Persönliches Computerlogbuch, Admiral Petersen. Sternzeit 66588.98.
Die Fluktuationen in meiner Crew machen es nicht gerade leicht. Besonders der Austausch von Offizieren gefährdet die Effizienz meiner Besatzung. Manchmal kommt es mir so vor, als sei mein Schiff ein Selbstbedienungsladen. Mein Schiff und meine Besatzung könnte zu den besten in der Sternenflotte zählen, wenn man mir die Gelegenheit geben würde, eine feste Crew zu formen. Darüber hinaus fällt es mir schwer zu den neuen Offizieren ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Denn Vertrauen braucht Zeit. Ich muss mich auf meine Offiziere allerdings auch verlassen können. Heute wurde Collins von der Sovereign versetzt, eine Offizierin auf die ich mich verlassen konnte. Obwohl sie eine Frau ist, ist sie doch eine gute Ingenieurin und Offizierin gewesen.
Es hat den Anschein, dass die Admiralität meine derzeitige Schwäche ausnutzt. Doch damit ist nun Schluss, denn auch ich bin ein Flagg-Offizier und es wird Zeit, dass man mich als solchen auch wieder ansieht. Ich mag zwar derzeit ein Schiff kommandieren, aber ich gehöre immer noch zu Admiralität. Nichts desto trotz gibt es für mich nichts schöneres als das Kommando über ein Schiff, eine Flotte oder eine Station.
Mein Aufenthalt bei den Klingonen hat mich nachdenklich gemacht. Von einigen Menschen die dem Tod ins Auge blickten sagte man, sie hätten ihr ganzes Leben noch einmal vor ihren Augen ablaufen gesehen. Auch ich hatte die Gelegenheit mein Leben noch einmal Revue passieren zu lassen. Nicht alles was ich gesehen habe erfreute mich. Ich habe viele schreckliche Dinge gesehen und habe mich selbst nicht immer vernünftig benommen. Ich musste auch feststellen, dass mir einiges in meinem Leben fehlte. Ich sehe meine Rückkehr aus der Gefangenschaft wie einen Neuanfang an. Ich habe eine zweite Chance bekommen um einige Dinge anders zu machen. Doch vergessen werde ich wohl nie.
Welch Ironie das wir genau jetzt wieder etwas von den Jem'Hadar sehen. Dabei hatte ich gehofft, dass dieser Konflikt dem ich viele Jahre meines Lebens opferte zu Lebzeiten nicht wieder aufflammen würde. Ich hoffe dem ist auch so und die Versuche des Dominions einen alternativen Weg in unseren Quadranten zu finden ist und bleibt auch nur ein Versuch. Ich bin der Kriege müde, doch werde ich mich dem Konflikt stellen, wenn dies nötig sein sollte. Wir haben mit der Sovereign eines der modernsten Schiffe in der Flotte. Ich fürchte aber, dass meine Crew noch nicht bereit ist. Ich habe deshalb mit Shun gesprochen. Sie wird Übungen ansetzen.
Lt. Cmd. Shun ist die Person der ich mit Abstand am meisten an Bord vertraue. Schon als sie damals an Bord kam, hatte ich den Eindruck, dass sie eine fähige Offizierin ist. Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zum weiblichen Geschlecht, aber Thy'les hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich bin froh, dass sie wieder an Bord ist und habe nach dem Vorfall mit den Klingonen beschlossen meine Beziehung zu ihr auszubauen. Ich glaube die Situation ist für uns beide ungewohnt. Ich habe viele Schlachten geschlagen, habe etliche Schiffe kommandiert und Offiziere ausgebildet. Aber mit den Frauen habe ich so meine Schwierigkeiten und bin etwas unbeholfen. Für Thy'les ist die Situation sicherlich ungewohnt, da meine wahren Emotionen und Beweggründe noch im verborgenen liegen und ein solches Verhalten von mir sicherlich nicht gewohnt ist.
Es fällt mir schwer, mir über meine Gefühle im klaren zu sein und als was ich Thy'les betrachte. Ist sie in meinen Augen nur eine Freundin oder ist da mehr? Thy'les ist eine attraktive Frau. Aber in meinem Alter zählt nicht mehr alleine das Äussere sondern man legt vor allem Wert auf die inneren Werte. Ich weiß, dass man ihr vertrauen kann und ich mag ihre andorianische Art."