der Invasionsflotte.


    Währenddessen namen zwei Basisschiffe Kurs auf die Station, an der die Sentinel angedockt war. - "Sir!" - Mitchell wartete nicht auf den Bericht - "Case! Triebwerke hochfahren. Schaffen Sie uns aus diesem Dock! JETZT!" -
    "Sir, die Station lässt uns nicht abdocken Sie halten uns fest! Zusätzliche Traktorstrahlen wurden aktiviert", erwiderte Case. - Mitchell blieb ein paar Sekunden still, sah dann aber zu Lieutenant Anders.
    "Alle Waffen aktivieren. Erfassen Sie die Andockklammern und Traktor-Emitter. Wir verschwinden!" Er wandte sich wieder Case zu: "Bereitmachen für vollen Schub. Wir gehen auf Warp, sobald wir das Dock verlassen!"
    Die Brückencrew sah sich kurz an, führte dann die Befehle des Captains aus. "Waffensysteme online. Ziele erfasst", sagte Anders.


    Die Basisschiffe registrierten die aktiven Waffen- und Defensivsysteme der Sentinel und richteten ihre eigenen Waffen auf sie aus.


    "Sie richten ihre Waffen aus!" - "Alle Waffen. Feuer frei", befahl Mitchell dem noch zweifelnden Lieutenant an der Taktik, der den Befehl aber ausführte. Die Sentinel feuerte mit ihren Phaserbänken und Pulse-Geschützen auf die Andockklammern,
    während die Schilde die Trakorstrahlen langsam unwirksam machten.


    "Wir sind frei!" Case drehte sich zum Captain um und wartete auf den Befehl. - "Volle Kraft zurück! Alles was die Triebwerke hergeben", befahl Mitchell.


    Die Sentinel verließ das Dock und machte sich bereit auf Warp zu gehen.


    Vollstrecker Kengan beobachtete das Schiff von seinem Schirm an Bord des Basisschiffes. "Sie werden ihrer Bestrafung nicht entkommen. Vernichtet Sie!"
    Das Basisschiff eröffnete das Feuer auf die Sentinel und brachten ihre Schilde sofort an die Belastungsgrenze.


    Auf der Brücke der Sentinel flackerte das Licht und funken sprühten aus den Konsolen. "Schilde auf 70%", meldete Anders, der sich an seine Konsole geklammert hatte. - Mitchell richtete sich wieder auf, nachdem er von den ersten Treffen zu Boden geschleudert wurde.
    "Ausweichmanöver! Mit dem Warpantrieb schaffen wir es nie hier raus! Senden Sie den Aktivierungscode an das Gateway-Portal. Bringen Sie uns nach Terra!" - "Aber Sir, das Portal wurde noch nicht getestet! Das Schiff könnte auseinanderbrechen", erwiderte Case. - "Führen Sie den Befehl aus, Ensign!". Mitchell's Befehlston wurde lauter. - "Aye..."


    Die Sentinel setzte einen Kurs aufs Gateway-Portal nach Terra und wird von einem weiteren Basisschiff unter Beschuss genommen.
    Ihre Pulse-Geschütze fingen die meisten Torpedos vor dem Einschlag ab, doch die Energiewaffen ließen die Schilde der Sentinel kollabieren und trafen ihre Hülle.


    Auf der Brücke der Sentinel herrschte das reine Chaos. Die meisten Konsolen und das Licht funktionierten nicht mehr und Rauch umhüllte die Besatzung.
    Chefingenieur Brady machte mehrere Meldungen, während er hektisch an seiner Konsole arbeitete: "Schilde ausgefallen... Waffen ausgefallen. Mehrere Hüllenbrüche. Notkraftfelder brechen zusammen. Wir verlieren Atmosphäre auf den Decks 3-8, Sektionen 4 - 12.
    Impulstriebwerke und Manöverdüsen reagieren nicht! Wir werden es nicht bis zum Portal schaffen!"


    Ein weiteres Basisschiff schloss sich dem Angriff auf die Sentinel an, während sie weiter in Richtung Gateway trieb. Vollstrecker Kengan sah sich das Gemetzel an. Kurz vor der Zerstörung der Sentinel stoppten die Basisschiffe ihren Angriff.


    Lieutenant Anders lockerte seinen Griff an seiner Konsole und machte große Augen. "Sie... haben das Feuer eingestellt...". Mitchell sah verwundert zu seinem Taktischen Offizier. Bevor er etwas sagen konnte, kam eine weitere Meldung aus der Richtung der Steuerkonsole.
    "Wir erreichen das Portal... Bereitmachen für Turbolenzen!"


    Die Sentinel verschwand im Gateway-Portal und dieses schaltete sich daraufhin ab.

    "I believe in regulations, sir. Because if we do not hold ourselves to our own ideals, we are no better than our enemy."

  • Während die U.S.S. Sentinel unter dem Kommando von Captain Brian Mitchell hilflos mit ansehen musste wie vier Föderationsschiffe regelrecht auseinander genommen wurden und sogar das Feuer auf eine verbündete Station eröffnete herrschte auf Rator ein noch hektischeres Treiben als generell - auch wenn der Grund derselbe ist.
    Dank der romulanischen Beteiligung an der Full Circle Taskforce waren viele Romulaner gut über die Terraner, ihre Möglichkeit und ihr Gateway informiert - und genau aus diesem Grund wussten sie auch wie gefährlich ein Sprung durch das Gateway sein konnte. Die Tatsache, dass die Sentinel sich für dieses Selbstmordkommando entschieden hatte weil ihr Captain anscheinend keinen anderen Ausweg sah machte jedem klar wie bedrohlich die Situation war.


    Es hatte lange gedauert, aber 13 Jahre nach der Zerstörung des Romulus hatte das Romulanische Imperium eine funktionierende, beeindruckende, auch einschüchternde neue Hauptstadt erbauen und erhalten können. Und im Gegensatz zu Romulus war diese Welt nicht fade, grau und eintönig, sondern für romulanische Verhältnisse geradezu grün, farbenfroh, voll von Leben.
    Der romulanische Senat tagte regelmäßig hier, ebenfalls die neu gegründeten Komitees zu militärischen, wissenschaftlichen und technischen Fragen. Manche arbeiteten eng mit den anderen Partnern der Allianz auf Qo'noS, Bajor, Andoria, Cardassia, der Erde oder sogar Vulkan zusammen, andere blieben so zurückgezogen und arrogant wie Romulaner es immer schon gewesen waren.


    Die Romulaner hatten in den letzten 25 Jahren mehr gelitten als viele andere Völker. Zum einen hatten sie im ersten Kha'ak Krieg die meisten Opfer zu beklagen, auch im Dominion Krieg, im zweiten Kha'ak Krieg und im Krieg mit den Parasiten hatten sie große Verluste erleiden müssen. Ebenso waren mehrere ihrer Kolonien von Drohnenschiffen angegriffen worden, die der Geheimdienst der Sternenflotte mit Borg Technologie entwickelt hatte und die letztlich außer Kontrolle gerieten. Kein Wunder also, dass das Vertrauen in die militärische Stärke der Föderation nicht allzu groß war. Erst Recht nicht nach den letzten Nachrichten, nach denen sich ganze Föderationssysteme den Angreifern kampflos ergeben hatten.


    Und nicht zu vergessen..sie hatten ihre Heimatwelt und Millionen ihrer Einwohner verloren. Geschätze Kollegen, Freunde, Verwandte, aber auch bewährte Politiker und Strategen.
    All das ging der speziellen Sternenflotten- Abgesandten S'Tarleya Velal in diesem Moment durch den Kopf, als sie im Begriff war die Türen des Senatsgebäudes zu durchschreiten.
    Nur wenige Minute zuvor hatte sie vom Verschwinden der U.S.S. Sentinel gehört. Lieutenant Velal hatte Jahre zuvor, noch im Dienst auf der U.S.S. Sovereign, gemeinsam mit Captain Mitchell und seinem Schiff gegen Drohnenschiffe gekämpft und konnte sich erster Hand von der Feuerkraft der Sentinel überzeugen. Wenn selbst dieses Schiff sich zurückziehen musste war wohl jede weitere Diskussion hinfällig.


    Und doch stand sie nun vor dem versammelten romulanischen Senat, dem Praetor sowie dutzenden Vertretern anderer Regierungen des Quadranten - mit dem Auftrag Bericht über die Möglichkeiten und Vorgehensweise der Sternenflotte zu erstatten. Jeder auf Rator, jeder im Romulanischen Imperium, wusste zu diesem Zeitpunkt Bescheid über die riesigen Schiff die in mehreren Systemen des Quadranten quasi von einer Sekunde auf die nächste aufgetaucht waren. Genauso wusste jeder, dass es bisher niemandem gelungen war diesen Schiffen ernsthaften Schaden zuzufügen - die meisten hatten es nicht einmal versucht und sehr schnell kampflos kapituliert, um weitere Schaden abzuwenden.
    Bajor, Alhena, Betazed, Unroth und ein halbes dutzend weiterer Welten standen nun unter der Kontrolle der unbekannten Angreifer und deren Anführer "Kagran".
    Velal's Heimatplanet, Khitomer, war mittelfristig einer der am meisten gefährdeten Planeten - für den Moment stand Archanis auf dem Spiel. Für Jahrzehnte war dieser Sektor im Disput zwischen Klingonen und Föderation, es gab regelmäßig Umsiedlungen und Angriffe, bis schließlich zu Beginn der 2380iger eine gemeinsame, friedliche Besiedlung beschlossen wurde. Ein Frieden, der nun bedroht wurde. Akut bedroht wurde.


    Die Aufgabe von S'Tarleya Velal bei dem nun beginnenden Meeting war undankbar. Als Romulanerin teilte sie die Ansicht des Praetors, dass jedes einzelne romulanische Schiff momentan zur Verteidigung der Grenzen, der Kolonien und vor allem Rators gebraucht wurde. Die Romulaner hatten bereits ihre erste Heimatwelt verloren, einen zweiten Verlust würden sie nicht überleben. Und selbst mit jedem verfügbaren romulanischen Schiff im Orbit von Rator standen die Chancen ungefähr 1:10.000, dass sie dieses Gefecht überstehen würden. Denn allen war klar: es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Schiffe auch romulanischen Raum erreichten - keine Frage des "ob".
    Auf der anderen Seite war sie nach wie vor im Dienst der Sternenflotte, im Dienst der Föderation - und deren Interesse konnte nur sein jedes verfügbare Schiff im Archanis Sektor zu haben.
    Die Föderation hatte nur ein halbes dutzend Schiffe zur Verteidigung der Kernwelten zurücklassen, selbst die Erde war quasi verteidigunslos. Jeder wusste wie wichtig, wie symbolisch die Schlacht um Archanis sein würde. Für die Kolonisten und Offiziere im Sektor selbst - und für den gesamten Quadranten, für jeden einzelnen. Für die Zukunft.
    Egal welche Entscheidung der Senat treffen würde, es konnte nur Verlierer geben. Die Diskussionen zogen sich über Stunden hin, doch letztlich stand die Entscheidung des Praetors.


    Das romulanische Militär würde zwei Flotten zur Verteidigung Rators abstellen, außerdem sollte der Bau von automatischen Verteidigungsplattformen und weiteren Sternenbasen im Orbit beschleunigt werden.
    Der Rest der romulanischen Flotte sollte sich den Flotten der Föderation und der Klingonen im Archanis Sektor anschließen - eine gemeinsame Allianzflotte hatte vielleicht eine Chance den Sektor zumindest lange genug zu halten um den Bewohnern eine Evakuierung zu ermöglichen. S'Tarleya Velal sollte den Kommandanten dieser Angriffsflotte, Admiral Wolag, als Adjutantin unterstützen.
    Wie immer in der Politik gab es jede Menge Diskussionen, aber die Entscheidung stand.
    Wenige Minuten später verließen die ersten Schiffe den romulanischen Raum, als alles verstummte. Jede Diskussion im Senat, jeder Streit auf den Straßen, jede Anmerkung auf den Schiffen der Flotte.
    Die fremden Schiffe hatten ihren Kurs geändert und offenbar ein neues Ziel in's Auge gefasst...gerade als das taktische Display das wahrscheinliche Ziel aufzeigte teilte sich die Angriffsflotte in kleinere Gruppen auf..dieses Schauspiel wiederholte sich in folgenden Minuten mehrmals.


    Archanis blieb das Hauptziel der Schiffe, aber eine große Anzahl an Basisschiffen setzte Kurs auf andere Ziele..S'Tarleya Velal traute ihren Augen nicht als sie eines der wahrscheinlichen Ziele auf ihrem Display aufblinken sah: "Oh mein...das ist unmöglich. Das ist einfach unmöglich! Admiral, stellen Sie sofort eine Verbindung zum Allianz Flottenkommando her, wir müssen..." - weiter kam sie nicht ehe der Bildschirm schwarz wurde, den Eingang einer Prioritätsnachricht anzeigte und kurz darauf mit dem Angesicht der Föderationspräsidentin ausgefüllt wurde.


    Niemand an Bord der IRW Lleiset konnte glauben was sie zu hören bekamen. Niemand wollte es glauben. War dies wirklich die Föderationspräsident? Und doch blieb keine Zeit darüber nachzudenken...der Angriff auf Archanis würde in Kürze beginnen. Die einzige offene Frage war nun: wer würde gegen wen kämpfen?

  • 05. Oktober 2400, Rator System:


    Nur wenige Stunden nachdem im Qo’noS System eine der größeren Schlachten der letzten Jahren begonnen hatte, die weiterhin mit ungewissem Ausgang anhielt, registrierten die Schiffe der romulanischen Verteidigungsflotte mehrere, sich schnell nähernde Warpsignaturen.
    Alle rechneten bereits mit dem schlimmsten und bereiteten sich auf ihr Ende vor, als plötzlich Commander Velal auf dem Bildschirm erschien.
    “An alle romulanischen Schiffe, hier spricht Commander Velal, Adjutantin von Flottenkommandant Admiral Wolag. Das Qo’noS System ist weiterhin umkämpft, aber wir werden hier gebraucht. Mehrere dieser fremden Schiffe haben das Qo’noS System verlassen und sind auf dem Weg nach Rator. Wir werden in drei Stunden dort ankommen und die Verteidigungsflotte unterstützen. Velal Ende”.
    Auf allen romulanischen Schiffen begannen die Vorbereitungen für eine Schlacht auf's Neue.


    Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, was sich in den nächsten Stunden und Tagen ereignen würde…



    06.Oktober 2400, Tholia Prime:


    Commander Sstryx und Thot Hirl hätten äußerlich unterschiedlicher nicht sein können, ihre Herkunft sich kaum mehr unterscheiden.
    Und doch hatten diese beiden mit ihren jeweiligen Flotten das Unmögliche geschafft. Die Allianz aus Tholianern und Breen, die letzten Reste des Typhoon Paktes, hatte mit einer Kombination aus tholianischen Netzen, Energiedämpfungswaffen und Tal’Shiar Borgtechnik den Vormarsch der Basisschiffe auf Tholia Prime gestoppt und die fremden Schiffe zum Umkehren gezwungen.
    Die Tholianer waren für den Moment sicher und eine ähnliche Taktik würde wenig später zumindest temporär das Breen System sichern.
    Beiden Kommandanten war klar, dass dies nur eine temporäre Lösung war. Um diesen Kampf nicht nur verzögern, sondern gewinnen zu können brauchten sie Allierte.
    Und beide waren sich einig, dass auch in diesem Fall das alte Sprichwort “Der Feind meines Feindes ist mein Freund” seine Berechtigung hatte.
    Würden Tholianer und Breen überleben wollen, ihre Freiheit verteidigen wollen, müssten sie sich an Mächte wenden denen sie nur wenige Monate zuvor offen den Krieg erklärt hatten.


    Jeder Tholianer und jeder Breen wusste was im Sol System passiert war, wusste wie umkämpft Qo’noS in diesen Stunden war.
    Weder Breen noch Tholianer konnten die Föderation ausstehen, die Klingonen noch weniger. Und doch gab es keine andere Option..Commander Sstyx und Thot Hirl machten sich also mit einer Handvoll Schiffen widerwillig auf den Weg zum größten noch verbliebenen Stützpunkt der Föderationsallianz, zu einer Station die schon einmal das Schicksal des Quadrantes besiegeln sollte und im Zentrum zwischen Tholianischem und Breen Gebiet lag: Deep Space Nine.



    07. Oktober 2400, Deep Space Nine:


    20 Jahre war es bereits her, dass Bajor Mitglied der Föderation und Admiral Kira Teil der Sternenflotte wurde.
    Und obwohl nur wenig später bereits die ersten Rufe nach einer Versetzung zur Erde laut wurden gab sie nie nach und kommandierte Deep Space Nine und seine Stationsschiffe auch im Jahre 2400 noch.
    Wie bereits vor Bajor’s Beitritt zur Föderation stand Deep Space Nine auch dieses Mal wieder im Zentrum eines beginnenden Konfliktes, wie bereits vor Beginn des Dominion Krieges hatte der Großteil der Besatzung die Station bereits verlassen.


    In den letzten Tagen hatte sich der Schiffsverkehr durch das Wurmloch allerdings verdreifacht, die Schiffswerft der Station genauso wie die Station selbst waren hoffnungslos überfüllt und jedem an Bord war klar, dass das Schlimmste noch bevorstehen würde.
    Bisher hatten sich die Basisschiffe auf die großen Welten konzentriert..die Erde, Qo’noS, Rator, Khitomer, Andoria, Tholia Prime...jedem war klar, dass Bajor und DS9 bald folgen würden.
    In der Zwischenzeit hatten sich etwa zwei dutzend Föderationsschiffe, die meisten davon in schwer beschädigtem Zustand, an der Station gesammelt.
    Außerdem hatte auch eine kleine klingonische Kampfgruppe unter dem Gorn Captain Strauß kurz zuvor die Station erreicht.


    Während Admiral Kira, Captain Kate Ashmore von der U.S.S. Sullivan und Captain Strauß das tägliche Briefing abhielten registrierten die Sensoren mehrere Tachyon-Emissionen..bereits beim Betreten der OPS war allen klar, dass romulanische Schiffe die Station erreicht hatten.
    Eine Commander Velal erklärten den Stationsoffizieren die Situation.
    Vor wenigen Stunden hatten die Basisschiffe das Rator System eingenommen, der Praetor hatte offiziell allen Schiffen befohlen das Feuer einzustellen und sich zu ergeben - und ein Großteil hatte auch genau das getan.
    Eine kleine Flotte von Schiffen unter dem Kommando von Commander Velal und Commander Tiaru Jarok von der IRW Lleiset wurde jedoch beauftragt sich unter Tarnung dem Allianz Kampfverband bei Deep Space Nine einzuschließen.
    Admiral Kira erlaubte den Schiffen sich der Flotte anzuschließen und Commander Jarok beamte zum Briefing um die Situation zu besprechen.


    Mit den zusätzlichen romulanischen Schiffen waren mehr als 150 Schiffe nahe Deep Space Nine stationiert - es gab nur ein Problem...eine große Flotte von Basisschiffen näherte sich der Station.
    Die Schlacht um die Station und Bajor dauerte nur wenige Minuten, ehe der Befehl von Admiral Kira feststand..die verbleibende Flotte machte sich auf den Weg durch das Wurmloch.
    122 Schiffe überstanden den Flug, ehe das Wurmloch von den Fremden versiegelt wurde - das Flaggschiff des Admirals war nicht darunter und wird vermisst.
    Bajor und Deep Space Nine stehen nun unter Kontrolle der Fremden, welche im Anschluss weiter in Richtung Cardassia ziehen.



    08.Oktober 2400, Station 1803 - Vanderbilt, Gamma Quadrant:


    Während Commander Velal die junge Rila Jarok über das riesige Promenadendeck der Station 1803 toben sah schien alles völlig normal. Alle Geschäfte hier hatten geöffnet, die zivilen Transportschiffe zu nahegelegenen Kolonien und Stationen waren gut besetzt, es war wenig Anzeichen von Hektik.
    Und doch hatte sich in den letzten Tagen alles verändert. Mit dem Schließen des Wurmlochs hatte die Station jeden Kontakt zum Alpha-Quadranten, jeden Kontakt in’s Romulanische Reich oder seinen Verbündeten verloren.
    Niemand wusste wie genau es um Rator, um Qo’noS, um Deep Space Nine und Bajor stand...klar war einzig, dass die Romulaner nun auf dieser Seite des Wurmlochs gestrandet waren und der Großteil des Alpha-Quadranten unter fremder Kontrolle stand.
    Rila Jarok, die Schwester von Commander Tiaru Jarok, war eine der wenigen Zivilisten, welche mit der romulanischen Flotte die Station erreicht hatten.
    Nun war Station Vanderbilt, welche erst wenige Monate zuvor gemeinsam von Föderation und Romulanern erbaut worden war, eine der letzten Bastionen freier Romulaner, vielleicht sogar die letzte.
    Personen wie Rila Jarok waren die Hoffnung und Zukunft der Romulaner, sollte es den Offizieren nicht gelingen Hilfe zu finden und einen Weg zu finden in den Alpha-Quadranten zurückzukehren.
    Während also Commander Velal Rila Jarok unterrichtete, war die ältere der beiden Jaroks anderweitig beschäftigt.




    08.Oktober 2400, Gateway System, Gamma-Quadrant, an Bord der IRW Lleiset:


    Computerlogbuch der Lleiset
    Commander Jarok
    Nachtrag:


    Wir halten getarnt Position im Gateway System, durch welches vor wenigen Tagen die U.S.S. Sentinel in den Gamma Quadranten gereist ist.
    Unser Auftrag ist mehr über dieses Portal und seine Fähigkeiten…was sagen sie da? Ein Schiff kommt hindurch?
    Logbuch Pause.


    Wenig später tauchte ein schwer beschädigtes Föderationsschiff auf dem Hauptschirm der Lleiset auf. Excelsior-Klasse. Viel mehr war nicht zu erkennen.
    Commander Jarok zögerte kurz. Die Romulaner hatten eine Allianz mit der Föderation, waren zur Hilfeleistung verpflichtet und dieses Schiff sah aus als ob es Hilfe brauchen könnte.
    Aber jeder wusste, dass sich die Föderation in zwei Lager gespalten hätte, loyal zur Föderationspräsidentin und loyal zur Sternenflotte.
    Niemand wusste auf welcher Seite dieses Schiff stand...ehe die Sensoren Waffenfeuer von der anderen Seite des Gateways registrierten.
    Doch ehe die Lleiset reagieren konnte tauchte ein terranisches Schiff auf den Sensoren auf.
    “Dieses Schiff wird alle Hilfe kriegen, die es benötigt. Bringen Sie uns zurück nach Vanderbilt. Warp 5. Und halten Sie diese schwankenden Tachyon Werte im Auge. Irgendwas ist da draußen und es ist keines unserer Schiffe”.
    Mit diesen Worten verschwand das Excelsior Klasse Raumschiff vom Schirm der Lleiset und wurde durch vorbeirauschende Sterne ersetzt.




    08. Oktober 2400, Gateway System, Gamma Quadrant:


    Das Flaggschiff von Commander Sstryx und Thot Hirl und die restlichen fünf Schiffe der kleinen Breen / Tholianer Flotte waren in den Zeiten des Typhoon Paktes alle vom Tal’Shiar mit Tarntechnologie ausgestattet worden.
    Nur so war es ihnen gelungen sich unbemerkt der Flotte durch das Wurmloch anzuschließen.
    Die sechs tholianischen und Breen Schiffe waren nur wenige Minuten vor dem Beginn der Schlacht bei Deep Space Nine eingetroffen und hatten keine Gelegenheit mehr ihr Anliegen vorzutragen.
    Somit beschlossen beide Kommandanten die Lage getarnt zu beobachten - und sich letztlich der fliehenden Flotte anzuschließen.
    Beim Flug durch das Wurmloch war die Tarnung mehrmals kurzzeitig ausgefallen, aber in all dem Chaos hatte keines der andere Schiffe dem anscheinend irgendeine Bedeutung zugewiesen.
    Nun beobachteten die Schiffe wie ein offensichtlich schwer beschädigtes Föderationsschiff von einem Schiff unbekannter Herkunft gerufen und kurz darauf fortgeschleppt wurde.
    Der abgefangenen Transmission nach zu urteilen handelte es sich bei diesen Fremden um Terraner.
    Der Tal’Shiar hatte zwar aus mehreren Gefechten umfangreiche Informationen über diese Rasse, aber nicht alles davon mit Breen und Tholianern geteilt - sodass Sstryx und Hirl zunächst vor einem Rätsel standen und beschlossen das Ganze lieber aus der Ferne zu beobachten.


    Doch dann kam einem der Breen Soldaten eine Idee...bevor das Föderationsschiff seine Schilde wieder aktivieren konnte wurde ein einzelner Mensch aus einem verlassenen Raum gebeamt und tauchte auf der Brücke direkt vor Thot Hirl auf.
    Der Mensch sah sich verwirrt um, brachte gerade noch zwei Worte heraus, bevor ein Breen Disruptor ihn betäubte.
    “Doktor, beginnen Sie mit der Prozedur! Wir brauchen Augen und Ohren auf diesem Schiff und zwar schnell!”
    “Aye, Sir. Ich brauche drei Minuten”, antwortete der Arzt.
    Das Föderationsschiff würde noch mehrere Minuten in Transporterreichweite bleiben, sodass der Plan aufgehen sollte, stellte Thot Hirl zufrieden fest.
    Nur eines wunderte ihn: was meinte dieser Mensch mit “Kurland hier?”

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