PCL Ethan Godrick

  • "Computer. Persönliches Logbuch Lt. Cmd. Ethan Godrick.



    Kein Vater sollte sein eigenes Kind überleben. Ich hatte nicht nur meinen Sohn überlebt, sondern auch meine Frau. Wieso hatte ich überlebt? Wieso ich? Das war nicht fair!


    Jetzt war ich allein! Erst starb mein Vater nach Jahren der Krankheit und nun hatte ich den Rest meiner Familie an den Krieg verloren. Und es war meine Schuld. Es war alles meine Schuld. Ich hätte Melanie nie dazu überreden dürfen mit mir auf ein Schiff der Galaxy-Klasse zu ziehen. Eigentlich musste ich sie nicht überreden, denn sie kannte mich so gut, dass sie genau wusste, wo nach ich mich sehnte. Ich wollte wieder raus, die „Planken“ eines Raumschiffes unter meinen Füßen spüren, den „Herzschlag“ des Warpantriebes, die leichten Vibrationen der Lebenserhaltung. Sie wusste, dass ich mich danach sehnte, denn sie liebte mich. Wir hatten eine ganz besondere Beziehung und so brauchte ich nicht viel sagen, als ich wieder in den aktiven Dienst auf einem Schiff versetzt werden wollte. Wo ich hin ging, dahin würde sie mir folgen. Gemeinsam mit unserem Sohn. Und daher ist es meine Schuld, dass beide nun Tod sind.
    Ich hätte die Akademie nie verlassen dürfen. Hatte ich nicht auch dort ein erfülltes Leben? Ich konnte mein Wissen weitergeben und hatte auch die Möglichkeit neues zu erlangen, wir hatten ein schönes Haus und eine schöne gemeinsame Zeit. Aber ich war zu lange im Dienst auf einem Raumschiff gewesen. Ich würde nie wieder sesshaft sein können. Es zog mich hinaus zu den Sternen. Aber das ich für diesen Wunsch meine Familie opfern müsste?


    Ich hätte sie nicht verlassen dürfen. Ich hätte bei ihnen auf der Untertassensektion bleiben sollen, als diese sich von der Antriebssektion trennte um die Zivilisten nach dem Angriff in Sicherheit zu bringen, während wir mit der Antriebssektion versuchten die Kha‘ak aufzuhalten. Aber es war ein Hinterhalt. Während wir mit zwei Schiffen beschäftigt waren und ich das Kommando im Maschinenraum übernahm und die Schilde wieder zum Laufen brachte, wurde die Untertassensektion unweit von uns von drei anderen Schiffen vernichtet. Wir konnten nur hilflos zusehen, wie unsere Familien niedergemacht wurden. Es war ein Massaker. Woher dieser Hass? Doch statt mich meiner Ohnmacht in diesem Augenblick hinzugeben und meiner Frau und meinem Kind zu folgen, entdeckte ich mein Pflichtgefühl neu, feuerte meine zum Teil noch viel zu jungen Besatzungsmitglieder an und wir schafften es den Warpantrieb wieder in Gang zu bekommen und zu fliehen. Es war alles so sinnlos. Man wollte mir ein paar Orden anstecken und mich zum Commander befördern. Aber ich lehnte ab. Ich hatte meine Familie in den Tod geschickt. Das ist keine Belobigung wert. Das was mir am meisten bedeutete, hatte ich verloren. Ich war allein. Der letzte der Godricks. Alles was mir jetzt noch blieb war meine Arbeit. Innerlich fühlte ich mich so leer, aber ich funktionierte. Ich muss diesen Krieg beenden, dass bin ich Melanie schuldig, bevor ich zu ihr gehen kann. Eines Tages werde ich sie wiedersehen.


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    Auf der Erde, allein in dem für mich zu großen Haus hielt mich nichts mehr. Ich musste raus. Zu den Sternen. Zu meiner einzigen Familie die ich noch hatte. Die Sternenflotte, insbesondere die Crew der San Diego, mit denen ich so viele Jahre verbrachte. Leicht war diese Entscheidung aber auch nicht. Denn immerhin war auch Melanie ein Teil dieser Familie gewesen. Aber wo sollte ich sonst hin? Ich würde mich dieser Situation stellen müssen. Würde ich auf der Erde bleiben, könnte ich noch eine Dummheit begehen.


    Ich musste alle Gefallen einfordern, die ich im Hauptquartier noch offen hatte, um heraus zu bekommen wo die San Diego sich aktuell befinden würde und man mir ein neues experimentelles Runabout gab um die San Diego zu suchen. Denn eine Garantie gab es nicht, dass ich die San Diego bei den Koordinaten fand, die man mir gab.


    Das Runabout war mit einer Art Tarntechnologie ausgestattet. Optisch war ich noch sichtbar, aber die Warpkernsignatur und die Abstrahlungen wurden unterdrückt. Wenn mir kein Schiff zu nahe kommen würde, dann würde man mich auf den Sensoren nicht sehen können so lange alle Systeme innerhalb normaler Parameter liefen und Waffen und Schilde deaktiviert bleiben würden. Während Warpgeschwindigkeit war es schon eine Herausforderung die Signaturen zu unterdrücken, was meine Geschwindigkeit einschränken würde. Aber so ein kleines Runabout wäre ein gefundenes Fressen. „Selbstmordkomando“ sagte man zu mir. Vielleicht. Suchte ich den Tod? Vielleicht. Aber ich hatte erst noch eine Mission zu erfüllen. Ich würde die San Diego finden."


    Computerpiepsen.


    "Moment. Ich habe da etwas auf den Sensoren. Aufzeichnung beenden!"

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