PCL Lexa Griffin

  • Persönliches Computerlogbuch des Leitenden OPS-Offiziers
    Lieutenant Lexa Griffin
    U.S.S. San Diego:


    Es ist nur wenige Tage her, dass einige Crewmitglieder an Bord der San Diego behaupteten Geister zu sehen. Geister in Form von toten Verwandten. "Geister" die sich später als eine unbekannte Rasse herausstellten, welche beinahe unser Schiff übernommen hätten und dafür sorgten, dass Commander Kurland weiterhin im Koma liegt, während die Mediziner vor einem Rätsel stehen.
    Es passt nur zu gut zu diesem Schiff, dass wir heute nicht nur auf mutmaßliche sondern auf tatsächliche Geister treffen sollten. Auf mehr als eine Art.


    Ich begann den Tag in der Messhall beim Frühstück mit Clarke, die genauso rat- und hilflos schien wie das restliche medizinische Team. Commander Griffin hatte zwar eine erste Therapieoption entwickelt, aber inwieweit diese praktisch helfen würde konnte noch niemand voraussehen. Bis dahin blieb uns allen nichts Anderes übrig als zu hoffen und zu irgendwelchen Göttern zu beten, dass der Commander bald wieder auf der Brücke sein würde.
    Nicht nur der Stuhl des ersten Offiziers, auch die restliche Brücke wirkte ohne den immer gut gelaunten Kurland sehr leer - was heute auch daran gelegen haben mag, dass Captain Paris etwas verschlief und niemand auf der Brücke bereits oder willens schien in seiner Abwesenheit das Kommando zu übernehmen.
    Der Kommandostab momentan war verzwickt. Commander Georgiou hatte gemeinsam mit Commander Tucker und Commander Griffin den höchsten Rank, letztere wurden allerdings im Maschinenraum und - gerade jetzt - auf der Krankenstation gebraucht.
    Dann war da Commander Shashir, den man niemanden als Vorgesetzten wünschen wollte. Und Commander Georgiou... sie mag so anders als ihre Mutter sein, aber auch diese hatte uns anfangs geholfen. Mehr als einmal gerettet. Es war schwer sich eine Terranerin, noch dazu eine Georgiou, als ersten Offizier vorzustellen. Ich beneide den Captain nicht um diese Entscheidung.


    Im Gegensatz zu ihrer Mutter allerdings schien diese Georgiou nicht gewillt mit allen Mitteln an Macht & Kontrolle zu gelangen, sodass es auf der Brücke seltsam ruhig war - bis der Captain schließlich eintraf und direkt wieder Richtung Arrestzellen verschwand.
    Nach einem sehr kurzen Gespräch mit dem klingonischen Captain und seinen gefangenen Enterteams traf Captain Paris eine "Übereinkunft" mit diesen Klingonen. Wir dürften - unter Zahlung von Zoll durch Blutwein - ihren Raum passieren und würden alle taktischen Daten der Klingonen kriegen, im Gegenzug ließen wir den Captain und seine Crew ziehen.
    Als Captain Paris mir befahl den Captain und seine Crew zurückzubeamen sowie den Traktorstrahl zu lösen protestierte ich, aber die Entscheidung stand. Konnte er wirklich so naiv sein? Diese Klingonen hatten uns angegriffen, geentert und versucht uns zu rammen.
    Ich weiß nicht ob es am Blutwein lag, aber dieses Mal schienen sie ihre Lektion gelernt zu haben. Direkt nach dem Transport tarnte sich das Schiff und verschwand. Wenigstens eine Sorge weniger.


    Wir setzten dann den Kurs auf die mutmaßlichen Koordinaten der Hood fort - Mr. Clark vertrat dabei Lieutenant Keller am Steuer - ehe meine Konsole plötzlich einen Alarm anzeigte. Jemand hatte den Nomad ohne Authorisation gestohlen und offenbar die internen Sensoren manipuliert. Ein Scan der Crew zeigte schnell, dass sicher jemand nicht etwa ein Klingone sondern Commander Georgiou war.
    Der Captain wurde laut & wütend, ließ einen Kanal öffnen und befahl Georgiou - die offenbar einen eigenen Aufklärungsflug starten wollte - sofort zurückzukehren. Zu unserer aller Überraschung tat diese das auch nach nur einem Mal Widersprechen.
    Während die beide im Bereitschaftsraum die Lage und Georgiou's Verhalten besprachen - offenbar war all das nur ein Test unserer Sicherheitssysteme... schon klar - tauchte plötzlich ein Trümmerfeld auf den Sensoren auf. Aus dem Nichts. Zeitgleich tauchte unser freundlicher Bruder auf der Brücke auf und ich bekam ein sehr schlechtes Gefühl.
    Die Sensoren bestätigten, dass es sich um eine Schiff der Sternenflotte handelte - das was davon noch übrig war - und wenig später hatten wir die Gewissheit. Es war die U.S.S. Hood. Lieutenant Hawkins ließ uns unter Warp gehen und wir führten weitere Scans durch, aber das Ergebnis war eindeutig. Die Hüllenzusammensetzung, das Alter, ein Wrackteil mit dem Schiffsnamen.. wir hatten das Ziel unserer Mission gefunden.
    Captain Paris und Commander Georgiou kehrten auf die Brücke zurück und es wurde befohlen ein Außenteam zu entsenden. Diese bestand letztlich aus Lieutenant Jaesa Hawkins, Lieutenant Isaac Clark und mir selbst. Aus irgendeinem Grund schien Commander Shashir der Meinung zu sein er müsste uns begleiten und so standen wir zu viert im Transporterraum.


    Ein Teil des Schiffes hatte zwar noch minimale Lebenserhaltung, dennoch legten wir alle unseren EVA-Anzüge an und beamten rüber... während Lieutenant Hawkins die Brücke sicherte und dort unter Anderem den Erstkontakt mit einer... interessant aussehenden Rasse namens Hwert herstellen sollte kümmerte ich mich um dem Maschinenraum. Ich hatte mich kaum mit den Spezifikationen des Schiffes vertraut gemacht und sichergestellt, dass der Kern nicht zwei Sekunden später explodieren würde als ich auch schon meinen besten andorianischen Freund hörte, der irgendwas gefunden hatte. Schnell stellte sich heraus, dass dieses "etwas" Vex-Technologie war.
    Natürlich begann er sofort zu untersuchen, auch Mr. Clark fand kurz darauf den Weg zu uns während Lieutenant Hawkins den Hwert G'rasst'ui auf die San Diego beamen ließen - offenbar hatte diese MACO tatsächlich gerade erfolgreiche diplomatische Verhandlungen mit einer fremden Rasse durchgeführt.


    Aber das hier wäre nicht die San Diego und ihre Crew wenn diese Außenmission so hätte enden sollen. Zunächst einmal sahen wir - das heißt Lieutenant Clark und ich - etwas im Raum rumschweben. Das Aussehen ist schwer zu beschreiben, aber es war definitiv da. Ich feuerte meine Waffe ab, allerdings erfolglos. Lieutenant Clark patrouillierte anschließend leicht panisch durch den Maschinenraum und die anliegenden Sektionen.
    Währenddessen tauchte plötzlich ein Klingone auf, der verlangte wir müssten sofort das Schiff verlassen. Ähnlich wie unser Hwert Gast behauptete auch der Klingone sein Schiff sei hier draußen gestrandet.
    Nach all den Jahren auf der San Diego habe ich gelernt an Zufälle zu glauben, aber das... es schien selbst für mich und dieses Schiff zuviel des Guten.
    Dann tauchte unser Geist wieder auf und in all dem Chaos wurde der Klingone von Lieutenant Clark niedergeschossen. Wenigstens etwas Ruhe... dachten wir.
    Während wir den Raum absuchten und auch Lieutenant Hawkins inzwischen den Weg zu uns gefunden hatte, steckte der Andorianer plötzlich seinen Arm in das Vex- Gerät? Ich weiß nicht was genau ihn dazu verleitet haben mag, aber wenige Sekunden später begann er laut zu schreien und konnte seinen Arm nur mit Mühe entfernen. Der Klingone erwachte durch diesen Schrei aus seiner Betäubung und schrie lauter zurück.


    Es herrschtes reines Chaos. Wir hatten einen Klingonen, der verlangte wir müssten sofort verschwinden und die Reste der Hood inklusive dieses "Geistes" vernichten, einen Andorianer dessen Arm mit Vex Technologie infiziert war und natürlich den genannten Geist, der uns allen das Leben nicht einfacher machte... eins nach dem anderen. Lieutenant Hawkins griff sich mein Schwert und trennte nach einer sehr kurzen Diskussion den infizierten Arm von Commander Shashir ab, während ich diesen festhielt. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde dass ich in diesem Moment nicht zumindest ein klein wenig grinsen musste.
    Der immer arrogante & allwissende Commander Shashir, der ohne irgendwelche Kontrollen oder Tests in ein unbekanntes Gerät greift... und prompt seinen Arm verliert.
    Schlimmer jedoch, da wurde zum zweiten Mal in meiner Karriere mein Schwert endlich mal auf einer Außenmission wirklich gebraucht und zum zweiten Mal durfte ich es nicht einmal selber anwenden. Das war der schlimmste Verrat von allen hier.
    Nachdem sie das Schwert an der Rüstung des noch immer leicht benommenen Klingonen gereinigt hatte reichte Hawkins mir dann mein Schwert zurück und wir beamten den Commander - ohne seinen Arm - zurück auf die San Diego.


    Dann tauchte das Wesen wieder auf und schwebte über der Vex "Konsole". Lieutenant Hawkins befahl nicht zu feuern und Mr. Clark und ich trauten unseren Ohren nicht. Das machte keinerlei Sinn und doch... sie hatte Recht. Dieses Wesen hatte sich nicht aggressiv verhalten, nicht angegriffen und schien tatsächlich... uns etwas zeigen zu wollen?
    Lieutenant Hawkins fasste dann ihrerseits in das Vex Gerät und ehe ich ihren Arm herausziehen konnte war es schon wieder vorbei - und sie war nicht infiziert. Hatte dieser Geist uns gerade geholfen?
    Was auch immer passiert war, uns blieb nicht viel Zeit. Wir beamten das Gerät und uns vier - inklusive dem Klingonen - zurück auf die San Diego. Kaum dort angekommen erwartete uns schon der Bruder im Transporterraum und wurde prompt vom wütenden Klingonen angefallen. Auch dieser konnte jedoch keine weiteren Antworten aus ihm herausbekommen - vielleicht hatte Commander Georgiou Recht und dies war einer der wenige Fälle wo eine Agoniezelle tatsächlich die beste, die einzige Möglichkeit war an Informationen zu kommen - und kollabierte schließlich.
    Wir eilten wir auf die Brücke, wo ich erneut nicht glauben konnte was ich da hörte. Die Sensoren meldeten, dass das Trümmerfeld langsam "verschwand". Nur wenige Augenblicke später gab es keine Spur mehr davon. Offenbar war das hier nur ein "Test" - sowohl der Bruder als auch dieser Geist hatten etwas in dieser Richtung angedeutet - und das einzige Ziel war dieses Vex Gerät zu finden.
    Tatsächlich verschwand nicht nur das gesamte Trümmerfeld sondern auch unser klingonischer Gast. Der Hwert hingegen blieb auf der Brücke - offenbar stimmte seine Geschichte und auch er war dieser Täuschung zum Opfer gefallen.


    Während der Captain und unser neuester Gast über Passage zu seiner fast 50 Lichtjahre entfernten Heimatwelt verhandelten - für den Moment wollte unser Gast an Bord bleiben und sehen wohin unsere Reise geht - setzten wir den ursprünglichen Kurs fort und beendeten die Schicht.
    Ich kann nicht einmal ansatzweise erklären was heute passiert ist, aber eines ist klar: die nächsten Tage & Wochen werden nicht einfacher. Mit jeder Stunde kommen wir den Vex näher und näher und während ich durchaus meine Gründe habe dem zumindest auch ein Stück weit mit Vorfreude entgegen zu sehen haben wir bis dahin mehr als genug mit uns selbst zu tun.
    Dieses Schiff braucht - wieder einmal - einen ersten Offizier, unser bester Vex-Experte ist vorerst außer Gefecht gesetzt und der Bruder wird immer mysteriöser. Dazu kommt eine Lieutenant Hawkins die immer noch etwas verbirgt. Ich habe das Gefühl bevor wir uns den Vex stellen können sind all das Probleme, die wir lösen müssen. Und um dieses Logbuch mit einem Wunsch zu beenden... zumindest die nächsten Wochen bitte keine Geister mehr!


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    I.S.S. Tempest. Ich dachte, ich hätte diesen Namen, dieses Schiff, alles was an Bord passiert war hinter mir gelassen. Ich würde nie vergessen können, was ich hier erlebt hatte, würde nie die Hoffnung aufgeben irgendwann, irgendwie Tabby da draußen wieder zu finden.
    Aber mit diesem Schiff hatte ich abgeschlossen und hatte gehofft es nie wieder sehen zu müssen. Wäre glücklich damit gewesen, wäre es kurz nach dem Transfer durch die Vex-Spalte vernichtet worden. Leider sollte mir dieser Wunsch jedoch verwehrt bleiben, leider sollten wir erneut auf die Tempest treffen.


    Und dabei begann der Tag noch mit so guten Neuigkeiten. Captain Paris und Lieutenant Keller waren genesen und laut Doktor Vadiye wieder komplett diensttauglich.
    Nicht nur das, mein bester andorianischer Freund schien noch gestörter als sowieso schon zu sein und ich hatte sehr, sehr viel Abstand von ihm. Hatte ich Mitleid mit ihm, dass er seinen Arm verloren hatte? Vielleicht ein wenig. Aber niemand außer ihm war dafür verantwortlich und wenn jemand einen kleinen Denkzettel gebrauchen konnte...
    Was Captain Paris angeht, so sehr ich zugeben musste, dass Lieutenant Commander Georgiou tatsächlich eine würdige Vertretung abgegeben hatte... ich konnte, wollte und würde keinen "Captain Georgiou" akzeptieren können. Dafür war zuviel passiert. Lieutenant Hawkins kann noch so viel argumentieren, dass unsere Georgiou damit nichts zu tun hatte, aber alles was ich war wenn ich diese Frau erblickte war ihre Mutter. Für den Moment sollte mir dieses Schicksal jedoch erspart bleiben.
    Leider konnte ein gewisser gerade erst ernannter Sicherheitschef es nicht abwarten dem Captain einen Bericht zu überreichen, sodass dieser infiziert wurde und nun den Platz des Captains auf der Krankenstation eingenommen hat.


    Kaum zurück auf der Brücke jedenfalls, begann Captain Paris wieder einmal sein Ritual der tausend Fragen zu praktizieren. Was hatte er verpasst, wo waren unsere Gäste, wie liefen die Systeme etc. etc. Was ich jetzt für einen Azgeda mit seinen tausenden Schnitten geben würde...für einen Moment wollte ich "Lesen Sie gerne unsere Berichte, Sir" antworten, stattdessen beantworte ich jede seiner Fragen pflichtbewusst, ehe Commander Georgiou die Brücke betrat - mit Lieutenant Hawkins im Schlepptau, ich wundere mich was zwischen diesen beiden passiert ist? - und den Captain in seinen Raum bat. Erlösung!


    Leider jedoch hatte ich mich wieder einmal zu früh gefreut. Denn was Commander Georgiou dem Captain erzählte....es hätte kaum schlimmer kommen können. Die Details sollte ich allerdings erst später erfahren. Zunächst kam nur Georgiou aus dem Raum, gab Lieutenant Keller irgendwelche Koordinaten und verschwand mit Lieutenant Hawkins. Kurz darauf startete die Nomad mit zwei Personen an Bord. Captain Paris gab keine weiteren Befehle und niemand wusste was genau hier vor sich ging.
    Als der Captain dann kurz darauf nach unserem neuen Ingenieur sah begann ich mich mit Lieutenant Keller über die Lage auszutauschen... offenbar hatte Georgiou die Tempest gefunden und wir sollten nun auf diese warten. Als Captain Paris kurz darauf nach unserer ETA fragte schien er verwirrt woher ich von unserem Missionsziel wusste...ich hatte mich verplappert, glücklicherweise schien Lieutenant Keller mir das nicht weiter übel zu nehmen.
    Dann hieß es warten. Eine Ewigkeit und gefühlt noch drei weitere Ewigkeiten späterer erhielten wir schließlich eine codierte Nachricht von Georgiou - unserer Georgiou. Sie und Hawkins hatten für den Moment die Kontrolle über die Tempest übernommen und wir setzten einen Abfangkurs.
    Beim Eintreffen wurden zunächst die Waffen der Tempest aktiviert, dann jedoch kurz darauf wieder ausgeschaltet. Wir begannen die überlebenden Terraner in unsere Arrestzellen und einen abgeriegelten Frachtraum zu beamen und konnte auch alle 76 Terraner an Bord beamen - mit einer Ausnahme. Der ehemalige "Imperator" Georgiou hatte einen persönlichen Transporter genutzt und war geflohen. Wir wussten nicht wohin, also begannen wir mit dem eigentlichen Plan. Ich leitete ein Ingenieursteams, um wichtige Komponenten von der Tempest zu bergen.


    Sobald diese Arbeiten abgeschlossen waren, würden wir das tun was wir schon im Gamma-Quadranten hätten tun sollen: die Tempest vernichten, für alle Zeiten. Alles verlief nach Plan, ehe wir und die San Diego gerufen wurden. Imperator Georgiou meldete, dass sie am Leben war und das Terranische Imperium sich nicht so leicht schlagen lassen würde. Dass sie ihre loyale Crew befreien und den Rest von uns versklaven würde. Es folgten einige Spitzen ihrer Tochter und Captain Paris gegenüber. Ich nahm all das nicht zu ernst - sie war alleine, verletzt, isoliert und keine Bedrohung mehr - ehe plötzlich Offiziere meines Teams mitsamt ihrer Ausrüstung verschwanden. Ehe wir feststellten, dass jemand begonnen hatte Systeme der Tempest zu sabotieren. Wir bewaffneten uns, als plötzlich ein Transporterstrahl erschien... Georgiou war hier gewesen und nun verschwunden. Kurz darauf hatten wir Gewissheit, sie war auf die San Diego gebeamt und hatten nun dort begonnen Offiziere anzugreifen.


    Noch wissen wir nicht was genau sie von der Tempest gestohlen hat oder welche Art von Unterstützung sie vielleicht hat, aber die San Diego aktivierte kurz darauf ihre Schilde. Georgiou ist gefangen. Das hinderte sie allerdings nicht daran mehrere Offiziere auszuschalten, das Wissenschaftslabor zu übernehmen und sich anschließend auf die Brücke zu beamen, wo sie mehrere Offiziere verletzte. Vor wenigen brach der Kontakt ab und wir haben keine Ahnung was da drüben vor sich geht.
    Mein erster Instinkt war ein Enterteam mit einem Shuttle rüberzuschicken, aber der Großteil dieses Teams waren Ingenieure mit wenig bis gar keiner Kampferfahrung. Und ich hatte schon einmal versucht es alleine mit Georgiou aufzunehmen... mit tödlichen Konsequenzen. Für den Moment werden wir also an Bord der Tempest bleiben, unsere Mission fortsetzen und hoffen, dass die Crew der San Diego dieses Problem alleine in den Griff bekommt.


    Und dass es anschließend noch eine San Diego gibt, auf die wir zurückkehren können. Ich kann mir Schöneres vorstellen als auf der Tempest gestrandet zu sein...


    =/\= Log Ende.

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    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Durch Feuer - letztes Mal ein Phaser, dieses Mal eine Konsole - auf der Krankenstation der Tempest ausgeschaltet, von einem anderen Crewmitglied bewusstlos auf die San Diego gebeamt geworden, auf der Krankenstation der San Diego wieder aufgetaucht nachdem wir die Tempest auseinanderbrechen sehen haben... es gab Deja-Vus und dann gab es den heutigen Tag.
    Der Unterschied war... dieses Mal war meine Mission erfolgreich. Ich konnte die Navigationsdaten der Tempest kurz vor ihrer - dieses Mal endgültigen Zerstörung - sichern und habe jetzt einen Anhaltspunkt wo dieses Schiff gewesen ist. Wo Tabby gewesen ist und mit etwas Glück noch sein könnte. War es ein Risiko an Bord zu bleiben nachdem die Azgeda bereits das Feuer eröffnet hatten? Und was für eines. Würde ich es jederzeit wieder eingehen? Definitiv.
    Ich wäre dafür auch in den Tod gegangen, glücklicherweise hatte Commander Corlsen andere Pläne.


    Und so wachte ich also wieder mal auf der Krankenstation der San Diego auf, nach einem Tag an dem ich durch meine Arbeit abgelenkt von den eigentlichen Ereignissen kaum etwas mitbekommen habe. Während mein Team auf der Tempest fieberhaft daran arbeitete die Kommunikation wiederherzustellen lief "Imperator" Georgiou auf der Brücke der San Diego Amok, ehe sie schließlich ausgerechnet von ihrer eigenen Tochter gestoppt und eingesperrt werden konnte.
    Wir konnten in der Zwischenzeit die meisten sabotierten Komponenten bergen und reparieren, sodass der erste Arbeitstag im Großen & Ganzen erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Auch unsere verletzten Crewmitglieder sollten sich alle komplett wiederholen.


    Kurz darauf kehrten wir erschöpft für eine kurze Pause auf die San Diego zurück nur um wenig später erneut auf die Tempest geschickt zu werden.
    Was sich uns in der Zwischenzeit auf der San Diego für ein Bild bot war...unbeschreiblich. Ich hatte an Bord dieses Schiff vieles erlebt und war an Bord als die Tholianer es im Gamma-Quadranten beinahe vernichteten, als wir die Brücke für längere Zeit räumen musste. Ich dachte ich hätte alles gesehen.
    Heute sah die Brücke schlimmer aus. Und dafür brauchte es nichtmal einen Angriff von außen. Nein, der Kampf zwischen Philippa Georgiou und vor allem den beiden Hawkins hatte die Brücke zu einem Schlachtfeld gemacht. Überall waren Konsolen zerstört oder aus der Wand gerissen, Blut klebte am Boden und an den Displays. Mehrere Feuer und starke Rauchentwicklung halfen nicht gerade bei den Reparaturen, ehe wir schließlich die Umweltsysteme wieder herstellen konnten.
    Und dann war da die Crew. Captain Paris, Lieutenant Keller und fast ein dutzend weiterer Brückenoffiziere lagen schwer verletzt auf der Krankenstation. Es grenzte an ein Wunder, dass Commander Griffin und ihr Team wenig später berichteten, dass jeder alleine davon überleben würde - auch wenn es zumindest beim Captain etwas länger dauern würde, sodass für den Moment erneut Amicia Georgiou das Kommando über das Schiff hatte. Ich hätte meine Zweifel gehabt, aber nachdem ich gehört hatte, dass ausgerechnet sie - noch dazu mit meiner Anti-Augment Waffe - ihre Mutter ausgeschaltet hatte... mir blieb nichts als das zu akzeptieren. Und es war auch keine Zeit zu protestieren.


    Azgeda Königin Nia warpte wenige Augenblicke später wenig erfreut und ohne Vorwarnung in's System und verlangte die sofortige Zerstörung der Tempest. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen... ich hätte wohl dasselbe getan. Die meisten an Bord der San Diego hielten die Tempest für ein Monster, Azgeda hatte ein halbes Dutzend Kolonie und tausende Krieger an dieses Schiff verloren. Natürlich war die Königin auf Rache aus.
    In Anbetracht unserer... "Allianz" gegen die Vex gestand sie uns allerdings gnädigerweise zwölf Stunden zu, um wichtige Technologien und Daten von der Tempest zu bergen. Mit einem doppelt so großen Team wie zuvor beamte ich also direkt wieder rüber.
    Von dort aus konnten wir nur teilnahmslos zusehen wie unser alter "Freund" Hadan sich seinen Weg Richtung Arrestzelle sprengte, Imperator Georgiou befreite und verschwand ehe irgendjemand mitbekam was da gerade passierte. Es dauerte eine Zeitlang bis wir überhaupt begriffen hatten was dort gerade passierte - selbst jetzt weiß ich noch nicht ganz was passiert war. Alles was ich wusste war, dass Hadan Georgiou "befreit" und von Bord gebeamt hatte, höchstwahrscheinlich in Zusammenarbeit mit Nia. Es gibt Gerüchte, dass er die halbe Sicherheitsmannschaft dabei ausgeschaltet hat, aber bisher hatte ich keine Möglichkeit Näheres in Erfahrung zu bringen... auf der Tempest zählte jede Sekunde und wir erhielten nur die nötigsten Informationen. Ich hoffe es gibt keine allzuschweren Verletzungen. Vor allem hoffe ich, dass wir Hadan, Nia und vor allem Georgiou finden und zahlen lassen werden.


    Und dann war da meine private Mission, die ich - zumal nach den Fortschritten heute - niemals vergessen würde. Da traf es sich gut, dass wir unsere alten Kurs Richtung Vex Raum heute endlich wieder aufgenommen hatten. Sobald wir die Vex ein für alle Mal besiegt hatten... die Azgeda wären als nächstes dran. Das erinnert mich... Computer, persönliches Logbuch beenden und eine neue verschlüsselte Nachricht an Captain Echo aufnehmen.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Vor wenigen Stunden und nach meinem Erwachen auf der Krankenstation war ich noch optimistisch gewesen, dass wir die letzten Ereignisse ohne größere Verluste überstanden hatte. Diese Hoffnung blieb nicht lange... ich hatte mittlerweile traurige Gewissheit. Philippa Georgiou und der elendige Verräter Hadan hatten uns zehn Crewmitglieder gekostet, darunter auch Scout. Die anderen neun kannte ich leider nicht so gut wie ich sie hätte kennen sollen und während ich ihren Verlust natürlich bedauerte...Scout war etwas Anderes. Scout kannte ich. Scout war einst eine gute Freundin gewesen, eine Vertraute. In jedem Fall eine Offizierin auf die wir alle uns immer verlassen konnten, die mehr als einmal dieses Schiff und seine Crew gerettet hatte.
    Und jetzt war sie tot. Wofür? Für nichts! Ich hatte Hadan nie leiden können, aber was er jetzt getan hatte... so eine sinnlose, dumme Aktion. Dass er dabei wohl für Nia oder sonstwen arbeitete machte es nicht besser. Ich hätte Nia persönlich zur Zelle eskortiert, um Georgiou zu foltern, wohl jeder hier an Bord hätte das getan. Jeder mit Ausnahme der beiden Hawkins. Und eine der beiden war nun tot, die andere quasi verschwunden. Nichts würde das jemals okay machen, nicht für Jaesa, nicht für diese Crew. Georgiou und Hadan finden und töten wäre aber ein Anfang. Entsprechend war es passend, dass Jaesa Hawkins das Schiff anscheinend auf einer "wichtigen Mission" verlassen hatte.


    Während der Trauerfeier hatte ich mich noch gewundert wieso ausgerechnet Jaesa Hawkins nicht in der Messhall stand, wenig später hatte ich dann meine Antwort. Sie schien mit Vorbereitungen beschäftigt. Typisch Hawkins, sie hatte immer irgendeinen Plan. Aus eigener Erfahrung wusste ich nur zu gut, wie sehr solche Pläne helfen konnten ungewollte Emotionen zu unterdrücken, aber irgendwie... hoffen wir einfach, dass Jaesa wirklich so stark ist wie sie nach außen scheint.
    Die Trauerfeier jedenfalls war... angemessen. Der zuvor von der Krankenstation entlassene Captain Paris hielt eine Standardrede wie wichtig jeder Offizier war, wie dankbar wir den zehn Verstorbenen waren etc. etc. Und natürlich hatte er Recht. In den Gesichtern der Crew jedoch schien nichts davon anzukommen, wir alle waren zu sehr von den letzten Ereignissen geschockt. Egal wie trainiert wir alle sein mögen es wurde nie einfacher Offiziere... Freunde zu verlieren. Und es waren eben nicht nur zehn Namen, die wir verloren hatten. Es waren zehn Personen mit eigenen Leben, mit Familien, mit Freunden, mit einer Zukunft... die von heute auf morgen ausgelöscht wurde.
    Amicia Georgiou hielt dann auch noch eine - etwas aggressivere - Rede, in der sie betonte, dass wir nicht stoppen würden ehe wir diejenigen gefunden haben, die für all das verantwortlich sind. Gut möglich, dass so etwas bei den Terranern eine passende Trauerrede war. Außer Doktor Vadiye war niemandem nach Essen zumute und so kehrten nach und nach alle an ihre Stationen zurück.


    Kaum zurück auf der Brücke blieb uns zum Glück nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn wir empfingen einen Notruf, von einem Planeten etwa ein halbes Lichtjahr entfernt. Wichtiger, einen Sternenflotten-Notruf. Mr. Clark befahl den Kurs zu ändern und wir riefen den Captain auf die Brücke.
    Am Planeten angekommen bemerkten wir schnell, dass unsere Sensoren die Atmosphäre kaum durchdringen konnten. Nicht nur war diese voll von Strahlung, der Planet selbst wies auch ein seltenes temporales Differential auf, in anderen Worten... die Zeit dort unten verging deutlich langsamer als im Rest des Universums. All das machte genaue Scans - und die Nutzung der Kommunikation sowie Transporter - unmöglich. Alles was wir wussten war, dass wir einen Notruf mit Sternenflottensignatur erhielten.


    Der Captain beschloss dann ein Außenteam zu entsenden... und machte den Fehler Lieutenant Clark mit der Leitung dieses Teams zu beauftragen. Ja, er hatte momentan keinen ersten Offizier und Mr. Clark war der Sicherheitschef, aber... das sollte sich als großer Fehler herausstellen. Clark, Lieutenant Commander Corlsen, Lieutenant Keller und ich flogen dann jedenfalls mit dem Shuttle runter, wo wir uns in Zweier Teams aufteilten und den Planeten erkundeten. Es war ein typischer, tropischer Klasse-M-Planet... zunächst konnten wir allerdings keine Lebenszeichen erkennen. Dafür fanden wir die Quelle der temporalen Probleme...eine seltsame Vorrichtung, die an eine Statur montiert war. Ehe wir genauere Scans durchführen konnten hatte das andere Team unseren Piloten gefunden und wir versammelten uns am Shuttle...wie wir später herausfanden gehörte dieses Shuttle zur U.S.S. Hood und unser bewusstloser Pilot war anscheinend ein Teil der Crew. Mit einer schnell zusammengebauten Trage brachten wir ihn zum Shuttle und waren bereit zum Starten... ehe wir ein Problem feststellten. Wir alle waren nur wenige Minuten hier unten gewesen und die Schilde wären genug Schutz gegen das temporale Differential...auch wenn wir alle mit einigen Kopfschmerzen ankommen würden.
    Unser Patient hingegen hatte längere Zeit hier unten verbracht und würde den Flug zur San Diego nicht überleben... wir mussten also mehr Informationen sammeln, um die Schilde anpassen zu können. Commander Corlsen und Lieutenant Clark machten sich auf den Weg um weitere Scans durchzuführen, während Lieutenant Keller den Patienten versorgte... ehe wir von einem kleinen Parasiten angegriffen wurden. Wir schlossen alle Luken und ich schaute draußen nach dem Rechten... die Parasiten konnte ich letztlich verscheuchen - auch wenn ich mehr als einmal gebissen wurde - dafür fand ich etwas Anderes... eine Kreatur.


    Von weiten sah sie aus wie eine seltsame Mischung aus Gorn und Tzenkethi... jedenfalls sah sie mich neugierig an. Wir hatten keinerlei Hinweise auf Schiffe oder Warptechnologie, mussten also von einer Pre-Warp Zivilisation ausgehen... und ich hatte gerade unfreiwillig den Erstkontakt hergestellt. Da es zu spät war einfach zu verschwinden - diese Kreatur hatte bereits unser Shuttle gesehen - versuchte ich zu kommunizieren, ihm klarzumachen dass wir keine Bedrohung sind und bald wieder verschwinden würde... dann versuchte das Wesen im Baum etwas höher zu klettern... und stürzte ab, um verletzt am Boden liegen zu bleiben.
    Ich nahm meinen Tricorder und rannte dort hin... oberste Direktive oder nicht, ich würde niemanden sterben lassen, nicht wenn wir durch unsere Ankunft hier indirekt für diesen Tod verantwortlich wären. Dann jedoch sprang die Kreatur auf, schnappte nach meinem Kommunikator - natürlich musste ich gerade in diesem Moment gerufen werden - und stürmte davon.
    Corlsen und Clark waren inzwischen mit den Werten der temporalen Vorrichtung zurück und das Shuttle startbereit... aber ich konnte noch nicht zurück zur San Diego. Nicht ohne meinen Kommunikator. Mr. Clark befahl Keller und Corlsen mit unserem Patienten zur San Diego zurückzukehren, während er mich zu den Fremden begleiten würden.
    Nach einigen Minuten Suche fanden wir schließlich anscheinend eine ihrer Siedlungen... von allen Seiten hörten wir Geräusche im Gras und wurden plötzlich mit Steinen...beworfen? Seltsamerweise landeten diese Steine jedoch jedenfalls kurz vor oder hinter uns, als ob diese Fremden sicherstellen wollten uns nicht zu treffen. Ich versuchte mit ihnen zu reden, ihnen von unseren Absichten zu erzählen...aber es gab keine Reaktion.
    Mr. Clark wollte aufgeben und meinte der Universal Translator wäre wohl fehlerhaft...ehe ich aus einem Impuls heraus einen der Steine aufnahm und zurückwarf. Wenig später entstand eine interessantes Hin und Herwerfen der Steine, es schien als wäre dies die bevorzugte Kommunikationsform der Einheimischen. Faszinierend.
    Am Ende erhielt ich meinen - minimal angeknabberten - Kommunikator zurück und wir hätten zum inzwischen wieder gelandeten Shuttle zurückkehren können.


    Dann schlug jedoch die große Stunde des Mr. Clark. Ich hatte bereits viele unfähige Sternenflottenoffiziere erlebt - hatte selbst mehr als einen dummen Fehler gemacht - aber Mr. Clark musste auf dieser Liste sehr weit oben stehen. Ohne irgendeine Notwendigkeit gab er einem der Fremden seine Notration... welche dieser aufriss und verspeiste, nur um kurz danach heftig anzufangen zu röcheln und beinahe kollabierte. Die Fremden kamen näher, aber noch griffen sie nicht an. Spätestens jetzt hätte wohl jeder andere den Befehl gegeben sich zurückzuziehen. Nicht so Mr. Clark... er nahm eine weitere Ration, aß selbst ein Stück davon und gab den Rest weiter an den Fremden. Ich warf ein letztes Mal den Stein und begann mich langsam und vorsichtig Richtung Shuttle zu bewegen, Mr. Clark folgte dann letztlich... wir erreichten das Shuttle in einem Stück und konnten zur San Diego zurückkehren, wo der Patient inzwischen stabilisiert worden war.
    Ich hoffe durch meine - durch unsere - Aktionen haben wir diese Kultur nicht zu negativ beeinflusst. Mehr noch hoffe ich Mr. Clark hat etwas daraus gelernt.


    Zurück auf der Brücke setzten wir den Kurs Richtung Vex-Raum erneut fort und Captain Paris fragte nach einem Bericht... nachdem sowohl Mr. Corlsen als auch ich nur einen Teil berichten und jeweils auf Mr. Clark verwiesen hatten war es Zeit für den Captain diese Geschichte zu hören... auch wenn Mr. Clark sich geschickt rausreden konnte - er hatte die Geste der Fremden wohl als eine Einladung zum Tausch angesehen - war Captain Paris alles andere als begeistert und schrie verständlicherweise die Brücke zusammen. Kurz darauf war dann allerdings Schichtende und wir machten uns auf den Weg Richtung Messhall... allerdings nicht bevor Mr. Clark einen Spruch loslassen musste, dass ich die Fremden "sexuell belästigt" hätte mit meinen Steinwürfen. War er jetzt auf einmal Linguistiker geworden?


    Ich genoss dort gerade meinen wohlverdienten saurianischen Brandy und unterhielt mich mit Ms. Keller - die natürlich sofort nach der Belästigung fragen musste... manchmal hasse ich wie schnell sich Gerüchte an Bord verbreiten - als auch Captain Paris Besuch erhielt. Nicht nur sprach er mit Commander Georgiou über Lieutenant Hawkins und das weitere Vorgehen... nein, auch Ms. Lightwood tauchte auf einmal wieder auf... beide haben morgen ein Date auf dem Holodeck. Ms. Keller und ich konnten nicht anders als uns anzugrinsen. Der Captain hatte etwas Ablenkung verdient, genauso wie jeder andere an Bord.
    So schnell sollten wir das allerdings nicht bekommen, denn Ms. Georgiou kam kurz darauf zurück und meldete, dass Commander Kurland anscheinend wach war - was dieser auch schon über Intercomm mit einem "Kurland hier" hatte verlauten lassen. Schlimmer noch, nicht nur war der Commander plötzlich wach, er hatte offenbar einen Medic getötet und war nun verschwunden.
    Wieso kann es nicht einen einzigen ruhigen Abend auf diesem Schiff geben?
    Da hatte ich das Auswerten der Shuttledaten schon an Lieutenant Commander Corlsen delegiert, nun hatten wir alle doch wieder etwas zu tun... als wären Georgiou, Hadan, Nia und die Vex nicht schon schlimm genug hatten wir nun auch schon einen Amok-laufenden Kurland- Commander auf dem Schiff. Manchmal bereue ich es, nicht auf dem Azgeda Frachter geblieben zu sein...


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Seit wenigen Minuten haben wir Commander Georgiou offiziell als ersten Offizier - und ich bin froh darüber. Wenn mir das jemand vor zwei Monaten gesagt hätte, ich hätte ihn gemessert. Und dann mich selbst. Aber wenn jemand in den letzten Wochen gezeigt hat, dass wir ihr trauen können und dass sie alles für dieses Schiff und seine Crew geben wird dann war das Lieutenant Commander Georgiou.
    Wieso brauchten wir überhaupt - schon wieder - einen neuen Offizier? Das ist eine lange Geschichte, es scheint als sei an dem Gerücht der XO Posten auf diesem Schiff sei geflucht tatsächlich etwas dran.
    Laut der Datenbank hatte dieses Schiff bisher bereits fast ein dutzend erste Offiziere. Jason Maguire, Deanna Troi, Jack Bauer, Mowraq, waren nur einige davon. Und nun zuletzt Commander Kurland.
    Wir eilten direkt von der Messhall auf die Brücke, um festzustellen was vor sich ging.


    Schnell stellten wir allerdings fest, dass Commander Kurland bereits Zugriff auf den Computer genommen hatte. Nicht nur hatten wir keinerlei Zugriff auf die Sensoren, er hatte auch alle Kommandocodes außer seinen eigenen gelöscht und wir hatten keinerlei Möglichkeit ihn auszusperren oder Sprachbefehle auszuführen- von einem kompletten Reset abgesehen. Waffen, Schilde, die meisten anderen Primärsysteme... fast alles außer Lebenserhaltung, Navigation und Umweltsysteme kontrollierte Kurland.
    Während ich wenig später Commander Corlsen im Maschinenraum bei der Arbeit im Hauptcomputer half konnten Mr. Clark und sein Team den Commander schließlich auf Deck 15 finden und stellen...ehe er sich fortbeamte. Nach einer langen Suche fanden wir schließlich heraus, dass er vom Wissenschaftslabor aus Zugriff auf den Hauptcomputer nahm und entwickelten gemeinsam einen Plan.
    Doktor Vadiye leitete Betäubungsgas ein, während sich Commander Georgiou mit ihrer Prototyp Waffe vor der Tür bereithalten sollte - Doktor Vadiye hatte inzwischen herausgefunden, dass Commander Kurland offenbar von den Neutrinowesen nicht nur angegriffen, sondern infiziert worden war.
    In anderen Worten, er wurde selbst zu einem Neutrinowesen. Und vielleicht würde ihn nur dieser Prototyp stoppen. Glücklicherweise kam es nicht soweit und das von Doktor Vadiye extra stark dosierte Betäubungsgas wirkte. Kurland versuchte zu flüchten, konnten im angeschlagenen Zustand allerdings leicht von Lieutenant Clark überwältigt werden. Gerüchten zufolge wollte Georgiou ihn direkt an Ort und Stelle mit ihrer Waffe erlösen, konnte allerdings energisch von Vadiye und Clark aufgehalten werden die sich vor ihre Waffe stellten...sie mag auf unserer Seite sein und uns schützen wollen, aber ich schätze manche Dinge werden sich nie ändern, sie war noch immer Terranerin. Auf der anderen Seite, ich hätte in der Situation vielleicht nicht anders gehandelt.


    Dann jedenfalls ging alles ganz schnell. Kurland erwachte auf der Krankenstation und aktivierte die Selbstzerstörung. Uns bleiben zehn Minuten um das Unmöglich möglich zu machen, wieder Zugriff auf den Hauptcomputer zu bekommen. Der Captain befahl die Evakuierung aller nicht- essenziellen Crew, während wir versuchten ein altes Backup des Hauptcomputers einzuspielen… leider wurde dieses jedoch wenige Sekunden nach der Aktivierung bereits von Kurland’s Programm infiziert.
    Uns lief die Zeit davon. Und die Optionen gingen uns aus. Wir kämpften bis zur letzten Sekunde, aber ein kompletter Reset des Computers war noch mindestens zehn Minuten entfernt, als die Selbstzerstörung kurz vor ihrem Ende stand. Wir alle hatten bereits mit unserem Leben abgeschlossen, als die Selbstzerstörung plötzlich deaktiviert wurde. Wie wir später erfahren sollten, war es ausgerechnet Lieutenant Clark anscheinend gelungen “Kurland” - oder eher das Wesen das ihn eingenommen hatte - zu überzeugen, dass es eine andere Option gab als uns alle und sich selbst zu töten.
    Natürlich hatte die Tatsache, dass Kurland Clark zuvor gebissen hatte und damit nun seine Gedanken lesen konnte - also wusste, dass Clark die Wahrheit sagte wenn er versprach wir würden ihm helfen nach Hause zu kommen - aber das alleine war noch keine Garantie. Vielleicht hatte ich mich in dem Lieutenant doch getäuscht und er hatte seine Talente. Jedenfalls fanden wir heraus, dass diese Neutrinowesen grundsätzlich als pure Energie existieren, anscheinend in einer Art “Kollektiv” - oder Great Lake wie bei den Gründern - sodass alle gegenseitig ihre Gedanken hören können und es keine wirklichen Individuen gibt.
    Ab und zu allerdings übernehmen diese Wesen humanoide Körper, um Dinge zu tun, die sie in ihrem normalen Zustand nicht könnten - zum Beispiel Schiffe kommandieren.
    Sie hatten in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die meisten Rassen auf diese Art des Erstkontakts feindlich reagieren und meistens die betroffenenen Offiziere - und damit auch die Neutrinowesen selbst - eher töteten als zuzuhören. Deshalb hatten sie bei uns direkt quasi die ganze Crew übernommen, abgelenkt oder zumindest eingesperrt. Auch hatten sie in der Zwischenzeit gelernt, wie sie die meisten Humanoiden täuschen können.


    Dieses Wesen wollte danach mit dem Captain sprechen, Commander Corlsen und ich sahen vom Maschinenraum interessiert zu und waren froh, dass sowohl unsere Bemühungen als auch die von Seven of Nine und Doktor Vadiye, Kurland mit einem Protonenstrahl zu beschießen und damit möglicherweise zu heilen, fehlgeschlagen war. Nur so konnten wir letztlich diesen ersten, richtigen Erstkontakt herstellen.


    Nach einem langen Gespräch willigte der Captain schließlich ein Kurland und seinen “Besucher” nach Hause zu bringen.
    Wo dieses zu Hause allerdings war… das wussten wir nicht. Unsere Daten vom ersten Zusammentreffen mit diesen Wesen waren beschädigt und obwohl Seven einen Borg Algorithmus einsetzte konnten wir den optimalen Punkt für eine Subraumspalte nur auf wenige Parsec eingrenzen.
    Commander Kurland warf einen Blick auf diese Daten und war überzeugt nur das Gamma Hydral System kam infrage.
    Dort sollten wir mit einem Deflektorimpuls eine Spalte erzeugen, welche “Kurland” nach Hause bringen würde. Anschließend würde das Wesen Kurland’s Körper verlassen und der Commander könnte selbst entscheiden ob er bleibt oder an Bord der San Diego zurückkehrt.
    Wir setzten dann auch direkt einen Kurs, allerdings gab es - natürlich ein Problem. Der von “Kurland” geforderte Impuls würde unser Hauptdeflektor komplett ausbrennen. Captain Paris befahl alle anliegenden Sektionen zu evakuieren und wir bereiteten uns bereits auf Doppelschichten vor.


    Ich kehrte dann für den Moment an meine OPS-Station zurück und fand direkt das nächste Problem. Ein getarntes Schiff folgte uns, da war ich mir sicher. Ich zeigte meine Sensordaten Commander Georgiou und Lieutenant Clark, beide stimmten zu, dass es sich hier nur um das Flaggschiff der Azgeda handeln konnte. Die Reparatur der Waffensysteme - Kurland’s Sabotage des Computers zeigte noch immer Wirkung, auch wenn er selbst jetzt half das zu beheben - bekam Priorität während der Captain und Kurland auf der Krankenstation die letzten Schritte des Planes besprachen.


    Wir hatten das System kaum erreicht und waren unter Warp gegangen, da erhielten wir auch schon einen Ruf von Königin Nia. Sie verlangte von uns unsere Schilde zu senken, “dieses Wesen” sofort zu übergeben und anschließend das System zu verlassen. Unsere Waffen waren inzwischen wieder einsatzfähig, aber dem Azgeda Flaggschiff waren wir trotzdem hoffnungslos unterlegen. Lieutenant Clark schlug noch vor einige holografische Schiffe mit dem Sekundärdeflektor zu erzeugen, aber die Königin wurde nicht darauf reinfallen. Sie wusste, dass wir hier draußen alleine sind.
    Und so blieb uns nur eine Wahl: wir mussten Kurland mit einem Shuttle starten lassen, ihm so gut es ging Feuerschutz geben, die Spalte öffnen und wieder schließen und dann das System verlassen… all das während wir dafür sorgten,dass die San Diego in einem Stück blieb. Spätestens nach dem ersten Puls ohne Deflektor - also ohne Schilde.
    Von all den Risiken für Schiff und Crew abgesehen.. .selbst wenn dieser Plan Erfolg hätte, wir würden Commander Kurland verlieren. Wahrscheinlich für immer.


    Aber es blieb keine Zeit zum Diskutieren, zum Nachdenken welche anderen Optionen es vielleicht geben würde. Kurland startete und konnte tatsächlich in einem Stück den Fokalpunkt erreichen. Wir feuerten den Impuls und die Spalte begann sich zu öffnen. Kurz davor Kurland hindurchflog bedankte er sich für unsere Hilfe und sagte “die Shiya” würden nicht vergessen was wir für sie getan hatten.
    Dann schlossen wir die Spalte - das Risiko, dass die Azgeda oder jemand Anderes hindurchflog und die Shiya auslöschte war zu groß - und gingen auf Warp.
    Zum Glück wurden wir nicht verfolgt, auch wenn die Königin uns drohte wir hätten uns heute einen Feind gemacht.
    Wir hatten unseren Deflektor, unsere Schilde und mehrere Hüllensegmente verloren, einige Offiziere waren verletzt worden und andere Systeme ausgefallen, aber… wir hatten das Richtige getan. Auch wenn das hieß unseren ersten Offizier zu opfern.


    Da war allerdings etwas das uns allen noch deutlich mehr Sorgen machte: die Azgeda. Ich verstand wohl besser als jeder andere an Bord warum die Azgeda Angst, ja geradezu Panik vor diesen Shiya zu haben schienen. In Wahrheit hatten wir vor wenigen Wochen noch genauso reagiert, die Shiya als Feinde betrachtet und alles dafür getan sie auszulöschen.
    Vor wenigen Tagen allerdings hätte Nia uns zumindest zugehört, ehe sie das Feuer eröffnet hätte. Die Königin war aggressiv, arrogant, impulsiv… aber sie war nicht dumm. Sie wusste, dass sie uns und diese Allianz brauchte um die Vex zu besiegen. Aber diese Wesen schienen all das zu überdecken. Schlimmer noch, Commander Georgiou und Captain Paris waren überzeugt, dass “Imperator” Georgiou die Königin inzwischen beeinflusst. Sehr negativ beeinflusst. Wir alle wussten wie gut Georgiou darin war andere zu manipulieren, auf ihre Seite zu ziehen. Auch auf der San Diego hatte all das mit ihr in einer Arrestzelle angefangen.
    Und doch gab es vielleicht Hoffnung. Wir hatten eine Transmission von Azgeda bekommen, allerdings nicht von der Königin. Eine Gruppe von Rebellen hat uns gebeten sich an ca. zwei Tage entfernten Koordinaten zu treffen. Es war ein Umweg auf unserem Weg Richtung Vex, aber ein Umweg der es Wert war. Oberste Direktive hin oder her, wir wussten jetzt dass Nia und damit auch die Azgeda bereits von außen manipuliert wurden. Das Gleichgewicht in diesem Quadranten drohte bereits zu wanken.
    Wichtiger noch, ohne unsere Allianz würden die Vex uns alle überrennen.


    Wir setzten also Kurs und ich machte mich wieder auf den Weg Richtung Maschinenraum, wo ich den Ingenieuren bei der Arbeit am Deflektor half so gut ich konnte. Captain Paris kam kurz darauf runter und meinte “Lassen Sie das nur nicht B’Elanna sehen”...ich mochte es wenn Captains mich motivierten. Wir unterhielten uns dann allerdings hauptsächlich über Nia, die Azgeda Rebellion und vor allem darum, dass er einen neuen ersten Offizier brauchte. Ich riet ihm letztlich - offenbar nicht als erste - dass er schnell eine Entscheidung treffen sollte, um die Kommandokette nicht wie zuvor auf die Probe zu stellen. Der Meinung war er auch und kurz darauf war Amicia Georgiou offiziell unser neuer erster Offizier - der Captain betonte immer wieder dies sei nur “auf Probe”, aber wir alle wussten was daraus am Ende werden würde.


    Im Maschinenraum jedoch hörten wir zuvor noch ein seltsames Geräusch und Commander Corlsen fand kurz darauf Lieutenant Clark bewusstlos am Boden liegen. Doktor Vadiye beamte sich sofort zu uns - die Turbolifte waren durch unsere Repaturen offline - und schien erleichtert dem Lieutenant direkt einen Kortikalmonitor angelegt zu haben.
    Offenbar hatte der Biss von Kurland auch Clark infiziert und die Infektion breitete sich aus. Seltsamerweise hatte der Lieutenant allerdings deutlich andere Symptome als Kurland. Er sprach nach seinem Erwachen immer wieder davon, dass der “Fähnrich Aura” sei und “Arbeiten” zu erledigen habe, stürmte über’s Deck und aktivierte mehrere Relais. Wir sperrten sofort seine Kommandocodes und konnten ihn schließlich nach einer Jagd über das halbe Schiff überzeugen mit auf die Krankenstation zu kommen.
    Dort wandte Doktor Vadiye schließlich die von ihr und Seven entwickelte, neuartige Therapie an. Lieutenant Clark schien sehr starke Schmerzen zu haben und schrie mehr als einmal, konnte allerdings am Ende komplett geheilt werden. Das Neutrinowesen konnten wir durch eine minimale Änderung der Prozedur nicht töten, sondern in einem Container sichern.


    Am Ende des Tages gab es also doch noch gute Nachrichten. Noch wissen wir zwar nicht wer dieser Fähnrich Aura ist - auch Lieutenant Clark sagte dieser Name nichts - aber zumindest haben wir unseren Sicherheitschef zurück. Und einen neuen ersten Offizier. Es tat weh Commander Kurland zu verlieren, aber wir alle wussten er war noch draußen. Er war am Leben. Und er hatte etwas getan, an das er glaubte, wir alle hatten das.
    Nia mag uns gedroht haben und den einzigen Zugang zu den Shiya mit mittlerweile mehr als zehn Schiffen befestigt haben, aber für den Moment schien all das weit weg. Der Captain beendete dann die Schicht und Commander Corlsen lud mich in die Messhall ein, die heute besonders gut gefüllt war.
    Lieutenant Keller, Lieutenant Clark, Doktor Vadiye und ein dutzend weiterer Offiziere genossen Essen, Trinken und gute Gespräche, während Captain Paris als einziger arbeitete.
    Commander Georgiou erinnerte ihn dann, dass er wieder einen ersten Offizier hatte und sie seine Berichte gerne übernehmen würde. Spätestens als Ms. Lightwood die Messhall betrat ließ der Captain sich das nicht zweimal sagen und verschwand Richtung Holodeck.


    Und was Commander Corlsen anging...er schien traurig. Und ich erfuhr auch schnell warum. Nicht nur vermisste er die Lexington und ihre Crew - die Kameradschaft der San Diego Crew hier zu sehen konnte das nicht besser machen - er vermisste auch insbesondere eine gewisse Person dort. Ich weiß nicht genau in welchem Verhältnis die beiden zueinander standen, aber es war offensichtlich was der Commander empfand. Er meinte letztlich nur, dass er hoffte, sein “Freund” wäre in den fünf Jahren über ihn hinweggekommen und könnte ein glückliches Leben führen.
    Und ich wusste genau wie er sich fühlte. Ich mag nicht erlebt haben wie ich fünf Jahre in die Zukunft reise und geliebte Personen zurückließ, aber ich wusste genau wie es sich anfühlte inmitten einer Gruppe fröhlicher, feiernder Menschen zu sitzen während mir selbst nur nach Trauer zumute war.
    Ich hatte mich damit abgefunden, dass Clarke und ich Freunde bleiben würde und dass Tabby irgendwo da draußen war - so sehr ich nie die Hoffnung aufgeben würde sie eines Tages wieder zu sehen - aber der Commander war noch nicht so weit. Wir tranken gemeinsam bis spät in die Nacht, ehe wir bemerkten, dass wir die einzigen beiden in der Messhall waren und schließlich in unsere Quartiere zurückkehrten.
    Ich habe das Gefühl wir werden gute Freunde werden. Etwas das wir an Bord dieses Schiff bisher immer gefehlt hat.


    Bis dahin jedoch hatten wir noch eine Menge zu tun. Angefangen damit den Azgeda klar zu machen, dass es Alternativen zu einer von Georgiou gesteuerten Königin Nia, zu einem jus drein jus daun auf alle Zeiten gab. Sollten wir das schaffen, wir würden auch die Vex schlagen können. Und dann könnte unser Leben hier draußen endlich beginnen. Es gab tausende von Lichtjahren an unbekannten Systemen, an neuen Rassen zu erforschen. Ich kann es nicht abwarten Tage zu erleben, an denen wir auch an etwas Anderes als an die Vex oder andere feindliche Rassen denken können.


    =/\= Log Ende

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    All das Warten, all die Hoffnung, all die Arbeit haben sich tatsächlich gelohnt. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich endlich Gewissheit, Tabby war am Leben! Nicht nur am Leben, sie war wieder an Bord. Also ein Teil von ihr. Ihre Essenz. Es ist schwierig zu erklären, aber ich hatte lange nicht mehr soviel Euphorie, soviel Freude, soviel Energie wie heute gefühlt. Und das galt nicht nur für mich, dieser Tag hatte gute Nachrichten für uns alle parat. Gut, außer Lieutenant Clark vielleicht.


    Wenn es jedenfalls einen Tag gab an den diese für mich gute Nachricht passte... war es heute. Von Kleinigkeiten abgesehen war heute der erste Tag seit langem, vielleicht der erste Tag überhaupt an dem es quasi nur gute Nachrichten gab.
    Schon zu Beginn des Tages erreichte uns die erste positive Überraschung in Form des zurückkehrenden Nomads inklusive Lieutenant Hawkins und 237. Commander Georgiou eilte sofort runter um beide Willkommen heißen zu heißen und was für ein Willkommen das war. Offenbar hatte Hawkins alleine das Azgeda Flaggschiff angegriffen, den Großteil der Crew ausgeschaltet und sich bis auf die Brücke gekämpft. Nicht nur das, sie kehrte sogar mit der Leiche von Imperator Georgiou zurück. Mit einer Leiche die zum Ende des Tages zur Sicherheit vaporisiert wurde.


    Außer Hawkins selbst weiß wohl niemand was genau dort drüben passiert ist, es gab sogar Gerüchte nach denen sie regelrecht Amok lief, blutüberströmt an Bord zurückkehrte oder das Flaggschiff gar selbst gesprengt hatte. Wie immer war die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber spielte das eine Rolle? Lieutenant Clark stellte direkt einen seiner besten Offiziere, Lieutenant Stalker, ab um Hawkins rund um die Uhr zu überwachen, persönlich denke ich nicht, dass sie eine Gefahr ist. Jedenfalls nicht für irgendwen hier an Bord.
    Wichtiger war, dass Georgiou tot war. Dieses Mal endgültig. Nia konnte entkommen, aber die Azgeda waren geschwächt. Mehr denn je hatte die Rebellion eine Chance diesen internen Konflikt zu gewinnen. Und sollte das gelingen war ein dauerhafter Frieden mit Azgeda tatsächlich in Reichweite. Der erste Schritt um die Vex zu schlagen schien greifbar.


    Rebellion war ein gutes Stichwort, denn genau dahin waren wir unterwegs. Ein Planet unter Kontrolle der Rebellen hatte einen Notruf gesendet und wir erreichten diesen schließlich...wo wir direkt vor eine Herausforderung gestellt wurden.
    Nach den letzten Langstreckenscans und den Worten der Rebellen selbst war dies ein normaler Planet der Klasse M mit Sauerstoff - Stickstoff Atmosphäre. Die Scans vor Ort zeigten jedoch eine dichte Schicht aus Silikon, Argon und mehreren Strahlungstypen. Kommunikation und Scans durch diese Atmosphäre waren quasi unmöglich.
    Ich begann die Datenbank zu erforschen, bis ich ein ähnliches Phänomen fand... und die Erinnerungen zurück geschossen kamen. Der Planet, von welchem Vel Lucertius und ich Clarke gerettet hatten... er hatte ähnliche Werte nach der Umwandlung durch die Vex angezeigt. Offenbar hatte die Vex sich deutlich schneller und weiter ausgebreitet als befürchtet.


    Kaum hatte ich das gemeldet, fand der Andorianer einen Weg Energie umzuleiten und meldete, dass dort unten Vex Signaturen entdeckt würden. Radiolaria gar. Ich hasste es, wenn jemand - erst Recht dieser Typ - meinen Job machte, noch mehr hasste ich es wenn ich dadurch als inkompetent dargestellt wurde.
    Der Andorianer jedenfalls hatte selbst nicht den besten Tag und war weiterhin davon überzeugt bald sterben zu müssen. Es war sehr amüsant Doktor Vadiye zuzuhören wie sie sich über das Verhalten des Andorianer auf ihrer Krankenstation beschwerte.
    Der Captain jedenfalls befahl Hawkins mit ihrem Macos runterzubeamen und nach Überlebenden zu suchen. Die Vex hatten zwar die Transformation des Planeten bereits begonnen, aber wir konnten nicht sicher sein, ob nicht doch jemand überlebt hatte.


    Kaum war das Team runtergebeamt verloren wir auch die Kurzstreckenkommunikation - und die Transporter. Das Team war auf sich alleine gestellt. Mithilfe von Sondern - welche nach wenigen Sekunden im Orbit zerstört wurden - konnten wir zwar einige Wortfetzen austauschen, dennoch war die Lage angespannt.
    Erst Recht als der Andorianer meldete, dass ein Vex-Geist - eine Kommandoeinheit der Vex - dort unten lebte und nun erwacht sei. Lieutenant Commander Corlsen schlug eine Skeletterfassung vor, ehe er mit Lieutenant Clark im Maschinenraum nach anderen Methoden arbeitete.
    Clark und Corlsen...die beiden waren sowieso ein Thema für sich. Inmitten all des Chaos, inmitten dem verlorenen Kontakt zum Außenteam und der Tatsache, dass ein mächtiger Vex Geist da unten war… diskutierten diese beiden ernsthaft darüber wer an welcher Konsole zu stehen habe.
    Mr. Clark war was seine Konsole angeht schon immer sehr territorial gewesen, aber das ging zuweit. Auch Captain Paris und Commander Georgiou, welche die beiden mehrfach zurechtwiesen, sahen das so.


    Commander Georgiou wollte direkt einen Orbitalschlag ausführen und angesichts der Bedrohung die von einem Vex Geist ausging schien das durchaus angemessen.
    Diese Option wurde mir nur noch sympathischer, nachdem der Andorianer sie als den dümmsten Vorschlag den er je gehört habe bezeichnete.
    Aber noch war unser Team da unten. Mithilfe der sogenannten Skeletterfassung konnten wir zwar einige erfassen, aber nicht das gesamte Team. Mit der letzten Sonde gelang es uns allerdings rechtzeitig zum Team durchzudringen, um zu hören dass Hawkins uns aufforderte zu feuern. Die Sensoren zeigten eine mehr als bedrohliche Lage für das unter schwerem Feuer stehende Team.
    Mehr brauchte Georgiou nicht zu hören und wir feuerten eine Salve Torpedos ab. Der Vex Geist wurde getötet, was interessanterweise fast sofort dazu führte, dass sich die Atmosphäre heilte. Kommunikation, Sensoren.. Alles funktionierte wieder. Als hätte dieser Vex Geist bereits von unserer Ankunft gewusst.
    Kurz darauf dockte eine Azgeda Eskorte an. Lieutenant Hawkins hatte es tatsächlich geschafft, die Rebellen zu retten. Und es waren nicht irgendwelche Rebellen, es war ein Gruppe die von unserer alten Bekannten Captain Echo angeführt wurde.
    Sie war nicht nur dabei gewesen als Lieutenant Hawkins gegen den Azgeda Kämpfer gewonnen hatte womit wir freie Passage durch den Azgeda-Raum erhielten, sie hatte mir auch einmal das Leben gerettet. Ich vertraute ihr, mehr als jedem anderen Azgeda zumindest.


    Captain Echo beamte dann mit unserem Teams an Bord der San Diego, bedankte sich und bat darum dass die Crew sich versammeln möge, während die Verletzten von unseren Medizinern behandelt wurden.
    Nach ihren Aussagen hatten die Vex sie und ihr Team seit ca. Einer Woche angegriffen, wobei die Anzahl und Intensität der Angriffe immer mehr zunahm… so als würden die Vex Daten sammeln. Ihr Team konnte den Großteil der eigenen Daten retten und Captain Echo versprach sie hätte ein Geschenk für uns.


    In der Messhall hielt sie eine kurze Rede, wie wir nun mehr denn je alle zusammenarbeiten müssten um die Vex zu schlagen... und es war offensichtlich, dass diese Rede mindestens genauso an sie selbst wie an uns gerichtet war. Es hatte eine Weile gedauert, aber die Azgeda begannen zu erkennen welche Bedrohung von diesen Vex ausging.
    Es war ein guter erster Schritt. Captain Echo hatte fast 300 Krieger auf ihrem Schiff und ca. 50 weitere Schiffe da draußen, dazu einige kleinere Außenposten. Und spätestens nachdem Nia ihr Flaggschiff verloren hatte würde diese Zahl immer stärker steigen. Nia mag am Leben sein, aber sie hatte diese Schlacht quasi schon verloren.
    Dann jedoch kam in jeder Hinsicht das Highlight des heutigen Tages. Mit den Worten, “Trikrun, helfen Sie mir” forderte Sie mich auf etwas von Bord Ihres Schiff auf die San Diego zu beamen, eine sogenannte "Harpy" ; eine der kleineren Vex Einheiten. Diese war im Kampf schwer beschädigt worden, der Datenkern war allerdings noch voll funktionsfähig.
    Der Andorianer mag die Messe da schon verlassen haben und hatte trotz Aufforderung durch den Captain auch keinerlei Interesse zu uns zu stoßen, aber alle anderen starrten gebannt auf dieses leblose Objekt... als es plötzlich zu schweben begann. Und zu sprechen. Anfangs konnten wir aus den nicht viel ableiten - Captain Echo meinte gar, dass diese Harpy auch vorher schon kommuniziert hätte - dann flog das Objekt allerdings direkt auf mich zu und begann zu sprechen als ob wir alle - als ob vor allem ich - hier ein Rätsel zu lösen hätten.
    Spätestens als die Worte "Ist das süß wie lange du brauchst..." verstand ich was hier passierte.
    Es hätte mir schon nach dem “Hallo” klar sein müssen, aber ein Teil von mir hatte anscheinend tatsächlich die Hoffnung aufgegeben gehabt.


    Diese Harpy mag eine Vex Einheit sein, aber es waren nicht die Vex die hier mit uns, mit mir, sprachen. Es war Tabby! Ich hatte immer gehofft, ja gewusst, dass sie überlebt hatte. Dass sie einen Plan in der Hinterhand hatte, um nicht nur unter Vex zu überleben, sondern auch noch etwas aus ihrem Aufenthalt dort zu machen. Genauso war es anscheinend gekommen. Wir redeten eine Weile, ehe der Andorianer verlangte ich solle “aufhören mit den Vex zu flirten” und das Objekt in's Labor zu bringen.
    "Tabby" beschwerte sich natürlich direkt - und völlig zurecht! , wer da in ihrem Wissenschaftslabor arbeiten würde. Ich konnte den Andorianer eine Zeitlang hinhalten, aber ich wusste, dass er Recht hatte. So ungerne ich mir das eingestand, so sehr ich mir wünschte, dass wir mehr Zeit hätten, so gerne ich die nächsten Stunden mit dieser Harpy gesprochen hätte... Tabby konnte angesichts der größeren Situation warten. Ich wusste inzwischen, dass auch ich warten konnte.
    Zumal das nicht Tabby war die vor mir auf dem Tisch lag, es war eine Metalleinheit, die von Tabby kontrolliert wurde. Das war näher als ich ihr seit Monaten gewesen war, aber wenn der Andorianer und der Rest von uns Erfolg hätten, könnten wir uns bald wirklich wieder sehen. Mehr als das.
    Da war jedoch noch etwas. Die Vex hatten von unseren Plänen erfahren. Nachdem der Vex Geist von unserer Ankunft erfahren hatte schien das nicht überraschend, was allerdings überraschend war, war die Tatsache dass die Vex rund um die Uhr Simulationen liefen ließen… und die Chance, dass wir gewissen würden lag momentan bei weniger als einem Prozent. Wir hatten schon früher aussichtslose Schlachten geschlagen - und gewonnen - aber das schien unmöglich.
    Schlimmer noch, das Töten dieses Vex Geistes hatte den Vex der Vex Einheiten aufgeweckt. Sie wussten nun endgültig, was auf dem Spiel stand. Wussten, dass die große Schlacht kurz bevor stand. Auf die eine oder andere Art, dieser Krieg wäre bald vorbei.
    Eines war klar, wir brauchten mehr Schiffe, mehr Krieger, mehr Waffen und Ressourcen.
    Und Tabby hatte noch einen letzten Rat… wir müssten den Kopf der Vex abschlagen. Sie war anscheinend selbst Teil der Vex Simulationen - die selbst ihr Kopfschmerzen bereiteten - und konnte uns mehr darüber sagen. Zuerst mussten wir allerdings die Hood finden.
    Dann war die Verbindung beendet… für einen kurzen Augenblick verspürte ich Trauer, Schmerz, Verlust. Aber inzwischen hatte ich gelernt, dass nichts und niemand Tabby so schnell töten würde, also zog ich stattdessen neue Energie daraus.


    Die Messhall leerte sich dann langsam, während Captain Echo ein Quartier zugeteilt wurde und der Andorianer seine Untersuchung begann.
    Und natürlich musste auch unser freundlicher Bruder noch seinen großen Auftritt haben. Wir hätten weiterhin einen schweren Weg vor uns bla bla… wie immer sprach er in Rätseln. Dann jedoch - und vielleicht zum ersten Mal überhaupt - sagte er etwas Nützliches.
    Im Raum vor uns würden wir auf gefährliche Anomalien treffen, die regelmäßig ihre Position nähern. Auch wenn die Vex selbst keine Raumschiffe haben, haben sie gelernt wie sich diese von sich fernhalten können. Wir mussten also wachsam bleiben.
    Zurück auf der Brücke erhielt ich ein kurzes “Hallo” auf meine Konsole, was mich anscheinend kurz auftatmen und direkt breit grinsen ließ. So breit, dass Captain Paris nachfragte ob alles in Ordnung sei. Normalerweise wäre mir das peinlich gewesen, heute… es war völlig und absolut egal.


    Die Alphaschicht war kurz darauf glücklicherweise zu Ende, sodass ich nach einigen letzten Scans die Brücke verließ.
    Nachdem ich kurz zuvor in einem Würfelspiel mit Commander Corlsen das Kommando über die Brücke verlor hielt mich dort auch nichts mehr - Lieutenant Hawkins war von diesem Spiel zwar wenig angetan, aber hatte andere Probleme nachdem Captain sie in den Konferenzraum zitierte.
    Echo hatte zuvor erfahren, dass Hawkins Nia’s Schiff angegriffen und viele Azgeda getötet hatte… bei dem Gespräch wäre ich gener dabei gewesen.
    Wir hatten inzwischen jedenfalls gemeinsam mit der Azgeda Fregatte wieder Kurs auf den Vex Raum gesetzt, auf die letzten Koordinaten der Hood. Der Flug war noch immer lang, aber zumindest hatten wir neue Verbündete. Verbündete, auf die wir uns auch verlassen konnten. Und wir hatten jetzt mehr denn je einen Plan, wie wir die Vex stoppen könnten.
    Zur Sicherheit überschritten wir Warp 6 nicht um ggf. auf Anomalien reagieren zu können.
    Vor diesem Hintergrund machte ich mich auf den Weg zum Wissenschaftslabor um ein paar ernste Worte mit dem Andorianer zu sprechen.
    Nicht nur hatte er die Harpy komplett deaktiviert und damit jede Kommunikation unmöglich gemacht, auch seine Teamarbeit ließ mal wieder zu wünschen übrig.
    Natürlich war es egoistisch von mir weiterhin mit dieser Harpy, mit Tabby, kommunizieren zu wollen, aber die Wahrheit war auch dass wir so viele wichtige Informationen erhalten hatten.
    Der Andorianer sah das natürlich anders, verwies darauf dass er noch Arbeit vor sich hätte und beendete quasi das Gespräch. Ich drohte ihm ein letztes Mal und verließ dann das Labor.
    Auf der Brücke gab es unterdessen erneut einen Streit zwischen Clark und Corlsen, sodass Commander Georgiou beide in’s Holodeck verbannte… ich sah sie gerade noch aus dem Turbolift steigen. Gerüchten zufolge verlief die “Aussprache” auf dem Holodeck alles Anderes als gut.
    Wenn ich ehrlich bin konnte ich das Problem nicht verstehen. Commander Corlsen war neu an Bord, durch seine privaten Probleme trotz seines Rankes noch nicht allzu durchsetzungsstark und Lieutenant Clark war arrogant. Aber beide waren gute Offiziere. Beide sollten einen Weg finden können zusammen zu arbeiten. Stattdessen… hatten wir das. Und gerade wo ich angefangen hatte Mr. Clark etwas mehr Vertrauen entgegen zu bringen. Wie Brückenoffiziere haben sich jedenfalls beide heute nicht verhalten.


    Ich genoss unterdessen meinen Feierabend in der Messhall, als mein Tricorder plötzlich zu vibrieren begann… und dann zu sprechen.
    Ich hatte es schon zuvor in der Messhall gesagt, aber ich sollte aufhören Tabby zu unterschätzen. Nicht nur ihr Talent dafür immer einen Plan zu haben und auch die schlimmsten Situationen zu überleben...nein, vor allem auch ihr technologisches Wissen.
    Mr. Clark und der Rest der nach und nach reinkommenden Crew mögen mich für verrückt halten, dass ich mit einem Tricorder spreche...Tabby hatte Recht, dass ich aufpassen musste nicht bald in einer Zwangsjacke abgeführt zu werden.
    Zum Glück war zumindest der Counselor nicht in Sicht.
    Wir redeten stundenlang über alles Mögliche...den Andorianer und für welche Experimente er sich eignen würde, Tabby’s Pläne, meine Zeit an Bord, die neuen Crewmitglieder, was passieren würde wenn jemand mich länger beobachten würde… und je länger wir redeten, desto klarer wurde mir eines: ich hatte Tabby unendlich vermisst, noch mehr als mir das jemals eingestanden hatte. Und so sehr sie ihre eigene Freiheit liebt, ich war überzeugt ein Teil von ihr empfand dasselbe.
    Sie machte sich sogar Sorgen ob ich ohne ihre Anwesenheit an Bord auch genug stimuliert worden sei.


    Und natürlich wäre dieses Gespräch nicht komplett gewesen ohne dass ich in eine ihrer Fallen getappt bin. Tabby warf mir vor ich hätte Offizieren wie Vadiye, Hawkins und Georgiou auf den Hintern geschaut, dass all das aber bei weitem nicht so schlimm wäre wie einen halben Raktajino zu trinken. Für einen kurzen Moment war ich überzeugt sie hätte tatsächlich irgendwas oder irgendwen an Bord um mich auszuspionieren und gab zu, dass das nur einmal passiert war - als mir bewusst wurde, dass das ein Witz war.
    Ich konnte nicht aufhören zu lachen, zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings bereits alleine in der Messhall. Zum Glück. Kurz darauf brach erneut die Verbindung ab - dieser verdammte Andorianer, ich werde ihm irgendwann noch den letzten Fühler und Arm abreißen - aber es war bereits zwei Uhr morgens.


    Und dennoch, was für ein Ende des heutigen Tages. Vor 24 Stunden wusste niemand was mit Lieutenant Hawkins ist, Imperator Georgiou war da draußen und eine Bedrohung, wir hatten jeden Kontakt zu den Rebellen verloren und Tabby... wenn ich ehrlich bin hatte ich nicht damit gerechnet in naher Zukunft irgendwas von Tabby zu hören, geschweige denn mit ihr zu reden.
    Was sich innerhalb von einem Tag alles ändern kann. Wir hatten jetzt einen klaren Auftrag, ein klares Ziel… die Hood finden, mehr über die Vex herausfinden, eine Flotte sammeln und dann diese Bedrohung ein für alle Mal beenden.
    Und ich persönlich hatte noch ein ganz anderes Ziel vor Augen. Nicht dass ich das wie zuvor alle überdecken lassen würde, aber ich würde alle dafür geben Tabby bald wieder an Bord zu haben - nicht nur in Form einer kalten, metallenen Vex-Einheit


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Das Timing könnte nicht schlechter sein, aber für den Fall, dass wir alle in wenigen Minuten tot sind und diese Galaxie im Anschluss von Vex überrannt wird... ich muss für irgendwen da draußen dokumentieren was hier passiert ist. Wie alles so schnell schief gehen konnte.
    Offiziell soll unser Computerkern eine Supernova überstehen können, ich hätte nur nie damit gerechnet dabei zu sein wenn das getestet wird.


    Und dabei begann alles so gut. Noch immer berauscht von meinem letzten Gespräch mit "Tabby" erwachte ich heute früh fröhlich in der Messhall und genoss mein Frühstück, als auch schon Captain Paris folgte. Wir überhielten uns kurz, ehe der Hwert Captain uns versprach, dass er einen Weg gefunden hatte uns für seine Rettung zu danken - nicht, dass das nötig gewesen wäre.
    Dann jedoch sah ich aus dem Fenster und konnte meinen Augen kaum trauen. Ein Schiff nach dem anderen nahm Position neben uns ein, ich konnte mir in diesem Moment nur wenig Schöneres vorstellen. Über 30 Schiffe hatten die Hwert für diese Operation mobilisiert; um uns gegen die Vex zu helfen.
    Natürlich hatte der Captain Recht, dass die Vex auch für die Hwert eine Bedrohung waren, aber dieser Captain kannte uns kaum. Der Rest seines Volkes hatte uns noch nie gesehen. Und dennoch vertrauten sie uns.
    Sollte es uns allen gemeinsam gelingen die Vex zu schlagen, vielleicht hatten die Rassen in Andromeda gerade den ersten Schritt zu einer größeren Kooperation gemacht. Vielleicht könnten wir hier draußen eine Art Föderation oder zumindest Allianz gründen, ähnlich wie uns das auch im Gamma-Quadranten schon gelungen war.
    Die Schiffe waren sicher mit schweren Azgeda oder Kynsam Schlachtschiffen zu vergleichen, aber sie waren bewaffnet. Und sie hatten Bodenarmeen an Bord sollten die Vex uns entern.
    Die Captains besprachen dann noch eine Weile wie weit die Crews beriet waren zu gehen und dass wir alle wussten, was hier auf dem Spiel stand, aber das wurde dann doch eher deprimierend statt motivierend sodass ich mich auf den Weg zur Brücke machte.


    Commander Georgiou und Commander Corlsen sprachen dort gerade über die Arbeit an der Datenbank des Shuttles, dessen Pilot noch immer auf der Krankenstation lag. Tatsächlich schien sich sein Zustand sogar verschlechtert zu haben.
    Aber das war Aufgabe der Ärzte. Stattdessen sollte ich Commander Corlsen im Maschinenraum bei der Arbeit an den letzten - stark verschlüsselten - Elementen der Datenbank helfen, während der Captain einen mysteriösen Ruf erhielt und in seinen Raum zitiert wurde. Ich weiß nicht wer oder was genau dort mit ihm gesprochen hat, aber seine Laune hinterher schien besser. Noch mehr gute Nachrichten.
    Und auch die Datenbank sollte noch positive Überraschungen bereithalten - auch wenn ich zunächst im wahrsten Sinne des Wortes einen Schock erhielt. Jemand hatte die letzten Fragmente der Datenbank gegen unbefugten Zugriff gesichert und so erhielt ich einen kleinen elektrischen Schock über die Konsole... glücklicherweise konnte ich diesen schnell aushebeln.
    Nach einigen Informationen über verbesserte Dilithiumkristalle und das temporale Differential des Planeten war schnell klar, dass hier noch mehr Informationen verborgen sein mussten.
    Viele hätten vielleicht schon bei den Dilithiumkristallen aufgehört zu suchen, aber kein Sternenflottencaptain würde seinen Offizier durch so ein gefährliches Phänomen schicken nur um etwas besseres Dilithium zu finden.
    Und tatsächlich... Commander Corlsen fand eine unbekannte Legierung in den Aufzeichnungen und schnell wurde klar, dass diese in vielen Punkten dem Material ähnelte, aus dem Vex Einheiten gebaut wurden.
    Es schien fast wie ein Prototyp... vielleicht könnten wir daraus eine Schwäche finden. Der Andorianer sollte sich das näher ansehen.


    Ich kehrte erneut auf die Brücke zurück, wo plötzlich alles bebte... wir waren in einer Vex Spalte gefangen worden. Nicht nur wir, sondern auch acht andere Schiffe. Der Rest der weiterhin wachsenden Flotte aus Hwert, Azgeda und Kynsam ging auf Abstand und ohne Kommunikation hatten wir keine Möglichkeit um Hilfe zu bitten.
    Nach und nach fielen immer mehr Systeme - Antriebe, Schilde, Sensoren, sogar Licht und Lebenserhaltung - aus, ehe wir plötzlich uns irgendwas erfasst wurden. Und dann von noch etwas. Erst der Blick aus dem Fenster zeigte was dieses "etwas" war. Dutzende Azgeda Enterhaken hatten sich in unsere Hülle gebohrt, außerdem wurden wir von einem Traktorstrahl gesichert... von einem Traktorstrahl der sehr nach Sternenflottentechnologie aussah.
    Keine Sekunde zu früh wurden wir dann aus der Spalte gezogen und auch die restlichen Schiffen konnten befreit werden. Dann wurden wir gerufen und trauten unseren Augen und Ohren nicht... angeblich hatte uns niemand Geringeres als Captain Luke Faraday von der U.S.S. Hood gesucht.
    Genau von der Hood, die wir seit einem Jahr suchten. Deren Captain wir für lange tot hielten. Commander Georgiou rief sofort zur Vorsicht auf und tatsächlich schien niemand gewillt diese Geschichte zu glauben... aber die Sensoren bestätigten es. Der Captain versprach alles zu erklären, aber zunächst wurde es Zeit zu verschwinden.
    Die Spalten vergrößerten sich und dieser Sektor war nicht länger sicher.
    Wir und der Rest der Flotte sprangen auf Warp und erreichten wenig später ein Sonnensystem, in welchem die Crew der Hood eine Art Basis errichtet hatte.


    Bevor wir jedoch runterbeamen und Antworten erhalten konnten stand ein weiteres Gespräch an... die Azgeda-Enterhaken stammten nicht etwa von Captain Echo's oder einem anderen Rebellen Schiff, sondern vom neuen Flaggschiff von Königin Nia. Königin Nia, die alles andere als erfreut war, dass Hawkins ihre neue Verbündete Georgiou indirekt getötet, ihre Crew zusammengeschossen und sie zur Zerstörung ihres Flaggschiffes gezwungen hatte.
    Ohne den Einfluss von Georgiou allerdings sah sie ein, dass wir ihre beste, ihre einzige Chance waren die Vex zu stoppen und die Azgeda zu retten. Zu dieser Entscheidung mag auch beigetragen haben, dass die Vex nur wenige Stunden zuvor eine gesamte Azgeda-Kolonie übernommen und transformiert haben, es gab tausende Tote.
    Nia drohte uns noch, dass ihre Flotte bei der kleinsten Provokation ihre Waffen auf uns statt auf die Vex richten würde, aber sie wusste dass sie geschlagen war. Dass wir ihr Bedingungen diktieren konnten, zumindest solange die Vex noch da draußen waren.
    Mit Nia's Schiffen hatten wir nun über 100 Schiffe in diesem System, weitere waren unterwegs.
    Auch wenn die Vex keine Raumschiffe nutzen war es doch gut zu wissen, dass wir mehr als genug Schiffe hatten um eventuell Planeten bombardieren oder Armeen schnell transportieren zu können. Ein mysteriöses Gerät, das laut Captain Paris die San Diego und den Rest der Flotte vor unerwünschten Vex Besuchern an Bord schützen sollte tat sein Übriges.
    Niemand weiß wovor dieses Gerät plötzlich kommt, aber ich habe da meine Vermutungen.


    Lieutenant Hawkins, Doktor Vadiye, Captain Paris und Captain Echo beamten dann gemeinsam mit Captain Faraday auf die Basis und erhielten eine Tour, in der sich schnell herausstellte, dass es sich tatsächlich um die Crew der Hood handelte, nicht um irgendwelche Neutrinowesen - so sehr unser Andorianer sie auch sofort alle wegpusten wollte.
    Dennoch gab es bald mehr Fragen als Antworten. Offenbar hatten die Bewohner der Basis Kontakte sowohl zu den Klingonen als auch zu Tabby gehabt, behaupteten aber diese seien bereits seit vier mindestens vier Jahre vorhanden. Das war unmöglich. Das war nur eine von vielen offenen Fragen... die bald nur noch eine untergeordnete Rolle spielten.
    Die Tour durch die selbst vom Orbit aus beeindruckende Basis wurde jäh unterbrochen, als die Vex eintrafen. Anscheinend lebte auch dort unten ein Vex Geist. Die Crew begann mit der Evakuierung und kaum waren alle wieder an Bord begann die Flotte ein Orbitalbombardement. Wenig später war der Planet verwüstet und zumindest diese Schlacht schien geschlagen... dann warf ich einen Blick auf die Sensoren.
    Die Vex hatten die Zeit, in der wir uns auf den Planeten konzentrierten, genutzt und die Sonne des Systems manipuliert. Sie stand kurz davor zur Supernova zu werden, was nicht nur dieses und alle angrenzenden Systeme zerstören würde, sondern auch unsere Flotte. Bereits jetzt zeigte die Strahlung Auswirkungen auf unsere Antriebssysteme und viele Schiffe - inklusive der San Diego - hatten noch Beschädigungen vom unfreiwilligen Aufenthalt in den Vex Subraumspalten.
    Außerdem waren Navigation und Kommunikation gestört, sodass es unmöglich war einen festen Sammelpunkt für die Flotte zu vereinbaren. Einzelne Schiffe sprangen bereits auf Warp, wir harren momentan noch aus ehe sich der Warpantrieb erholt hat... und hoffen, dass es bis dahin nicht zu spät ist.
    Falls doch und das hier ist unser Ende... möge wer auch immer das hier findet das Beste aus diesen Informationen machen und die Vex ein für alle Mal aufhalten, egal was es kostet.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Dieses Schiff, diese Crew… wir alle haben schon mehr als einmal erlebt, wie schnell sich das Blatt wenden, wie schnell sich unser Schicksal verändern kann.
    So schnell, so extrem, vor allem so unerwartet wie heute… damit hatte wohl niemand gerechnet.
    Dass ein Tag, der mit einer schrecklichen Bruchlandung der San Diego auf einem mit Vex verseuchten Planeten begann schließlich zu mehr als einem unerwarteten Happy End führen sollte... vielleicht meinte Andromeda es doch gut mit uns. Wir hatten uns das alle mehr als verdient.
    Und ja, wir alle. Alle.


    Alles begann mit einem Absturz. Mit dem Absturz. Den meisten Schiffen war es gelungen auf Warp zu springen ehe die Schockwelle der von den Vex erschaffenen Supernova uns erreichte, aber eine Handvoll Schiffe - darunter die San Diego - war zu beschädigt und wurde von der vollen Wucht dieser Schockwelle getroffen.
    Im Gegensatz zu fast allen anderen Schiffen da draußen konnte unsere Hülle dem zwar größtenteils standhalten - von fünf Hüllenbrüchen unter Anderem auf der Brücke abgesehen - aber fast alle unsere Primärsysteme waren offline.
    Schlimmer noch, wir hatten jede Kontrolle über die Antriebssysteme verloren und drifteten langsam und unkontrolliert Richtung Atmosphäre.
    Trotz aller Versuche des Maschinenraums Systeme wieder online zu bringen prallte die San Diego wenige Minuten später auf der Oberfläche auf. Der Flug dorthin, mitansehen zu müssen wie der Grund immer näher und näher kam… wir alle fühlten uns hilflos und überflüssig.
    Nachdem der erste Rauch verflogen war realisierten wir, dass wir anscheinend noch am Leben war. Die Hauptenergie und fast alles andere war offline, aber immerhin Lebenserhaltung, interne Kommunikation und Sensoren sowie Turbolifte funktionierten.
    Die Mediziner kümmerten sich um die Verletzten wie Lieutenant Hawkins - die unter einem Träger eingeklemmt wurde - sowie die noch verbliebenen Systeme.
    Kurz darauf hatten wir Gewissheit, die unteren Decks konnten rechtzeitig evakuiert werden und es war bisher niemand gestorben.


    Das war ein schwacher Trost als wir kurz darauf durch unser neues Brücken “Fenster” einige Vex Einheiten näher kommen sahen. Commander Georgiou verteilte die wenigen funktionierenden Anti-Vex Waffen und ein Sicherheitsteam versammelte sich auf Deck 5, während die Mediziner die mehr als gut gefüllte Krankenstation verriegelten.
    Es gelang Commander Georgiou und Lieutenant Hawkins schließlich die ersten Vex zurückzuschlagen, während wir auf der Brücke “Besuch” von einem Azgeda bekamen, dessen Schiff anscheinend ebenfalls hier abgestürzt war. Er stürmte direkt auf Deck 5 und schloss sich dem Team an.
    “Tabby” - in Harpyform - warnte uns auf der Brücke, dass wir dem Vex-Geist nun sehr nahe sein und er uns bereits erwarten würde. Das würde auch erklären, warum wir nicht bereits von hunderten Einheiten überrannt wurden. Unser Team aus Commander Georgiou, Lieutenant Hawkins, Lieutenant Keller, drei dutzend Sicherheitsoffiziere und dem Azgeda machte sich dann auf den Weg zum Vex-Geist… für einige Zeit schien alles gut zu laufen, das Team traf sogar auf Tabby - die richtige Tabby - und konnte einen Plan entwickeln den Geist zu töten.
    Trotz schwerer Verluste gelang es die gesamte Kammer des Geistes mit schweren Sprengladungen zu zerstören, allerdings brach dabei auch der Kontakt zum Außenteam ab.
    Nicht nur die Kommunikation war tot, auch die Sensoren zeigten nichts mehr an.
    Während die Ingenieure gut mit den Reparaturen vorankamen war uns allen klar, dass es bald zum sogenannten “Plan Z” kommen könnte.


    Vor der Abreise des Außenteams hatten Lieutenant Hawkins und Captain Paris einen Plan beschlossen, falls das Außenteam nicht erfolgreich ist. Die San Diego würde ihren gesamten Torpedovorrat abfeuern und gleichzeitig den Warpkern explodieren lassen. Im besten Fall würde das ausreichen um den Geist zu töten, im schlimmsten Falle zumindest den Resten der Flotte im Orbit unsere Position mitteilen.
    Die Stunden vergingen und es gab keine weiteren Informationen. Mehr als die Hälfte unserer Crew war entweder Teil des Außenteams oder mit Reparaturen beschäftigt… sollten die Vex jetzt angreifen hätten wir keine Chance gehabt. Zum Glück herrschte Ruhe. Oder leider. Zumindest wäre dann dieses Warten vorbeigewesen.
    Wenige Minuten vor dem Ende der gröbsten Reparaturen gab es dann allerdings Neuigkeiten. Doktor Vadiye meldete, dass ein Teil des Außenteams soeben auf der Krankenstation “aufgetaucht” sei. Im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts. Ich informierte den Captain als meine Konsole meldete, dass die Langstreckenkommunikation wieder aktiv war. Wir hatten inzwischen Bestätigung erhalten, dass der Vex-Geist tatsächlich verwüstet worden war - aber noch gab es mehr als genug vereinzelte Vex-Strukturen. Ich übermittelte die Koordinaten an die Flotte im Orbit und wenig später sahen wir einen Feuerregen niederprasseln. Es war wunderschön. Und während ich genau dieses Schauspiel bewunderte...bot sich mir ein noch viel besseres, schöneres Schauspiel. Tabby, die wahre Tabby, tauchte plötzlich direkt vor dem Schirm auf. Natürlich mit einem verwunderten “Hallo”. Ich traute mich kaum sie anzufassen, musste sie mehrmals scannen und ihren Arm langsam abtasten ehe sie sich beschwerte, dass sie ihren Tricorder verloren hatte.


    Spätestens jetzt war klar, das hier war wirklich Tabby. Meine Tabby. Ich gab meine Zweifel auf und umarmte sie voller Freude. Sie nahm jedoch meine Hand und schleppte mich zum Turbolift. Ehe ich wusste was passierte waren wir auf der Krankenstation - gemeinsam mit Doktor Vadiye, Captain Paris und dem Bruder sahen wir die Führung des Außenteams vor uns.
    Doktor Vadiye war niedergeschlagen, aber egal wie oft Captain Paris andere Antworten verlangte und gut gemeinte Vorschläge machte… Commander Georgiou, Lieutenant Keller, Lieutenant Hawkins, sie alle waren tot. Hatten ihr Leben gegeben um uns alle, um diese Galaxie, um alle Galaxien zu retten.
    Dann trat jedoch der Bruder in Erscheinung, begann erneut vom Licht zu schwafeln und aufzuleuchten. All das hatte er schon zuvor auf der Brücke gemacht, als er Lieutenant Hawkins von dem schweren Träger befreite.
    Wir alle dachten er hätte “nur” besonders starke Kräfte, die er bündeln könnte, aber das hier… innerhalb von wenigen Sekunden waren alle Mitglieder des Außenteams wieder am Leben. Niemand musste wie, aber spielte das hier wirklich eine Rolle? Was zählte war… niemand war gestorben. Commander Georgiou versuchte noch mit dem Bruder zu diskutieren, konnte tatsächlich herausfinden, dass es sich hier um ein “omnipotentes Wesen” handelte, aber da weitere Antworten zu bekommen hatte ich längst aufgegeben. Wir hatten die Vex besiegt, die Galaxien gerettet, nicht einen Offizier verlieren… und ich hatte Tabby wieder an meiner Seite.
    Besser hätte dieser Tag nicht laufen können, trotz der Bruchlandung. Dann jedoch tauchte Scout Hawkins auf… und kurz darauf spazierte Commander Kurland auf die Brücke.
    Ich würde von einem Wunder sprechen, aber selbst dieses Wort konnte nicht mehr annähernd beschreiben, was hier passiert war.


    Der Bruder war verschwunden und auch Tabby machte sich in den Weg in ihr Labor - sehr zum Missfallen unseres Andorianers, der kurz darauf noch grimmiger als sonst auf die Brücke kam, trotz der Tatsache, dass er wieder zwei gesunde Arme hatte.
    Commander Georgiou versuchte ihn zu erinnern, dass wir nun wohl keinen “Vex- Experten” mehr bräuchten, aber darauf ging er natürlich nicht ein.
    Damit war dieser Tag allerdings noch nicht vorbei. Tatsächlich gab der Bruder uns noch ein letztes “Geschenk” und öffnete den Vortex wieder. Vorzeitig.
    Gemeinsam mit der Hood, deren Captain es kaum abwarten konnte in “unsere” Zeit zu fliegen, nahmen wir Kurs auf einen Sammelpunkt.
    Einige letzte Dinge waren allerdings noch zu klären. Commander Kurland bat um Erlaubnis als offizieller Botschafter in Andromeda verbleiben zu dürfen und es folgte eine emotionale Verabschiedung. Wir alle werden ihn vermissen, aber wir werden uns sicher wiedersehen.
    Dann wartete noch Königin Nia. Wir alle hatten ihre Worte in Erinnerung, dass sie uns alle - oder zumindest Captain Paris - töten würden, sobald der Konflikt mit den Vex vorbei war.
    Es herrschte entsprechend reges Treiben auf der Brücke bevor sie schließlich eintraf… und sich bedankte.
    Offenbar hatte der Bruder nicht nur unsere Gefallenen zurückgebracht, sondern auch die der Azgeda. Die beiden Lieutenant Hawkins und der Rest von uns staunten nicht schlecht Mara auf die Brücke marschieren zu sehen - die Mara, die Hawkins vor wenigen Monaten getötet hatte.


    Nia versprach ihr Wort zu halten und uns sicheren Durchflug zu ermöglich. Auch würden Azgeda und Kynsam ihren Waffenstillstand erweitern und auch die anderen größeren Rassen hatten geschworen keine Konflikte anzufangen.
    Am Ende des Tages schien alles zu gut um wahr zu sein… aber hatten wir alle das nicht auch endlich mal verdient? Wir hatten die Hood und ihre Crew - intakt und lebendig - gefunden, hatten die Vex vernichtend geschlagen, gegen alle Umstände Frieden in Andromeda geschaffen. Selbst Admiral Nechayev könnte uns für diese Mission nur loben.
    Und… ach ja, wir hatten es tatsächlich geschafft in einem Stück wieder abzuheben. Die Ingenieure hatten wieder mal eine wahre Meisterleistung vollbracht.
    Wir setzten dann Kurs Richtung Vortex und die Brücke leerte sich langsam… ehe Tabby plötzlich hinter mir stand und mich wieder einmal auf die terranische Art erschreckte.
    Es war das letzte Bisschen das noch gefehlt hatte um diesen Tag abzurunden. Wir scherzten eine Weile, bis sie meinte, dass “Little Georgiou” sicherlich wüsste wovon wir redeten. Das rief Commander Georgiou auf den Plan und Tabby… bat um Hilfe?
    Natürlich hatte sie Recht und sie hatte gerade den Showdown mit einem definitiv mehr als angsteinfllößenden Vex-Geist überstanden, aber dass Tabitha Johnson Angst vor jemandem hatte… ich hätte nicht gedacht das mal zu erleben.
    Wir unterhielten uns dann alle noch eine Weile auf der Brücke, ehe die Schicht auch offiziell endete und wir uns in unsere Quartiere zurückzogen. Es gab… einiges nachzuholen…


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Risa. Mit Tabby. Nach einer großen Rückkehr. Mal wieder hatte ich heute früh das größte Deja-Vu, doch dieses Mal war niemandem mehr nach Feiern zu mute. Ja, ich war froh mit Tabby hier zu sein und die Zeit zu genießen, wäre momentan völlig zufrieden den Rest meiner Tage so hier zu verbringen. Aber nicht nur würde Tabby das nie mitmachen - schon jetzt begann sie mehr und mehr Zeit mit dem Tricorder statt in unserer Hütte zu verbringen - , auch ich wusste genau, dass ich irgendwann verrückt werden würde. Abgesehen davon, dass ich einen Eid geschworen hatte und eine Trikrun befolgte einen Eid.
    Also war es Zeit sich der Realität zu stellen: 72 Stunden sind vergangen seit unserer letzten triumphalen Rückkehr in den Alpha-Quadranten und wenn es denn überhaupt eine Euphorie gab... sie ist verflogen. Wir alle sollten immer noch feiern, unseren Urlaub genießen und Medaillen entgegen nehmen. Stattdessen herrscht bei den meisten schlechte Stimmung. Captain Paris, Lieutenant Keller, Lieutenant Hawkins... jeder mit dem ich in den letzten Stunden sprach schien alles Andere als begeistert.
    Ich weiß jeder Offizier, jede Crew sagt das, aber... wir waren wahrhaft eine Familie geworden. Wir hatten gemeinsam nicht nur die Vex und den terranischen Imperator geschlagen, wir hatten sogar Azgeda, Kynsam und ein halbes Dutzend weiterer Rassen vereint, hatten einen Deal mit einem Q ausgehandelt... wir waren unaufhaltsam. Und nun meinten irgendwelche Admirals sie wüssten alles besser und könnten uns auseinander reißen... da hatten sie falsch gedacht. Das würden wir verhindern.


    Dass es so kommen würde hätten wir uns schon früh denken müssen, sehr früh. Auf dem Weg zum Vortex konnten wir zumindest noch den nervigen Schmuggler Hadan finden und beseitigen. Bei seinem letzten großen Trick hatte er sich etwas verkalkuliert, sodass unsere Sensoren für kurze Zeit ein Vex Signal aufschnappten, zweifellos von der Technologie die er von uns gestohlen hatte, als er Imperator Georgiou befreite. Wir konnten seinen Frachter finden und auch wenn der Schwächling noch versuchte sich in einem Azgeda Konvoi zu verstecken... mit vereinten Kräften konnten die Hood, die Azgeda und wir ihn finden. Es tat so gut mitanzusehen wie die MACOs ihm klar machten, dass es vorbei war.
    Dann erreichten wir den Vortex... wo Azgeda und Kynsam bereits begonnen hatten mehrere Sensor- und Kommunikationsrelais sowie eine Handelsstation zu bauen. Es war einfach noch surreal mit anzusehen, wie beide halbwegs friedlich kooperierten. Ein Grund wieso wir alle stolz auf uns sein konnten. Unsere Sensoren meldeten auch eine Sternenflottensignatur inmitten der Azgeda und Kynsam Schiffe... offenbar hatte unser nette Bruder auch Admiral Pike und sein Schiff wiederhergestellt...sein Kopf war jedenfalls aus unserer Leichenhalle verschwunden. Wir flogen dann durch den Vortex ehe Pike erneut für Ärger sorgen konnte.


    Der Flug schien eine Ewigkeit zu dauern und führte trotz der modifizierten Schilde zu einigen durchgebrannten Relais und kleinen Hüllenfrakturen... dann waren wir zu Hause. Noch nicht bei der Erde, aber nur noch wenige Stunden entfernt. Im Alpha-Quadranten. Wir hatten allerdings keine Zeit das aufzunehmen, denn sofort wurden wir gerufen. Admiral Nechayev's neues Flaggschiff, die U.S.S. Hornet, hatte unsere ersten Berichte empfangen und wartete bereits direkt an der Vortex auf uns. Sie beamte mit einem Klingonen und einigen Hühnchen an Bord und während der Klingone den Captain noch vor "Bij" warnte gab Commander Georgiou uns allen dienstfrei bis wir die Erde erreichten...das ließ ich mir nicht zweimal sagen und verschwand Richtung Messhall. Captain Faraday und Captain Paris wurden dann ausgiebig gebrieft... einen Teil davon gaben sie später an uns weiter.
    Was bemerkenswert war an der Hornet... es war ein Föderationsschiff, genauer gesagt eine Excelsior-Klasse, mit einem romulanischen Singularitätskern. Offenbar hatte die Allianz in unserer Abwesenheit mehr Technologie geteilt als gedacht. Tatsächlich informierte der Captain uns später, dass die Romulaner und Föderation an mehreren gemeinsamen Projekten arbeiten würden. Die Sensoren zeigten hunderte Romulaner Schiffe im Föderationsraum an, fast ebenso viele Föderationsschiffe im romulanischen Raum. Die ehemalige neutrale Zone war ebenfalls lebendiger denn je.
    Die Klingonen dagegen...der Bürgerkrieg hatte sich nicht wie erhofft beruhigt, sondern war im Gegenteil eher noch eskaliert. Während das Klingonische Reich offiziell noch Teil der Allianz ist und Botschafter auf der Erde und Rator hat, haben die Klingonen ihre Grenzen geschlossen und Rebellen greifen regelmäßig Kolonien der Föderation und Romulaner an.
    Admiral Nechayev selbst sollte später von einigen Rebellen angegriffen werden. Auf der anderen Seite hatten die Gamma-Terraner Interesse bekundet Teil der Allianz zu werden und zumindest Föderation und Romulaner waren durchaus interessiert daran.
    Außerdem hatte das Dominion den Nichtangriffspakt gebrochen und Deep Space Nine angegriffen. Sie waren zwar gescheitert, aber die Schäden trotzdem enorm. Gut möglich, dass das nicht der letzte Angriff war. Für den Moment jedoch... niemand interessierte sich großartig für Romulaner, Klingonen oder das Dominion, wir alle wollten die Erde sehen.


    Admiral Nechayev verschwand dann wieder und wir setzten einen Kurs. Lieutenant Clark litt während des Fluges plötzlich unter Fieber und einem geschwollenen Arm, welches auf der Krankenstation "behandelt" wurde... Tabby half allerdings bei dieser Behandlung und so kam es zu unerwarteten Nebenwirkungen... Mr. Clark behauptete er sei Sir Arnold Der Dritte auf dem 19.Jahrhundert, stürmte über das Schiff und aktivierte alle möglichen Systeme. Lieutenant Hawkins konnte ihn schließlich sanft mit einem Phaser in den Schlaf schießen, sodass wir ohne weitere Ereignisse die Erde erreichten.
    Auf dem Weg dorthin sprachen Lieutenant Hawkins, Lieutenant Keller und ich über unsere Pläne nach der Rückkehr... von einem ausgedehnten Urlaub abgesehen wusste noch niemand so recht was als nächstes kam, aber für mich war es an der Zeit mal wieder meine Heimatwelt zu besuchen.


    Während uns ein romulanischer Adjutant begrüßte und den Captain sowie Commander Georgiou sofort zu den Admiral geleitete erkundete der Rest von uns die Akademie und das Hauptquartier. Ich war weder auf der Erde geboren noch hatte ich hier im Vergleich zu anderen Orten einen Großteil meines Lebens verbracht... dennoch fühlte es sich wie "zu Hause" an. Mehr als alles andere, außer vielleicht... der San Diego.
    Und so kam es wie es kommen musste. Während ich die Bar unsicher machte - ich sollte mittlerweile gelernt haben, dass Trikrun ein Enzym zum Abbauen von Alkohol und Synthehol fehlt - erhielten Commander Georgiou und Captain Paris eine Hiobsbotschaft nach der nächsten. Natürlich sind das meiste nur Gerüchte, aber die Tatsache, dass niemand auch nur den Anschein machte diese Bestreiten zu wollen kombiniert mit der schlechten Laune von Captain Paris...wir konnten eins und eins zusammenzählen.
    Die San Diego würde außer Dienst gestellt und grundlegend - das heißt langfristig - überprüft. Mit diesem Teil könnten wir alle leben; zumindest hier waren wir alle uns - Captain Paris, die Crew, sogar die Admirals - einig, wir hatten einen ausgiebigen Urlaub verdient.


    Dann jedoch...wir alle sollten versetzt werden und die Crew dabei aufgeteilt. Wir haben den genauen Wortlaut nicht mitbekommen, aber anscheinend sollen möglichst viele Schiffe von unseren Fähigkeiten profitieren. Dass wir alle einzeln nur fähige Sternenflottenoffiziere waren die erst als Team zu dieser unschlagbaren Einheit wurden... das kam in den Holzköpfen der Admirals wohl nicht an. Nicht nur das, auch sollte Commander Georgiou von der Sternenflottensicherheit ausgiebig "befragt" werden... natürlich war sie Terranerin, aber ihre Akte und Leistungen sollten für sich sprechen.
    Als sich rumsprach trank ich etwas mehr von diesem seltsamen "Gin Tonic" Getränk als sowieso schon geplant.
    Und dann war da Commander Corlsen...Aiden. Wir waren in den letzten Wochen gute Freunde geworden, nicht nur weil er ein guter Offizier und noch besserer Ingenieur war und wir oft gemeinsam an Problemen arbeiteten... vor allem weil ich ihn verstehen konnte wie kaum ein anderer. Heute mehr denn je. Er hatte erfahren, dass die Lexington im letzten Kha'ak-Krieg zerstört worden war... nicht nur hatte er sein Schiff und viele Freunde verloren, sondern auch den Mann den er liebte. Als jemand, der mehr als einmal eine geliebte Person verloren hatte... ich konnte zu gut nachempfinden wie leer und nutzlos er sich gerade fühlte. Ich versuchte ihm Mut zuzusprechen so gut ich konnte, aber letztlich tranken wir zusammen....und viel.
    Da war jedoch noch etwas. Er konnte keinerlei Zugriff auf die Akten der Lexington nehmen. Zunächst dachte ich das könnte daran liegen, dass er fünf Jahre in die Zukunft gereist war und niemand hier bis vor kurzem wusste er noch am Leben war... als allerdings weder ich noch Captain Paris Zugriff erhielten und wenig später sogar ein Admiral uns Befehl gab uns nicht weiter damit zu beschäftigen... irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.


    Da ich allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz nüchtern war und sogar "Verschwörung!" durch die Bar rief, war ich froh als Tabby auftauchte. Glücklicher als sowieso schon sie zu sehen. Ich schwärmte ihr von meinem Getränk vor, tatsächlich jedoch hatte sie bereits unsere Koffer gepackt und wenig später saßen wir im Runabout nach Risa. Bei der Ankunft dort war ich auch wieder nüchtern und konnte zumindest ein paar klare Gedanken fassen - jedenfalls bis wir in unsere Bikinis wechselten und ich einen horga'hn vor mir sah.
    Ja, ich könnte mich hieran gewöhnen. Für eine Woche. Einen Monat. Vielleicht sogar ein Jahr oder mehr. Aber nicht jetzt. Nicht unter diesen Umständen. Die San Diego war da draußen, unsere Freude waren da draußen. Niemand würde uns auseinander reißen, nicht ohne einen Kampf.
    Bis jetzt haben wir noch keine Informationen erhalten was beim "Briefing" von Commander Georgiou rausgekommen ist... offiziell muss darüber Stillschweigen gewahrt werden. So oder so, mehr denn je bin ich froh, dass anscheinend keiner der Admirals weiß, dass Tabby ebenfalls eine Terranerin ist. Nicht nur eine Terranerin, sondern auch noch ein Augment.
    Ich weiß, ich sollte mittlerweile gelernt haben, dass Tabby die letzte ist über die ich mir irgendwelche Sorgen machen muss... aber ich fühle mich trotzdem besser dabei sie hier zu haben statt in einem Verhörraum - aus mehr als einem Grund.
    Wenn wir es jetzt noch irgendwann schaffen unsere Hochzeit durchzuziehen...für den Moment haben wir ganz andere Sorgen. Wir haben die Vex, die feindlichen Azgeda, sogar Imperator Georgiou und die Borg geschlagen. Mit ein paar arroganten Admirals werden wir locker fertig werden.


    Und wenn diese Crew erstmal wieder vereint ist... nichts ist mehr unmöglich. Da draußen ist eine ganze Galaxie, die nur darauf wartet erforscht zu werden.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Drei Tage. 74 Stunden und 38 Minuten um genau zu sein. Solange waren Tabby und ich im Urlaub auf Risa gewesen. Es waren schöne Tage gewesen, die mir wieder einmal vor Augen führten warum ich diese Frau so liebe. Warum ich nicht ohne sie leben will. Vor allem war es ein wohlverdienter Urlaub nach all den Anstrengungen der letzten Monate.
    Ich habe es mehr als einmal gesagt, aber wenn sich eine Crew einen Urlaub verdient hatte dann wir. Und ich für meinen Teil hatte vor jede Minute davon auszunutzen.
    Aber es gab noch andere schöne Planeten daraus also beschlossen wir, dass drei Tage Risa genug waren und starteten mit einem Runabout Richtung Casparia Prime, wo ich... große Pläne hatte. Auf dem Weg dorthin erreichten uns dann allerdings Nachrichten, dass jemand das Sternenflottenhauptquartier angegriffen hatte, dass Captain Paris wohl unter denen war, die angegriffen wurden.


    Nichtmal eine Woche wieder zu Hause und schon begann all das wieder von vorne. 74 Stunden und 38 Minuten sollten anscheinend alles bleiben, was uns an Urlaub zugestanden werden sollte. Natürlich hätten wir einfach weiterfliegen können - wir hatten keinerlei neue Befehle bekommen und waren offiziell im Urlaub - aber Captain Paris war soviel mehr als nur unser Captain. Also setzten wir mit Maximum Warp Kurs auf die Erde. Dort angekommen schien die Krise bereits ausgestanden; Captain Paris und einige andere Offiziere standen in der Bar und unterhielten sich. Ich wollte gerade ein andorianisches Ale bestellen und mich dazu setzen, als ich Doktor Vadiye in der Ecke sah und an ihre Warnungen bezüglich Synthehol erinnert wurde. Mit einem Glas Wasser bewaffnet wagte ich mich in die Gruppe und schon bald hatten wir ein recht gutes Bild was passiert war. Was bald passieren würde.
    Offenbar hatte Captain Paris uns auch eine Nachricht geschickt, die ich in all meinen Planungen allerdings komplett übersehen habe... ich war definitiv eine vorbildliche OPS-Offizierin.
    In Kurzfassung, der Großteil der Crew würde entgegen erster Ankündigung - und anscheinend auf Nachdruck von unter Anderem Admiral Paris hin - zusammen bleiben und auf ein Schiff der Sovereign-Klasse versetzt werden. Über Auftrag und Einsatzgebiet ist anscheinend noch nichts bekannt, allerdings war zumindest erster Teil eine Erleichterung.
    Captain Paris, Lieutenant Keller, Lieutenant Commander Griffin, Lieutenant Clark, Lieutenant Commander Corlsen, Clarke, Tabby und ärgerlicherweise auch der Andorianer waren nur einige der Offiziere die mich auf dieses Schiff begleiten würden.


    Wen ließ das noch? Doktor Vadiye hatte ein Angebot erhalten das sie nicht ablehnen konnte und schloss sich der romulanischen Marine an, an Bord des frisch in den Alpha-Quadranten beorderten Flaggschiffes Lleiset soll sie die Medizintechnik der Romulaner voranbringen. Ich kann mir niemand besseren für diesen Job vorstellen.
    Lieutenant Hawkins wurde ebenfalls versetzt, allerdings hat niemand etwas von ihr gehört oder gesehen. Gut möglich, dass sie nicht länger im Dienst der Sternenflotte steht.
    Und dann war da Commander Georgiou. Ich hatte sie lange Zeit gehasst und ein Teil von mir wird das wohl auch immer tun... dieser Teil ist froh nicht länger eine Georgiou auf der Brücke sehen zu müssen. Der Großteil von mir allerdings war traurig. Enttäuscht. Commander Georgiou war eine Terranerin, eine Georgiou, aber sie war auch eine fähige und faire Offizierin. Hatte mehr als einmal die San Diego gerettet und gezeigt auf wessen Seite sie steht.
    Dass sie nun unter Arrest und niemand sie sehen durfte... das hatte sie nicht verdient. Niemand von uns glaubt, dass an den Vorwürfen gegen sie etwas dran ist und das werden wir auch noch beweisen.
    Bis dahin jedoch haben wir einen neuen ersten Offizier, einen Commander Frank Tigh. Seine offizielle Dienstakte ist die Standardakte eines Kommandooffiziers - und das macht mir Sorgen. Irgendwann hat er zu verbergen. Bei seiner Vorstellung ließ er direkt durchblicken, dass er mit einigen Dingen unzufrieden sei und diese bei Bedarf ansprechen und regeln will. Ich freue mich jetzt schon darauf mit diesem Mann zusammenzuarbeiten.
    Wir alle können nur hoffen, dass es Captain Paris gelingt diesen Mann etwas im Zaum zu halten.


    Am Ende des Tages jedoch überwiegt trotz all dem Ärger über den verkürzten Urlaub, den Arrest von Commander Georgiou und die Außerdienststellung der San Diego die Vorfreude. Ein komplett neues Schiff, ein paar neue Gesichter - mit Ausnahme von Tigh, auf den ich verzichten könnte - die Tatsache, dass Captain Paris unbeschadet den Angriff eines verrückten Klingonen überstanden hatte und vor allem, eine neue Mission. Es war aufregend, es war spannend. Wir alle spürten es. Und was meine... anderen Pläne angeht: Vielleicht ist eine Messhall - oder ein Science Lab? - sowieso ein besserer, ein passenderer Ort als Casperia Prime. Alles was ich brauche kann ich auch von Polis oder anderswo liefern lassen. Ich hatte das nun lange genug vor mir hergeschoben, aber es war an der Zeit. Nach all den Veränderungen in den letzten Wochen... mehr denn je. Erst Recht nach dem ich gesehen habe wie die Sternenflotte mit Commander Georgiou umgeht nur weil sie Terranerin ist.
    Was auch immer die nächsten Tage, Wochen und Monate auch an Herausforderungen bringen werden, ich freue mich darauf. Und wenn wir dann irgendwann zum fünften Mal die Galaxie retten springt dann vielleicht sogar mal eine ganze Woche Urlaub heraus...


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Heute war es soweit, nach einigen wenigen Wochen auf unserem neuen Schiff starteten wir zu unserer ersten Mission im Alpha-Quadranten seit der Rückkehr aus Andromeda, seitdem wir Commander Georgiou an eine Arrestzelle verloren haben, seitdem wir weitere Crewmitglieder an andere Posten verloren haben. Vor allem seitdem Commander Tigh an Bord und der neue erste Offizier ist. Dieser Mann hatte sich bereits viele unschöne Spitznamen in der Crew verdient, heute erlebte ich wieso jeder einzelne davon hundertprozentig zutraf. Aber wir kommen noch zum Commander.
    Zuerst zum Schiff... neuen Schiff. U.S.S. San Diego-A, Sovereign-Klasse. Ich hatte auf Utopia Planitia an mehreren Schiffen der Sovereign-Klasse mitgearbeitet, hatte die Tempest aus erster Hand gesehen... aber dieses Schiff war doch so anders. "Steril" war wohl das erste Wort das mir nach meiner Ankunft in den Sinn kam. "Langweilig" und "öde" die nächsten. Ich weiß nicht, ob das nur daran lag, dass ich die San Diego - die alte San Diego - vermisste oder tatsächlich etwas dran war an diesen ersten Beobachtungen, jedenfalls habe ich mittlerweile zumindest mein Quartier etwas schöner gestaltet. Commander Tigh mag noch so sehr protestieren, dass Schwerter nichts in Quartieren zu suchen haben, aber Genehmigungen sind Genehmigungen.


    Diese letzten Wochen jedenfalls vergingen wie im Fluge, wir machten das Schiff startklar, lernten die neuen Crewmitglieder kennen und machten uns mit den Systemen vertraut. Dann kam der heutige, große Tag. Admiral Hawking versprach an Bord zu bleiben und auch Admiral Nechayev beamte für einen letzten Besuch persönlich rüber. Dabei übergab sie Captain Paris und Commander Tigh neue Befehle, während Admiral Hawking die Brücke inspizierte - und dabei Tabby etwas zu sehr inspizierte. Hätte er sie eine Sekunde länger so angestarrt wie er das tat... ich weiß nicht was ich mit ihm gemacht hätte, aber definitiv nichts Gutes.
    Das Highlight von Admiral Nechayev's Besuch war jedoch die Tatsache, dass sie Captain Paris in seinen Raum bat... und dieser tatsächlich an seinem eigenen Bereitschaftsraum klingelte. Ich muss wirklich in Erfahrung bringen, was dieses Frau so besonders angsteinflößend macht.
    Dann jedoch verschwand der Admiral wieder und ließ noch ein kleines Präsent inklusive Schleifchen da: ein neues Spionag... Missionsspezialist Hühnchen, ein Lieutenant Commander Klaus Hühnchen, der uns bei dieser Mission unterstützen.
    Und in einem hatte Admiral Nechayev Recht, wir würden jede Hilfe brauchen. Eine vulkanische Forschungsstation nahe des Argelius Systems hatte einen Notruf ausgesandt kurz bevor der Kontakt abbrach. Die Langsstreckensensoren waren inzwischen quasi nutzlos, aber die letzten Daten und Berichte der Vulkanier deuteten darauf hin, dass ein gigantischer Vulkan ausgebrochen war. Die Lava, Magma und vor allem Asche und Gase dieses Vulkans würden innerhalb von Tagen den Planeten unbewohnbar machen.


    Wir waren das einzige Schiff in der näheren Umgebung - Admiral Nechayev war offenbar nicht bereit ihr Flaggschiff selbst einzusetzen - und erhielten Befehl sofort Kurs auf die Station zu setzen. Das Problem war... wir konnten die Station nicht einfach evakuieren, dort unten arbeiteten über 6000 Forscher, hinzu kamen Händler, Besucher und Familien...selbst unsere neue Sovereign war damit überfordert.
    Wir brauchten also kreative Lösungen, um den Vulkaniern Zeit zu verschaffen. In etwa vier Tage würden Evakuierungssschiffe eintreffen, die die gesamte Crew und Gäste unterbringen und zur nächsten Sternenbasis bringen könnten.
    Während Abby begann die neuen Offiziere - allen voran das Hühnchen, Commander Tigh und Lieutenant Callaghan - zu untersuchen, erhielt ich Befehl einen Krisenstab aus Ingenieuren und Wissenschaftlern zu koordinieren.
    Bevor wir jedoch überhaupt Richtung Argelius starten konnten mussten noch die letzten Crewtransporte koordiniert werden - keine einfache Aufgabe unter normalen Umständen, mit diesem Zeitdruck im Nacken erst Recht. Und dann stand mir da noch etwas - oder eher noch jemand - im Nacken. Commander Tigh beschwerte sich lautstark, dass ich mich bemühen sollte, dass er jemand anderen finden würde, wenn ich meine Arbeit nicht vernünftig erledigen könnte.
    So ging das einige Zeit lang ehe ich schließlich mit Commander Corlsen und Tabby Richtung Konferenzraum verschwand - ich muss mich in Anwesenheit dieses Commanders zusammenreißen Tabby so professionell wie möglich zu behandeln. Nicht nur um nicht noch mehr zu seiner Zielscheibe zu werden, sondern vor allem um nicht unnötige Aufmerksamkeit auf Tabby zu lenken. Sollte jemand wie Tigh je erfahren wer sie wirklich ist und woher sie stammt...die Konsequenzen sind nicht auszudenken.


    Kaum im Konferenzraum angekommen begann Tabby dann auch schon von "Dreier" zu reden, aber dafür war zumindest jetzt keine Zeit. Gemeinsam mit dem kurz darauf herein schneienden Hühnchen konnten wir am Ende eine Lösung finden... vorausgesetzt die Vulkanier würden uns - oder eher sich selbst - etwas helfen.
    Offenbar arbeitete diese Station hauptsächlich an Terraforming Projekten, sodass sie bestens ausgerüstet war um sich zumindest temporär gegen etwas wie einen Vulkanausbruch zu schützen. Wenn es uns gelingen würden die Bevölkerung lokal zu transportieren - zum Beispiel an den weit entfernten Südpol - und dort Schildprojektoren und Ähnliches platzieren würden könnten dort alle lange genug überleben, bis die Transportschiffe eintreffen.
    Das einzige Problem... die Atmosphäre war mittlerweile durch die Asche so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass Transporter und Kommunikation niemals durchkommen würden. Wir mussten also ein Team mit Transporterverstärkern runterschicken und von dort aus alles koordinieren.
    Sowohl Admiral Hawking als auch Captain Paris kamen mehrmals herein um nach unserem "Fortschritt" zu fragen, aber wir waren so in dieses Projekt vertieft, dass wir kaum zum Antworten kamen. Am Ende jedoch hatten wir eine Lösung wenige Minuten bevor wir die Basis erreichten. Ich folgte der sichtliche begeisterten Tabby auf die Brücke und lobte sie für ihre herausragende "Teamarbeit", als Commander Grimmig mich auch schon ermahnte ich sollte meine Station einnehmen.
    Wir starteten mehrere Sonden und diese bestätigen in etwa die Daten, die wir extrapoliert hatten. Commander Tigh, Abby, Lieutenant Keller und Lieutenant Commander Corlsen starteten dann mit einem Shuttle Richtung Oberfläche, woraufhin der Kontakt abbrach.


    Mehrmals konnten wir für kurze Zeit Kommunikationsfenster öffnen, aber was genau dort unten vor sich geht ist noch unbekannt. Die Vulkanier scheinen wohl mehr als nur Verbrennungen oder Symptome von Rauchvergiftungen zu haben und sich teilweise sogar geweigert haben zu kooperieren, aber zumindest sind die Transportverstärker platziert und in Kürze werden die Transporte beginnen.
    Während meine Schicht hier oben offiziell vor etwa 30 Minuten zu Ende war kann ich nicht anders als ständig die Sensoren zu überprüfen. Natürlich machen wir Sorgen um Tabby - und den Rest des Teams, außer Commander Tigh - aber noch viel mehr machen ich mir Sorgen um diese Vulkanier. Offenbar hatte Abby bereits Hilfe bei der Behandlung der Verletzten angefordert und was dabei rauskommen würde...ich schätze, hoffe ich werde es bald erfahren.
    Bis dahin gibt es hier oben wenig zu tun und wir werden weiterhin versuchen durch die Interferenzen in der Atmosphäre zu kommen. Und ohne Commander Tigh war das Arbeiten auf dieser Brücke gleich soviel angenehmer.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Umbringen. Ich werde diesen Mann umbringen. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber eines Tages - in nicht allzuferner Zukunft - werde ich Commander Tigh umbringen. Bis dahin musste es reichen, dass ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenkte, damit er nicht andere Crewmitglieder in's Visier nahm. Vor allem damit er nicht Tabby noch weiter in's Visier nahm.


    Ich hatte während meiner - zugegeben noch nicht allzulangen - Sternenflottenkarriere bereits mit vielen Offizieren gedient und dabei einige mehr toleriert als alles andere, einigen wenigen gegenüber sogar eine Abneigung entwickelt. Aber den Hass, den ich nach dem heutigen Tage für Commander Tigh empfand... höchstens ein Adrian Chase kam da heran. Und wir wissen alle wie dieser geendet ist.
    Genug davon. Es gab genug Arbeit für uns und dieser planhaka würde mich nicht davon abhalten, egal wie viele Sonderarbeiten er mir auftrug.


    Der heutige Tag jedenfalls brachte jedenfalls erneut mindestens genauso viele neue Fragen wie Antworten. Nach einigen weiteren Schwierigkeiten gelang es uns schließlich den Großteil der Vulkanier an den Pol zu evakuieren während die Verletzten oder anderweitig "Beeinträchtigten" direkt auf die San Diego gebracht wurden. Die letzten Überlebenden und das Außenteam verließen die Basis gerade noch rechtzeitig bevor diese schwer beschädigt wurde.
    Auch konnte das Außenteam eine Menge an Daten bergen, welche Commander Corlsen analysieren sollte während Abby die Verletzten behandelte - darunter auch der Admiral, der plötzlich über Probleme klagte.
    Währenddessen kriegte ich auf der Brücke ein "Gespräch" zwischen Tabby und Commander Tigh mit, die offenbar schon auf der Basis aneinander geraten waren. Ich war schon im Begriff aufzuspringen und dem Commander ein paar Takte dazu zu sagen, als mir klar wurde dass ich damit weder mir und erst Recht nicht Tabby einen Gefallen tun würde. Der Commander hatte sie sowieso schon ganz oben auf seiner Liste stehen und jede Intervention von mir würde sie seinen Verdacht nur noch weiter bestätigen. Also blieb ich an meiner Station und fokussierte mich auf meine Arbeit.
    Es tat weh mit Tabby während der Dienstzeit quasi nicht mehr kommunizieren zu können, aber solange Commander Arschloch an Bord war gab es wohl keine andere Möglichkeit um uns zu schützen und sicher zu stellen, dass wir überhaupt eine Zukunft haben würden.


    Zum Glück wurde ich dann aus diesen Gedanken gerissen, als Abby meldete, dass sie den Admiral und alle weiteren Personen auf der Krankenstation - darunter auch die Vulkanier - unter Quarantäne stellen musste weil der Admiral an einer sehr ansteckenden und im schlimmsten Falle tödlichen Krankheit erkrankt war. Wir sollten alle Offiziere scannen, woraufhin sich herausstellte, dass Commander Corlsen und 35 weitere Offiziere betroffen waren.
    Es gelang Abby zum Glück schnell den Großteil der Offiziere zu heilen und Commander Corlsen konnte auch die Daten entschlüsseln, sodass wir erste Antworten enthielten... dann gab es jedoch ein neues Problem, offenbar war einer der Vulkanier entkommen.
    Ich rekonfigurierte die Sensoren und konnte diesen schließlich im Computerkern finden, wo Mr. Hühnchen und später Captain Paris ihn stellten. Wir beamten den Vulkanier nach einem versuchten und verunglückten Sprung in den Kern in eine Arrestzelle und sicherten von ihm weitere Daten.


    Mr. Hühnchen, Abby und Commander Corlsen beriefen schließlich mit dem Captain eine Konferenz ein, wo klar wurde... nichts war wie es schien. Diese Vulkanier waren anscheinend nur die Spielbälle in einem viel größeren Komplott. Irgendjemand hatte eine uns bisher unbekannte Substanz namens Rhues unbemerkt an die Vulkanier geliefert, mit welcher diese Tests durchführen sollten. Die Ergebnisse sollten an ein Relais geschickt werden, das schon vor Monaten von der Allianz aufgegeben wurde - wer genau die Substanz geliefert und die Daten erhielt wissen wir noch nicht.
    Nachdem diese Versuche abgeschlossen waren würde die Substanz die Vulkanier wahnsinnig machen und sich schließlich selbst ausschalten, sodass es nach dem Vulkanausbruch keinerlei Beweise gäbe. Zu unserem Glück war einer der Vulkanier etwas isoliert und konnte so noch rechtzeitig einen Notruf absenden, ehe er ebenfalls von der Substanz beeinträchtigt wurde. Wie auch immer, es gab hier einige Fragen die es zu beantworten gab.
    Wer hatte die Vulkanier mit dieser Substanz beliefert? Der Tal'Shiar, die Tholianer, die Breen? Es gab mehr als genug Möglichkeiten und wir hatten bisher keinerlei Anhaltspunkte. Es würde zu jedem davon passen.
    Der letzte Teil der Datenbank sollte morgen früh entschlüsselt sein und sowohl Captain Paris als auch Admiral Hawking machten klar, was wir alle bereits wussten: das hier hatte oberste Priorität.


    Während der Captain und Admiral dann noch unter vier Augen sprachen durfte der Rest von uns die Schicht beenden und wir machten uns auf den Weg zur Messhall. Dort sprach ich zunächst mit Commander Corlsen über den Tag und unsere weiteren Pläne ehe ich Commander Tigh über einen schiffsweiten Kanal hörte - wie er Tabby zu sich in's Büro bestellte. Von dem kurzen Zwischenfall auf der Brücke hatte ich Tabby den ganzen Tag über nicht gesehen und abgesehen davon, dass ich sie vermisste... in diesem Moment mehr als in jedem anderen zuvor wollte ich wissen was genau vor sich ging. Was der Commander mit ihr besprach. Dann kam eben dieser Commander in die Messhall und gleichzeitig reichte mir Commander Corlsen ein bajoranisches Bier - ein alkoholfreies bajoranisches Bier um genau zu sein. Ich konnte gerne auf noch mehr peinliche Ereignisse verzichten. Und doch... ich trank von diesem widerlichen Gesöff und hatte den Reflex alles direkt wieder auszuspucken... dann saß da Commander Tigh direkt vor mir. Hätte ich mich bremsen und woanders hinspucken können? Höchstwahrscheinlich. War es Absicht? Nicht wirklich.
    Jedenfalls spuckte ich mein gesamtes Bier dem Commander in Gesicht und Uniform. Er sprang direkt auf, schrie mich zusammen und verschwand dann. Kaum war er verschwunden begannen Commander Corlsen und ich zu lachen, während ich mir schwor nie wieder so etwas zu trinken.


    Doch natürlich war die Geschichte damit nicht abgehakt. Der Commander betrat wenig später in hübscher, neuer Uniform - welche ich natürlich auch kommentieren musste - die Messe und gab mir meinen neuen Dienstplan der nächsten drei Wochen. Neben einigen wenigen OPS-Schichten und ein paar wenigen Aushilfsschichten im Maschinenraum hatte ich hauptsächlich... in anderen Bereichen zu tun. Freiwillig hätte ich mir diese Schichten nie ausgesucht, aber solange es half den Commander zumindest für einige Zeit von Tabby und anderen fernzuhalten war ich gerne bereit das auf mich zu nehmen. Ich machte mich dann auf den Weg zum Quartier, wo ich den Abend noch kurz ausklingen ließ ehe das Bett bereits wartete. Ich habe das Gefühl die nächsten Wochen werde ich noch weniger von ihr sehen, aber auch das war es auf lange Sicht wert.
    Ich zählte bereits die Tage bis Commander Tigh endlich verschwinden würde. Hoffentlich waren es nicht mehr allzuviele.
    Und dann machte mir Commander Corlsen noch Sorgen. Mir hatten uns gut unterhalten, aber als ich ihn auf dem Weg zu meinem Quartier sah schien er komplett geistig abwesend, reagierte nicht und rannte regelrecht Richtung Turbolift. Hoffentlich gab es für uns alle bald gute Nachrichten.


    =/\= Log Ende.



    Versetzungsantrag

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Ich hasse es gefühlt jedes Logbuch gleich anzufangen, aber... eines Tages werde ich Commander Tigh umbringen. Strafarbeiten in den schönsten Bereichen des Schiffes hin oder her, selbst unter diesen Umständen stand mir noch etwas Freizeit zu. Freizeit die ich heute früh nach viel zu langer Pause mal wieder nutzen wollte um mit Camina auf dem Holodeck zu trainieren. Seitdem ich Tabby kennengelernt hatte, hatte ich vieles Andere vernachlässigt und meine Trainings gehörten dazu. Ich bereute das nicht, aber es war Zeit meine eigene Identität als Person wiederzufinden. Tabby hatte ihre Forschungen, ich hatte meine Kultur.
    Wie sagte unser Counselor Hologramm? Beziehung oder nicht, wir alle brauchen auch unsere eigenen Hobbies und Rückzugsorte. Heute war ich endlich gefestigt genug, um das einsehen, um es verstehen, zu können. Da traf es sich gut, dass Camina nach längerer Erkrankung heute endlich wieder ihren Dienst antreten konnte. Ich war froh gewesen, als ich hörte, dass sie während unserer Zeit in Andromeda gute Fortschritte an der Akademie gemacht hatte und nun in ihrem zweiten Jahr der neuen San Diego zugeteilt wurde.
    Wir trainierten also für einige Minuten, ehe Commander Tigh mich zwei Stunden vor Dienstbeginn auf die Brücke zitierte, um Sensorcluster zu reparieren. Eine Aufgabe die jeder diensthabende Ingenieur oder OPS-Offizier hätte genauso gut erfüllen können. Dieser Mann... nein, diese Kreatur würde eines Tages noch sehen was sie davon hat. Bis dahin bleib mir nichts Anderes übrig als diesen Befehl zu befolgen.


    Nachdem ich auf der Brücke alles vorbereitet hatte, arbeitete ich lieber vom Maschinenraum weiter, wo Commander Corlsen und Camina mir ein wenig halfen. Ich beschwerte mich über die Behandlung durch den Commander und Lieutenant Callaghan gab ungefragt seine Meinung dazu ab... ich hatte allerdings keine Zeit zum Diskutieren, zum Glück war Camina da und konnte mit Corlsen und Callaghan reden.
    Genau fünf Minuten vor Ende der von Tigh gesetzten Frist konnte ich den Sensorcluster wiederherstellen und kehrte auf die Brücke zurück, wo kurz darauf auch die Transportschiffe eintrafen und mit dem Transport der Vulkanier begannen.
    Captain Paris war im Gespräch auf der Krankenstation und Commander Tigh zum Glück auch gerade irgendwo beschäftigt, sodass Admiral Hawking das Kommando... nun ja, an sich riss. Etwas, das er gefühlt schon seit seiner Ankunft tut. Er behauptet zwar nur zur Beobachtung der Crew hier zu sein und uns nicht in die Quere kommen zu wollen, allerdings habe ich bisher noch nicht einen Offizier getroffen, der das auch so sieht. Er mischt sich in alles ein, stellt Befehl in Frage... kurz um, wir würden alle froh sein, wenn er wieder Richtung Sternenflotten HQ verschwindet.
    Kein Wunder, dass Nechayev eines ihrer Hühnchen mitgeschickt hat, es würde mich nicht wundern, wenn der Commander nur hier ist um den Admiral im Auge zu behalten.


    Dann jedoch kam etwas Spannung in unseren Tag. Alle bis auf einen Vulkanier waren erfolgreich transportiert worden - den Vulkanier, der nach wie vor schwer verletzt auf der Krankenstation lag. Laut Abby war dieser mehr als alle anderen mit der mysteriösen Substanz gearbeitet und schien deshalb unheilbar. Eben dieser Vulkanier entkam dann - wieder mal. Wir nutzten die internen Sensoren, verriegelten alle internen Bereichen und schließlich konnten Lieutenant Callaghan und sein Team den Vulkanier in einer Jeffriesröhre stellen. Er nahm zwar noch eine Geisel, aber letztlich hatte er keine Chance gegen Callaghan's Reflexe. Interessanterweise schien der Phaserschuss mit der Strahlung in seinem Körper zu interagieren, sodass Abby eine neue Therapie entwickelte... nachdem der Vulkanier vom Leitenden Medizinischen Offizier eines Sternenflottenschiffes mehrmals mit einem Phaser "behandelt" wurde konnten wir ihn ebenfalls rüberbeamen und die Transporte begannen den Flug zur nächsten Starbase.


    Unsere Arbeit fing allerdings erst an. Es gab zwei Probleme... zunächst einmal hatte der Vulkanier wieder versucht Zugriff auf die Datenbank zu nehmen. Dieses wurde zwar blockiert, aber niemand weiß was genau er vorhatte. Schlimmer noch, wenig später fanden Camina und Commander Corlsen beim Austausch von zerstörten Relais ein fremdes Objekt, welches mit einer eigenen Energiequelle ein Kraftfeld errichtet hatte und Zugriff auf den Computer nahm. Davon abgesehen, dass der abgespielte "Jean-Luc Picard Song" nicht unbedingt unsere Konzentration steigerte, warf das auch Fragen auf. Wer hatte solche Fähigkeiten, eine solche Technologie? Und wie kam sie an Bord? Hatte der Vulkanier sie dort im Auftrag platziert? Der Tal'Shiar war bekannt dafür fremde Schiffe auszuspionieren, aber so offensichtlich? Das war nicht ihre Art.
    Unsere Anfrage an die Allianz bezüglich mehr Informationen über die Rhues Substanz jedenfalls brachte auch wenig Neues. Immerhin konnten Abby und Captain Paris in Erfahrung bringen, dass Rhues eine gewisse Ähnlichkeit mit Trellium-D hatte, einer Substanz die ebenfalls sehr gefährlich für Vulkanier aber harmlos für die meisten anderen Rassen war.


    Und dann war da Admiral Hawking. Während der Flucht des Vulkaniers hatte er Kommandocodes eingesetzt, um die Brücke abzuriegeln. Während der Vorgang an sich nichts Besonderes war.. ein Admiral der nur zu Gast an Bord war sollte über keine schiffesspezifischen Kommandocodes verfügen. Er verschwand dann nach dem Vorfall auch für längere Gespräche mit den Kommandooffizieren. Ich glaube dem Admiral, dass er nur die Crew im Auge hat - und tatsächlich wären wir ohne seine Hilfe wohl nie hier gelandet geschweige denn als eine Crew zusammengeblieben - aber Captain Paris muss ihm klar machen, wo seine Grenzen liegen. Dem Gesichtsausdruck des Admirals am Ende des Tages nach zu urteilen hat er damit auch bereits begonnen.
    Dann zitierte mich Commander Tigh mal wieder in den Konferenzraum und seine Ansage hatte es in sich. Nicht nur war er mit meiner Arbeit am Sensorcluster unzufrieden - "ihre Kadettin hätte das mit verbundenen Augen besser gemacht" waren seine Worte - nein, er hatte auch etwas an meinem Verhalten auf der Brücke auszusetzen. Nach einer erneuten Standpauke ließ er mich dann gehen, machte mir allerdings unmissverständlich klar, dass er so ein Verhalten kein weiteres Mal durchgehen lassen würde.


    Kurz vor Schichtende und während wir das System verließen zeigten die Sensoren kurz... etwas an. Ehe ich den Satz aussprechen konnte war das Signal schon wieder verschwunden, die meisten Sensoren hätten es wahrscheinlich nicht einmal erkannt. Wären wir wie geplant schon früher abgeflogen hätten wir auch nichts mehr erkannt. Jedenfalls deutete alles darauf hin, dass da draußen ein getarntes Schiff war. Auch mehrmalige Scans konnten allerdings keine neuen Erkenntnisse bringen, sodass wir das System verließen und auf Warp gingen um unsere Patrouillienroute wiederaufzunehmen. Hoffentlich hatte irgendjemand hier draußen mehr Informationen über diese Substanz. Es gibt Gerüchte über eine Ferengi Handelsstation und ein paar Piraten hier draußen, vielleicht weiß jemand von denen etwas.


    Dann war offiziell Dienstende und während der Rest der Crew sich Richtung Holodeck, Messhall oder Quartier verabschiedete blieb ich auf der Brücke um die Sensorlogbücher zu analysieren. Weder das Sternenflotten- noch das Allianzkommando meldeten irgendwelche getarnten Schiffe hier draußen, also blieben nur die üblichen Verdächtigen... Tal'Shiar, abtrünnige Klingonen... oder eine ganz neue Bedrohung.


    Die Sensoren auf der Brücke waren nicht ausreichend - und Commander Hühnchen nicht erfreut über meine Anwesenheit - sodass ich mich auf in's Science Lab machte, um mehr ungestört weiter zu arbeiten. Ich konnte auch erste Fortschritte erzielen, ehe ich Tabby sah...hörte. Erst da wurde mir klar, wo ich hier genau war. In einem Science Lab. In ihrem Science Lab. Ich hatte sie zwar kurz auf der Brücke gesehen - und ihre Kommentare wie nichts da draußen so faszinierend sein könnte wie sie und warum man ihr einfach die Forschungsobjekte wegbeame - vernommen, aber davon abgesehen hatte ich den Tag nicht an sie gedacht. Ein Teil von mir schämte sich dafür, ein Teil war aber auch stolz. Ich hatte den Rat des Counselors umgesetzt, mich auf andere Dinge konzentriert und Fortschritte gemacht. Aber war es das Wert, wenn ich dafür das Science Lab betrat, ohne nur daran zu denken, dass Tabby hier sein könnte?
    Sie schien jedenfalls genauso überrascht wie ich, dass wir dort unten aufeinander trafen und lief wie ein Bolianer auf Raktajino von einer Konsole zur nächsten, redete dabei ständig irgendwas von "gelb", "grün", "violett" und anderen Farben, fragte wie ein Gorn machen würde... in anderen Worten war noch verwirrender als sowieso. An ein vernünftiges Gespräch war nicht zu denken. Es war offensichtlich, dass sie wieder einmal etwas verheimlichte, es schien als zeigte sie mir auch auf den Konsolen nur Teile von dem woran sie arbeitete... dann verschwand sie plötzlich. Wenigstens meinte sie wir würden uns später im Quartier sehen, aber ich... ich muss herausfinden woran sie arbeitet. Das letzte Mal, dass sie etwas so verheimlichte habe ich sie kurz darauf verloren, damals dachte ich für immer. Diese Erfahrung möchte ich nicht noch einmal machen.
    Meine eigene Pläne für uns mussten also warten ehe ich wusste was hier vor sich ging. Keine Angst, Counselor, das ist kein Rückfall... hoffe ich.


    Nun alleine im Science Lab konnte ich dann allerdings noch etwas herausfinden. Es hatte sich tatsächlich um ein getarntes Schiff gehandelt, diese Werte konnten nur von einem Warpantrieb kommen. Schlimmer noch, es war nicht nur ein Warpantrieb - also ein romulanisches Schiff - sondern definitiv auch kein klingonisches Schiff. Die Energiesignatur alleine entsprach keiner der Datenbank bekannten Rasse, aber irgendwann Schiff da draußen. Ist wahrscheinlich immer noch da draußen. Die Tatsache, dass dieses Schiff wartete, bis alle Vulkanier und wir das System verlassen um zu handeln... zumindest schien es keine feindlichen Absichten zu haben. Noch nicht. Die Zukunft wird zeigen was genau es damit auf sich hatte. Bis dahin haben wir unser eigenes Mysterium zu lösen. Bzw. gleich zwei. Und die Frage was ich dem Captain morgen früh berichten sollte.


    Computer, den folgenden Absatz verschlüsseln und nur mir zugänglich machen:



    Computer, den letzten Satz streichen und das Logbuch beenden.


    =C= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Wenn ich mich das nächste Mal jemand fragt warum ich Patrouillienflüge hasse... ich denke der heutige Tag wird als Begründung recht weit oben stehen. Auf der Suche nach mehr Informationen über die seltsame Substanz Rhues patroullierten wir heute die angrenzenden Sektoren und fanden zunächst nichts. Das heißt, weniger als nichts. Ein paar unscheinbare Frachter, ein Wissenschaftsschiff der Sternenflotte auf Erkundungsflug... langweiler hätte es nichtmal in einer Simulation der Akademie zugehen können.


    Das dachte sich anscheinend auch Admiral Hawking, den wir den ganzen Tag nicht einmal zu Gesicht bekamen - nicht, dass ich mich darüber jetzt beschweren würde. Vielleicht war das heute unser Silberstreifen am Horizont.
    Wahrscheinlich aus purer Langeweile heraus schlug Lieutenant Keller schon vor einen oder mehrere der Frachter zu durchsuchen, aber ohne konkrete Hinweise würde das Piraterie gleichkommen - keines der Schiffe tat uns den Gefallen auch nur unsere Scans zu reflektieren.
    Dann allerdings kam tatsächlich mal so etwas wie Spannung auf der Brücke auf, als ein halb zerstörtes Ferengi Shuttle vor uns auftauchte und ein "Liquidator" Brunt um Hilfe rief. Wir alle hatten an der Akademie von den normalen Ferengi gehört. Hatten gehört, dass wir vorsichtig bei Geschäften sein sollten. Liquidatoren allerdings... sie waren eine ganz andere Hausnummer. Hinterhältig und gewieft wie alle Ferengi, aber viele ebenso trainiert im Umgang mit Waffen, Nahkampfangriffen etc.
    Dass ausgerechnet so jemand nun um unsere Hilfe bat... schien merkwürdig. Gerade hier draußen. Aber wir hatten eine Pflicht zu helfen und die Sensoren schienen die Version von Brunt zu bestätigen, sodass Captain Paris Commander Corlsen und mir befahl mit einem Shuttle rüberzufliegen. Warum wir nicht einfach beamten oder noch besser das Shuttle in unsere Rampe zogen... es wird wohl das Geheimnis des Captains bleiben.


    Zu unserer großen Überraschung stellte sich heraus, dass dieser Ferengi tatsächlich Hilfe brauchte. Mit vereinten Kräften konnten wir seinen Warp- und Impulsantrieb relativ schnell wieder zum Laufen bringen und auch die restlichen Systeme waren kurz darauf wieder hergestellt. Während ich die Reparaturen durchführte und mich etwas mit dem Liquidator unterhielt gelang es Commander Corlsen unbemerkt die Datenbank zu kopieren.
    Der Ferengi willigte allerdings auch so ein uns als "Bezahlung" Informationen über die Substanz Rhues zu übergeben. Anscheinend hatte er selbst schon damit gehandelt und konnte uns ein paar Kontaktdaten zu Breen Händler geben. Mit etwas Glück war all das hier nicht umsonst und wir hatten eine erste Spur.


    Wir kehrten dann zur San Diego zurück und setzten unseren Patrouillienflug fort.. an Bord jedoch überschlugen sich die Ereignisse. Das heißt die Gerüchteküche nahm freien Lauf. Jemand hatte Deep Space Nine angegriffen und die U.S.S. Defiant gestohlen. Die Verluste waren überschaubar und die Station nicht beschädigt, die Defiant war allerdings ohne jede Spur verschwunden. Für einen Moment überlegte ich wer da hinter stecken könnte... abtrünnige Jem'Hadar, klingonische Piraten, nicht auszudenken was solche Gruppen mit einem Schiff wie der Defiant ausrichten könnten. Dann natürlich die üblichen Verdächtigen wie Tal'Shiar etc.
    Aber die Wahrheit - zumindest die uns von den News präsentierte Wahrheit - schien eine ganz andere. Angeblich hatten Lieutenant Hawkins und ihr Havoc Squad die Defiant gestohlen und jede Kommunikation zur Sternenflotte abgebrochen. Unser alter Bekannter Admiral Hieu-Gan hielt dann auch eine Ansprache wie enttäuscht er sei und dass er und die Sternenflottensicherheit alle tun würden um diese "Verräter" zur Strecke zu bringen - eine Einstellung, die Commander Hühnchen auf der Brücke direkt wie der Papagei der er war wiederholen musste.


    Captain Paris wollte direkt Kurs auf Deep Space Nine setzen um das näher zu untersuchen, aber Commander Tigh erinnerte ihn, dass wir hier unsere Befehle hatten. Und so sehr ich selbst Richtung Bajor System fliegen und dem auf den Grund gehen wollte...der Commander hatte Recht. Wenn dieses Rhues nur halb so gefährlich war wie es derzeit schien konnten wir uns keine Verzögerungen leisten. Spätestens nach der "Behandlung" von Commander Georgiou traute ich der Sternenflottensicherheit nicht, aber es gab nichts was wir hier tun konnten. Nicht für den Moment. Eines aber war klar. Niemand an Bord - niemand außer dem Hühnchen zumindest - glaubte daran, dass Hawkins tatsächlich die Defiant gestohlen hatte. Es musste irgendeine Erklärung geben. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber wir würden diese Erklärung finden.


    =/\= Log Ende.

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Es sollte mich nicht mehr überraschen, aber nachdem ich mich in den letzten Wochen so über die extreme Langeweile dieser Patroullienflüge aufgeregt hatte...ich habe quasi beschrien, dass etwas wie der heutige Tag bald kommen musste.
    Ein Tag mit Anomalien, fest steckenden Turboliften, Eindringlingen und so viel mehr.
    Dabei begann der Tag genauso langweilig wie die letzten Wochen verliefen. Ich reservierte auf der Brücke zwei Arbeitsstationen, damit Commander Corlsen und ich in Ruhe an der Datenbank des Ferengi arbeiten konnten.
    Commander Tigh ließ sich unterdessen vom Hühnchen über die neuesten "Ereignisse" - oder eher das Fehlen dieser - in Kenntnis setzen, als plötzlich Lieutenant Clark die Brücke betrat. Ja, genau der Lieutenant Clark von der letzten San Diego. Offenbar hatte er nach der Rückkehr in die Milchstraße einen ausgedehnten Landurlaub genommen und nahm nun wieder seinen Posten als Leitender Sicherheitsoffizier ein - sehr zum Unwohl von Commander Hühnchen und Lieutenant Callaghan.


    Commander Tigh übertrug ausgerechnet mir die Aufgabe den Lieutenant auf den neuesten Stand zu bringen...mein Hass auf diesen Mann erreicht jeden Tag neue Höhen. Ich informierte Lieutenant Clark über das Nötigste, ehe Commander Corlsen und mir plötzlich etwas auffiel. Die Datenbank des Ferengi hatte sich generell schon viel zu leicht entschlüsseln lassen, aber dass wir ohne jeden Widerstand in die Flügpläne, Listen der Lieferanten etc. kamen.. das machte keinen Sinn. Das wurde dann auch schnell bestätigt, als pünktlich zur Ankunft des Captains auf der Brücke die taktischen Systeme ausfielen. Nur Sekunden später warpte unser alter Freund Brunt in's System, fragte wie uns seine Überraschung gefallen hätte und feuerte irgendeine Art von Waffen ab.
    Ehe wir irgendwie reagieren konnten wurden wir bereits getroffen, das Schiff erbebte und der gesamte Bildschirm füllte sich mit seltsam aussehenden Blasen.
    Laut Sensoren handelte es sich dabei um Subraumvakuolen, welche sowohl die San Diego als auch das Ferengi Schiff nun umgaben.


    Außer den taktischen Systemen hatten wir zunächst keine größeren Schäden erlitten, allerdings war der Deflektor beschädigt. Wir konnten also nichts gegen diese immer näher kommenden Vakuolen tun. Commander Corlsen und Lieutenant Clark machten sich dann mit dem Lift auf dem Weg zum Maschinenraum, als wir von einer Vakuole getroffen wurden und der Lift stecken blieb. In der Zwischenzeit polarisierten wir die Hülle und richteten Lazarette in den Messhalls ein, um uns zumindest etwas Zeit zu verschaffen.
    Es dauerte eine Zeitlang, aber letztlich gelang es den Deflektor wieder online zu bringen, während Captain Paris beschloss den Ferengi an Bord bringen zu lassen, egal um welchen Preis. Wir zogen sein Schiff mit dem Traktorstrahl in die Rampe, wo er schon von der Sicherheit sowie Commander Tigh erwartet wurde - auch wenn das Hühnchen ein paar Umwege nehmen musste.
    Nach einer kurzen "Befragung" war klar, dass ein Nadion Impuls die Vakuolen auflösen würde und genau das half wirklich. Die Vakuolen begannen sich aufzulösen, wir starteten unsere taktischen Systeme neu und auch die Turbolifte funktionierten wieder.


    Die Situation schien geklärt...bis ein Ferengi Marauder unter Warp ging, unseren "Gast" an Bord beamte und wieder verschwand ehe wir reagieren konnten - nicht dass wir irgendwas tun konnten solange wir noch von den schrinkenden Vakuolen umgeben waren.
    Auf den zweiten Blick allerdings war das kein Marauder, sondern ein Schiff mit Holo Technologie. Wir folgten der schwachen Warpspur als plötzlich ein antikes, schwer beschädigtes vulkanisches Shuttle unseren Weg kreuzte. Wir näherten uns, als das Shuttle plötzlich auf vollen Impuls sprang und unserem Traktorstrahl auswich. Am Ende jedoch konnten wir es an Bord ziehen und die Sicherheit empfing erneut einen Gast an Bord. Kurz darauf löste auf Deck 3 der Eindringlingsalarm aus... auch hier konnte die Sicherheit angeblich schnell für Ordnung sorgen. Wer oder was genau da nun an Bord kam weiß bisher niemand, im Shuttle jedenfalls war niemand Geringeres als Commander Georgiou... offenbar war ihre Zeit in Haft abgesessen. So oder so brauchten wir mehr Informationen.


    Commander Tigh ließ sie direkt wegsperren - Gerüchten zufolge hat er sogar auf sie geschossen - und wollte die Sternenflotte informieren, Captain Paris befahl allerdings zunächst abzuwarten und sprach selbst mit ihr. Commander Tigh reichte das nicht und er befahl mir eine Nachricht vorzubereiten. Das tat ich auch, aber ich hoffe wir werden diese niemals senden müssen.
    So sehr der Commander versuchte mich vom Gegenteil zu überzeugen und so sehr ich Georgiou wohl nie 100 %-ig trauen werde... sie hatte uns mehr als einmal das Leben gerettet, sie hätte sonstwo hinfliegen können... stattdessen ist sie hier. Dass als das passiert während Hawkins da draußen angeblich Amok läuft - heute wurden angeblich mindestens fünf Sternenflottenschiffe von der Defiant zerstört - kann kein Zufall sein.
    Der Captain und Commander Tigh besprachen dann eine ganze Weile etwas im Bereitschaftsraum und als Tabby mir erzählte, dass sie mit Georgiou auf eine Erkundungsmission fliegen würde... war mir auch klar, warum das Gespräch so lange gedauert hatte.
    Ich weiß nur nicht um wen ich mir bei dieser Konstellation mehr Sorgen machen muss. Sollte. Falls Tabby jedoch etwas passieren sollte, würde ich Georgiou oder was auch immer von ihr übrig ist persönlich beim Sternenflottenhauptquartier abgeben.


    Inzwischen hatten wir auch die letzten Reste der Warpspur verloren, sodass uns nicht übrig blieb als die alte Patrouillienroute wieder aufzunehmen. Diese ganze Situation machte mir jedoch zunehmend Sorgen. Wer auch immer diesen Ferengi von Bord gebeamt hatte verfügte über Holo Technologie weit über dem was wir haben. Dazu diese Waffe... der Ferengi mag zu dumm gewesen sein sie richtig abzufeuern, aber in den falschen Händen könnten sie Kriege für sich gewinnen.
    Dann ist da Hawkins. Noch immer glaube ich nicht, dass sie wirklich all das getan hat was ihr vorgeworfen wird, aber in einem hatten Leute wie Commander Tigh und Hühnchen Recht... Menschen ändern sich. Lassen sich auf die falsche Seite ziehen. Können uns allen etwas vormachen. Wir hatten diese Erfahrung nicht zuletzt mit Philippa Georgiou und Marc Harison gemacht... wer sagte, dass das hier nicht auch der Fall war? Dass Tigh vielleicht auch mit der jüngeren Georgiou recht hatte?
    Für uns alle hoffe ich, dass er nicht Recht behalten wird. Und dass er in der Zwischenzeit nichts Dummes tut.
    Nachrichten wie die Tatsache, dass Vex Technologie gestohlen wurde trugen außerdem nicht dazu bei, dass sich irgendwer besser fühlte.
    Es fühlte sich nicht gut an hier draußen zu sitzen und nichts tun zu können, während anderswo jemand Hawkins jagte, aber mit etwas Glück werden Tabby und Georgiou uns Antworten bringen - ohne dass wieder weitere Fragen dazu kommen.


    =/\= Log Ende.

  • Halloween Plot
    Anwesende: Aiden Corlsen, Frank Tigh / Mr. Noth / Lindsey McNally / mehrere Parasiten , Lexa Griffin / Clarke Griffin / Abigail Griffin / Heinz Hühnchen / Alynna Nechayev
    Maps: enterprise-e-v2, rpg_crashsite
    Zeit: 18:30 - 21:00 Uhr


    Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:


    Die Parasiten! Sie sind zurück! Das heißt, sie waren zurück. Vielleicht. Noch haben wir keine Gewissheit, dafür wissen wir jetzt zu gut zu was Admiral Mason's neues Flaggschiff alles im Stande ist.
    Dass dieser Tag ein selbst für unsere Verhältnisse außergewöhnlicher werden sollte zeichnete sich schon früh ab. Nur wenige Minuten nachdem Commander Georgiou und Tabby mit ihrem Ferengi Schiff die Sensorreichweite verlassen hatten beamte sich Admiral Nechayev an Bord und spazierte in den Bereitschaftsraum von Captain Paris, ehe irgendwer demonstrieren konnte. Erst jetzt bemerkten wir, dass ihr Schiff mitsamt neuem Prototypantrieb direkt vor uns unter Warp gegangen war, so schnell ging alles.


    Wir hörten nur einige Fetzen, aber der Admiral war mal wieder alles Andere als erfreut über unsere Performance. Währenddessen empfingen wir bereits einen Notruf aus dem Hanef System, offenbar erneut von einer vulkanischen Forschungsstation auf einem Klasse L Planeten.
    Commander Tigh ließ umgehend Kurs setzen, sehr zum Missfallen der direkt auf die Brücke stürmenden Admiral Nechayev. Diese ließ uns dann letztlich gewähren, beamte allerdings gemeinsam mit Captain Paris auf ihr Flaggschiff und verschwand - das heißt, Commander Tigh hatte das Kommando.
    Wir erreichten wenig später das System und gingen unter Warp. Außer dem vulkanischen Außenposten gab es keinerlei Signale oder bewohnte Planeten hier draußen, sodass wir direkt Position im Orbit einnahmen - Clarke hatte in der Zwischenzeit das Steuer von Lieutenant Keller übernommen und es tat gut sie nach ihren Schichten auf der Krankenstation mal wieder auf der Brücke zu sehen.
    Aufgrund von starken Interdifferenzen in der Atmosphäre waren Sensoren, Transporter und Kommunikation schwer beeinträchtigt, sodass wir nur ein ungenaues Bild auf dem Schirm sahen. Offensichtlich war, dass diese "Basis" keine Basis mehr war, dass irgendwas sie schwer beschädigt hatte.
    Commander Hühnchen, Commander Corlsen, ein paar Mediziner und ich machten uns dann auf den Weg zum Shuttle - aus irgendeinem Grund sollte uns auch der Friseur Mr. Noth begleiten. Das Hühnchen protestierte direkt, aber Tigh's Entscheidung stand.
    Gut möglich, dass Tigh sich nur rächen wollte, weil Noth Minuten zuvor einfach auf die Brücke spaziert gekommen war.


    Wir flogen dann mit dem Shuttle runter, wo Commander Hühnchen mit den Medizinern und Mr. Noth einen Perimeter etablierte, nachdem wir erste Erkenntnisse erlangt hatten... wir wussten nun was mit der Basis passiert war. Ein Föderationsschiff, offenbar eines der Sabre-Klasse, war direkt auf die Basis gestürzt, den Scans zufolge wenige Tage bis Wochen vor dem heutigen Tage.
    Commander Corlsen und ich erhielten Befehl uns im Inneren des Schiffes umzusehen und was wir dort sehen und erleben sollten... es wird mich noch lange, sehr lange verfolgen.
    Zunächst fanden wir wenig Besonderes, der Großteil des Schiffes war zerstört worden und wir mussten durch Turboliftshafts und leere Korridoren kriechen, um voranzukommen. Dann jedoch begannen wir seltsame Geräsusche zu hören, die näher und näher kamen. Es klang fast wie... Insekten? Grillen? Zunächst glaubte ich an Halluzinationen oder daran, dass die Mischung aus Dunkelheit, Enge und seltsamen Schiffsgeräusche zu Einbildungen führte... ehe wir beide sahen wie eine Leiche fortgezogen wurde. Kurz darauf tropfte ein Schleim voll fremder DNA auf meine Schulter.
    Als sich wenig später ein leicht panisches Hühnchen meldete - trotz all der Verzerrungen war es offensichtlich, dass irgendwas Schreckliches passiert war - war uns klar, dass es soviel mehr vorging als wir dachten.
    Dann fiel mich plötzlich ein verrückt gewordener Vulkanier an und packte mich ehe ich meinen Phaser heben konnte. Weder meine Schläge noch die Phasertreffer von Commander Corlsen schienen ihm viel auszumachen, erst nach mehreren Treffern verschwand er. Nach einem langen Katz- und Mausspiel erreichten wir schließlich die Außenhülle und besprachen die Lage mit Commander Hühnchen, der auch gleich berichtete was passiert war.
    Ein seltsames, großes Wesen hatte Mr. Noth und einen Mediziner durch die Hülle gezogen und getötet, Commander Hühnchen hatte daraufhin alle anderen zurück zum Shuttle geschickt. Wir erhielten den Befehl die Brücke zu finden, alle notwendigen Daten zu sichern und dann zu verschwinden.


    Was auch immer hier passierte... es ging um soviel mehr als eine abgestürzte U.S.S. Salem und ein paar verrückt gewordene Vulkanier. Mit den Vulkaniern hatten wir unsere Erfahrung und sogar ein Heilmittel, der Absturz der Salem ließ sich sicher irgendwie erklären. Aber diese Geräusche, das Verschwinden von Noth... irgendjemand, irgendetwas Anderes war hier draußen. Und es war eine Gefahr. Dennoch weigerte sich Commander Hühnchen seine gesicherte Position zu verlassen und überließ uns die Drecksarbeit.
    Auf dem langem Weg zur Brücke durch überflutete Korridore wurden wir mehr als einmal aus dem Nichts von Insekten angegriffen, konnten uns am Ende jedoch zur Brücke durchkämpfen, wo wir eine leise, wimmernde Stimme hörten. Eine humanoide Figur kauerte am Rande der Brücke und hielt ihren Phaser auf uns. Ich versuchte sie zu beruhigen, ehe ich erkannte wer da vor uns stand... niemand geringeres als Lieutenant McNally. Meine Tage auf der U.S.S. Saratoga waren eine Weile her, aber McNally würde ich nie vergessen. Kaum erkannte sie mich wieder warf sie ihren Phaser beseite und sprang mir regelrecht in die Arme. Leider bleib nicht viel, denn kurz darauf begannen diese Insekten die Brücke zu stürmen. Wir konnten sie zunächst zurückschlagen - kurz darauf kam dann auch Commander Hühnchen hereinmarschiert, der selbstverständlich meinte er selbst hätte die "Brücke gesichert" - aber die Zeit drängte.
    Laut McNally waren dies nicht irgendwelche Insekten, sondern Parasiten. Genau, die Parasiten. Dieselben Parasiten, die vor wenigen Jahren die Allianz fast vernichtet hätten. Offenbar hatten diese eine Brutstätte direkt unterhalb der Forschungsstation errichtet, welche durch den Absturz der Salem aufgebrochen wurde.


    Commander Corlsen und ich begannen die Datenbank herunterzuladen, als wir plötzlich etwas sehr Großes, sehr Lautes hörten. McNally wurde sofort panisch und selbst das Hühnchen wurde ein wenig hektisch. Wir konnten nur 60 Prozent der Datenbank sichern, ehe die Kreatur begann an den Türen zur Brücken zu kratzen. Auch auf der Flucht zum Shuttle sahen wir nur Umrisse, aber dieses Wesen... es war deutlich größer, deutlich aggressiver als ein normaler Parasit.
    Wir konnten gerade so entkommen und kaum im Hangar angekommen brach McNally auch bereits zusammen. Abby stellte uns alle vorsorglich unter Quarantänte und tatsächlich waren außer dem Hühnchen auch alle infiziert. Das Hühnchen wiederum wurde letztlich entlassen und eilte auf die Brücke... gerade als ein unbekanntes, riesiges Schiff in's System warpte.
    Auf den ersten Blick schien es eine vergrößerte Minerva der Gamma-Terraner zu sein, aber was sollte solch ein Schiff hier draußen tun? Dann jedoch begann das Schiff seine Raketen und Waffen auf den Planeten abzufeuern und wir hatten Gewisshaft - und einen traumhaften Blick von der Shuttlerampe aus - dass es Gamma-Terraner waren.
    Offenbar hatte das Schiff die gesamte Oberfläche nahe der Basis pulverisiert, allerdings konnte ein Parasiten Schiff entkommen. Diese wurde zwar vernichtet, allerdings nicht bevor es eine Warnung aussenden konnte.
    Ob diese ankam wissen wir noch nicht.
    Während Abby weiterhin an einem Heilmittel forscht, um Commander Corlsen, McNally und mich aus der Shuttlerampe entlassen zu können traf kurz darauf auch die Hornet mit Captain Paris wieder im System ein.
    Ich bin sicher der Admiral, Captain Paris und die Gamma-Terraner werden einiges zu besprechen haben.


    =/\= Log Ende.

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    Lieutenant Lexa Griffin:


    "Magenkrämpfe, Schwindel, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Aggressivität, Schmerzen". Auf dem PADD las sich das so einfach, als diese Dinge dann nach und nach eintraten wünschte ich mir kurzzeitig Abby's experimentelles Heilmittel nicht angenommen und stattdessen in der Shuttlerampe geblieben zu sein.
    Aber ich war Trikrun, ich würde auch das überstehen. Zumal es mal wieder einer dieser Tage war an dem eine Quarantäne eines Außenteams und ein experimentelles Heilmittel in Rekordzeit direkt wieder in Vergessenheit gerieten.
    Nachdem das neue Flaggschiff von Admiral Mason, die Pathfinder, kurzen Prozess mit der Salem und den an Bord befindlichen Parasiten gemacht hatte dauerte es nicht lange bis Abby herausfand, dass wir zwar infiziert, aber nicht ansteckend waren. Außerdem hatte sie für die Menschen - Commander Corlsen und Lieutenant McNally - bereits ein Heilmittel entwickelt, sodass diese ihren Dienst sofort wieder aufnehmen konnten. McNally war verständlicherweise noch etwas verschreckt, aber ich bin sicher die Mediziner und Psychologen werden sie gut betreuen. Ich werde sie bei nächster Gelegenheit besuchen.


    Bis dahin hatte ich meine eigenen Sorgen. Zwar wurde ich aus der Shuttlerampe entlassen und konnte meinen Dienst auf der Brücke wieder aufnehmen, allerdings war ich bereits in der Shuttlerampe kurz kollabiert und hatte begonnen aus der Nase zu bluten. Von dem extremen Schwindelgefühl ganz zu schweigen. Commander Tigh betonte auch direkt wie gut ich aussehen würde, hielt mich zu meiner großen Überraschung aber nicht davon ab meine Station einzunehmen.
    Offenbar hatte ich einiges verpasst. Admiral Nechyev hatte Captain Paris bereits wieder abgesetzt, mit ihm und Commander Tigh gesprochen und dann vor der versammelten Brückencrew einen Streit mit Admiral Mason angefangen, ehe sie verschwand. Eben dieser Admiral Mason - sowohl Captain Paris als auch ich kannten ihn noch gut aus dem Gamma-Quadranten - war nun beim Captain.
    Kaum hatte das Hühnchen mich gebrieft stand auch schon Abby mit ihrem Hypo vor mir und ehe ich etwas sagen konnte war ich "geheilt" - mitsamt allen aufgezählten Nebenwirkungen. Sie verschwand so schnell sie aufgetaucht war und ließ mich mit meinen Schmerzen allein.
    Dann tauchte ein getarntes - was zur Hölle - Ferengi Shuttle auf und bat um Andockerlaubnis. Für einen Moment rechneten wir schon mit dem schlimmsten aka der Rückkehr von Brunt, tatsächlich waren Commnder Georgiou und Lieutenant Callaghan von ihrem Aufklärungsflug zurück. Ich wollte schon zur Shuttlerampe runtereilen und Tabby empfangen ehe ich erfuhr, dass sie offenbar für einen "Spezialauftrag" zurückgeblieben. Ich liebe diese Frau, aber manchmal bringt sie mich zur Verzweiflung.
    Georgiou und Callaghan jedenfalls wurden auf Befehl von Tigh hin von zwei Sicherheitsteams und einem wilden Hühnchen empfangen, welches beide auf die Brücke führte.


    Nachdem das Hühnchen Georgiou dort entwaffnet hatte - so überzogen ich Tigh's Vorsicht fand, wieso musste Georgiou noch so provozieren? - schnappte Georgiou sich Corlsen und verschwand Richtung Konferenzraum. Gefolgt von Callaghan und einem Dutzend Sicherheitsoffizieren. Als kurz darauf Paris in den Konferenzraum ging kamen die Sicherheitsoffiziere wieder heraus.
    Niemand weiß was genau da drinnen besprochen wurde, aber offenbar hatten Callaghan und Georgiou einiges herausgefunden, denn... das Gespräch ging eine Weile. Inzwischen näherte sich auch die Nechayev versprochene Verstärkung, insgesamt neun Schiffe unter Führung unser altbekannten IRW Lleiset. Kein Wunder also, dass Georgiou und Callaghan für den Moment an Bord blieben. Mit so vielen Augen auf uns war es nicht clever ein Ferengi Shuttle zu starten.
    Georgiou jedenfalls würde die nächsten Stunden die Sicherheit und insbesondere Commander Hühnchen auf Trab halten, immerhin hatte Commander Tigh Befehl gegeben sie immer im Auge zu behalten - was mit jemandem wie Georgiou alles andere als einfach war.
    Dann war da Commander Corlsen... was hatte Georgiou mit ihm zu besprechen? Könnte es um die Lexington gehen? War vielleicht wirklich mehr passiert als die Sternenflotte bereit wahr zuzugeben? Spätestens nachdem er mich später nach einem Comm-Verstärker fragte um eine verschlüsselte Transmission unbemerkt senden zu können...es war mehr als nur wahrscheinlich. Aber das war seine Sache und ich wollte mich da nicht weiter einmischen. Dennoch konnte ich zu gut nachempfinden wie es ihm jetzt ging, was er fühlen musste nachdem eine geliebte totgeglaubte Person plötzlich wieder auferstanden zu sein schien.


    Schließlich kamen sie jedenfalls alle wieder aus dem Konferenzraum, nachdem Commander Tigh irgendwas in den FedNews gesehen hatte. Als ich es auf den großen Schirm legte... ich wusste was er meinte. Lieutenant Hawkins hatte sich im Sternenflotten Hauptquartier ergeben und wie sie in die Kamera blickte, dieser abgrundtief böse Blick... ich bezweifle, dass das das Ende dieser Geschichte war. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass es keine Spur von der Defiant und ihrer Crew gab.
    Wir hatten nicht lange um diese neuen Ereignisse zu verarbeiten, denn die kleine Flotte näherte sich und Captain Paris begann Befehle und Patrouillienrouten zu verteilen. Es gab einen kurzen Moment der Verwirrung, als Captain Paris den Romulanern den Befehl gab die Badlands zu sichern, was direkt von Commander Tigh und Commander Jarok protestiert wurde. Offenbar hatte das Allianzkommando die Badlands offiziell zur "no fly zone" erklärt, nachdem mehr als ein dutzend Schiffe der größeren Mächte dort vernichtet wurden.
    Der Captain stellte schließlich klar, dass es nur darum ging die Nähe der Badlands zu patrouillieren und alle Schiffen sprangen auf Warp. Inzwischen hatte sich Admiral Nechayev erneut mit neuen Befehlen gemeldet. Offenbar wurde ein Frachter in unserem Sektor vermisst, ein klingonischer Frachter.
    So zerstritten wie die Großen Häuser derzeit waren, war es gut möglich, dass es sich hierbei um eine interne klingonische Angelegenheit handelte, da wir uns aber im Föderationsraum befanden war das Sternenflottenkommando der Meinung wir müssten das näher untersuchen.


    Wir fanden den Frachter schließlich auch und setzten einen Kurs. In der Zwischenzeit befahl der Captain recht forsch und aggressiv, dass wir sicherstellen sollten, dass unsere Datenbank gegen Angriffe von außen geschützt ist und wir nicht erneut von "primitiven" Angreifern wie den Ferengi außer Gefecht gesetzt werden. Ich arbeitete im Maschinenraum gemeinsam mit Commander Corlsen daran, ehe ich auf die Brücke zurückkehrte wo wir gerade den Frachter erreicht hatten.
    Eine "Izzy" meldete sich und bot uns einen Handel an. Die Sensoren zeigten keine weiteren Lebenszeichen und Izzy war alles andere als kooperativ, sodass der Captain befahl ein Außenteam zu entsenden. Commander Hühnchen und Lieutenant Callaghan beamten rüber, währenddessen übernahm Commander Georgiou die taktische Station - der Blick von Commander Tigh war... unbeschreiblich.
    Fast noch unbeschreiblicher war das Verhör von dieser Izzy. Sie war ein Mensch, hatte den Frachter "ausgeliehen" und war auf der Suche nach bestimmten Gütern. So durchflog sie nun ein Trümmerfeld - sie hatte einen anderen, besser klingenden Begriff für diese fliegenden Container und Trümmer, aber alles was ich sah war ein Trümmerfeld - hier draußen und versuchte einzelne Container und Behältnisse zu öffnen. Einmal misslang ihr dieses etwas und einer der Behälter explodierte... zum Glück waren wir weit genug weg um größere Schäden abwenden zu können.
    Ansonsten lief das Verhör größtenteils ereignislos ab. Die Crew war angeblich bei bester Gesundheit - irgendwo - der Frachter nur Mittel zum Zweck und sie hätte einen Auftraggeber. Dann begann sie von Kopfgeldjägern zu sprechen und schon warpten vier nausikaanische Raider in's System. Lieutenant Callaghan wurde sofort zurückgebeamt, aber irgendwann lief beim Transport von Hühnchen schief, sodass dieser an Bord des Frachters rematerialisierte. Captain Paris gab daraufhin Befehl uns zwischen die Raider und den Frachter zu bringen ehe dieser größeren Schaden nehmen konnte. Der Dialog mit den Nausikaanern verlief ähnlich sinnvoll wie erwartet, sodass wir die vier Schiffe schließlich kampfunfähig schossen und - zu Commander Georgiou's Unverständnis - ziehen ließen.
    Dann rief Commander Hühnchen uns und meldete, dass diese Izzy mit einem persönlichen Transporter verschwunden war. Weder sein Tricorder noch unsere Sensoren zeigte irgendetwas in der Nähe an, niemand weiß wo sie sein könnte. Hühnchen beamte dann wieder an Bord und konnte sich eine Predigt von Commander Tigh anhören... wenigstens werde ich die nächsten Tage nicht alleine Korridore schrubben dürfen.


    Wir zogen den Frachter in die Shuttlerampe und meldeten dem Sternenflottenkommando und den Klingonen - was auch immer momentan als anerkannte klingonische Institution galt - den Missionsverlauf, als wir einen Notruf aufschnappten. Offenbar hatte Izzy nicht gelogen und die Crew auf einem nahegelegenen Klasse M Planeten abgesetzt. Wir setzten einen Kurs, aber da gab es noch ein Problem: laut dem Hühnchen gehörte dieser Frachter Kler'Qs Familie und die Crew stand der Föderation entsprechend nicht unbedingt gut gesonnen gegenüber.
    Wir trafen alle Vorsichtsmaßnahmen und beamten die Crew - insgesamt 26 Personen, darunter zwei Orioner und ein Breen - in die abgeriegelte Shuttlerampe. Es dauerte keine zwei Minuten da riefen überförderte Sicherheitsoffiziere die Brücke und riefen Verstärkungen. Wir verstärkten alle Kraftfelder und das Hühnchen feuerte ein paar Warnschüsse ab - mit etwas Glück reichte das für den Moment.
    Das Allianzkommando "riet" uns dann - niemand wusste was wir genau mit Kler'Q Anhängern in diesen politischen schwierigen Zeiten tun sollten - die Klingonen und ihr Schiff an der neutralen Drozana Station abzugeben. Wir setzten einen Kurs und der Captain ließ die Alpha Schicht wegtreten.
    Nach einem kurzen Gespräch und Abendessen mit Lieutenant Keller in der Messhall machte ich mich direkt auf den Weg in's Quartier.
    Zumindest meine Beschwerden hatten inzwischen etwas nachgelassen, ansonsten allerdings blieben wir wieder einmal mit mehr Fragen als Antworten zurück. Was genau hatte es mit dieser Izzy auf sich, was suchte sie hier draußen? Wo war sie hin? Wieso hatte Hawkins sich gestellt? Und würde Tigh jemals einsehen, dass wir Leute wie Georgiou und Callaghan brauchten, jetzt mehr denn je? Und natürlich.. wo war Tabby? Was hatte sie jetzt wieder vor? Patrouillienflug oder nicht, die nächsten Tage würden definitiv nicht langweilig werden.


    =/\= Log Ende

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    Lieutenant Lexa Griffin:


    Es gibt Tage da läuft einfach alles schief. Und mit "alles" meine ich wirklich alles. Heute war keiner dieser Tage, denn immerhin wurde Commander Tigh von Abby vor der versammelten Brückencrew zusammengestaucht und anschließend auf der Krankenstation betäubt - abgesehen davon kam dieser Tag aber nah dran.


    Alles fing schon richtig schlimm an, als mein Chronometer den täglichen Weckruf einfach nicht auslöste und ich somit fast eine Stunde verschlief. Nun war es einfach dem Computer oder irgendeiner Fehlfunktion die Schuld in die Schuhe zu schieben und das wäre in diesem Fall auch nicht allzuweit von der Wahrheit entfernt. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass ich gestern Abend und Nacht wieder einmal Zusatzschichten in den eher unschönen Bereichen des Schiffes einlegen musste und somit schlicht vergessen habe meinen Weckruf zu kontrollieren.
    Ich stürmte also komplett fertig auf die Brücke, wo ein blauer Spanner gerade dabei war meine Station - und viel wichtiger, meinen Stuhl - zu verunstalten. Commander Tigh und Captain Paris maßregelten mich auch direkt, ich erhielt einen Eintrag in meine Akte ehe ich meine Station übernehmen durfte.
    Ich hatte den Stuhl gerade wieder halbwegs eingestellt als wir auch schon Drozana Station erreichten. Bis dahin hatten die Sensoren nichts Besonderes angezeigt und somit gab es zumindest keinen Grund zu Beunruhigung. Die Sicherheit hatte die Klingonen halbwegs unter Kontrolle gebracht und wir begannen die Crew an Bord zu beamen sowie den Fracht er zu übergeben.


    Beim Analysieren der Comm-Frequenz fiel mir allerdings auf, dass diese kaum Föderationsstandard entsprach. Nun war Drozana Station keine typische Föderationssternenbasis, sondern in den letzten Jahren mehrfach an Rassen die Klingonen, Ferengi oder Orioner vermietet worden. So war die Station zwar offiziell eine Sternenflotteneinrichtung und hatte eine Crew von etwa 100 Offizieren für Sicherheit und Wartung, inoffiziell wurde sie allerdings von Ferengi und Klingonen gemanaged. Entsprechend dachte ich mir nichts dabei, zumal nachdem der Rest der Crew mich überzeugte, dass dies völlig normal sei. Hätte ich bereits zu diesem Zeitpunkt nachgehakt, darauf bestanden mit dem Transport zu warten bis das geklärt war...dafür war es nun zu spät.
    Die Transporte waren gerade abgeschlossen als Agent Georgiou auf die Brücke kam und "befahl" alle Transporte abzubrechen. Commander Tigh reagierte wie erwartet - obwohl ich schon überrascht, dass er sie nicht sofort festnehmen ließ - und hielt dem Hühnchen eine Standpauke, welches kurz zuvor versichert hatte seine "besten Leute" auf Georgiou angesetzt zu haben.
    Sie verkündete jedenfalls, dass sie die Datenbank der Station gehacked habe und dabei herausgefunden hätte, dass die Klingonen die wahre Fracht dieses Frachters waren. Anscheinend waren sie asymtomatische Träger einer veränderten Version des Rhues-Virus, einer Version die auch Menschen und andere Rassen befallen könnte, quasi die neueste Biowaffe der Klingonen. Diese Version wurde weder von Sensoren noch von Tricorder entdeckt und war damit deutlich gefährlicher als alles zuvor.
    Nun waren Biowaffen nicht gerade die Spezialität der Klingonen, aber wenn Kler'Q und seine Familie tatsächlich involviert waren und eventuell mit dem Tal'Shiar zusammenarbeiteten machte das schon etwas mehr Sinn.
    Auch sonst war Georgiou's Argumentation eher... grenzwertig, aber egal wie gering die Chance war, dass sie Recht hatte, wir mussten auf Nummer sicher gehen. Das Risiko war einfach zu groß. Dennoch war es zu spät, die Transporte waren bereits abgeschlossen.


    Tigh glaubte Georgiou kein Wort und war mehr daran interessiert, dass sie unerlaubterweise Zugriff auf die Datenbank einer fremden Station genommen hatte als daran jetzt zu handeln. Glücklicherweise tat Lieutenant Callaghan uns allen den Gefallen und rief den Captain auf die Brücke, der auch schnell für klare Verhältnisse sorgte. Dann erhielten wir einen Ruf von der Station, der es in sich hatte. Ein Commander Hierro teilte uns mit, dass die Station übernommen wurde und die Sternenflottenoffiziere ausgeschaltet wurden... ehe wir nur noch einen Disruptor hörten und die Nachricht sendete.
    Spätestens jetzt war wohl auch Tigh überzeugt, wir gingen auf roten Alarm und bereiteten einen Angriff vor. Glücklicherweise waren Ferengi und Klingonen nicht die besten Ingenieure, sodass die Schilde der Station infolge der massiven Waffenenergie bereits kollabiert waren. Dennoch konnten wir es nicht riskieren einen Transport durchzuführen, während die Waffen der Station aktiv waren - außerdem entdeckten wir schnell zwei getarnte Bird of Preys die nahe der Station lauerten.
    Wir forderten auch Verstärkung an, allerdings wurde die Desdemona bereits von anderen Klingonen abgefangen und die Lleiset wurde zur Unterstützung entsandt - wir waren also vorerst auf uns alleine gestellt. Lieutenant Callaghan machte kurzen Prozess mit den Klingonen und auch die Station hatte uns nicht viel entgegenzusetzen. Kaum waren die Waffen mit minimalen Schäden an der San Diego ausgeschaltet begann Commander Hühnchen Enterteams zusammenzustellen und rüberzubeamen um die Station zu sichern.
    Auf Commander Tigh's Befehl hin wurden auch nicht-Sicherheitsoffiziere zur Enterung rübergeschickt, da wir andernfalls nicht genug Personal gehabt hätten. Hierbei schloss Commander Tigh sich ausdrücklich selbst ein, nahm sich einen Phaser und stürmte zum Transporterraum.


    Es gab einige Verluste - unter Anderem verlor Commander Hühnchen vier Offiziere an Geschütze und Commander Tigh wurde schwerer verwundet - am Ende jedoch konnten wir die Station und den Frachter sichern. Während wir begannen die Crew zu verhören und einzusperren sendete jemand von Deck 12 aus Kommandocodes an den Frachter, welcher daraufhin seine Datenbank komplett löschte, wir konnten nur einen Bruchteil überspielen.
    Außerdem war offenbar ein kleines, getarntes klingonisches Shuttle mit maximal zehn Personen entkommen, Destination: Badlands. Unsere Schiffe nahe der Badlands sollten es abfangen, aber ich denke die Chancen ein kleines getarntes Shuttle da draußen zu finden sind... eher gering. Gut möglich, dass an Bord nicht nur ein paar der Infizierten, sondern auch wichtige Daten waren.


    Und dann war da der Kommandant der Station, welchen Georgiou und Callaghan befragten. Was genau er sagte ist natürlich top secret, allerdings sprach er anscheinend davon, dass er einen "Plan" habe, wir in eine Falle getappt seien und genau dort waren wo er uns haben wollte - ehe er sich selbst tötete. Die Obduktion läuft, aber wir alle - mit Ausnahme von Commander Tigh der bereits eine andere Schuldige gefunden hatte - wussten was das Ergebnis sein würde.
    Georgiou jedenfalls zitierte dann den Captain in seinen eigenen Raum - dieses Mal wartete sie zumindest bis dieser auch dazukam - und wenig später erhielten wir Befehl Kurs zur Erde zu setzen. Lieutenant Keller und ich waren gleichermaßen schockiert, aber die Befehle des Captains standen.
    Nun war das nicht nur eindeutig Befehlsverweigerung - wir hatten Befehl erhalten nach Rhues und seinem Ursprung zu suchen, die Klingonen zu übergeben und dann weiter zu patrouillieren - es war auch gefährlich da wir Commander Georgiou an Bord hatten, die offiziell immer noch gesucht wurde. Dann jedoch wurde klar, dass es einen Angriff auf das Sternenflottenhauptquartier gegeben hatte. Tatsächlich hatten Captain Paris und Commander Georgiou live zusehen können wie Hawkins und ihr Havoc Squad in das Büro von Admiral Hieu-Gan durch's Fenster eindrangen, den Admiral entführten sowie Admiral Nechayev und ihr oberstes Sicherheitshühnchen betäubten.
    Es wird noch eine Weile dauern bis wir die Erde erreichen, aber schon jetzt ist klar, dass diese Situation gerade von schlecht zu richtig schrecklich eskaliert ist.


    Nicht nur konnte Hawkins einen Verräter mit wichtigen geheimdienstlichen Information befreien und einen der höchst-rangigen Admirals der Sternenflotte entführen, das Tachyon-Detektionsgitter der Erde hat auch ein getarntes Schiff entdeckt, ohne Zweifel handelt es sich dabei um die Defiant, die Hawkins extrahiert. Drozana Station mag für den Moment gesichert sein, aber die Klingonen konnten einige der Infizierten und die Daten fort bringen.
    Eines ist klar, alle Wege führen in die Badlands. Vielleicht ist die Entführung eines Admirals und der Angriff auf das Hauptquartier der Sternenflotte genug um das Allianzkommando endlich zu überzeugen, dass es Zeit ist zu handeln. Ehe es zu spät ist.


    =/\= Log Ende

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    Lieutenant Lexa Griffin:


    "Wie konnten wir so blind sein?", "Wie konnte es soweit kommen?", "Hätten wir anders handeln können?", "Was wäre wenn...". Alles Fragen, die mich - die diese ganze Crew - wohl noch ewig beschäftigen werden. Wir hatten in Andromeda selbst erlebt wie sehr eine einzige Entscheidung, egal wie unwichtig sie scheinen mag, unser aller Schicksal unwiderbringlich ändern kann. Wie sehr eine Umkehr dieser Entscheidung alles ändern kann.
    Hätten wir mit dem Angriff auf die Badlands warten können, müssen? Hätte das das heutige Ergebnis verändert, hinauszögert oder auch gar nicht verändert?
    Wir werden es wohl nie erfahren, aber hier sind die Tatsachen: das Allianzkommando, die Sternenflotte und das Romulanische Sternenimperium haben sich offiziell einer uns bisher unbekannten Macht - oder eher Übermacht - ergeben. Wir haben die U.S.S. John Paul Jones verloren, den Kontakt zum Rest unser Flotte verloren und waren von übermächtigen Schiffen umgeben.
    Der einzige Grund warum wir nicht wie der Crewteil der Allianz Gefangene oder Schlimmeres waren war ausgerechnet... Izzy.


    Und ich dachte schon der Angriff auf das Sternenflottenhauptquartier letzte Woche hätte sich nicht übertreffen lassen. Ich habe wieder einmal falsch gedacht. Wir hatten das Hauptquartier und die verlassene Defiant kaum gesichert, da stürmte direkt die kaum von dem Angriff auf sie genesene Admiral Nechayev auf die Brücke und verlangte eine flottenweite Ansprache zu halten. Es war eine gute Ansprache, das muss man dieser Hexe lassen.
    Bis auf Weiteres waren alle Urlaube, Versetzungsanträge etc. gestrichen, die Allianz war offiziell im Krieg. Es waren harte, eindeutige Worte. Worte, die diese Crew brauchte, insbesondere Commander Tigh schien wenig überraschend begeistert.


    Während Commander Georgiou - die offiziell an Bord bleiben durfte - und Lieutenant Callaghan an der Datenbank der Defiant arbeiteten setzte eine große Taskforce Kurs auf die Badlands. Auch wurde uns "Onyx Squad" zugeteilt, eine neue MACO Gruppierung ähnlich Hawkins' Havoc Squad. Wir konnten jede Hilfe brauchen, aber nicht erst nach Hawkins' Verrat war ich skeptisch was MACOs an Bord von Sternenflottenschiffen anging. Diese hatten wohl auch keine besonders gute Meinung von Lieutenant Callaghan was nur zu weiteren Spannungen führte.
    Während des Fluges Richtung Badlands wurden letzte Vorbereitungen getroffen, aber am Ende meldeten alle Abteilungen Bereitschaft - pünktlich damit Admiral Nechayev uns neue Befehle geben konnte. Wir und der Rest unserer Flotte - abgesehen von den beiden Schiffen die weiterhin Izzy's Friedhof "sicherten" bzw. zumindest hätten sichern sollen - sollten eine nahegelegene Rhues Raffinerie zerstören, während der Rest der Flotte Richtung Badlands fliegt.
    Selbst ohne bestand die Flotte auch mehr als 200 Schiffen, mehr als manche Flotte im Dominion-Krieg. Wir änderten also den Kurs und erreichten bald die Raffinerie...jetzt beschlossen Georgiou und Callaghan auch endlich mal uns auf der Brücke Gesellschaft zu leisten.
    Es wurde roter Alarm ausgerufen und zu meiner großen Überraschung erschien kein Captain Paris aus seinem Raum - die Krankenstation meldete, dass er momentan bewusstlos sei und behandelt werde.


    Die Raffinerie wurde von vier D'Deridex Warbirds des Tal'Shiar verteidigt... schön wie der Tal'Shiar nichtmal mehr versuchte seine Mithilfe an diesem Projekt zu verbergen. Der Commander versuchte Commander Tigh hinzuhalten, Zeit zu schwinden... nicht unbedingt romulanisches Verhalten. Commander Tigh's Satz "Sie haben eine Minute, wir sind hier nicht auf Remus" wird wohl noch in vielen Jahren an der Akademie Kadetten der Diplomatie beigebracht werden - wenn es bis dahin noch eine Akademie gibt.


    Dann erhielten wir einen Ruf von Admiral Nechayev, die sich vom Rest der Flotte in den Badlands gelöst hatte und neue, kryptische Befehle übermittelte. Erst der verschlüsselte Zusatz der Nachricht machte Sinn und erklärte was passiert war: eine übermächtige Flotte von unbekannten Schiffen hatte unsere gesamte Flotte außer Gefecht gesetzt, alle Antriebe neutralisiert und die Schlacht beendet, bevor auch nur eine Handvoll Schüsse abgefeuert wurde.
    Admiral Nechayev war außerhalb der Reichweite, machte uns klar, dass sie nicht mehr offiziell für die Sternenflotte sprach und sprang dann auf Warp, wohin weiß niemand.
    Wir hatten kaum die folgenden Transmission von Admiral Jameson empfangen, der allen Allianzschiffen befahl sich sofort zu übergeben da sprangen schon mehrere dieser riesigen Schiffe in unser System und blockierten auch unsere Antriebe.
    Commander Tigh befahl allen Schiffen die Waffen zu deaktivierten und meldete dem fremden Flaggschiff, dass auch wir uns ergeben würden. Commander Georgiou protestierte und auch ich wollte das tun, aber die Wahrheit war... es gab hier keine andere Option. Wenn mehr als 200 Schiffe keine Chance hatten, dann hätten unsere zehn das auch nicht. Die John Paul Jones jedoch weigerte sich diesen Befehl zu befolgen, aktivierte ihre Waffen, feuerte ohne große Wirkung... und wurde prompt mit einem einzigen Treffer vernichtet.
    Die restlichen Schiffe folgten schnell Commander Tigh, wir erwarteten weitere Anweisung als plötzlich ein weiteres, kleines Schiffchen mit einer uns bekannten Insassin in's System warpte... es war Izzy. Genau die Izzy. Sie aktivierte einen Deflektorimpuls und wir konnten auf Warp gehen, in all dem Chaos blieb allerdings keine Zeit irgendwas abzustimmen, sodass jedes Schiff in eine andere Richtung sprang, bis auf weiteres haben wir den Kontakt nicht nur zur Sternenflotte sondern auch zum Rest unserer eigenen Flotte verloren.


    Izzy war wohl nicht nur die Person, die wir am wenigsten als unsere Retterin erwartet hätten, vor allem war sie unberechenbar. Aber für den Moment...alles war besser als als Gefangene dieser Fremden zu enden.
    Für den Moment sind wir auf der Flucht, haben offiziell Befehle des Flottenkommandos missachtet und sind vor allem: allein. Admiral Nechayev, der Rest unserer Flotte, weitere Schiffe die sich geweigert haben. Es gibt Hilfe da draußen, aber wir wissen nicht wo. Wie wie wir kontaktieren können. Und vor allem: was wir tun können.
    Diese fremden Schiffe weisen fast alle unsere Scans ab; die paar Scans die wir machen konnten zeigten nichts Positives. Mehr denn jemals zuvor ist jetzt der Einfallsreichtum unserer Crew, der Sternenflotte und von jedem einzelnen gefordert, damit wir hier nicht nur lebendig sondern auch als intakte Sternenflotte heraus kommen.
    Noch hatte niemand eine Idee wie genau wir das anstellen könnten, noch dazu waren uns diese Schiffe dicht auf den Fersen. Es wird eine Nacht werden, in der niemand von uns schlafen wird.


    =/\= Log Ende

  • Persönliches Computerlogbuch
    Leitender OPS-Offizier
    Lieutenant Lexa Griffin:



    Was ist schlimmer als ein abtrünniger, gefährlicher, größenwahnsinniger Trupp von MACOs? Richtig, zwei davon. Als hätten wir mit diesen übermächtigen Schiffen da draußen nicht schon genug Probleme mussten unsere "Gäste" vom Onyx Squad uns heute noch mehr Kopfschmerzen bereiten, am meisten wohl Lieutenant Callaghan.


    Wir hatten es kaum geschafft die Flucht zu ergreifen als das Chaos schon begann. Wo sollten wir hinfliegen, wem konnten wir noch trauen? Was sollten unsere nächsten Schritte sein?
    Captain Paris zumindest hatten sich von seiner Erkrankung erholt und betrat die Brücke während wir gerade planten einen Nebel anzusteuern. Einen Nebel, den laut Commander Georgiou Starfleet Intelligence für inoffizielle Übungen nutzte und wo uns niemand finden würde. Commander Tigh willigte zähneknirschend in den Plan ein und erklärte dann dem Captain die Situation. Nach und nach verdunkelte sich die Mine von Captain Paris und für einen kurzen Moment dachte ich er würde irgendwas oder irgendwen kaputtschlagen. Tatsächlich jedoch arbeiteten wir alle gemeinsam konstruktive Lösungen uns, um die Verfolger abschütteln. Ein Sensorstörfelder, Deflektorimpulse und falsche Warpspuren waren nur einige der Maßnahmen, die wir testeten, ehe die feindlichen Schiffe vorerst die Verfolgung aufgaben und wir Kurs auf den Nebel setzen konnten.


    Dann jedoch erreichte uns ein Notruf vom Frachter S.S. Azura. Dieser war angeblich von einem Eskortschiff der Sternenflotte angegriffen und geentert worden. Die Langstreckensensoren zeigten nur leichte Beschädigungen und Lieutenant Clark hatte völlig Recht, dass dies absolut nach einer Falle roch. Es folgte eine lange Diskussion, an deren Ende Captain Paris beschloss, dass wir ein Schiff der Sternenflotte sind, immer bleiben werden und entsprechend auch weiterhin unseren Prinzipien treu bleiben werden, egal welche Gefahren es gibt, egal welche Befehle irgendwelche Admirals gerade geben mögen.
    Wir hatten eine Pflicht zu helfen, also setzten wir Kurs auf den Frachter. Dort angekommen sahen wir auch schon, dass das Sternenflottenschiff direkt am Frachter angedockt hatte - ein Anvisieren mit den Waffen war also quasi unmöglich wollten wir nicht auch den Frachter zerstören. Somit blieb nur die Option ein Enterteam rüberzuschicken...als wir dann eine stark verzerrte Transmission vom Frachter erhielten wurde auch klar wer hinter diesem Angriff steckte. Es waren keine Admirals, nicht diese fremden Angreifer... nein, Havoc Squad selbst war an Bord der Azura.
    Captain Paris beschloss Feuer mit Feuer zu bekämpfen und entsandte Onyx rüber - sein Hinweis, dass er keine zivilen Opfer wollte schien den Teamleiter nicht sonderlich zu interessieren. Lieutenant Callaghan stürmte direkt hinterher und beamte mit dem Squad zusammen rüber.
    Was wir anschließend über die Comm mitbekamen - Waffenfeuer, Explosionen, Schreie - es schien nicht so, als ob irgendjemand eine Minimierung von Schaden im Kopf hatte. Im Gegenteil. Das war jedoch schnell unser kleinstes Problem, als eine Flotte von vier dieser übermächtigen Schiffen uns fand und auf Abfangkurs ging... wir hatten weniger als 30 Minuten. Das Außenteam meldete schließlich auch eine Sichtung von Hawkins, währenddessen nahmen die Schäden an der Azura deutlich zu und es drohte ein Kernbruch.


    Am Ende gelang es uns das Außenteam und die gesamte Azura Crew an Bord zu beamen... als sich der Zustand des Schiffes plötzlich stabilisierte. Ob Havoc versucht hatte die Azura zu sabotieren, das Waffenfeuer für Probleme gesorgt hätte und es noch andere Faktoren gab... wir hatten keine Zeit den genauen Ursachen auf den Grund zu gehen und auch keine Zeit Hawkins und ihr Schiff zu jagen. Wir gingen auf Warp und versuchten erneut unser Bestes die fremden Schiffe abszuschütteln.


    Im Transporterraum gab es ganz andere Probleme. Es gibt Gerüchte, dass Lieutenant Callaghan Onxy Squad gehindert hat auf Hawkins zu schießen - über Comm haben wir alle die Vorwürfe gehört. Callaghan wiederum beschuldigt Onyx die Mission und Zivilisten ignoriert zu haben um sich auf die Jagd nach Hawkins und dem restlichen Havoc Squad zu machen.
    Es kam zu einem Handgemenge im Transporterraum und zu unser aller Überraschungen nahm Commander Tigh nicht Commander Hühnchen, Lieutenant Clark oder irgendein Sicherheitsteam mit runter - nein, er befahl explizit Commander Georgiou ihm zu folgen und die Untersuchung zu übernehmen. Diese schaute nur überraschter als wir alle, aber vielleicht war es wahr was immer gesagt wurde: nichts eint so sehr wie ein gemeinsamer Feind.
    Während Georgiou also Callaghan abführen und verhören sollte durfte Onyx Squad sich weiter frei auf dem Schiff bewegen. Ich kannte Callaghan nicht so gut wie manch anderer an Bord und natürlich hatte ich die Gerüchte über ihn und Hawkins gehört. Aber ich bezweifle, dass er seine Karriere, unsere Leben, die Leben der Crew der Azura riskieren würde um eine Verräterin zu schützen. Und Onyx Squad hatte gezeigt wozu sie im Stande waren.
    Mal wieder schien als herrschte nicht nur da draußen ein Konflikt, sondern hier drinnen vielleicht ein noch größerer.


    Wir befragten dann auch den Captain des Frachters, einen Klingonen namens T'Luvma. Er hatte nicht viel mitbekommen, abgesehen davon dass kaum jemand sich um seine Crew gekümmert hatte. Besorgniserregender war, dass seine Kontakte im Reich berichten hatten, dass sich sowohl Qo'noS wie auch die meisten anderen klingonischen Planeten ergeben hatten. Kurz darauf erfuhren wir durch Scans und Sonden auch, dass Trill - welches wir kurzzeitig als Zufluchtsort in Erwägung gezogen hatten - sich ebenfalls bereits ergeben hatte. Captain Paris hatte auch bereits nach Rassen wie den Breen gefragt, aber für den Moment wussten wir nicht einmal was mit den meisten Allianzwelten passiert war... das musste warten. Wir haben wieder Kurs auf den Nebel gesetzt, für den Moment bleibt nur zu hoffen, dass es uns irgendwie erneut gelingt die Verfolger abschütteln ehe wir ankommen. Wenn wir ankommen.


    =/\= Log Ende.

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