Beiträge von Lexa Griffin

    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    "Wie konnten wir so blind sein?", "Wie konnte es soweit kommen?", "Hätten wir anders handeln können?", "Was wäre wenn...". Alles Fragen, die mich - die diese ganze Crew - wohl noch ewig beschäftigen werden. Wir hatten in Andromeda selbst erlebt wie sehr eine einzige Entscheidung, egal wie unwichtig sie scheinen mag, unser aller Schicksal unwiderbringlich ändern kann. Wie sehr eine Umkehr dieser Entscheidung alles ändern kann.
    Hätten wir mit dem Angriff auf die Badlands warten können, müssen? Hätte das das heutige Ergebnis verändert, hinauszögert oder auch gar nicht verändert?
    Wir werden es wohl nie erfahren, aber hier sind die Tatsachen: das Allianzkommando, die Sternenflotte und das Romulanische Sternenimperium haben sich offiziell einer uns bisher unbekannten Macht - oder eher Übermacht - ergeben. Wir haben die U.S.S. John Paul Jones verloren, den Kontakt zum Rest unser Flotte verloren und waren von übermächtigen Schiffen umgeben.
    Der einzige Grund warum wir nicht wie der Crewteil der Allianz Gefangene oder Schlimmeres waren war ausgerechnet... Izzy.


    Und ich dachte schon der Angriff auf das Sternenflottenhauptquartier letzte Woche hätte sich nicht übertreffen lassen. Ich habe wieder einmal falsch gedacht. Wir hatten das Hauptquartier und die verlassene Defiant kaum gesichert, da stürmte direkt die kaum von dem Angriff auf sie genesene Admiral Nechayev auf die Brücke und verlangte eine flottenweite Ansprache zu halten. Es war eine gute Ansprache, das muss man dieser Hexe lassen.
    Bis auf Weiteres waren alle Urlaube, Versetzungsanträge etc. gestrichen, die Allianz war offiziell im Krieg. Es waren harte, eindeutige Worte. Worte, die diese Crew brauchte, insbesondere Commander Tigh schien wenig überraschend begeistert.


    Während Commander Georgiou - die offiziell an Bord bleiben durfte - und Lieutenant Callaghan an der Datenbank der Defiant arbeiteten setzte eine große Taskforce Kurs auf die Badlands. Auch wurde uns "Onyx Squad" zugeteilt, eine neue MACO Gruppierung ähnlich Hawkins' Havoc Squad. Wir konnten jede Hilfe brauchen, aber nicht erst nach Hawkins' Verrat war ich skeptisch was MACOs an Bord von Sternenflottenschiffen anging. Diese hatten wohl auch keine besonders gute Meinung von Lieutenant Callaghan was nur zu weiteren Spannungen führte.
    Während des Fluges Richtung Badlands wurden letzte Vorbereitungen getroffen, aber am Ende meldeten alle Abteilungen Bereitschaft - pünktlich damit Admiral Nechayev uns neue Befehle geben konnte. Wir und der Rest unserer Flotte - abgesehen von den beiden Schiffen die weiterhin Izzy's Friedhof "sicherten" bzw. zumindest hätten sichern sollen - sollten eine nahegelegene Rhues Raffinerie zerstören, während der Rest der Flotte Richtung Badlands fliegt.
    Selbst ohne bestand die Flotte auch mehr als 200 Schiffen, mehr als manche Flotte im Dominion-Krieg. Wir änderten also den Kurs und erreichten bald die Raffinerie...jetzt beschlossen Georgiou und Callaghan auch endlich mal uns auf der Brücke Gesellschaft zu leisten.
    Es wurde roter Alarm ausgerufen und zu meiner großen Überraschung erschien kein Captain Paris aus seinem Raum - die Krankenstation meldete, dass er momentan bewusstlos sei und behandelt werde.


    Die Raffinerie wurde von vier D'Deridex Warbirds des Tal'Shiar verteidigt... schön wie der Tal'Shiar nichtmal mehr versuchte seine Mithilfe an diesem Projekt zu verbergen. Der Commander versuchte Commander Tigh hinzuhalten, Zeit zu schwinden... nicht unbedingt romulanisches Verhalten. Commander Tigh's Satz "Sie haben eine Minute, wir sind hier nicht auf Remus" wird wohl noch in vielen Jahren an der Akademie Kadetten der Diplomatie beigebracht werden - wenn es bis dahin noch eine Akademie gibt.


    Dann erhielten wir einen Ruf von Admiral Nechayev, die sich vom Rest der Flotte in den Badlands gelöst hatte und neue, kryptische Befehle übermittelte. Erst der verschlüsselte Zusatz der Nachricht machte Sinn und erklärte was passiert war: eine übermächtige Flotte von unbekannten Schiffen hatte unsere gesamte Flotte außer Gefecht gesetzt, alle Antriebe neutralisiert und die Schlacht beendet, bevor auch nur eine Handvoll Schüsse abgefeuert wurde.
    Admiral Nechayev war außerhalb der Reichweite, machte uns klar, dass sie nicht mehr offiziell für die Sternenflotte sprach und sprang dann auf Warp, wohin weiß niemand.
    Wir hatten kaum die folgenden Transmission von Admiral Jameson empfangen, der allen Allianzschiffen befahl sich sofort zu übergeben da sprangen schon mehrere dieser riesigen Schiffe in unser System und blockierten auch unsere Antriebe.
    Commander Tigh befahl allen Schiffen die Waffen zu deaktivierten und meldete dem fremden Flaggschiff, dass auch wir uns ergeben würden. Commander Georgiou protestierte und auch ich wollte das tun, aber die Wahrheit war... es gab hier keine andere Option. Wenn mehr als 200 Schiffe keine Chance hatten, dann hätten unsere zehn das auch nicht. Die John Paul Jones jedoch weigerte sich diesen Befehl zu befolgen, aktivierte ihre Waffen, feuerte ohne große Wirkung... und wurde prompt mit einem einzigen Treffer vernichtet.
    Die restlichen Schiffe folgten schnell Commander Tigh, wir erwarteten weitere Anweisung als plötzlich ein weiteres, kleines Schiffchen mit einer uns bekannten Insassin in's System warpte... es war Izzy. Genau die Izzy. Sie aktivierte einen Deflektorimpuls und wir konnten auf Warp gehen, in all dem Chaos blieb allerdings keine Zeit irgendwas abzustimmen, sodass jedes Schiff in eine andere Richtung sprang, bis auf weiteres haben wir den Kontakt nicht nur zur Sternenflotte sondern auch zum Rest unserer eigenen Flotte verloren.


    Izzy war wohl nicht nur die Person, die wir am wenigsten als unsere Retterin erwartet hätten, vor allem war sie unberechenbar. Aber für den Moment...alles war besser als als Gefangene dieser Fremden zu enden.
    Für den Moment sind wir auf der Flucht, haben offiziell Befehle des Flottenkommandos missachtet und sind vor allem: allein. Admiral Nechayev, der Rest unserer Flotte, weitere Schiffe die sich geweigert haben. Es gibt Hilfe da draußen, aber wir wissen nicht wo. Wie wie wir kontaktieren können. Und vor allem: was wir tun können.
    Diese fremden Schiffe weisen fast alle unsere Scans ab; die paar Scans die wir machen konnten zeigten nichts Positives. Mehr denn jemals zuvor ist jetzt der Einfallsreichtum unserer Crew, der Sternenflotte und von jedem einzelnen gefordert, damit wir hier nicht nur lebendig sondern auch als intakte Sternenflotte heraus kommen.
    Noch hatte niemand eine Idee wie genau wir das anstellen könnten, noch dazu waren uns diese Schiffe dicht auf den Fersen. Es wird eine Nacht werden, in der niemand von uns schlafen wird.


    =/\= Log Ende

    Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    U.S.S. San Diego:


    Es ist offiziell, ich habe vor wenigen Minuten die Nachricht von Captain Mystral erhalten: ab sofort und bis auf Weiteres bin ich der U.S.S. San Diego zugeteilt. Mindestens bis diese ganze Rhues-Geschichte aufgeklärt ist. Die Khitomer wird weiterhin getarnt Nachforschung in und nahe der Badlands durchführen und diese Informationen mit mir teilen, ich selbst jedoch habe andere Aufgaben.
    Wenn dieses seltsame und leicht fehlerhafte Counselor Hologramm mich jetzt fragen würde was ich dabei empfinde, ich könnte es kaum beantworten. Natürlich war ein Teil von mir erleichtert zunächst wieder dauerhaft auf der San Diego zu sein, mit Captain Paris und seiner Crew zusammenarbeiten, mit Menschen die schon nah an eine Familie rankamen.
    Auf der anderen Seite war ein Einsatz auf der Khitomer, einem der modernsten Schiffe in diesem Quadranten, durchaus eine Ehre. Es hatte seinen Grund, dass ich der erste Agent war, der dieses Schiff freiwillig verließ.
    Dann war da mein offizieller Status. Während Captain Paris und die Führung von Starfleet Intelligence von meinem Aufenthaltsort und Einsatz hier wissen, bin ich für den Rest der Föderation inklusive des Sternenflottenkommandos weiterhin offiziell auf der Erde inhaftiert. Wie genau Starfleet Intelligence diese Lüge aufrecht erhält, Hologramme oder nicht, war mir relativ egal, aber es war dennoch ein Risiko nun auf einem konventionellen Sternenflottenschiff statt einem getarnten Intelligence Prototypen zu arbeiten.


    Nicht zu vergessen, dieses "Genie" namens Frank Tigh. Ginge es nach ihm wäre ich nicht nur offiziell, sondern auch tatsächlich inhaftiert. Oder Schlimmeres. Es kümmerte mich generell recht wenig, was dieser Alkoholiker von mir dachte, aber wenn er dabei das Schiff, unsere Mission und diese Crew gefährdete sah das anders aus.
    So passierte es heute, mehr als einmal. Während die San Diego auf dem Weg Richtung Drozana Station um die "geretteten" Klingonen im Rahmen irgendeiner Allianz-Übereinkunft an irgendwen zu übergeben studierte ich die Logbücher der letzten Ereignisse und versuchte mehr über die Geschehnisse nahe der Badlands in Erfahrung zu bringen.
    Ich hatte ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache. Meine Mutter mag mir fast nichts Sinnvolles beigebracht haben, aber in einem hatte sie Recht: wenn eine Georgiou einen Instinkt hatte, war da meistens etwas dran. Also pausierte ich meine Arbeiten und hackte mich in die Datenbank von Drozana Station.
    Offiziell mag das als Befehlsverweigerung, Verrat oder was auch immer bezeichnet werden, aber der Preis hier war zu hoch. Außerdem war ich schon inhaftiert, was sollte Schlimmeres passieren?
    Und tatsächlich hatte ich Recht: diese "geretteten" Klingonen waren keine einfachen Klingonen. Nicht nur hatten sie tatsächlich eine Verbindung zu Kler'Q, sie waren auch eine Art "Prototyp".


    Laut diesen kaum in den Datenbanken kaum gesicherten Daten, das kommt davon wenn man Ferengi für seine Drecksarbeit nutzt und diese schlecht bezahlt, waren die Klingonen mit Rhues infiziert. Das an sich war schon schlimm genug angesichts der Tatsache, dass bisher nur Vulkanier und in seltenen Fällen Romulaner infiziert werden konnten. Es hieß das Virus war mutiert oder gar gezielt angepasst worden.
    Das war jedoch noch nicht der schlimmste Teil: diese Klingonen waren Träger des Virus ohne selbst Symptome zu zeigen, ohne dass irgendein Scanner diese "Erkrankung" erkennen könnte. Dafür waren die höchst infektiös.
    Das Ziel schien klar: einer dieser Klingonen könnte unzählige Personen infizieren ohne dass irgendjemand etwas davon merkt ehe es zu spät ist.
    Eine Analyse des veränderten Virus zeigte auch, dass diese Version zwar noch nicht auf alle, aber bereits auf einige andere Rassen überspringen könnten, darunter zum Beispiel Andorianer und Saurianer. Ich lud die Daten auf ein PADD und lief so schnell ich konnte zur Brücke, wo ich ohne lange zu überlegen befahl den Transport der Klingonen sofort zu beenden. Captain Paris hätte meinen Befehl wahrscheinlich zunächst ausführen lassen und dann eine Erklärung verlangt, zu unser aller Pech jedoch saß gerade Commander Tigh im Stuhl des Captains.
    Dieser schien hin- und hergerissen zwischen mich von der Brücke schmeißen wollen und den Captain rufen. Am Ende tadelte er das Hühnchen, welches es nicht geschafft mich dauerhaft im Auge zu behalten, und bat mich die Brücke umgehend zu verlassen. Aber nicht mit mir. Wir diskutierten offen auf der Brücke und wurden dabei immer lauter. Keiner von uns verhielt sich wie ein Sternenflottenoffizier, aber dafür war auch einfach keine Zeit. Hier standen unzählige Leben auf dem Spiel und alles was der Commander sehen konnte war sein unbegrenzter Hass auf mich.
    Dabei waren die Tatsachen offensichtlich. Nicht nur hatte ich die Informationen aus der Datenbank, der Commander regte sich natürlich sofort auf wer mir erlaubt habe diese Datenbank zu hacken, auch das Verhalten der Klingonen sprach für sich.
    Wir hatten über 20 Klingonen dort unten und außer ein paar halbherzigen Angriffen auf Sicherheitsoffiziere und einzelne, unkoordinierte Stürmungen der Türen hatte die Sicherheit alles im Griff. Natürlich waren das Spekulationen, aber hätten die Klingonen gewollt, sie hätten zumindest die Shuttlerampe problemlos übernehmen können.


    Lieutenant Callaghan zeigte am Ende sowohl Commander Tigh als auch mir die einfachste Lösung dieser Diskussion, indem er den Captain auf die Brücke rief. Erst jetzt erfuhr ich, dass diese Diskussion sowieso zu spät war, denn der Transport der Klingonen auf die Station war bereits abgeschlossen.
    Kurz darauf erhielten wir einen Notruf vom Sternenflottenkontingent auf der Station, welches angegriffen wurde, wenig später stand die Station unter Kontrolle von Klingonen und Ferengi. Wir entdeckten auch zwei klingonische Birds of Prey nahe der Station, sodass der Captain roten Alarm befahl. Nach einem kurzen, wie immer sinnlosen, Gespräch mit dem neuen klingonischen Kommandant der Station kam es zum Kampf.
    Im Normalfall hätten wir gegen eine Station wie Drozana, egal wie alt sie auch sein, und zwei klingonische Schiffe kaum eine Chance gehabt, zu unserem Glück jedoch hatten die Klingonen sich massiv überschätzt und die neu installierten Waffen zogen zu viel Energie von der Station, sodass wir sehr schnell die Schilde ausschalten und die Hauptenergie der Station kappen konnten. Die Birds of Prey waren anschließend keine große Bedrohung mehr.
    Mit minimalen Verlusten konnten das Hühnchen und ausgerechnet Commander Tigh mit Bodentruppen dann auch die Station sichern und wir begannen Gefangene an Bord zu beamen sowie die Datenbank zu überspielen.
    Es gelang zwar irgendwem an Bord der San Diego, entweder einem Klingonen oder wir haben einen Verräter an Bord, Kommandos an den gefangenen Frachter zu senden um seine Datenbank zu löschen, aber zumindest die Datenbank der Station konnten wir überspielen. Wir hatten die Station und den Frachter gesichert, erst später lernten wir jedoch, dass ein kleines Shuttle entkommen konnte. Wenn auch nur einer dieser infizierten Klingonen an Bord war, war diese Gefahr nicht gebannt. Der Rest unserer kleinen Flotte machte sich auf die Suche, nachdem weitere klingonische Schiffe an verschiedenen Orten zurückgeschlagen wurden.


    Die meisten Gefangenen waren Ferengi, die natürlich nur zu gerne kooperierten, insbesondere nach einigen Drohungen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die Ferengi kaum etwas über die Details dieser Operation wussten und somit kam es auf die Klingonen an. Die meisten schwiegen, aber zumindest der Commander Station, ein alter General von Kler'Q, sprach. Sprach sehr viel.
    Lieutenant Callaghan und ich übernahmen das Verhör mit einer ersten bemerkenswerten Erkenntnis. Offiziell war dieser General seit Kler'Qs Tagen tot, niemand wusste wie er noch am Leben war oder wo er die Zwischenzeit verbracht hatte.
    Dieser General schwadronierte dann lang und breit davon, wie er einen "Plan" habe und wir genau das getan hätten, was er erwartet hätte. Dass wir in seine Falle getappt seien und jetzt genau dort sind, wo wir sein sollten. Klingonen und Pläne, dass ich nicht lache. Weitere Details wollte, oder konnte, dieses Wesen nicht preisgeben, dafür war etwas Anderes beunruhigend. Er wusste wer ich war, woher ich stammte, was ich durchgemacht habe um am Ende hier zu landen. Nun war das Wissen über Terraner und ein anderes Universum da draußen an sich schon etwas, von dem nur sehr wenige wussten. Aus gutem Grund wurde diese Information von der Föderation und später der Allianz über Jahrhunderte geheim gehalten. Dass ausgerechnet ein Klingone, ein General von Kler'Q, nicht nur darüber Bescheid wusste sondern auch explizit meine Geschichte kannte war höchst seltsam. Es machte mir Sorgen, vor allem weil es nur sehr wenige Möglichkeiten gab, wie er das erfahren haben könnte. Nur das Sternenflottenkommando, Starfleet Intelligence, wenige Allierte im Allianzkommando, sowie die Crew der San Diego wussten über mich Bescheid. Niemand von denen würde diesem Klingonen etwas erzählt haben. Woher wusste er das also? Ich tat mein Bestes mir nichts anmerken zu lassen, aber ich werde hier weitere Nachforschungen anstellen müssen.


    Zunächst verlangte der Klingone wieder unsere Unmerksamkeit, denn dieser löste höchst unehrenhaft irgendein Gift in seinem Mund aus und verstarb noch in der Zelle, bevor Doktor Griffin eintraf. Die Obduktion läuft, aber für mich und Lieutenant Callaghan war offensichtlich was passiert war. Dass ein Klingone sich selbst umbringt war zwar unehrenhaft, aber dieser Typ schien auch nicht unbedingt schockiert davon in einer Zelle zu sitzen. Mit Ehre scheinen es diese Klingonen nicht groß zu haben. Das macht sie unberechenbar, es macht sie bedrohlicher als ich befürchtet hatte.
    Nachdem die Mediziner die Leiche entfernt hatten machten sich Lieutenant Callaghan und ich über die Datenbanken her, ehe wir etwas ganz Anderes entdeckten. Lieutenant Callaghan hatte weitere Nachforschungen über Lieutenant Hawkins und wieso sie sich auf der Erde gestellt hatte begonnen und dabei Bemerkenswertes herausgefunden. Offenbar war ein alter "Bekannter" ihres Vaters, ein Banteen, im selben Hochsicherheitsgefängnis untergebracht, in welches Hawkins nun verfrachtet wurde. Nicht nur das, dieser Mann hatte auch lange Zeit für Starfleet Intelligence gehabt und besaß jede Menge streng vertraulicher Informationen.
    In Kurzform, jemand den eine Bewegung wie Hawkins' abtrünniger Havoc Squad bestens brauchen könnte. Wir hatten also keine Zeit zu verlieren. Ich ging auf die Brücke um den Captain zu informieren und wollte direkt wieder in seinen Raum stürmen. Dann erinnerte ich mich an seine Worte von wegen "mehr Respekt" bla bla und wartete vor seiner Tür, bis er folgte.
    Es brauchte eine Weile ihn zu überzeugen, immerhin hatten wir mehr als ein Protokoll gebrochen, von meiner Anwesenheit an Bord ganz zu schweigen, aber am Ende sah er ein, dass die Gefahr einfach zu groß und ließ einen Kanal zum Sternenflottenkommando öffnen.
    Er ging sogar noch einen Schritt weiter und befahl, dass wir und zwei weitere Schiffe mit maximum Warp Kurs auf die Erde setzen sollten. Angesichts der Tatsache, dass das einer Befehlsverweigerung gleich kam, schien die Crew zu zögern, aber schließlich führte Lieutenant Keller den Befehl aus und wir setzten uns in Bewegung, die Lleiset folgte uns ebenfalls.


    Dann war der Kanal offen und Admiral Hieu-Gan erschien auf dem Bildschirm. Da ich nicht wusste, ob Captain Mystral ihn bereits infomierte hatte hielt ich mich im Hintergrund, genau wie auf der anderen Seite Admiral Nechayev, die eine Hühnersuppe zu genießen schien? Der Admiral schien eher wenig besorgt über unseren Bericht und befahl uns ausdrücklich unsere derzeitige Position zu halten, Drozana Station zu sichern und auf weitere Befehle zu warten, es sei alles unter Kontrolle. Nun war es möglich, dass der Admiral die Lage tatsächlich einfach unterschätzte, aber angesichts des Schadens, den Hawkins und ihre Leute bisher schon angerichtet hatten, schien das fast ausgeschlossen. Oder diese Admirals waren noch naiver als ich dachte.
    Captain Paris und der Admiral diskutierten noch für was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, ehe plötzlich Gestalten am Fenster des Admirals auftauchten. Kurz darauf wurde das Fenster durchschlagen und Admiral Hieu-Gan war in den Händen dieser Gestalten, den Outfits nach zu urteilen Havoc-Squad.
    Dann wurde das Bild schwarz. Wir wissen bisher weder wo genau der Admiral derzeit ist, wie groß die Schäden sind oder was aus Nechayev und den anderen Admirals geworden ist.
    Kurz darauf erhielten wir allerdings die Bestätigung, dass Hawkins und dieser Banteen in einem groß ausgelegten Ausbruch entkommen waren.


    Nicht nur das, das Tachyon-Detektionsgitter der Erde erkannte auch ein Schiff, welches sich schnell der Erde näherte. Wir hatten keine genauen Werte, aber die Chancen standen gut, dass es sich um die Defiant handelte, die nun Hawkins, Banteen und höchstwahrscheinlich Admiral Hieu-Gan, wenn auch letzteren unfreiwillig, extrahieren würde.
    Wir sind weiterhin mit Maximum Warp auf dem Weg zur Erde und gleichzeitig auf der Suche nach Antworten. Was war Hawkins' Plan hier? Warum nicht einfach entkommen, warum eines der meist gesicherten Gebäude der Galaxie angreifen? Um zu zeigen, dass sie es kann? Oder hatte sie vor, die Föderation zu erpressen?
    Jetzt wurde mir auch klar, dass dieser klingonische Spinner tatsächlich Recht gehabt hatte, wir waren genau dort wo jemand uns haben wollte, weit weg von der Erde, die Augen auf alles Andere als auf Hawkins gerichtet. War es möglich, dass Hawkins mit diesen Klingonen zusammenarbeitete? Warum sollte sie das tun?
    Wir werden in wenigen Tagen die Erde erreichen und dann hoffentlich Antworten erhalten. Als ob es heute nicht schon genug Tiefschläge für uns gegeben hätte, wurde dann kurz vor Dienstende auch noch der auf der Außenmission schwerer verletzte Commander Tigh von der Krankenstation entlassen und forderte auf der Brücke Aufklärung. So gerne ich ihm ein paar sarkatische Antworten gegeben hätte, es wartete Arbeit auf mich. Auf uns alle.


    =/\= Log Ende.

    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Es gibt Tage da läuft einfach alles schief. Und mit "alles" meine ich wirklich alles. Heute war keiner dieser Tage, denn immerhin wurde Commander Tigh von Abby vor der versammelten Brückencrew zusammengestaucht und anschließend auf der Krankenstation betäubt - abgesehen davon kam dieser Tag aber nah dran.


    Alles fing schon richtig schlimm an, als mein Chronometer den täglichen Weckruf einfach nicht auslöste und ich somit fast eine Stunde verschlief. Nun war es einfach dem Computer oder irgendeiner Fehlfunktion die Schuld in die Schuhe zu schieben und das wäre in diesem Fall auch nicht allzuweit von der Wahrheit entfernt. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass ich gestern Abend und Nacht wieder einmal Zusatzschichten in den eher unschönen Bereichen des Schiffes einlegen musste und somit schlicht vergessen habe meinen Weckruf zu kontrollieren.
    Ich stürmte also komplett fertig auf die Brücke, wo ein blauer Spanner gerade dabei war meine Station - und viel wichtiger, meinen Stuhl - zu verunstalten. Commander Tigh und Captain Paris maßregelten mich auch direkt, ich erhielt einen Eintrag in meine Akte ehe ich meine Station übernehmen durfte.
    Ich hatte den Stuhl gerade wieder halbwegs eingestellt als wir auch schon Drozana Station erreichten. Bis dahin hatten die Sensoren nichts Besonderes angezeigt und somit gab es zumindest keinen Grund zu Beunruhigung. Die Sicherheit hatte die Klingonen halbwegs unter Kontrolle gebracht und wir begannen die Crew an Bord zu beamen sowie den Fracht er zu übergeben.


    Beim Analysieren der Comm-Frequenz fiel mir allerdings auf, dass diese kaum Föderationsstandard entsprach. Nun war Drozana Station keine typische Föderationssternenbasis, sondern in den letzten Jahren mehrfach an Rassen die Klingonen, Ferengi oder Orioner vermietet worden. So war die Station zwar offiziell eine Sternenflotteneinrichtung und hatte eine Crew von etwa 100 Offizieren für Sicherheit und Wartung, inoffiziell wurde sie allerdings von Ferengi und Klingonen gemanaged. Entsprechend dachte ich mir nichts dabei, zumal nachdem der Rest der Crew mich überzeugte, dass dies völlig normal sei. Hätte ich bereits zu diesem Zeitpunkt nachgehakt, darauf bestanden mit dem Transport zu warten bis das geklärt war...dafür war es nun zu spät.
    Die Transporte waren gerade abgeschlossen als Agent Georgiou auf die Brücke kam und "befahl" alle Transporte abzubrechen. Commander Tigh reagierte wie erwartet - obwohl ich schon überrascht, dass er sie nicht sofort festnehmen ließ - und hielt dem Hühnchen eine Standpauke, welches kurz zuvor versichert hatte seine "besten Leute" auf Georgiou angesetzt zu haben.
    Sie verkündete jedenfalls, dass sie die Datenbank der Station gehacked habe und dabei herausgefunden hätte, dass die Klingonen die wahre Fracht dieses Frachters waren. Anscheinend waren sie asymtomatische Träger einer veränderten Version des Rhues-Virus, einer Version die auch Menschen und andere Rassen befallen könnte, quasi die neueste Biowaffe der Klingonen. Diese Version wurde weder von Sensoren noch von Tricorder entdeckt und war damit deutlich gefährlicher als alles zuvor.
    Nun waren Biowaffen nicht gerade die Spezialität der Klingonen, aber wenn Kler'Q und seine Familie tatsächlich involviert waren und eventuell mit dem Tal'Shiar zusammenarbeiteten machte das schon etwas mehr Sinn.
    Auch sonst war Georgiou's Argumentation eher... grenzwertig, aber egal wie gering die Chance war, dass sie Recht hatte, wir mussten auf Nummer sicher gehen. Das Risiko war einfach zu groß. Dennoch war es zu spät, die Transporte waren bereits abgeschlossen.


    Tigh glaubte Georgiou kein Wort und war mehr daran interessiert, dass sie unerlaubterweise Zugriff auf die Datenbank einer fremden Station genommen hatte als daran jetzt zu handeln. Glücklicherweise tat Lieutenant Callaghan uns allen den Gefallen und rief den Captain auf die Brücke, der auch schnell für klare Verhältnisse sorgte. Dann erhielten wir einen Ruf von der Station, der es in sich hatte. Ein Commander Hierro teilte uns mit, dass die Station übernommen wurde und die Sternenflottenoffiziere ausgeschaltet wurden... ehe wir nur noch einen Disruptor hörten und die Nachricht sendete.
    Spätestens jetzt war wohl auch Tigh überzeugt, wir gingen auf roten Alarm und bereiteten einen Angriff vor. Glücklicherweise waren Ferengi und Klingonen nicht die besten Ingenieure, sodass die Schilde der Station infolge der massiven Waffenenergie bereits kollabiert waren. Dennoch konnten wir es nicht riskieren einen Transport durchzuführen, während die Waffen der Station aktiv waren - außerdem entdeckten wir schnell zwei getarnte Bird of Preys die nahe der Station lauerten.
    Wir forderten auch Verstärkung an, allerdings wurde die Desdemona bereits von anderen Klingonen abgefangen und die Lleiset wurde zur Unterstützung entsandt - wir waren also vorerst auf uns alleine gestellt. Lieutenant Callaghan machte kurzen Prozess mit den Klingonen und auch die Station hatte uns nicht viel entgegenzusetzen. Kaum waren die Waffen mit minimalen Schäden an der San Diego ausgeschaltet begann Commander Hühnchen Enterteams zusammenzustellen und rüberzubeamen um die Station zu sichern.
    Auf Commander Tigh's Befehl hin wurden auch nicht-Sicherheitsoffiziere zur Enterung rübergeschickt, da wir andernfalls nicht genug Personal gehabt hätten. Hierbei schloss Commander Tigh sich ausdrücklich selbst ein, nahm sich einen Phaser und stürmte zum Transporterraum.


    Es gab einige Verluste - unter Anderem verlor Commander Hühnchen vier Offiziere an Geschütze und Commander Tigh wurde schwerer verwundet - am Ende jedoch konnten wir die Station und den Frachter sichern. Während wir begannen die Crew zu verhören und einzusperren sendete jemand von Deck 12 aus Kommandocodes an den Frachter, welcher daraufhin seine Datenbank komplett löschte, wir konnten nur einen Bruchteil überspielen.
    Außerdem war offenbar ein kleines, getarntes klingonisches Shuttle mit maximal zehn Personen entkommen, Destination: Badlands. Unsere Schiffe nahe der Badlands sollten es abfangen, aber ich denke die Chancen ein kleines getarntes Shuttle da draußen zu finden sind... eher gering. Gut möglich, dass an Bord nicht nur ein paar der Infizierten, sondern auch wichtige Daten waren.


    Und dann war da der Kommandant der Station, welchen Georgiou und Callaghan befragten. Was genau er sagte ist natürlich top secret, allerdings sprach er anscheinend davon, dass er einen "Plan" habe, wir in eine Falle getappt seien und genau dort waren wo er uns haben wollte - ehe er sich selbst tötete. Die Obduktion läuft, aber wir alle - mit Ausnahme von Commander Tigh der bereits eine andere Schuldige gefunden hatte - wussten was das Ergebnis sein würde.
    Georgiou jedenfalls zitierte dann den Captain in seinen eigenen Raum - dieses Mal wartete sie zumindest bis dieser auch dazukam - und wenig später erhielten wir Befehl Kurs zur Erde zu setzen. Lieutenant Keller und ich waren gleichermaßen schockiert, aber die Befehle des Captains standen.
    Nun war das nicht nur eindeutig Befehlsverweigerung - wir hatten Befehl erhalten nach Rhues und seinem Ursprung zu suchen, die Klingonen zu übergeben und dann weiter zu patrouillieren - es war auch gefährlich da wir Commander Georgiou an Bord hatten, die offiziell immer noch gesucht wurde. Dann jedoch wurde klar, dass es einen Angriff auf das Sternenflottenhauptquartier gegeben hatte. Tatsächlich hatten Captain Paris und Commander Georgiou live zusehen können wie Hawkins und ihr Havoc Squad in das Büro von Admiral Hieu-Gan durch's Fenster eindrangen, den Admiral entführten sowie Admiral Nechayev und ihr oberstes Sicherheitshühnchen betäubten.
    Es wird noch eine Weile dauern bis wir die Erde erreichen, aber schon jetzt ist klar, dass diese Situation gerade von schlecht zu richtig schrecklich eskaliert ist.


    Nicht nur konnte Hawkins einen Verräter mit wichtigen geheimdienstlichen Information befreien und einen der höchst-rangigen Admirals der Sternenflotte entführen, das Tachyon-Detektionsgitter der Erde hat auch ein getarntes Schiff entdeckt, ohne Zweifel handelt es sich dabei um die Defiant, die Hawkins extrahiert. Drozana Station mag für den Moment gesichert sein, aber die Klingonen konnten einige der Infizierten und die Daten fort bringen.
    Eines ist klar, alle Wege führen in die Badlands. Vielleicht ist die Entführung eines Admirals und der Angriff auf das Hauptquartier der Sternenflotte genug um das Allianzkommando endlich zu überzeugen, dass es Zeit ist zu handeln. Ehe es zu spät ist.


    =/\= Log Ende

    Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    A.I.V Khitomer... bzw. U.S.S. San Diego:


    Nach fast drei Wochen in und nahe der Badlands, in denen wir Unterstützung von Lieutenant Callaghan erhielten, haben Tabitha Johnson und ich gestern unseren ersten Aufklärungsflug abgeschlossen. Mit den Worten, dass sie noch weitergehende "Experimente" durchführen müsste und eine Lösung für unsere Probleme hätte blieb sie auf einer verlassenen Basis nahe der Badlands zurück, während Lieutenant Callaghan und ich Kurs auf die San Diego setzten.
    Es wird nicht weiter einfach Lieutenant Lexa Griffin das zu erklären - gerade wenn sie wieder ihre fünf Minuten hat - aber hier stand so viel mehr auf dem Spiel. Wenn selbst jemand wie Tabitha Johnson das verstand würde das auch jeder Sternenflottenoffizier.
    Als wir heute dann jedoch die San Diego erreichten waren wir zunächst jedoch mit ganz anderen Probleme konfrontiert. Wir sahen nicht nur die San Diego, sondern auch die U.S.S. Hornet - das Flaggschiff meines absoluten Lieblings-Admirals - und ein gamma-terranisches Schiff mit dem Namen Pathfinder. Die Gamma-Terraner, meine Mutter hatte mir viel von ihnen erzählt, man könnte fast sagen vorgeschwärmt. Sowohl im terranischen als auch in diesem Universum waren sie bekannt für riesige, bemerkenswerte Großkampfschiffe, die sie ohne jede Skrupel gegen Feinde einsetzten. Nach den letzten Berichten hatten sie vor einigen Tage gar keinen Planeten im Föderationsraum bombardiert. Kein Wunder also, dass Admiral Nechayev und diese Gamma-Terraner einiges mit Captain Paris zu besprechen hatten. Wie gerne ich da Mäuschen gespielt hätte. Die Schiffe sprangen dann allerdings nach und nach weg, ehe nur noch die San Diego blieb. Wir warteten, bis beide Schiffe außer Sensorreichweite waren, deaktivierten unsere kurz zuvor erworbene Tarnung und riefen die San Diego. Commander Tigh war eindeutig nicht erfreut mich zu sehen, ihm blieb allerdings keine Wahl als uns andocken zu lassen, wenn auch natürlich unter entsprechenden Vorkehrungen. Nicht dass ein paar Sicherheitsoffiziere mich hätten stoppen können, erst Recht nicht dieses seltsame Geflügel.


    Nach einer kurzen Diskussion gingen wir auf die Brücke, wo dieses Vieh mich "entwaffnen" sollte. Ich überlegte kurz ob ich protestieren sollte, aber diese Crew kannte mich. Diese Aktion, mich auf versammelter Brücke so vorzuführen, sagte mehr über Commander Tigh aus als über mich. Erst Recht nachdem er dem Hühnchen befahl mich immer im Auge zu behalten. Also übergab ich meinen Phaser und lud Commander Corlsen in den Konferenzraum ein. Ich hatte ihm bereits bei meinem ersten Besuch auf dieser neuen San Diego eine kurze Nachricht hinterlassen, aber es wurde Zeit, dass er die ganze Wahrheit erfuhr. Erfuhr, dass die Lexington nicht zerstört wurde. Jedenfalls nicht, bevor die gesamte Crew evakuiert werden konnte. Es stand mir nicht frei ihm weitere Details mitzuteilen, zumindest in diesem Fall hatte Starfleet Intelligene mit der Geheimhaltung des Richtige getan um Panik zu verhindern, aber er hatte das Recht zu erfahren dass er nicht alleine war. Dass die Crew überlebt hatte. Niemand hatte damit gerechnet, dass Commander Corlsen noch am Leben sei als die restliche Crew evakuiert und anderweitig untergebracht wurde. Ich übergab ihm die Comm-Frequenz um seine Crew zu kontaktieren, als auch schon Captain Paris herein spazierte und "alles unnötige Personal" wegtreten ließ. Commander Corlsen und zu meiner großen Überraschung auch alle Sicherheitsoffiziere außer dem Hühnchen verschwanden.
    Dann ging es an's Eingemachte. Der Captain wollte natürlich Antworten. Zur Hölle, wir wollten auch endlich Antworten. Leider hatte unser Flug nicht die Antworten gebracht die wir haben wollten. Was wir herausfinden konnten: diese mysteriöse neue "Organisation", oder was auch immer es war, hatte insgesamt 18 ehemalige Basen des Maquis in den Badlands übernommen und geupgraded. Diese wurden nur von Crews bestehend aus Ferengi, Breen, Menschen, Bajoranern, Klingonen, Romulanern und gefüllt jeder anderen Rasse hier draußen quasi eigenständig betrieben. Das Ziel? Offenbar die Herstellung und Verteilung dieser Rhues Substanz. Nachdem die vulkanischen Außenposten die Substant perfektioniert hatten, die Rezeptur übersandt und sich anschließend selbst vernichtet hatten, oder es zumindest sollten, schien dies der nächste Schritt in einem langen entwickelten Plan zu sein.
    Was das Ziel dieses Plans war, das wusste unterdessen jedoch noch keiner.


    Schlussendlich waren wir uns alle einig, dass es angesichts der sich schnell nähernden Flotte und der sich immer noch in der Nähe befindlichen Admiral Nechayev keine gute Idee war in nähester Zeit einen neuen Aufklärungsflug zu starten, insbesondere auch angesichts der Tatsache, dass wir für den Moment alle Informationen sammeln konnten, die es zu sammeln gab. Wir hatten eine Handvoll getarnter Sonden zurückgelassen, die für uns einige Zeit Daten sammeln und übermitteln würden. Der nächste Schritt konnte nur sein eine der Basen zu infiltrieren, ein Plan dem auch Captain Paris nicht abgeneigt zu sein schien. Dafür brauchten wir allerdings noch ein wenig Vorbereitung und mehr Ressourcen. Ich hatte bereits Kontakt zu Captain Mystral aufgenommen.
    Dann rief der Möchtegern-XO uns auf die Brücke und selbst für mich war es schwer den Bildern auf dem Schirm zu folgen. Lieutenant Hawkins hatte sich offenbar ohne jeden Widerstand im Sternenflotten Hauptquartier ergeben und wurde nun vor laufenden Kameras abgeführt. Ich hatte jahrelang meiner Mutter bei den schlimmsten Dingen zugesehen, also konnte ich mir denken was in Hawkins vorging als ich ihren Blick sah. Es war nichts Gutes.
    Während die Offiziere noch ungläubig auf den Bildschirm starrten und wenig später die ankommende Flotte koordinierten schlich ich mich von der Brücke. Ich brauchte länger als erwartet, aber letztlich konnte ich meine beiden gelb-gekleideten Verfolger abhängen und die Astrometrie erreichen, wo Lieutenant Callaghan bereits an weiteren Daten arbeitete. Ich kannte Callaghan aus den Berichten meiner Arbeit und der kurzen Zeit in Starfleet Intelligence nach der Rückkehr aus Andromeda aus fleißigen, cleveren, willensstarken Agenten. Seine Dossiers taten ihm allerdings komplett Unrecht, er war so viel mehr als das. Natürlich war ich eine Georgiou und könnte all das auch alleine tun, aber es würde deutlich länger dauern. Und im Gegensatz zu meiner Mutter bevorzugte ich die Arbeit im Team zu ständigen Soloaufträgen.
    Jedenfalls hatte er interessante Neuigkeiten. Hawkins' kleine Schwester hatte versucht unerlaubt Zugriff auf Starfleet Intelligence Daten zu nehmen. Sowohl wussten wir bereits, schließlich war ich mit dabei als dieses passierte. Was ich noch nicht wusste, sie war dabei sehr schlampig vorgegangen, geradezu so als wollte sie erwischt werden. Und wir waren uns schnell einig, dass genau das anscheinend auch der Fall war.


    Sie hatte mit ihrem Vorgehen auch eine Spur in der Datenbank hinterlegt, der wir nun folgen konnte. Dabei fanden wir schnell heraus, dass Informationen zum Beispiel über ihren Vater oder viele andere Dinge Hawkins- oder unsere Zeit in Andromeda
    betreffend mittlerweile aus Datenbank gelöscht oder zugriffsbeschränkt wurden. Viele Dinge davon machten keinen Sinn. Wir luden alles auf PADDs, ehe es für mich "Torpedos regnen" konnte.
    Als die Sicherheit mich wenig später auf der Krankenstation fand, wo ich Commander Griffin ein paar unserer Daten über Rhues übergab, war zumindest diese Gefahr für's Erste gebannt.
    Zurück auf der Brücke hatten wir gerade einen Frachter "gefunden" und Callaghan war gemeinsam mit dem Geflügel rübergebeamt. Ich sah meine Chance und übernahm die Taktik Station. Interessanterweise beließ es Opa Tigh bei einem bösen Blick statt direkt den nächstbesten Fähnrich heranzupfeifen.
    Was genau es nun mit diesem angeblich klingonischen Frachter und seinem neuen Captain auf sich hatte habe ich nicht weiter verfolgt, spätestens nachdem wir dann auch noch fast 25 Klingonen an Bord gebracht haben, darunter unzählige Kler'Q Unterstützer. Dennoch muss ich "Izzy" gewissen Respekt zollen, alleine einen veralteten klingonischen Frachter zu fliegen ist schon eine Leistung. Vielleicht können wir sie eines Tages für uns rekrutieren.
    Und woher hat sie überhaupt einen persönlichen Transporter, eine Technologie die offiziell nur Starfleet Intelligence und ähnlichen Geheimdiensten zur Verfügung steht?
    Bis dahin jedoch gibt es wichtigere Fragen zu klären, insbesondere was unsere mysteriösen Drahtzieher dieser ganzen Rhues Verschwörung und natürlich Lieutenant Jaesa Hawkins angeht. Und dann ist da Scout Hawkins. Wäre es eine gute Idee sie zu befreien, mit ihr zusammenzuarbeiten? Captain Paris hatte mit einem Recht, wir können momentan niemandem außer uns selbst trauen. Je früher wir das alles aufdecken, desto eher wird dieser Zustand beendet. Bis dahin hat Captain Mystral versprochen alles zu tun um die Admiralität in Schach zu halten.
    Sobald wir Drozana Station erreichen wird es Zeit Antworten zu finden. Gut, dass wir dort mehr als ein dutzend Informanten haben. Irgendjemand muss irgendwas wissen. Und wir werden es herausfinden.


    =/\= Log Ende.

    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    "Magenkrämpfe, Schwindel, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Aggressivität, Schmerzen". Auf dem PADD las sich das so einfach, als diese Dinge dann nach und nach eintraten wünschte ich mir kurzzeitig Abby's experimentelles Heilmittel nicht angenommen und stattdessen in der Shuttlerampe geblieben zu sein.
    Aber ich war Trikrun, ich würde auch das überstehen. Zumal es mal wieder einer dieser Tage war an dem eine Quarantäne eines Außenteams und ein experimentelles Heilmittel in Rekordzeit direkt wieder in Vergessenheit gerieten.
    Nachdem das neue Flaggschiff von Admiral Mason, die Pathfinder, kurzen Prozess mit der Salem und den an Bord befindlichen Parasiten gemacht hatte dauerte es nicht lange bis Abby herausfand, dass wir zwar infiziert, aber nicht ansteckend waren. Außerdem hatte sie für die Menschen - Commander Corlsen und Lieutenant McNally - bereits ein Heilmittel entwickelt, sodass diese ihren Dienst sofort wieder aufnehmen konnten. McNally war verständlicherweise noch etwas verschreckt, aber ich bin sicher die Mediziner und Psychologen werden sie gut betreuen. Ich werde sie bei nächster Gelegenheit besuchen.


    Bis dahin hatte ich meine eigenen Sorgen. Zwar wurde ich aus der Shuttlerampe entlassen und konnte meinen Dienst auf der Brücke wieder aufnehmen, allerdings war ich bereits in der Shuttlerampe kurz kollabiert und hatte begonnen aus der Nase zu bluten. Von dem extremen Schwindelgefühl ganz zu schweigen. Commander Tigh betonte auch direkt wie gut ich aussehen würde, hielt mich zu meiner großen Überraschung aber nicht davon ab meine Station einzunehmen.
    Offenbar hatte ich einiges verpasst. Admiral Nechyev hatte Captain Paris bereits wieder abgesetzt, mit ihm und Commander Tigh gesprochen und dann vor der versammelten Brückencrew einen Streit mit Admiral Mason angefangen, ehe sie verschwand. Eben dieser Admiral Mason - sowohl Captain Paris als auch ich kannten ihn noch gut aus dem Gamma-Quadranten - war nun beim Captain.
    Kaum hatte das Hühnchen mich gebrieft stand auch schon Abby mit ihrem Hypo vor mir und ehe ich etwas sagen konnte war ich "geheilt" - mitsamt allen aufgezählten Nebenwirkungen. Sie verschwand so schnell sie aufgetaucht war und ließ mich mit meinen Schmerzen allein.
    Dann tauchte ein getarntes - was zur Hölle - Ferengi Shuttle auf und bat um Andockerlaubnis. Für einen Moment rechneten wir schon mit dem schlimmsten aka der Rückkehr von Brunt, tatsächlich waren Commnder Georgiou und Lieutenant Callaghan von ihrem Aufklärungsflug zurück. Ich wollte schon zur Shuttlerampe runtereilen und Tabby empfangen ehe ich erfuhr, dass sie offenbar für einen "Spezialauftrag" zurückgeblieben. Ich liebe diese Frau, aber manchmal bringt sie mich zur Verzweiflung.
    Georgiou und Callaghan jedenfalls wurden auf Befehl von Tigh hin von zwei Sicherheitsteams und einem wilden Hühnchen empfangen, welches beide auf die Brücke führte.


    Nachdem das Hühnchen Georgiou dort entwaffnet hatte - so überzogen ich Tigh's Vorsicht fand, wieso musste Georgiou noch so provozieren? - schnappte Georgiou sich Corlsen und verschwand Richtung Konferenzraum. Gefolgt von Callaghan und einem Dutzend Sicherheitsoffizieren. Als kurz darauf Paris in den Konferenzraum ging kamen die Sicherheitsoffiziere wieder heraus.
    Niemand weiß was genau da drinnen besprochen wurde, aber offenbar hatten Callaghan und Georgiou einiges herausgefunden, denn... das Gespräch ging eine Weile. Inzwischen näherte sich auch die Nechayev versprochene Verstärkung, insgesamt neun Schiffe unter Führung unser altbekannten IRW Lleiset. Kein Wunder also, dass Georgiou und Callaghan für den Moment an Bord blieben. Mit so vielen Augen auf uns war es nicht clever ein Ferengi Shuttle zu starten.
    Georgiou jedenfalls würde die nächsten Stunden die Sicherheit und insbesondere Commander Hühnchen auf Trab halten, immerhin hatte Commander Tigh Befehl gegeben sie immer im Auge zu behalten - was mit jemandem wie Georgiou alles andere als einfach war.
    Dann war da Commander Corlsen... was hatte Georgiou mit ihm zu besprechen? Könnte es um die Lexington gehen? War vielleicht wirklich mehr passiert als die Sternenflotte bereit wahr zuzugeben? Spätestens nachdem er mich später nach einem Comm-Verstärker fragte um eine verschlüsselte Transmission unbemerkt senden zu können...es war mehr als nur wahrscheinlich. Aber das war seine Sache und ich wollte mich da nicht weiter einmischen. Dennoch konnte ich zu gut nachempfinden wie es ihm jetzt ging, was er fühlen musste nachdem eine geliebte totgeglaubte Person plötzlich wieder auferstanden zu sein schien.


    Schließlich kamen sie jedenfalls alle wieder aus dem Konferenzraum, nachdem Commander Tigh irgendwas in den FedNews gesehen hatte. Als ich es auf den großen Schirm legte... ich wusste was er meinte. Lieutenant Hawkins hatte sich im Sternenflotten Hauptquartier ergeben und wie sie in die Kamera blickte, dieser abgrundtief böse Blick... ich bezweifle, dass das das Ende dieser Geschichte war. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass es keine Spur von der Defiant und ihrer Crew gab.
    Wir hatten nicht lange um diese neuen Ereignisse zu verarbeiten, denn die kleine Flotte näherte sich und Captain Paris begann Befehle und Patrouillienrouten zu verteilen. Es gab einen kurzen Moment der Verwirrung, als Captain Paris den Romulanern den Befehl gab die Badlands zu sichern, was direkt von Commander Tigh und Commander Jarok protestiert wurde. Offenbar hatte das Allianzkommando die Badlands offiziell zur "no fly zone" erklärt, nachdem mehr als ein dutzend Schiffe der größeren Mächte dort vernichtet wurden.
    Der Captain stellte schließlich klar, dass es nur darum ging die Nähe der Badlands zu patrouillieren und alle Schiffen sprangen auf Warp. Inzwischen hatte sich Admiral Nechayev erneut mit neuen Befehlen gemeldet. Offenbar wurde ein Frachter in unserem Sektor vermisst, ein klingonischer Frachter.
    So zerstritten wie die Großen Häuser derzeit waren, war es gut möglich, dass es sich hierbei um eine interne klingonische Angelegenheit handelte, da wir uns aber im Föderationsraum befanden war das Sternenflottenkommando der Meinung wir müssten das näher untersuchen.


    Wir fanden den Frachter schließlich auch und setzten einen Kurs. In der Zwischenzeit befahl der Captain recht forsch und aggressiv, dass wir sicherstellen sollten, dass unsere Datenbank gegen Angriffe von außen geschützt ist und wir nicht erneut von "primitiven" Angreifern wie den Ferengi außer Gefecht gesetzt werden. Ich arbeitete im Maschinenraum gemeinsam mit Commander Corlsen daran, ehe ich auf die Brücke zurückkehrte wo wir gerade den Frachter erreicht hatten.
    Eine "Izzy" meldete sich und bot uns einen Handel an. Die Sensoren zeigten keine weiteren Lebenszeichen und Izzy war alles andere als kooperativ, sodass der Captain befahl ein Außenteam zu entsenden. Commander Hühnchen und Lieutenant Callaghan beamten rüber, währenddessen übernahm Commander Georgiou die taktische Station - der Blick von Commander Tigh war... unbeschreiblich.
    Fast noch unbeschreiblicher war das Verhör von dieser Izzy. Sie war ein Mensch, hatte den Frachter "ausgeliehen" und war auf der Suche nach bestimmten Gütern. So durchflog sie nun ein Trümmerfeld - sie hatte einen anderen, besser klingenden Begriff für diese fliegenden Container und Trümmer, aber alles was ich sah war ein Trümmerfeld - hier draußen und versuchte einzelne Container und Behältnisse zu öffnen. Einmal misslang ihr dieses etwas und einer der Behälter explodierte... zum Glück waren wir weit genug weg um größere Schäden abwenden zu können.
    Ansonsten lief das Verhör größtenteils ereignislos ab. Die Crew war angeblich bei bester Gesundheit - irgendwo - der Frachter nur Mittel zum Zweck und sie hätte einen Auftraggeber. Dann begann sie von Kopfgeldjägern zu sprechen und schon warpten vier nausikaanische Raider in's System. Lieutenant Callaghan wurde sofort zurückgebeamt, aber irgendwann lief beim Transport von Hühnchen schief, sodass dieser an Bord des Frachters rematerialisierte. Captain Paris gab daraufhin Befehl uns zwischen die Raider und den Frachter zu bringen ehe dieser größeren Schaden nehmen konnte. Der Dialog mit den Nausikaanern verlief ähnlich sinnvoll wie erwartet, sodass wir die vier Schiffe schließlich kampfunfähig schossen und - zu Commander Georgiou's Unverständnis - ziehen ließen.
    Dann rief Commander Hühnchen uns und meldete, dass diese Izzy mit einem persönlichen Transporter verschwunden war. Weder sein Tricorder noch unsere Sensoren zeigte irgendetwas in der Nähe an, niemand weiß wo sie sein könnte. Hühnchen beamte dann wieder an Bord und konnte sich eine Predigt von Commander Tigh anhören... wenigstens werde ich die nächsten Tage nicht alleine Korridore schrubben dürfen.


    Wir zogen den Frachter in die Shuttlerampe und meldeten dem Sternenflottenkommando und den Klingonen - was auch immer momentan als anerkannte klingonische Institution galt - den Missionsverlauf, als wir einen Notruf aufschnappten. Offenbar hatte Izzy nicht gelogen und die Crew auf einem nahegelegenen Klasse M Planeten abgesetzt. Wir setzten einen Kurs, aber da gab es noch ein Problem: laut dem Hühnchen gehörte dieser Frachter Kler'Qs Familie und die Crew stand der Föderation entsprechend nicht unbedingt gut gesonnen gegenüber.
    Wir trafen alle Vorsichtsmaßnahmen und beamten die Crew - insgesamt 26 Personen, darunter zwei Orioner und ein Breen - in die abgeriegelte Shuttlerampe. Es dauerte keine zwei Minuten da riefen überförderte Sicherheitsoffiziere die Brücke und riefen Verstärkungen. Wir verstärkten alle Kraftfelder und das Hühnchen feuerte ein paar Warnschüsse ab - mit etwas Glück reichte das für den Moment.
    Das Allianzkommando "riet" uns dann - niemand wusste was wir genau mit Kler'Q Anhängern in diesen politischen schwierigen Zeiten tun sollten - die Klingonen und ihr Schiff an der neutralen Drozana Station abzugeben. Wir setzten einen Kurs und der Captain ließ die Alpha Schicht wegtreten.
    Nach einem kurzen Gespräch und Abendessen mit Lieutenant Keller in der Messhall machte ich mich direkt auf den Weg in's Quartier.
    Zumindest meine Beschwerden hatten inzwischen etwas nachgelassen, ansonsten allerdings blieben wir wieder einmal mit mehr Fragen als Antworten zurück. Was genau hatte es mit dieser Izzy auf sich, was suchte sie hier draußen? Wo war sie hin? Wieso hatte Hawkins sich gestellt? Und würde Tigh jemals einsehen, dass wir Leute wie Georgiou und Callaghan brauchten, jetzt mehr denn je? Und natürlich.. wo war Tabby? Was hatte sie jetzt wieder vor? Patrouillienflug oder nicht, die nächsten Tage würden definitiv nicht langweilig werden.


    =/\= Log Ende

    Halloween Plot
    Anwesende: Aiden Corlsen, Frank Tigh / Mr. Noth / Lindsey McNally / mehrere Parasiten , Lexa Griffin / Clarke Griffin / Abigail Griffin / Heinz Hühnchen / Alynna Nechayev
    Maps: enterprise-e-v2, rpg_crashsite
    Zeit: 18:30 - 21:00 Uhr


    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Die Parasiten! Sie sind zurück! Das heißt, sie waren zurück. Vielleicht. Noch haben wir keine Gewissheit, dafür wissen wir jetzt zu gut zu was Admiral Mason's neues Flaggschiff alles im Stande ist.
    Dass dieser Tag ein selbst für unsere Verhältnisse außergewöhnlicher werden sollte zeichnete sich schon früh ab. Nur wenige Minuten nachdem Commander Georgiou und Tabby mit ihrem Ferengi Schiff die Sensorreichweite verlassen hatten beamte sich Admiral Nechayev an Bord und spazierte in den Bereitschaftsraum von Captain Paris, ehe irgendwer demonstrieren konnte. Erst jetzt bemerkten wir, dass ihr Schiff mitsamt neuem Prototypantrieb direkt vor uns unter Warp gegangen war, so schnell ging alles.


    Wir hörten nur einige Fetzen, aber der Admiral war mal wieder alles Andere als erfreut über unsere Performance. Währenddessen empfingen wir bereits einen Notruf aus dem Hanef System, offenbar erneut von einer vulkanischen Forschungsstation auf einem Klasse L Planeten.
    Commander Tigh ließ umgehend Kurs setzen, sehr zum Missfallen der direkt auf die Brücke stürmenden Admiral Nechayev. Diese ließ uns dann letztlich gewähren, beamte allerdings gemeinsam mit Captain Paris auf ihr Flaggschiff und verschwand - das heißt, Commander Tigh hatte das Kommando.
    Wir erreichten wenig später das System und gingen unter Warp. Außer dem vulkanischen Außenposten gab es keinerlei Signale oder bewohnte Planeten hier draußen, sodass wir direkt Position im Orbit einnahmen - Clarke hatte in der Zwischenzeit das Steuer von Lieutenant Keller übernommen und es tat gut sie nach ihren Schichten auf der Krankenstation mal wieder auf der Brücke zu sehen.
    Aufgrund von starken Interdifferenzen in der Atmosphäre waren Sensoren, Transporter und Kommunikation schwer beeinträchtigt, sodass wir nur ein ungenaues Bild auf dem Schirm sahen. Offensichtlich war, dass diese "Basis" keine Basis mehr war, dass irgendwas sie schwer beschädigt hatte.
    Commander Hühnchen, Commander Corlsen, ein paar Mediziner und ich machten uns dann auf den Weg zum Shuttle - aus irgendeinem Grund sollte uns auch der Friseur Mr. Noth begleiten. Das Hühnchen protestierte direkt, aber Tigh's Entscheidung stand.
    Gut möglich, dass Tigh sich nur rächen wollte, weil Noth Minuten zuvor einfach auf die Brücke spaziert gekommen war.


    Wir flogen dann mit dem Shuttle runter, wo Commander Hühnchen mit den Medizinern und Mr. Noth einen Perimeter etablierte, nachdem wir erste Erkenntnisse erlangt hatten... wir wussten nun was mit der Basis passiert war. Ein Föderationsschiff, offenbar eines der Sabre-Klasse, war direkt auf die Basis gestürzt, den Scans zufolge wenige Tage bis Wochen vor dem heutigen Tage.
    Commander Corlsen und ich erhielten Befehl uns im Inneren des Schiffes umzusehen und was wir dort sehen und erleben sollten... es wird mich noch lange, sehr lange verfolgen.
    Zunächst fanden wir wenig Besonderes, der Großteil des Schiffes war zerstört worden und wir mussten durch Turboliftshafts und leere Korridoren kriechen, um voranzukommen. Dann jedoch begannen wir seltsame Geräsusche zu hören, die näher und näher kamen. Es klang fast wie... Insekten? Grillen? Zunächst glaubte ich an Halluzinationen oder daran, dass die Mischung aus Dunkelheit, Enge und seltsamen Schiffsgeräusche zu Einbildungen führte... ehe wir beide sahen wie eine Leiche fortgezogen wurde. Kurz darauf tropfte ein Schleim voll fremder DNA auf meine Schulter.
    Als sich wenig später ein leicht panisches Hühnchen meldete - trotz all der Verzerrungen war es offensichtlich, dass irgendwas Schreckliches passiert war - war uns klar, dass es soviel mehr vorging als wir dachten.
    Dann fiel mich plötzlich ein verrückt gewordener Vulkanier an und packte mich ehe ich meinen Phaser heben konnte. Weder meine Schläge noch die Phasertreffer von Commander Corlsen schienen ihm viel auszumachen, erst nach mehreren Treffern verschwand er. Nach einem langen Katz- und Mausspiel erreichten wir schließlich die Außenhülle und besprachen die Lage mit Commander Hühnchen, der auch gleich berichtete was passiert war.
    Ein seltsames, großes Wesen hatte Mr. Noth und einen Mediziner durch die Hülle gezogen und getötet, Commander Hühnchen hatte daraufhin alle anderen zurück zum Shuttle geschickt. Wir erhielten den Befehl die Brücke zu finden, alle notwendigen Daten zu sichern und dann zu verschwinden.


    Was auch immer hier passierte... es ging um soviel mehr als eine abgestürzte U.S.S. Salem und ein paar verrückt gewordene Vulkanier. Mit den Vulkaniern hatten wir unsere Erfahrung und sogar ein Heilmittel, der Absturz der Salem ließ sich sicher irgendwie erklären. Aber diese Geräusche, das Verschwinden von Noth... irgendjemand, irgendetwas Anderes war hier draußen. Und es war eine Gefahr. Dennoch weigerte sich Commander Hühnchen seine gesicherte Position zu verlassen und überließ uns die Drecksarbeit.
    Auf dem langem Weg zur Brücke durch überflutete Korridore wurden wir mehr als einmal aus dem Nichts von Insekten angegriffen, konnten uns am Ende jedoch zur Brücke durchkämpfen, wo wir eine leise, wimmernde Stimme hörten. Eine humanoide Figur kauerte am Rande der Brücke und hielt ihren Phaser auf uns. Ich versuchte sie zu beruhigen, ehe ich erkannte wer da vor uns stand... niemand geringeres als Lieutenant McNally. Meine Tage auf der U.S.S. Saratoga waren eine Weile her, aber McNally würde ich nie vergessen. Kaum erkannte sie mich wieder warf sie ihren Phaser beseite und sprang mir regelrecht in die Arme. Leider bleib nicht viel, denn kurz darauf begannen diese Insekten die Brücke zu stürmen. Wir konnten sie zunächst zurückschlagen - kurz darauf kam dann auch Commander Hühnchen hereinmarschiert, der selbstverständlich meinte er selbst hätte die "Brücke gesichert" - aber die Zeit drängte.
    Laut McNally waren dies nicht irgendwelche Insekten, sondern Parasiten. Genau, die Parasiten. Dieselben Parasiten, die vor wenigen Jahren die Allianz fast vernichtet hätten. Offenbar hatten diese eine Brutstätte direkt unterhalb der Forschungsstation errichtet, welche durch den Absturz der Salem aufgebrochen wurde.


    Commander Corlsen und ich begannen die Datenbank herunterzuladen, als wir plötzlich etwas sehr Großes, sehr Lautes hörten. McNally wurde sofort panisch und selbst das Hühnchen wurde ein wenig hektisch. Wir konnten nur 60 Prozent der Datenbank sichern, ehe die Kreatur begann an den Türen zur Brücken zu kratzen. Auch auf der Flucht zum Shuttle sahen wir nur Umrisse, aber dieses Wesen... es war deutlich größer, deutlich aggressiver als ein normaler Parasit.
    Wir konnten gerade so entkommen und kaum im Hangar angekommen brach McNally auch bereits zusammen. Abby stellte uns alle vorsorglich unter Quarantänte und tatsächlich waren außer dem Hühnchen auch alle infiziert. Das Hühnchen wiederum wurde letztlich entlassen und eilte auf die Brücke... gerade als ein unbekanntes, riesiges Schiff in's System warpte.
    Auf den ersten Blick schien es eine vergrößerte Minerva der Gamma-Terraner zu sein, aber was sollte solch ein Schiff hier draußen tun? Dann jedoch begann das Schiff seine Raketen und Waffen auf den Planeten abzufeuern und wir hatten Gewisshaft - und einen traumhaften Blick von der Shuttlerampe aus - dass es Gamma-Terraner waren.
    Offenbar hatte das Schiff die gesamte Oberfläche nahe der Basis pulverisiert, allerdings konnte ein Parasiten Schiff entkommen. Diese wurde zwar vernichtet, allerdings nicht bevor es eine Warnung aussenden konnte.
    Ob diese ankam wissen wir noch nicht.
    Während Abby weiterhin an einem Heilmittel forscht, um Commander Corlsen, McNally und mich aus der Shuttlerampe entlassen zu können traf kurz darauf auch die Hornet mit Captain Paris wieder im System ein.
    Ich bin sicher der Admiral, Captain Paris und die Gamma-Terraner werden einiges zu besprechen haben.


    =/\= Log Ende.

    Persönliches Computerlogbuch
    Agent Clary Amicia Georgiou
    A.I.V Khitomer:


    26. So viele Szenarien hatte ich entwickelt für den heutigen Tag. Für den Moment, in dem ich auf die San Diego zurück kehren würde. Szenarien voller Freude, aber auch voller Anspannung und sogar ein wenig Angst. Dass mich ein alter, betrunkener Mann und ein Geflügel mit Photonenstoß empfangen, niederschießen und in eine Zelle neben einem "Terraner" der dieses Titels nicht würdig war sperren würden... das stand nicht auf dieser Liste.
    Ein weiterer Beweis dafür, dass selbst die beste Vorbereitung, selbst all die Ressourcen der Geheimdienste nicht alles voraussagen könnten.
    Wenn es nach Captain Mystral gegangen wäre hätte ich heute noch keinen Kontakt zur San Diego wiederherstellen sollen, aber er kannte diese Crew nicht so wie ich das tat. Wusste nicht, dass wir ihre Hilfe brauchten. Wenn jemand dieses Mysterium lösen könnte dann diese Crew.


    Captain Mystral... er ist ein guter Captain, aber er ein Vulkanier. Nicht nur das, er ist Halb-Romulaner. Nicht, dass irgendjemand davon wüsste. Dass ich davon wissen sollte. Starfleet Intelligence sollte definitiv an seiner Verschlüsselung arbeiten. Wie auch immer, er analysierte alles, aber traf seine Entscheidung nur anhand von Daten und Statistiken. Das war meistens eine gute Wahl, aber in dieser Situation würde es uns nicht helfen.
    Nicht wenn wir nicht wussten welchen Daten, welchen Personen wir trauen konnten. Wir hatten in den letzten Wochen immer wieder Zeit in den Badlands verbracht und auch einige erste Erfolge erzielt, ehe wir plötzlich den Befehl erhielten uns auf den Weh Richtung Rweaw System zu begeben. Außer ein paar primitiven Kulturen wartete dort nichts Besonderes auf uns, keine weitere Hinweise... einfach nichts. Der Captain wusste, dass etwas nicht stimmt, aber er war zu sehr Vulkanier um unsere Befehle in Frage zu stellen.
    Und ich war nicht in der Position zu protestieren. Dann fingen unsere Sensoren etwas Interessantes auf. Subraumvakuolen. Anscheinend künstlich durch eine Art Waffe erzeugt.Und mittendrin gefangen... ein Föderationsschiff. Nein, das Föderationsschiff, die U.S.S. San Diego. Wir setzten getarnt Kurs und scannten den Bereich, was nur bestätigte was viele bereits vermuteten. Diese Waffe wurde von einem Ferengi namens Brunt abgefeuert, welchem wir bereits eine Zusammenarbeit mit den Drahtziehern hinter all diesen Vorfällen nachweisen konnten.
    Interessant war, dass wir gerade Hinweise erhalten hatten, dass einige klingonische Häuser begonnen hatten mit Subraumwaffen zu experimentieren. Dazu kamen Rassen wie Tholianer und Son'a, die bekannt dafür waren mit Subraumwaffen zu handeln.


    Klar war jedoch, dass wir hier nicht eingreifen durften. Und zum Glück gelang es der San Diego auch ohne unsere Hilfe die Vakuolen zu beseitigen. Wir sprangen dann auf Warp nachdem wir noch einige letzte Scans durchgeführt hatten. Was der Captain nicht wusste... ich verließ das Schiff vorher in einem für Aufklärungsflüge primitiver Kulturen umgerüsteten vulkanischen Shuttle und setzte Kurs in Richtung der San Diego. Als diese mich schließlich abgefangen hatte musste ich sicherstellen, dass die Khitomer mich nicht orten könnte und setzte Kurs Richtung einen Klasse Y Planeten. In der Atmosphäre angekommen ließ ich mich mitsamt Shuttle an Bord bringen und wurde direkt von einem alten Mann und einem Hühnchen empfangen.
    Beide stellten nicht groß Fragen sondern stellten mich unter Arrest. Natürlich mussten es ausgerechnet diese beiden sein, die mich empfingen. Mit Lieutenant Callaghan, Lieutenant Griffin, Captain Paris, Commander Corlsen... hätte ich reden können. Nicht mit diesen beiden Gestalten. Also beschloss ich die Tour des Schiffes zu verschieben und mich direkt in die Zelle zu beamen. Commander Tigh hatte jedoch etwas dagegen und schaltete mich direkt mit seinem Phaser aus... kurz darauf erwachte ich von lauten Schreien aus meiner Nachbarzelle.
    Offenbar hatte die Sicherheit auf Deck 3 einen selbst-ernannten "Terraner" namens Falk Lohse gefunden, der nun lauthals rumschrie wie er alle töten und in Agoniekammern stecken würde, was wir uns einbilden würden ihn so zu behandeln etc. etc. Ich hatte noch nie einen erbärmlicheren Gefangenen gehört, selbst Ferengi verhielten sich da noch mit mehr Anstand.


    Commander Tigh und das Hühnchen befragten mich dann, wobei der Commander schon durchblicken ließ wie wenig ihn meine Geschichte interessierte. Dennoch kam wenig später Captain Paris herunter, also scheint der Commander zumindest nicht ganz unfähig zu sein.
    Der Captain entließ mich dann auch sofort und wir redeten in seinem sehr großzügigen Quartier weiter - er selbst traute seinem neuen ersten Offizier anscheinend nicht komplett. Ich erzählte was wir bisher entdecken und nicht entdecken konnten und schnell war klar, dass wir zusammenarbeiten sollten.
    Der Plan war, dass wir das Shuttle des Ferengi etwas umgestalten würden um damit Zugang zu den Badlands zu erhalten. Dort würden wir einige Aufklärungsflüge durchführen und dann gemeinsam die Daten auswerten.
    Es war ein guter Plan, der uns hoffentlich endlich ein paar mehr Informationen bringen würden. Informationen die wir dringend benötigten, um endlich in Erfahrung zu bringen was in aller Welt hier wirklich vor sich ging. Das wurde kurz darauf erneut verdeutlicht, als der Captain einen Ruf vom Sternenflottenhauptquartier erhielt.
    Offensichtlich rechnete er mit irgendeinem Admiral, tatsächlich jedoch wollte Scout Hawkins ihn sprechen. Sie hatte sich Zugang zu Starfleet Intelligence und unserer Datenbank verschafft, das war zwar nicht sonderlich schwer, aber ich war dennoch ein wenig stolz auf sie, und teilte weitere schlechte Neuigkeiten mit uns.


    Offenbar war die Sternenflotte überzeugt, dass Jaesa Hawkins ihre Mutter getötet hatte. Scout konnte das nicht glauben und da war sie nicht alleine. Gut möglich, dass Starfleet Intelligence diese Informationen nachträglich platziert hat um Jaesa Hawkins in schlechtem Licht da stehen zu lassen. Zur Wahrheit gehörte allerdings auch, dass Jaesa Hawkins wohl tatsächlich die letzte war, die ihre Mutter gesehen hatte und ihr irgendeinen "Versprechen" gab.
    Ich kannte Jaesa Hawkins, vielleicht besser als jedes andere Crewmitglied der San Diego mit Ausnahme von Lieutenant Griffin. Ich wusste, dass da eine Dunkelheit in ihr lebte, dass sie eine dunkle Seite besaß, die die meisten Terraner erschaudern lassen würde. Aber war sie hierzu fähig? Konnte sie wirklich ihre eigene Mutter töten? Mit dem Thema kenne ich mich selbst leider viel zu gut aus und weiß wie schwierig das ist. Noch dazu, wäre sie wirklich imstande von heute auf morgen die Seite zu wechseln und an einem Tage fünf Föderationsschiffe zu zerstören? Es war als hätte irgendjemand einen Schalter umgelegt. Jaesa Hawkins konnte eine Killermaschine sein und ich weiß von den Erzählungen meiner Mutter, dass sie auch früher schon fragwürdige Aufträge angenommen hat - das hier ging aber weit darüber hinaus.
    Wir kamen dann leider nicht mehr dazu mehr in Erfahrung zu bringen, denn plötzlich wurde Scout's Einbruch in Starfleet Intelligence entdeckt, Sicherheitskräfte forderten sie auf sich zu ergeben und die Verbindung brach ab. Nun wussten wir also nicht nur die Drahtzieher hinter diesem Rhues-Komplott finden und neutralisieren, nein wir mussten gleich zwei Hawkins retten. Falls es nicht schon zu spät war.


    Während der Captain dann Commander Tigh informierte rief ich Captain Mystral und klärte ihn in so wenig Details wie möglich über unsere Zusammenarbeit auf. Er war nicht erfreut darüber, aber am Ende stimmte er zu, dass die Khitomer dem Shuttle getarnt folgen würden und im Notfall für Unterstützung zur Verfügung stünde.
    Wir waren uns auch einig, dass wir nicht wussten wem wir trauen konnten und zunächst niemanden informieren würden. Dann kam Captain Paris zurück und hatte... interessante Nachrichten. Ich sollte den Aufklärungsflug gemeinsam mit Doktor Johnson durchführen.
    Ich hatte fest damit gerechnet, dass der Commander darauf bestehen würde, dass jemand Anderes diesen Flug durchführt und ich direkt wieder eingesperrt würde. Und tatsächlich hatte der Commander auch Captain Paris dazu geraten mir nicht zu vertrauen.


    Dennoch sollte ich nun diesen Flug durchführen. Nicht mit Lieutenant Callaghan oder dem Geflügel oder gar Tigh selbst... nein, mit Doktor Johnson. Commander Tigh mag nicht wissen, dass sie auch Terranerin ist, dennoch war ich von dieser Entscheidung überrascht. Ich kannte Tabitha Johnson nicht so gut wie andere hier an Bord, aber in vieler Hinsicht waren wir uns sehr ähnlich, nicht nur weil wir beide Terraner waren die hier eine neue Heimat gefunden hatten.
    Egal was ich nun persönlich von ihr halten mag, sie war eine brilliante Wissenschaftlerin und das konnten wir hier mehr als genug brauchen.
    Die Arbeiten am Shuttle haben begonnen und wir werden in Kürze Richtung Badlands starten. Es bleibt nur zu hoffen, dass meine zweite Rückkehr auf die San Diego besser abläuft.


    =/\= Log Ende.

    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Es sollte mich nicht mehr überraschen, aber nachdem ich mich in den letzten Wochen so über die extreme Langeweile dieser Patroullienflüge aufgeregt hatte...ich habe quasi beschrien, dass etwas wie der heutige Tag bald kommen musste.
    Ein Tag mit Anomalien, fest steckenden Turboliften, Eindringlingen und so viel mehr.
    Dabei begann der Tag genauso langweilig wie die letzten Wochen verliefen. Ich reservierte auf der Brücke zwei Arbeitsstationen, damit Commander Corlsen und ich in Ruhe an der Datenbank des Ferengi arbeiten konnten.
    Commander Tigh ließ sich unterdessen vom Hühnchen über die neuesten "Ereignisse" - oder eher das Fehlen dieser - in Kenntnis setzen, als plötzlich Lieutenant Clark die Brücke betrat. Ja, genau der Lieutenant Clark von der letzten San Diego. Offenbar hatte er nach der Rückkehr in die Milchstraße einen ausgedehnten Landurlaub genommen und nahm nun wieder seinen Posten als Leitender Sicherheitsoffizier ein - sehr zum Unwohl von Commander Hühnchen und Lieutenant Callaghan.


    Commander Tigh übertrug ausgerechnet mir die Aufgabe den Lieutenant auf den neuesten Stand zu bringen...mein Hass auf diesen Mann erreicht jeden Tag neue Höhen. Ich informierte Lieutenant Clark über das Nötigste, ehe Commander Corlsen und mir plötzlich etwas auffiel. Die Datenbank des Ferengi hatte sich generell schon viel zu leicht entschlüsseln lassen, aber dass wir ohne jeden Widerstand in die Flügpläne, Listen der Lieferanten etc. kamen.. das machte keinen Sinn. Das wurde dann auch schnell bestätigt, als pünktlich zur Ankunft des Captains auf der Brücke die taktischen Systeme ausfielen. Nur Sekunden später warpte unser alter Freund Brunt in's System, fragte wie uns seine Überraschung gefallen hätte und feuerte irgendeine Art von Waffen ab.
    Ehe wir irgendwie reagieren konnten wurden wir bereits getroffen, das Schiff erbebte und der gesamte Bildschirm füllte sich mit seltsam aussehenden Blasen.
    Laut Sensoren handelte es sich dabei um Subraumvakuolen, welche sowohl die San Diego als auch das Ferengi Schiff nun umgaben.


    Außer den taktischen Systemen hatten wir zunächst keine größeren Schäden erlitten, allerdings war der Deflektor beschädigt. Wir konnten also nichts gegen diese immer näher kommenden Vakuolen tun. Commander Corlsen und Lieutenant Clark machten sich dann mit dem Lift auf dem Weg zum Maschinenraum, als wir von einer Vakuole getroffen wurden und der Lift stecken blieb. In der Zwischenzeit polarisierten wir die Hülle und richteten Lazarette in den Messhalls ein, um uns zumindest etwas Zeit zu verschaffen.
    Es dauerte eine Zeitlang, aber letztlich gelang es den Deflektor wieder online zu bringen, während Captain Paris beschloss den Ferengi an Bord bringen zu lassen, egal um welchen Preis. Wir zogen sein Schiff mit dem Traktorstrahl in die Rampe, wo er schon von der Sicherheit sowie Commander Tigh erwartet wurde - auch wenn das Hühnchen ein paar Umwege nehmen musste.
    Nach einer kurzen "Befragung" war klar, dass ein Nadion Impuls die Vakuolen auflösen würde und genau das half wirklich. Die Vakuolen begannen sich aufzulösen, wir starteten unsere taktischen Systeme neu und auch die Turbolifte funktionierten wieder.


    Die Situation schien geklärt...bis ein Ferengi Marauder unter Warp ging, unseren "Gast" an Bord beamte und wieder verschwand ehe wir reagieren konnten - nicht dass wir irgendwas tun konnten solange wir noch von den schrinkenden Vakuolen umgeben waren.
    Auf den zweiten Blick allerdings war das kein Marauder, sondern ein Schiff mit Holo Technologie. Wir folgten der schwachen Warpspur als plötzlich ein antikes, schwer beschädigtes vulkanisches Shuttle unseren Weg kreuzte. Wir näherten uns, als das Shuttle plötzlich auf vollen Impuls sprang und unserem Traktorstrahl auswich. Am Ende jedoch konnten wir es an Bord ziehen und die Sicherheit empfing erneut einen Gast an Bord. Kurz darauf löste auf Deck 3 der Eindringlingsalarm aus... auch hier konnte die Sicherheit angeblich schnell für Ordnung sorgen. Wer oder was genau da nun an Bord kam weiß bisher niemand, im Shuttle jedenfalls war niemand Geringeres als Commander Georgiou... offenbar war ihre Zeit in Haft abgesessen. So oder so brauchten wir mehr Informationen.


    Commander Tigh ließ sie direkt wegsperren - Gerüchten zufolge hat er sogar auf sie geschossen - und wollte die Sternenflotte informieren, Captain Paris befahl allerdings zunächst abzuwarten und sprach selbst mit ihr. Commander Tigh reichte das nicht und er befahl mir eine Nachricht vorzubereiten. Das tat ich auch, aber ich hoffe wir werden diese niemals senden müssen.
    So sehr der Commander versuchte mich vom Gegenteil zu überzeugen und so sehr ich Georgiou wohl nie 100 %-ig trauen werde... sie hatte uns mehr als einmal das Leben gerettet, sie hätte sonstwo hinfliegen können... stattdessen ist sie hier. Dass als das passiert während Hawkins da draußen angeblich Amok läuft - heute wurden angeblich mindestens fünf Sternenflottenschiffe von der Defiant zerstört - kann kein Zufall sein.
    Der Captain und Commander Tigh besprachen dann eine ganze Weile etwas im Bereitschaftsraum und als Tabby mir erzählte, dass sie mit Georgiou auf eine Erkundungsmission fliegen würde... war mir auch klar, warum das Gespräch so lange gedauert hatte.
    Ich weiß nur nicht um wen ich mir bei dieser Konstellation mehr Sorgen machen muss. Sollte. Falls Tabby jedoch etwas passieren sollte, würde ich Georgiou oder was auch immer von ihr übrig ist persönlich beim Sternenflottenhauptquartier abgeben.


    Inzwischen hatten wir auch die letzten Reste der Warpspur verloren, sodass uns nicht übrig blieb als die alte Patrouillienroute wieder aufzunehmen. Diese ganze Situation machte mir jedoch zunehmend Sorgen. Wer auch immer diesen Ferengi von Bord gebeamt hatte verfügte über Holo Technologie weit über dem was wir haben. Dazu diese Waffe... der Ferengi mag zu dumm gewesen sein sie richtig abzufeuern, aber in den falschen Händen könnten sie Kriege für sich gewinnen.
    Dann ist da Hawkins. Noch immer glaube ich nicht, dass sie wirklich all das getan hat was ihr vorgeworfen wird, aber in einem hatten Leute wie Commander Tigh und Hühnchen Recht... Menschen ändern sich. Lassen sich auf die falsche Seite ziehen. Können uns allen etwas vormachen. Wir hatten diese Erfahrung nicht zuletzt mit Philippa Georgiou und Marc Harison gemacht... wer sagte, dass das hier nicht auch der Fall war? Dass Tigh vielleicht auch mit der jüngeren Georgiou recht hatte?
    Für uns alle hoffe ich, dass er nicht Recht behalten wird. Und dass er in der Zwischenzeit nichts Dummes tut.
    Nachrichten wie die Tatsache, dass Vex Technologie gestohlen wurde trugen außerdem nicht dazu bei, dass sich irgendwer besser fühlte.
    Es fühlte sich nicht gut an hier draußen zu sitzen und nichts tun zu können, während anderswo jemand Hawkins jagte, aber mit etwas Glück werden Tabby und Georgiou uns Antworten bringen - ohne dass wieder weitere Fragen dazu kommen.


    =/\= Log Ende.

    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Wenn ich mich das nächste Mal jemand fragt warum ich Patrouillienflüge hasse... ich denke der heutige Tag wird als Begründung recht weit oben stehen. Auf der Suche nach mehr Informationen über die seltsame Substanz Rhues patroullierten wir heute die angrenzenden Sektoren und fanden zunächst nichts. Das heißt, weniger als nichts. Ein paar unscheinbare Frachter, ein Wissenschaftsschiff der Sternenflotte auf Erkundungsflug... langweiler hätte es nichtmal in einer Simulation der Akademie zugehen können.


    Das dachte sich anscheinend auch Admiral Hawking, den wir den ganzen Tag nicht einmal zu Gesicht bekamen - nicht, dass ich mich darüber jetzt beschweren würde. Vielleicht war das heute unser Silberstreifen am Horizont.
    Wahrscheinlich aus purer Langeweile heraus schlug Lieutenant Keller schon vor einen oder mehrere der Frachter zu durchsuchen, aber ohne konkrete Hinweise würde das Piraterie gleichkommen - keines der Schiffe tat uns den Gefallen auch nur unsere Scans zu reflektieren.
    Dann allerdings kam tatsächlich mal so etwas wie Spannung auf der Brücke auf, als ein halb zerstörtes Ferengi Shuttle vor uns auftauchte und ein "Liquidator" Brunt um Hilfe rief. Wir alle hatten an der Akademie von den normalen Ferengi gehört. Hatten gehört, dass wir vorsichtig bei Geschäften sein sollten. Liquidatoren allerdings... sie waren eine ganz andere Hausnummer. Hinterhältig und gewieft wie alle Ferengi, aber viele ebenso trainiert im Umgang mit Waffen, Nahkampfangriffen etc.
    Dass ausgerechnet so jemand nun um unsere Hilfe bat... schien merkwürdig. Gerade hier draußen. Aber wir hatten eine Pflicht zu helfen und die Sensoren schienen die Version von Brunt zu bestätigen, sodass Captain Paris Commander Corlsen und mir befahl mit einem Shuttle rüberzufliegen. Warum wir nicht einfach beamten oder noch besser das Shuttle in unsere Rampe zogen... es wird wohl das Geheimnis des Captains bleiben.


    Zu unserer großen Überraschung stellte sich heraus, dass dieser Ferengi tatsächlich Hilfe brauchte. Mit vereinten Kräften konnten wir seinen Warp- und Impulsantrieb relativ schnell wieder zum Laufen bringen und auch die restlichen Systeme waren kurz darauf wieder hergestellt. Während ich die Reparaturen durchführte und mich etwas mit dem Liquidator unterhielt gelang es Commander Corlsen unbemerkt die Datenbank zu kopieren.
    Der Ferengi willigte allerdings auch so ein uns als "Bezahlung" Informationen über die Substanz Rhues zu übergeben. Anscheinend hatte er selbst schon damit gehandelt und konnte uns ein paar Kontaktdaten zu Breen Händler geben. Mit etwas Glück war all das hier nicht umsonst und wir hatten eine erste Spur.


    Wir kehrten dann zur San Diego zurück und setzten unseren Patrouillienflug fort.. an Bord jedoch überschlugen sich die Ereignisse. Das heißt die Gerüchteküche nahm freien Lauf. Jemand hatte Deep Space Nine angegriffen und die U.S.S. Defiant gestohlen. Die Verluste waren überschaubar und die Station nicht beschädigt, die Defiant war allerdings ohne jede Spur verschwunden. Für einen Moment überlegte ich wer da hinter stecken könnte... abtrünnige Jem'Hadar, klingonische Piraten, nicht auszudenken was solche Gruppen mit einem Schiff wie der Defiant ausrichten könnten. Dann natürlich die üblichen Verdächtigen wie Tal'Shiar etc.
    Aber die Wahrheit - zumindest die uns von den News präsentierte Wahrheit - schien eine ganz andere. Angeblich hatten Lieutenant Hawkins und ihr Havoc Squad die Defiant gestohlen und jede Kommunikation zur Sternenflotte abgebrochen. Unser alter Bekannter Admiral Hieu-Gan hielt dann auch eine Ansprache wie enttäuscht er sei und dass er und die Sternenflottensicherheit alle tun würden um diese "Verräter" zur Strecke zu bringen - eine Einstellung, die Commander Hühnchen auf der Brücke direkt wie der Papagei der er war wiederholen musste.


    Captain Paris wollte direkt Kurs auf Deep Space Nine setzen um das näher zu untersuchen, aber Commander Tigh erinnerte ihn, dass wir hier unsere Befehle hatten. Und so sehr ich selbst Richtung Bajor System fliegen und dem auf den Grund gehen wollte...der Commander hatte Recht. Wenn dieses Rhues nur halb so gefährlich war wie es derzeit schien konnten wir uns keine Verzögerungen leisten. Spätestens nach der "Behandlung" von Commander Georgiou traute ich der Sternenflottensicherheit nicht, aber es gab nichts was wir hier tun konnten. Nicht für den Moment. Eines aber war klar. Niemand an Bord - niemand außer dem Hühnchen zumindest - glaubte daran, dass Hawkins tatsächlich die Defiant gestohlen hatte. Es musste irgendeine Erklärung geben. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber wir würden diese Erklärung finden.


    =/\= Log Ende.

    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Ich hasse es gefühlt jedes Logbuch gleich anzufangen, aber... eines Tages werde ich Commander Tigh umbringen. Strafarbeiten in den schönsten Bereichen des Schiffes hin oder her, selbst unter diesen Umständen stand mir noch etwas Freizeit zu. Freizeit die ich heute früh nach viel zu langer Pause mal wieder nutzen wollte um mit Camina auf dem Holodeck zu trainieren. Seitdem ich Tabby kennengelernt hatte, hatte ich vieles Andere vernachlässigt und meine Trainings gehörten dazu. Ich bereute das nicht, aber es war Zeit meine eigene Identität als Person wiederzufinden. Tabby hatte ihre Forschungen, ich hatte meine Kultur.
    Wie sagte unser Counselor Hologramm? Beziehung oder nicht, wir alle brauchen auch unsere eigenen Hobbies und Rückzugsorte. Heute war ich endlich gefestigt genug, um das einsehen, um es verstehen, zu können. Da traf es sich gut, dass Camina nach längerer Erkrankung heute endlich wieder ihren Dienst antreten konnte. Ich war froh gewesen, als ich hörte, dass sie während unserer Zeit in Andromeda gute Fortschritte an der Akademie gemacht hatte und nun in ihrem zweiten Jahr der neuen San Diego zugeteilt wurde.
    Wir trainierten also für einige Minuten, ehe Commander Tigh mich zwei Stunden vor Dienstbeginn auf die Brücke zitierte, um Sensorcluster zu reparieren. Eine Aufgabe die jeder diensthabende Ingenieur oder OPS-Offizier hätte genauso gut erfüllen können. Dieser Mann... nein, diese Kreatur würde eines Tages noch sehen was sie davon hat. Bis dahin bleib mir nichts Anderes übrig als diesen Befehl zu befolgen.


    Nachdem ich auf der Brücke alles vorbereitet hatte, arbeitete ich lieber vom Maschinenraum weiter, wo Commander Corlsen und Camina mir ein wenig halfen. Ich beschwerte mich über die Behandlung durch den Commander und Lieutenant Callaghan gab ungefragt seine Meinung dazu ab... ich hatte allerdings keine Zeit zum Diskutieren, zum Glück war Camina da und konnte mit Corlsen und Callaghan reden.
    Genau fünf Minuten vor Ende der von Tigh gesetzten Frist konnte ich den Sensorcluster wiederherstellen und kehrte auf die Brücke zurück, wo kurz darauf auch die Transportschiffe eintrafen und mit dem Transport der Vulkanier begannen.
    Captain Paris war im Gespräch auf der Krankenstation und Commander Tigh zum Glück auch gerade irgendwo beschäftigt, sodass Admiral Hawking das Kommando... nun ja, an sich riss. Etwas, das er gefühlt schon seit seiner Ankunft tut. Er behauptet zwar nur zur Beobachtung der Crew hier zu sein und uns nicht in die Quere kommen zu wollen, allerdings habe ich bisher noch nicht einen Offizier getroffen, der das auch so sieht. Er mischt sich in alles ein, stellt Befehl in Frage... kurz um, wir würden alle froh sein, wenn er wieder Richtung Sternenflotten HQ verschwindet.
    Kein Wunder, dass Nechayev eines ihrer Hühnchen mitgeschickt hat, es würde mich nicht wundern, wenn der Commander nur hier ist um den Admiral im Auge zu behalten.


    Dann jedoch kam etwas Spannung in unseren Tag. Alle bis auf einen Vulkanier waren erfolgreich transportiert worden - den Vulkanier, der nach wie vor schwer verletzt auf der Krankenstation lag. Laut Abby war dieser mehr als alle anderen mit der mysteriösen Substanz gearbeitet und schien deshalb unheilbar. Eben dieser Vulkanier entkam dann - wieder mal. Wir nutzten die internen Sensoren, verriegelten alle internen Bereichen und schließlich konnten Lieutenant Callaghan und sein Team den Vulkanier in einer Jeffriesröhre stellen. Er nahm zwar noch eine Geisel, aber letztlich hatte er keine Chance gegen Callaghan's Reflexe. Interessanterweise schien der Phaserschuss mit der Strahlung in seinem Körper zu interagieren, sodass Abby eine neue Therapie entwickelte... nachdem der Vulkanier vom Leitenden Medizinischen Offizier eines Sternenflottenschiffes mehrmals mit einem Phaser "behandelt" wurde konnten wir ihn ebenfalls rüberbeamen und die Transporte begannen den Flug zur nächsten Starbase.


    Unsere Arbeit fing allerdings erst an. Es gab zwei Probleme... zunächst einmal hatte der Vulkanier wieder versucht Zugriff auf die Datenbank zu nehmen. Dieses wurde zwar blockiert, aber niemand weiß was genau er vorhatte. Schlimmer noch, wenig später fanden Camina und Commander Corlsen beim Austausch von zerstörten Relais ein fremdes Objekt, welches mit einer eigenen Energiequelle ein Kraftfeld errichtet hatte und Zugriff auf den Computer nahm. Davon abgesehen, dass der abgespielte "Jean-Luc Picard Song" nicht unbedingt unsere Konzentration steigerte, warf das auch Fragen auf. Wer hatte solche Fähigkeiten, eine solche Technologie? Und wie kam sie an Bord? Hatte der Vulkanier sie dort im Auftrag platziert? Der Tal'Shiar war bekannt dafür fremde Schiffe auszuspionieren, aber so offensichtlich? Das war nicht ihre Art.
    Unsere Anfrage an die Allianz bezüglich mehr Informationen über die Rhues Substanz jedenfalls brachte auch wenig Neues. Immerhin konnten Abby und Captain Paris in Erfahrung bringen, dass Rhues eine gewisse Ähnlichkeit mit Trellium-D hatte, einer Substanz die ebenfalls sehr gefährlich für Vulkanier aber harmlos für die meisten anderen Rassen war.


    Und dann war da Admiral Hawking. Während der Flucht des Vulkaniers hatte er Kommandocodes eingesetzt, um die Brücke abzuriegeln. Während der Vorgang an sich nichts Besonderes war.. ein Admiral der nur zu Gast an Bord war sollte über keine schiffesspezifischen Kommandocodes verfügen. Er verschwand dann nach dem Vorfall auch für längere Gespräche mit den Kommandooffizieren. Ich glaube dem Admiral, dass er nur die Crew im Auge hat - und tatsächlich wären wir ohne seine Hilfe wohl nie hier gelandet geschweige denn als eine Crew zusammengeblieben - aber Captain Paris muss ihm klar machen, wo seine Grenzen liegen. Dem Gesichtsausdruck des Admirals am Ende des Tages nach zu urteilen hat er damit auch bereits begonnen.
    Dann zitierte mich Commander Tigh mal wieder in den Konferenzraum und seine Ansage hatte es in sich. Nicht nur war er mit meiner Arbeit am Sensorcluster unzufrieden - "ihre Kadettin hätte das mit verbundenen Augen besser gemacht" waren seine Worte - nein, er hatte auch etwas an meinem Verhalten auf der Brücke auszusetzen. Nach einer erneuten Standpauke ließ er mich dann gehen, machte mir allerdings unmissverständlich klar, dass er so ein Verhalten kein weiteres Mal durchgehen lassen würde.


    Kurz vor Schichtende und während wir das System verließen zeigten die Sensoren kurz... etwas an. Ehe ich den Satz aussprechen konnte war das Signal schon wieder verschwunden, die meisten Sensoren hätten es wahrscheinlich nicht einmal erkannt. Wären wir wie geplant schon früher abgeflogen hätten wir auch nichts mehr erkannt. Jedenfalls deutete alles darauf hin, dass da draußen ein getarntes Schiff war. Auch mehrmalige Scans konnten allerdings keine neuen Erkenntnisse bringen, sodass wir das System verließen und auf Warp gingen um unsere Patrouillienroute wiederaufzunehmen. Hoffentlich hatte irgendjemand hier draußen mehr Informationen über diese Substanz. Es gibt Gerüchte über eine Ferengi Handelsstation und ein paar Piraten hier draußen, vielleicht weiß jemand von denen etwas.


    Dann war offiziell Dienstende und während der Rest der Crew sich Richtung Holodeck, Messhall oder Quartier verabschiedete blieb ich auf der Brücke um die Sensorlogbücher zu analysieren. Weder das Sternenflotten- noch das Allianzkommando meldeten irgendwelche getarnten Schiffe hier draußen, also blieben nur die üblichen Verdächtigen... Tal'Shiar, abtrünnige Klingonen... oder eine ganz neue Bedrohung.


    Die Sensoren auf der Brücke waren nicht ausreichend - und Commander Hühnchen nicht erfreut über meine Anwesenheit - sodass ich mich auf in's Science Lab machte, um mehr ungestört weiter zu arbeiten. Ich konnte auch erste Fortschritte erzielen, ehe ich Tabby sah...hörte. Erst da wurde mir klar, wo ich hier genau war. In einem Science Lab. In ihrem Science Lab. Ich hatte sie zwar kurz auf der Brücke gesehen - und ihre Kommentare wie nichts da draußen so faszinierend sein könnte wie sie und warum man ihr einfach die Forschungsobjekte wegbeame - vernommen, aber davon abgesehen hatte ich den Tag nicht an sie gedacht. Ein Teil von mir schämte sich dafür, ein Teil war aber auch stolz. Ich hatte den Rat des Counselors umgesetzt, mich auf andere Dinge konzentriert und Fortschritte gemacht. Aber war es das Wert, wenn ich dafür das Science Lab betrat, ohne nur daran zu denken, dass Tabby hier sein könnte?
    Sie schien jedenfalls genauso überrascht wie ich, dass wir dort unten aufeinander trafen und lief wie ein Bolianer auf Raktajino von einer Konsole zur nächsten, redete dabei ständig irgendwas von "gelb", "grün", "violett" und anderen Farben, fragte wie ein Gorn machen würde... in anderen Worten war noch verwirrender als sowieso. An ein vernünftiges Gespräch war nicht zu denken. Es war offensichtlich, dass sie wieder einmal etwas verheimlichte, es schien als zeigte sie mir auch auf den Konsolen nur Teile von dem woran sie arbeitete... dann verschwand sie plötzlich. Wenigstens meinte sie wir würden uns später im Quartier sehen, aber ich... ich muss herausfinden woran sie arbeitet. Das letzte Mal, dass sie etwas so verheimlichte habe ich sie kurz darauf verloren, damals dachte ich für immer. Diese Erfahrung möchte ich nicht noch einmal machen.
    Meine eigene Pläne für uns mussten also warten ehe ich wusste was hier vor sich ging. Keine Angst, Counselor, das ist kein Rückfall... hoffe ich.


    Nun alleine im Science Lab konnte ich dann allerdings noch etwas herausfinden. Es hatte sich tatsächlich um ein getarntes Schiff gehandelt, diese Werte konnten nur von einem Warpantrieb kommen. Schlimmer noch, es war nicht nur ein Warpantrieb - also ein romulanisches Schiff - sondern definitiv auch kein klingonisches Schiff. Die Energiesignatur alleine entsprach keiner der Datenbank bekannten Rasse, aber irgendwann Schiff da draußen. Ist wahrscheinlich immer noch da draußen. Die Tatsache, dass dieses Schiff wartete, bis alle Vulkanier und wir das System verlassen um zu handeln... zumindest schien es keine feindlichen Absichten zu haben. Noch nicht. Die Zukunft wird zeigen was genau es damit auf sich hatte. Bis dahin haben wir unser eigenes Mysterium zu lösen. Bzw. gleich zwei. Und die Frage was ich dem Captain morgen früh berichten sollte.


    Computer, den folgenden Absatz verschlüsseln und nur mir zugänglich machen:



    Computer, den letzten Satz streichen und das Logbuch beenden.


    =C= Log Ende.