PCL Ethan Godrick

  • In seinem Quartier nimmt Godrick auf der Couch Platz. Ein anstrengender und aufregender Tag liegt hinter ihm und er kann kaum noch die Augen offen halten. Dennoch will er die Geschehnisse des Tages festhalten.


    "Computer, Persönliches Logbuch von Ensign Ethan Godrick! Eintrag:


    Die Schicht heute im Maschinenraum began eigentlich ganz ruhig, bis ich bei einer Routineüberprüfung des Optischen Datennetzwerkes seltsame Latenzen im Bereich des Deck 8 festgestellt habe. Ich war mir erst sicher, dass die Wissenschaftler auf dem Deck es wieder einmal übertrieben haben und das Netzwerk mit Daten überlastet haben. Vielen Wissenschaftlern fehlt einfach das Verständnis für die Technik ... Computer Aufnahme anhalten!"


    Ethan seufzt und schaut hinüber zu seinem kleinen Schreibtisch. Dort steht ein Bild mit seiner Mutter, seinem Vater und er als junger Bursche. Damals war die Welt noch in Ordnung. War sie das? Sein Vater nahm es ihm immer noch Übel, das Ethan sich für das Leben als Ingenieur und nicht wie sein Vater und seine Mutter sich für sozialwissenschaftliche und kulturelle Wissenschaften entschied. Auch nach dem Tod seiner Mutter gab es keinen Kontakt.


    "Computer weiter:


    Ich musste jedoch feststellen, dass dies nicht von den Wissenschaftlern ausging. Auch ein direkter Zusammenhang mit der Borgtechnologie konnte ich nicht 100% nachweisen, auch wenn ich sicher bin, dass dieser Art Technik unsere Technik beeinflusst. Die Borg hält das natürlich für unmöglich, denn Irren ist nun mal menschlich, dabei war es selbst einmal ein Mensch! Der Chief hatte wohl andere Sorgen und ließ mich gewähren. Ich werde also das Daten- und Energienetz auf Deck 8 verstärken.


    Wir waren heute auf einem Planeten, die San Diego durfte wieder einmal zeigen was sie konnte. Zugegeben die beste Technik ist auch nur so gut, wie die Wesen, welche die Technik bedienen. Kess Dakota hat uns gut runtergebracht, auch wenn wir ordentlich durchgeschüttelt wurden und ich schon mit den ersten Fehlfunktionen rechnete. Ich nutzte auch die Gelegenheit um "frische Luft" zu schnappen auf der Oberfläche. Von der Oberfläche sieht der Weltraum so anders aus. Aber irgendwie fühle ich mich in so einfachen Umgebungen nicht mehr wohl. Das war einmal anders. Ich beamte also zurück um die Plasmainjektoren neu auszurichten, da der Warpkern abgeschaltet war, bis wir angegriffen wurden. Nicht nur von Außen sondern auch von Innen.


    Jemand hatte Schadcode in die Programme eingeschleust und sabotierte die San Diego. Wissenschaft, Sicherheit und Technik mussten Hand in Hand arbeiten. Ich war und bin von meinen Fähigkeiten fest überzeugt und musste dennoch wieder einmal feststellen, wie gut das Teamwork unter uns Ingenieuren funktionierte und wie wir uns ergänzten. Und noch eines habe ich heute gelernt: Stolz kann auch eine Schwäche sein. Ich hatte die Primärsysteme gut geschützt und im Auge behalten, doch genau diese hat der Angreifer gemieden. Eine geniale Taktik, sich in den Subsystemen zu verstecken. Gemeinsam gelang es uns dann den Angreifer zu enttarnen und wieder Herr über die Systeme zu werden.


    Wie gefährlich die Arbeit auf einem Schiff der Sternenflotte werden kann, hat sich heute auch wieder mehrfach gezeigt. Gegen virtuelle Angriffe auf unsere Systeme oder Angriffe auf unsere Technik kann ich mich vielleicht noch gut wehren. Aber ein Phaser ist doch etwas anderes als ein Hyperspanner oder ein Computerterminal. Der Krieg ist nicht meine Welt. Technik soll uns das Leben vereinfachen und uns ermöglichen denen zu helfen, die Hilfe benötigen. Ein gut gebauter Replikator kann Leben ermöglichen, ein Phaser kann das nicht."


    Ethan denkt kurz noch ein wenig nach.


    "Computer: Eintrag beenden!"


    Dann ließ Ethan das Licht dimmen und legte sich in seine Koje.


    EDIT: Rechtschreibung - Es ist einfach zu spät ;)

  • Ethan hatte sich nach Dienstschluss noch ein wenig ins Casino gesetzt und bei einer guten Tasse grünen Tee's den Ausblick auf den Weltraum zu genießen. Die Schlieren, welche die Sterne durch das Warpfeld bildeten hatten fast eine hypnotisierende und meditative Wirkung. Und noch etwas strahlten sie aus: Das mit den Systemen und dem Warpantrieb alles in Ordnung war. Da konnte sich Ethan beruhigt zurücklehnen und seine Freizeit genießen. Entspannung hatte es in letzter Zeit nicht viel gegeben. Ethan schlürfte an seinem Tee. Er schmeckte gut. Dennoch bildete sich Ethan ein, dass er nicht so wie frischer Tee schmeckte. Was würde er jetzt für echten Tee aus Japan geben? Seit Jahrhunderten hatte sich an dem Teeanbau und der Verarbeitung dort nichts geändert. Ethan streckte sich, stellte die Tasse weg und ging in sein Quartier.


    Ethan entledigte sich seiner Uniform und zog etwas leichtes an, befahl dem Computer etwas ruhiges an Musik zu spielen - Klaviermusik - und legte sich auf sein Bett.


    "Computer, Persönliches Logbuch Ethan Godrick, Eintrag:


    Der Tag heute begann recht ruhig im Maschinenraum. Die San Diego machte Halt an einem Klasse-M-Planeten und ein Außenteam sollte die Zivilisation erkunden. Der Planet hatte ein ungewöhnliches Magnetfeld, welches sich auf die Systeme auswirkte. Ich musste den Warpkern abschalten um die magnetischen Konstriktoren neuzukalibrieren und hatte anschließend ein Dämpfungsfeld errichtet. Dies konnte die Wirkung auf unsere Systeme aufheben.


    Persönlichen Kontakt zu dem Captain hatte ich heute euch. Ich mag den Captain. Auch wenn mir das Schiff manchmal wie ein Kindergarten vorkommt. Kinder gehören nicht auf einem Raumschiff und halten im Ernstfall die Crew nur von ihren Pflichten ab. Zudem ist ein Raumschiff kein geeigneter Ort um aufzuwachsen. Ich hatte zwar viel gelernt auf den Reisen mit meinen Eltern, aber an Freunden und Beschäftigungen mangelte es. Eine Kindheit hatte ich nicht wirklich gehabt und es ist schade das die kleine Kathryn dies ebenfalls durchmachen muss. Aber vielleicht gehen Klingonen anders damit um.


    Zu der Borg hatte ich heute ebenfalls Kontakt. Vulkanier können in ihrer Art schon manchmal sehr seltsam sein, aber Borg sind noch viel weniger zu ertragen in ihrer Art. Ich hatte den Versuch unternommen persönlicher zu ihr zu werden und meine Vorurteile einmal zur Seite zu schieben. Der Versuch scheiterte kläglich. Es wundert kaum, dass einige Besatzungsmitglieder sich nur auf eine berufliche Beziehung zu ihr beschränken. Bei der Außenmission gab es anscheinend auch Probleme mit ihr.


    Heute gab es Kontakt zu dem Wesen, welches sich Q nennt. Persönlich bin ich ihm noch nicht begegnet. Aber da wo Q ist, scheint auch Chaos zu sein. Keine Ahnung was er gemacht hatte, aber der Warpantrieb viel aus, der Captain war weg und auf der Brücke schien ein Durcheinander zu sein. Wie ist es nur möglich die Naturgesetze zu umgehen? Oder reizen die Q sie nur bis aufs äußerste aus? Eine direkte Manipulation konnte ich nicht feststellen. Ich hatte alles dreimal überprüft. Es ist einfach frustrierend. Aber die Wissenschaftsabteilung hat wohl einen Plan und hatte einen von ihnen herunter in den Maschinenraum gesendet. Ich mag es nicht, wenn sich Nicht-Ingenieure an den Maschinen zu schaffen machen. Aber der Crewman hat seine Sache gut gemacht und ich muss einfach lernen mehr zu vertrauen. Nicht jedem Wissenschaftler (so wie meinem Vater) fehlt das technische Verständnis. Vielleicht sollte ich über diese Dinge mit dem Counsellor sprechen, aber vielleicht auch lieber nicht.


    Computer! Letzten Satz streichen und Eintrag beenden!"


    Seine Gefühle machten Ethan etwas zu schaffen. Der persönliche Logbucheintrag drohte zu persönlich zu werden und der Computer musste ja nicht alles wissen.


    "Computer die Lautstärke um 20% erhöhen und das Licht um 40% abdunkeln!"


    Ethan genoss die Musik und schloss ein wenig die Augen.

  • Ethan trank gemütlich eine Tasse Tee in seinem Quartier. Heute war bis auf einem Zwischenfall ein relativ ruhiger und normaler Tag im Maschinenraum gewesen. Natürlich hatte der Zwischenfall etwas mit seiner besonderen "Freundin" zu tun. Ethan fuhr also fort und legte einen Computereintrag für den heutigen Tag an.


    "Computer. Persönliches Logbuch Ethan Godrick.


    Heute begann die Schicht im Maschinenraum eigentlich völlig normal und es schien als wäre es eine normale ruhige Schicht. Einige Crewmitglieder hatten sich über ungenießbares Essen aus dem Replikator beschwert. Ich bin dem nachgegangen und habe die Replikatoren auf Deck 2 repariert. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Auch nach der Reparatur der Musterpuffer schmeckt der Kaffee noch künstlich. Etwas Feintuning wird da noch nötig sein. Der Chief hat sich über seinen Kaffee allerdings nicht beschwert.


    Heute hatte ich wieder zeitgleich mit Crewman Crusher Dienst im Maschinenraum. Er war heute irgendwie aufgedreht. Vielleicht ein Symptom der vielen Arbeit, welche wir Ingenieure zu verrichten haben. Ohne uns würde das Schiff auseinander fallen. Wir hatten heute eine Begegnung mit Spezies 8472 als Admiral getarnt. Crushers Aufgedrehtheit hätte ihm fast einen Aufenthalt in der Brig beschert, wenn ich nicht auf den roten Alarm und darauf aufmerksam gemacht hätte, das wir jeden Mann im Maschinenraum brauchen. Als Team im Maschinenraum muss man halt zusammenhalten. Dennoch werde ich den Crewman im Auge behalten und ihn das nächste Mal auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen.


    Die Punkte Zusammenhalt und Team sind eine gute Überleitung zu meinem nächsten Thema. Ich hatte heute wieder mit der ehemaligen Borgdrohne Seven of Nine zu tun als die San Diego einem Planetenkiller begegnete und sie Torpedos modifizieren sollte im Maschinenraum. Diese Frau, wenn man es so nennen kann, ist arrogant, überheblich und egoistisch. Eine Zusammenarbeit ist einfach nicht möglich. Für sie sind wir Menschen wohl alle unterentwickelte, primitive Wesen. Vielleicht sind wir nicht so effizient wie eine Borgdrohne es wäre, aber wir haben andere Fähigkeiten. Effizienz ist nicht alles. Für eine Maschine vielleicht. Sie hatte für ihre Torpedos sowohl Materie als auch Antimaterie vom laufenden Warpkern abgezwackt. Das Wort eines Ingenieurs scheint auf diesem Schiff gar nichts mehr Wert zu sein. Sie hat damit das ganze Schiff in Gefahr gebracht als sie erst aus der einen und dann aus der anderen Kammer Materie bzw. Antimaterie entfernte und das Mischungsverhältnis im Kern durcheinander brachte. Ich wollte den Kern vor der Entnahme abschalten, aber sie wollte es nicht. Die Konsequenz war eine Notabschaltung welche sie mir in die Schuhe schob. Bei meiner Ingenieursehre versichere ich jedoch, dass dies die Folge ihres Eingriffs war. Ich habe nicht umsonst Antriebstechnik studiert und mich Jahre mit den Antrieben von Raumschiffen beschäftigt. Das wir Ingenieure in unserem eigenen Maschinenraum übergangen werden ist leider in letzter Zeit keine Seltenheit. Die Moral leidet erheblich darunter. Der Chief bekommt davon vielleicht nicht so viel mit, denn er übernimmt häufig die Kontrollen auf der Brücke. Vielleicht sollte ich ihm mal das Stimmungsbild aus dem Maschinenraum mitteilen. Aber wir haben heute auch einen provisorischen Stellvertreter für ihn bekommen: Lt. Com. Jack Bauer. Eigentlich ein Kommando-Offizier. Also anscheinend kein Ingenieur, welcher den Maschinenraum stellvertretend leiten soll. Ich werde mich der Entscheidung des Captains allerdings fügen und weiterhin meine Arbeit so gut es geht verrichten.


    Mit dem Captain hatte ich auch bezüglich Seven of Nine und dem Stimmungsbild unter uns Ingenieuren gesprochen. Von einer formellen Beschwerde über Seven of Nine habe ich auf ihrem Rat abgelehnt. Das würde uns hier draußen wohl eh kaum helfen. Es tut gut, dass der Captain Verständnis für meine Situation im Maschinenraum zeigt und die Meinung über Seven of Nine teilt. Ich hoffe die Borg wird sich doch eines Tages in die Crew vernünftig integrieren können, denn das Schiff ist einfach zu klein um ihr aus dem Weg zu gehen. Ich habe dem Captain auch klar gemacht, dass wir Ingenieure uns in letzter Zeit übergangen fühlen und hoffe nun, dass man uns stärker in Entscheidungen der Technik betreffend einbindet. Ich bin froh das der Captain ein offenes Ohr dafür hatte.


    Ich kann einfach nicht daneben stehen oder wegschauen, wenn andere Nicht-Ingenieure an den Maschinen herumspielen, ohne uns um unseren Rat zu fragen oder uns helfen zu lassen. Man fühlt sich daduch übergangen, herabgesetzt, wertlos und fehl am Platze. Dabei ist es unser Verantwortungsbereich und wenn etwas schief geht, dürfen wir es ausbaden. Da fällt es beim Versagen leicht uns die Schuld in die Schuhe zu schieben. Von Mr. Ellis bin ich allerdings positiv überrascht. Sein Programm gegen Q sah ganz in Ordnung aus und was mich noch mehr gefreut hat ist, dass er mich als Ingenieur um Hilfe gebeten hat wie es sich gehört. Es gibt also noch Hoffnung.


    Der Captain hat im übrigen in Absprache mit dem Counsellor allen mehr Freizeit zugesprochen. Ich frage mich wie dies bei der jetzt schon zu kleinen Crew möglich sein soll. Auch wenn die Crew sicherlich angespannt und überarbeitet wirkt, so wird die Arbeit dadurch nicht weniger. Wenn die Wissenschaftler ein paar mikrobiologische Proben weniger analysieren entsteht dadurch kein Schaden für das Schiff. Sollten wir Ingenieure allerdings die Wartung vernachlässigen, kann dies schnell Konsequenzen haben. Ich werde meine Schichten daher wie bisher vollziehen. Ich wüsste eh nicht, was ich mit der vielen Zeit sonst anfangen sollte auf dem Schiff.


    Computer. Eintrag beenden!"

  • Der Kopf begann zu dröhnen von dem romulanischem Ale. Es gab heute einiges auf das man trinken konnte. Ob dies alles gut war, war schwer zu beantworten. Bevor das Ale Ethan komplett seiner Sinne berauben und er morgen nur noch die Hälfte im Kopf haben würde, beschloss Ethan in diesem Zustand sein Logbuch zu pflegen.


    "Co..Computer Persönliches Logbuch.. E-Ethan Godrick!


    Ich wünschte es gäbe mal wieder einen Tag auf diesem Schiff bzw. im Maschinenraum, der völlig normal ablaufen würde. Ein Tag... an dem man sich um die routinemäßigen Arbeiten kümmern könnte... ein Tag an dem man sich als Ingenieur auch wieder der Verbesserung der Systeme widmen könnte. Aber es sch..scheint als würde auf diesem Schiff nie der Normalzustand eintreten... Computer anhalten. Ich muss mal austreten..."


    Einige wenige Augenblicke später, nachdem man die Toilettenspülung vernahm.


    "Computer Nachtrag...


    Heute wurde die oberste Direktive verletzt. Nicht von uns! Naja irgendwie doch von uns. Aber unsere Ichs aus der Zukunft. Sie wollten uns vor einem schweren Fehler bewahren. Das haben sie auch wohl erreicht. Ich bin verwirrt. Nicht vom Ale. Sondern von den Geschehnissen des Tages heute. Der Chief hat eine Tochter. Nein eigentlich bekommt er sie erst. Aber sie ist jetzt schon hier. Ein verdammt süßes Ding und mit dem Hyperspanner in der Hand kann sie auch verdammt gut umgehen. Diese Frau versteht etwas von ihrem Handwerk. Allerdings kann man das von der Seven nicht behaupten. Es kam zu einem Zwischenfall im Maschinenraum. Man beschuldigte die junge Tucker eine Spionin zu sein. Natürlich steckte die Borg-Drohne an Bord des Schiffes wieder dahinter. Der Chief ließ es nicht zu, dass seine Tochter, wenn man sie so nennen kann, durch einen Sicherheitsoffizier in Gewahrsam genommen werden würde. Ich stand dem Chief bei. Wieder einmal zeigte sich, dass wir Ingenieure wohl Offiziere zweiter Klasse sind. Der Sicherheitsoffizier wollte prompt nicht auf den Chief hören, obwohl er einen höheren Rang hat und das unser Maschinenraum ist. Es freut mich im übrigen das der Chief meine Meinung über Seven teilt. Es kam letztendlich zu einem Schusswechsel, als der Sicherheitsoffizier auf die junge Mrs. Tucker schoss. Der Chief reagierte schnell und streckte den durchgedrehten Offizier mit seinem Phaser nieder. Ich schwöre hier hoch und heilig, dass der Chief gewissenhaft und richtig gehandelt hat. Ich hoffe der Sicherheitsoffizier leidet noch länger an den Phaserverbrennungen und auch der Rest der Crew überlegt es sich demnächst dreimal, ob sie sich mit uns Ingenieuren noch einmal anlegen. Respekt und Anerkennung unseres Wissens und unserer Erfahrung in unserem Bereich. Mehr will ich doch gar nicht!


    Ich muss nochmal schiffen gehen! Computer Pause!"


    Eine geleerte Blase später.


    "Computer weiter.


    Als ob ein Besuch aus der Zukunft nicht genug ist, hatten wir auch eine Art Besuch aus der Vergangenheit. Unser alter Chief ist wieder da. Anscheinend hat er die Explosion doch überlebt und hat die San Diego nun gefunden. So sehr ich das begrüße das er doch lebt und wir einen Verlust weniger haben, so sehr fürchte ich mich doch um die Veränderungen die das mit sich bringen könnte. Um ehrlich zu sein, habe ich mich an den Führungsstil und die Art von unserem Chief Tucker gewöhnt. Es bleibt abzuwarten wie sich die Situation im Maschinenraum nun verändert. Ich habe ein wenig Schwierigkeiten mit der Art von Harris. Auch das er und Seven of Nine sich anscheinend gut verstehen macht die Sache nicht leichter. Sie verhält sich sonderbar in seiner Nähe. Wenn Borg-Drohnen tatsächlich Gefühle besitzen würden, dann würde ich sagen, sie ist in ihm verliebt. Sollte das zutreffen und er wieder Dienst im Maschinenraum versehen, dann wird sie sich wohl öfters bei uns herumtreiben. Nur gut, dass ich nicht der einzige bin, der Probleme mit ihr hat. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Auch die Tuckers werden das wohl nicht gerne sehen."


    Nimmt noch einen Schluck Ale.


    "Die ganze Geschichte mit der Zeit gibt mir zu denken. Wird denn nun wirklich alles besser, wo die Gäste aus der Zukunft ein Ereignis abgewendet haben? Wer garantiert, dass nun nicht alles schlimmer wird? Was ist mit Tuckers Tochter? Hätte es sie nun in dieser Zeitlinie gegeben? Was wenn nicht, wie kann sie jetzt trotzdem hier sein? Fragen über Fragen auf die es nur eine Antwort gibt: Man sollte nicht mit der Zeit spielen! Man weiß nie was dabei rauskommt. Es verwirrt mich und auch ganz andere Menschen sind an diesen Problemen zu Grunde gegangen. Letztendlich liegt unsere Zukunft in unseren eigenen Händen. Hier und jetzt. Es kommt auf uns selbst an, was wir mit der Zeit anzufangen gedenken. Ich werde jetzt erstmal eine Mütze voll Schlaf nehmen und den Doktor morgen um ein Hypospray gegen die garantierten Kopfschmerzen bitten, die mich morgen heimsuchen. Allmählich wird mir wieder klar, wieso romulanisches Ale verboten war.


    Computer. Eintrag beenden.

  • Es war ein langer und erschöpfender Tag gewesen. Wegen der Explosion im Maschinenraum hatte Ethan eine Doppelschicht eingelegt um die Systeme des Warpkernes zu reparieren. Außerdem stellte sich heraus, dass die Explosion einen Teil der ODN-Leitungen zerrissen oder zumindest beschädigt hatte. Die Subprozessoren arbeiteten zum Teil zwar noch, aber dennoch war die Computerkommunikation gestört und die Leitungen mussten repariert werden. Nun sank Ethan auf dem Sessel in seinem Quartier zusammen, eine heiße Tasse Raktajino in der Hand. Wer weiß wie lange man sich an den Replikatoren noch so bedienen konnte, sind die Energie bzw. Treibstoffreserven doch heute auf ein bedenkliches Maß gesunken und eine "Tankstelle" war noch nicht in Sicht. Selbst wenn sie einen wasserstoff- bzw. deuteriumreichen Nebel finden würden, gäbe es da noch das Problem mit der Antimaterie, welches Ethan lösen sollte.


    "Computer ... Persönliches Logbuch Ethan Godrick.


    Die schon vor einiger Zeit angesprochene Lage, was unseren Deuterium und insbesondere unseren Antimaterievorrat angeht, hat sich heute verschärft. Dabei hat der Chief uns, nach meinem Gespräch und Hinweis darauf, damit beauftragt Vorkehrungen zu treffen. Mein Plan ist mit den Bussard-Kollektoren aus einem Nebel genügen Gase aufzunehmen um sowohl den Vorrat an Materie als auch genügend Materie für die Umwandlung in Antimaterie aufzunehmen. Die anderen Ingenieure und ich haben also das System der Bussard-Kollektoren überprüft und einsatzbereit gemacht und andere Systeme wie die Deflektorschilde darauf angepasst. Aber es kam mal wieder alles anders, als wir uns das vorgestellt hatten.
    Der gelbe und anschließend rote Alarm unterbrach meine Fahrt mit dem Turbolift ins Casino, wo ich gemütlich bei einer Tasse Raktajino über meinem Padd sinnieren wollte, wie wir einen Antimaterie-Generator bauen und in Betrieb nehmen könnten. Ich kehrte also in den Maschinenraum zurück, von dort bekam ich den Befehl mich mit dem Chief einem Außenteam anzuschließen um Reparaturen auf einem fremden Schiff vorzunehmen. Aber auch bei der Außenmission kam alles anders. Denn unsere Hilfe war anscheinend gar nicht gewünscht und man setzte uns fest. Man nahm mir meinen Hyperspanner ab, ein Teil meines Werkzeuges, der mich über viele Jahre begleitete. Er hatte nicht nur einen emotionalen Wert, sondern war auf mich und meine Arbeiten abgestimmt. Ich musste mir also einen neuen replizieren, als wir zurückgebeamt wurden.


    Ich geriet heute außerdem mit Commander Harrison aneinander. Es ist schon irgendwie eine andere Art von Atmosphäre wo er wieder da ist. Sicherlich bin ich froh, dass er doch nicht tot ist und wir ein Besatzungsmitglied wieder dazu gewinnen konnten. Aber seine Abwesenheit wirft immer noch Fragen auf und ich bin sicherlich nicht der einzige unter den Ingenieuren der die Situation schwierig findet. Immerhin ist Tucker nun unser Chief und unter Tucker ist im Maschinenraum ein ganz anderer Umgang. Es ist lockerer, man spricht mehr miteinander und tauscht sich aus. Gerade unter uns Offizieren mit einem akademischen Hintergrund ist einfach auch Kommunikation wichtig und auch für die Mannschaftsdienstgrade ist es bei uns wichtig, dass man Ideen austauscht. Das heißt aber nicht, dass der Chief uns alles durchgehen lässt. Er kann in Situationen auch durchgreifen wenn es nötig ist und da würde ich es nicht wagen, ihm zu widersprechen. Denn der Chief kann auf seine persönliche Art auch ganz ungemütlich werden. ich bin ganz froh mich mit dem Chief gut zu verstehen. Ich hoffe das ich eines Tages auch die Gelegenheit erhalte als Offizier einen Maschinenraum als mein Eigen nennen zu dürfen. Immerhin lässt mich der Chief oft auch so ran und ich darf ihn hin und wieder im Maschinenraum vertreten. So lange wir hier draußen sind, wird mein Traum aber wohl erstmal ein Traum bleiben. Aber ich bin froh unter dem Chief zu dienen. Er hat eine offene Art und nimmt auch kein Blatt vor dem Mund. Allerdings glaube ich, dass er auch nicht alles nach außen zeigt. Aber das kann und will ich nicht sagen, denn wenn ich das könnte wäre ich wohl eher Counsellor oder... "


    Ethan schaut zu dem Bild mit seinen Eltern...


    "... naja. Harrison ist da nicht so ganz bequem im Umgang. Bei ihm läuft alles irgendwie militärischer, ja fast nach Seven of Nine's Manier ab. Vermutlich hat dies aber auch damit etwas zu tun, da dies nun nicht mehr "sein" Maschinenraum ist. Dennoch tat er mir heute leid. Denn es gab eine Explosion im Frachtraum 2 und etwas passierte dort mit seiner, ja Freundin Seven of Nine. Ich bin dem Chief gefolgt und als wir auf Deck 2 ankamen, da war einer dieser Borg-Regenerationskammern beschädigt und Seven of Nine lag auf dem Boden. Es stellte sich heraus nach meinen ersten Scans, dass dies kein technischer Fehler war, sondern ein Sprengsatz.
    Zugegeben, ich persönlich hatte meine Differenzen mit ihr und da bin ich sicherlich nicht der einzige. Auch der Chief hatte, als die Besucher aus der Zukunft kamen, seine Probleme mit ihr. Aber sie zu deaktivieren... oder töten oder wie auch immer das man bezeichnen sollte, was dort anscheinend eine Person vor hatte, das ginge zu weit. Ich mag sie nicht, aber ich persönlich würde ihr nicht den Tod wünschen. Tja die Sicherheit hat es sicherlich nicht leicht, denn trotzdem werden wohl einige ein Motiv haben. Als Ingenieur bleibt mir hier nur noch zu erwähnen, dass die Schiffssysteme auf Deck 8 keinen nennenswerten Schaden genommen haben. An den Borgsystemen wage ich mich nicht heran. Das soll eine Drohne machen.


    Tja, leider blieb es nicht bei der einen Explosion. Zum Glück hatte der Chief den Sprengsatz im Maschinenraum gefunden und konnte ein Kraftfeld errichten. Vermutlich hat er damit nicht nur uns im Maschinenraum das Leben gerettet. Wenn die Explosion den Warpkern erreicht hätte und Materie und Antimaterie ungesteuert aufeinander getroffen wären... Dennoch gab es erheblichen Schaden. Wir hätten beinahe die Eindämmung verloren, Plasma entzündete sich und die Reaktion im Warpkern drohte außer Kontrolle zu geraten. In diesen Situationen zeigt sich wie Ingenieure ein Team bilden und Hand in Hand arbeiten. Nach einigen Problemen konnten wir gemeinsam die Zufuhr von Materie und Antimaterie stoppen, den Kern abschalten und das Plasma in den Weltraum leiten. Das Schiff war gerettet. Allerdings sank dadurch unser Energievorrat um ein weiteres Viertel und wir werden wohl neben unseren Bemühungen einen Nebel zu finden mit Deuterium und einen Antimaterie-Generator zu bauen, auch die Energie auf dem Schiff strikter einteilen müssen."


    Ethan schaut auf seinen Raktajino und nimmt einen tiefen Schluck.


    "Wer weiß, vielleicht werden auch die Replikatorrationen reduziert und ich werde in Zukunft auf den einen oder anderen Kaffee oder Tee verzichten müssen. Wer weiß wie man dann noch die Arbeitsbelastung ertragen soll, die auf uns Ingenieuren lastet. Der Warpkern arbeitet nun erstmal wieder. An einigen Stellen muss noch ein wenig geschraubt oder kalibriert werden, aber das kann die Beta-Schicht nun tun. Ich bin fix und fertig und werde mich nun ein paar Stunden hinlegen. Das Problem mit der Antimaterie-Erzeugung beschäftigt mich, aber nach ein paar Stunden Schlaf, sieht das Problem sicherlich schon ganz anders aus.


    Computer! Eintrag beenden."

  • Ethan sitzt in seinem Quartier. Sehr gemütlich wirkt es nicht, denn es ist kalt und die Beleuchtung ist auf niedrigster Stufe.


    "Computer. Persönliches Logbuch Ethan Godrick. Eintrag.


    Der Captain beschloss die Einladung der Bewohner anzunehmen, um den die San Diego zu dem Zeitpunkt kreiste. Ich wollte auf dem Schiff bleiben um meine Pläne für einen Antimaterie-Generator konkreter werden zu lassen. Denn ich hatte so ein Teil vorher noch nie gebaut und musste erst in den Datenbanken nach Literatur und Bauplänen suchen und diese mit unserer Fracht abgleichen. Aber der Chief hielt es für eine gute Idee, wenn ich einmal rauskommen würde. Und so beschloss ich dann doch an der Außenmission teilzunehmen. Ich wünschte ich hätte darauf bestanden an Bord zu bleiben.


    Zugegeben, die Landschaft und das Klima auf dem Planeten hatte was. Und nicht nur das. Den Bewohnern stand eine reiche Deuteriumquelle zur Verfügung die in Wasser gebunden war und nur so aus dem Planeten sprudelte. Ich hätte sofort ahnen sollen, dass man so viel Glück einfach nicht haben kann. Zum unseren "Glück" hatten die Fremden sogar auch einen Prototyp eines Antimaterie-Generators, den sie uns überließen.


    Anscheinend bekam einigen die Luft auf dem Planeten aber im wahrsten Sinne des Wortes nicht gut. Vor allem Lt. Cmd. Harrison benahm sich mehr als komisch, so dass er zurück an Bord in die Krankenstation gebeamt wurden. Auch das restliche Außenteam folgte alsbald und wurde im Transporterraum unter Quarantäne gestellt. Dort ging es einen nach dem anderen von uns richtig dreckig. Einige drehten durch und auch ich fühlte mich mehr als unbehaglich. Sicher sind wir alle immer irgendwie eingesperrt. Der Weltraum ist ein lebensfeindlicher Raum und nur unsere Raumschiffe, in denen wir auch quasi eingesperrt sind, schützen unsere zerbrechlichen Körper. Aber das ist dennoch ein Unterschied als wenn man mit vielen Leuten in einem engen Raum mit einem tödlichen Virus eingesperrt ist und einfach nur warten kann. Ich fühle mich immer so unbehaglich, so hilflos wenn ich nichts tun kann und dieses Gefühl behagt mir nicht, ja es macht mich Wahnsinnig. Zum Glück konnte allerdings die medizinische Abteilung ein Gegenmittel entwickeln gegen etwas, was wohl mit dem Deuteriumbrunnen zu tun hatte.


    Das sollte auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das Deuterium, welches wir vom Planeten mitgenommen hatten, Ärger machen würde. Es zeigte sich später, dass dies inkompatibel zu unseren Systemen ist und das sowohl Warpreaktor als auch Impulsfusionsreaktoren aussetzten aufgrund des falschen Deuteriums. Dies führte zu Energieausfällen auf dem ganzen Schiff und ich musste das falsche Deuterium aus unseren Leitungen pressen und abpumpen. Da einige Deuteriumstanks einen Mix aus unserem alten Deuterium und dem falschen Deuterium enthielten, waren dieser Deuteriummix nun auch wertlos, was unsere Energieknappheit noch einmal verschlimmerte. Die Führungsoffiziere entschieden dann, die San Diego auf einem Planeten der Klasse M notzulanden. Da sind wir nun. Auf einem Planeten mitten in einer Art Raumschifffriedhof mit stark begrenzten Deuteriumvorräten. Wenn wir nicht bald Deuterium finden, dann werden wir hier nie wieder wegkommen. Jetzt sind wir als Ingenieure wieder gefragt und ich hoffe das ich viel zu tun haben werde, um mir um all das andere keine Gedanken mehr machen zu müssen. Wir werden wohl die Wracks um uns herum auf Deuterium und Technologie untersuchen. Ich hoffe dieses Mal läuft die Außenmission unspektakulär.


    Computer, Eintrag beenden!"

  • "Computer, Persönliches Logbuch Ethan Godrick.


    Ich hatte diese Nacht wieder von der Erde geträumt. Ich war Dozent an der Akademie und durfte den Rekruten Ehrfurcht und Respekt vor uns Ingenieuren und vor der Technik lehren. Um 5 Uhr allerdings hat mich der Computer aus dem Schlaf gerissen.


    Die letzten Tage und Wochen waren schon sehr anstrengend gewesen und das zehrt nicht nur an meinen Kräften und Nerven. Auch wenn mir das gar nicht ähnlich sieht, so würde ich doch gerne mal etwas anderes als den Maschinenraum und/oder die Jeffreys-Röhren sehen und damit meine ich allerdings nicht irgendwelche fremden Schiffe auf gefährlichen Aussenmissionen.


    So müde wie ich war, gönnte ich mir einen Ractajino, bevor ich meine morgendliche Runde über die Decks gelaufen bin. Nach einem kleinen Frühstück, kam ich dann genau pünktlich zum Schichtbeginn im Maschinenraum an, wo auch Mr. Haris kurz nach mir eintraf während ich schon dabei war die Berichte der Nachtschicht zu lesen und Diagnosen wie zu Beginn jeder Schicht durchzuführen. Ich weiß nicht wieso, aber Mr. Haris ist irgendwie erträglicher geworden. Nach einem Routinecheck der Subprozessoren des ODN auf Deck 8 wurde ich vom Chief auf die Shuttlerampe gerufen. Ich ahnte schon, dass anscheinend wieder eine Außenmission anstehen würde.


    Damit das nicht falsch verstanden wird. Ich habe nichts gegen Außenmissionen wenn ich dort als Ingenieur gebraucht werde. Nur die letzten Außenmissionen schienen immer etwas auszuarten. So auch diese wie sich herausstellte. Wir erkundeten eine alte verlassene Station, in dem wir mit dem Deltaflyer hinüberflogen. Schon die Landung war eine Katatsrophe, als Mr. Jones uns dort absetzte. Wir erkundeten die Station, welche sehr heruntergekommen war in zwei Teams. Ich durfte den Captain begleiten um nach Informationen zu suchen, während der Chief sich um die Umweltkontrollen kümmern sollte. Eine vernünftige Entscheidung vom Captain, wo ich doch Computer und Antriebsexperte bin, wobei ich hier als ersteres wohl auf einer Station dringender gebraucht wurde. Es stellte sich heraus, dass unsere Anwesenheit anscheinend nicht nur den Eindringlingsalarm auslöste, nein die Station erwachte nach und nach aus ihrem Schlaf, doch die Systeme waren in einem zu schlechten Zustand. Als wir auf der OPS waren (ich nehme an das sie es war), kam es zu diversen Plasmaleks und einer starken Rauchentwicklung so das wir den Raum evakuieren mussten. Schließlich fanden wir allerding das was wir suchten in einem Büro mit einigen Terminals. Ich machte mich sofort an die Arbeit. Auch wenn die Terminals schon älter waren, so hatte es die Verschlüsselung in sich. Nicht nur dass die Daten mit einem fraktalen Sicherheitscode versehen waren, der Zugriff auf die verschlüsselten Daten löste einen Sicherheitsmechanismus aus, der den Raum verschloss und diesem durch ein Gas den Sauerstoff entzog. Irgendwie habe immer ich das Glück in solche Situationen auf Außenmissionen zu geraten. Wir konnten uns zum Glück jedoch aus dem Raum befreien und einen Teil der Daten bergen.
    Währenddessen kam es allerdings zu einer Überlastung einer der Reaktoren auf der Station und es war an der Zeit die Station zu verlassen. Auch ich als Ingenieur hätte nichts mehr tun können. Die Station hatte eindeutig den Zenit der Zeit überschritten und vor längerem schon eine Wartungscrew benötigt. Wir flohen also zum Shuttle während eine Explosion der nächsten folgte und erreichten den Flyer dann endlich. Doch Mr. Lancer fehlte. Der Captain wollte wieder zurück. Ich sagte ihr, dass sie zu wichtig sei und das ich würde gehen wollen. Keine Ahnung was da über mich kam, aber ich wollte ihn wirklich suchen. Da war der Mund wohl mal wieder schneller gewesen als der Selbsterhaltungstrieb. Aber der Captain blieb sturr und ließ mich mit Mr. Kim und Mr. Jones im Shuttle zurück. Ich sagte ihr, dass wir nur noch knapp drei Minuten hätten und sie befahl, dass wir in zwei Minuten starten sollten. Letztendlich waren es nur 30 Sekunden vor der entgültigen Explosion als wir wegkamen... ohne Mr. Lancer.
    Der Deltaflyer war nicht schnell genug und wir wurden durchgeschüttelt bis uns letztendlich die Druckwelle voll erwischte und der Deltaflyer erheblichen Schaden nahm. Es kam zu einem vollständigen Ausfall der Antriebs- und Comsysteme und auch das Feuerbekämpfungssystem versagte und wir mussten die Brände manuell löschen, bis uns die San Diego zum Glück aufgelesen hat. An Board wurde mir dann das ganze Ausmass der Beschädigungen am Delta Flyer bewusst. Ich habe Mr. Jones geraten uns Ingenieuren besser in den nächsten Tagen aus dem Weg zu gehen, denn wir würden auf seine Flugkünste nicht gut zu sprechen sein. Es werden viele, viele Arbeitsstunden nötig sein, um den Delta Flyer wieder einsatzbereit zu bekommen. Etwas mehr Ehrfurcht und Respekt vor Ingenieuren und der Technik könnte wohl auch auf diesem Schiff nicht schaden. Der Captain ließ mich allerdings nicht mit den Reparaturen beginnen, sondern ordnete Dienstfrei an.


    Da hatte ich mich gerade Wohl oder Übel an den Gedanken gewöhnt und mir im Casino einen Ractajino bestellt, da gingen auch schon die roten Alarmleuchten an und ich eilte ohne Ractajino in den Maschinenraum. Ob Dienstfrei hin oder her, da war mein Platz. Wie es sich herausstellte, war es Mr. Lancer gelungen eines der Schiffe auf der Station zu bemannen und zu entkommen. Wir hatten also kein Crewmitglied verloren. Ich stehe Mr. Lancer zwar nicht sehr nahe, bin aber trotzdem froh das er nicht verloren ist. Diese Reise hat bis heute schon einen zu hohen Preis gekostet.


    Letztendlich konnte ich es doch nicht lassen und bin zur Shuttlerampe und habe mich an die Reparaturen des Delta Flyers gewagt. Arbeiten ist eben doch das einzige was wir an Board machen können auf dem Weg zurück nach hause. Das schrauben und programmieren lenkt mich ab von der Lage in der wir uns befinden und außerdem ist es das was ich kann und so fühle ich mich nützlich. Es ist nun 3 Uhr, in 3 Stunden beginnt meine nächste Schicht. Ich werde also jetzt noch ein wenig Schlaf mitnehmen und morgen eine Menge Ractajino.


    Eintrag beenden.

  • Ein langer und anstrengender Tag neigte sich dem Ende zu. Ethan hatte mittlerweile mehr als eine Doppelschicht hinter sich und zudem machte ihm auch der Virus etwas zu schaffen, gegen den er aber mittlerweile ein Mittel bekommen hatte. Eine Tasse Ractajino stand zwischen den auf dem Tisch verteilten Padds.


    "Computer beginne mit Aufzeichnung Persönliches Logbuch des Ingenieurs Ethan Godrick.


    Die Überholung der Warpantriebs-Systems stand an. Normalerweise ist dafür ein mehrwöchiger Aufenthalt in einem Raumdock notwendig. Aber da uns kein Raumdock der Sternenflotte hier draußen zur Verfügung steht, heißt es wieder einmal "Improvisaton" wie schon so häufig auf dieser Reise. Etwas was wir Ingenieure eigentlich ganz gut können. Ich hatte letzte Nacht damit begonnen, die Diagnose der Warpantriebs computergestützt zu starten um eine vage Diagnose erstellen zu können. Heute morgen konnte ich einen Vorabbericht an den Chief weiterleiten. Ich glaube er hat ihn noch nicht einmal gelesen, weil wir uns heute mit ganz anderen Dingen herumschlagen mussten. Die Überholung des Warpantriebs musste heute auch ausgesetzt werden. Ich werde die Diagnosen in der nächsten Schicht weiterführen, bevor es an die Wartung des Systems geht. Eines steht zu diesem Zeitpunkt schon fest: Einige Teile des Antriebssystems müssen ausgetauscht werden und einige neujustiert, bevor er zu Ausfallerscheinungen durch Materialermüdung kommt.


    Heute hatten wir es aber mit ganz anderen Ausfallerscheinungen zu tun. Die bioneuralen Gelpacks haben sich einen Virus eingefangen. Und wie das nun mal so ist mit einem Virus hat er sich ausgebreitet, so dass circa 95% der im Optischen Daten Netz integrierten Gelpacks betroffen waren, ausfielen und z.T. falsche Daten weiterleiteten bzw. falsche Befehle absetzten. Dies hätte zur Folge gehabt, dass das gesamte ODN zusammengebrochen wäre und somit die einzelnen Schiffssysteme nicht mehr miteinander kommunizieren hätten können.


    Schiffe der Intrepid-Klasse waren die ersten Schiffe, welche mit diesen biologischen Bauteilen ausgestattet wurden. Schon während meiner Arbeit am Daystrom Institut war ich kein Fan von dieser neuen Technologie. Biologische Systeme sind äußerst anfällig und zerbrechlich. Das sieht man doch an uns Menschen selbst. Mit ein Grund wieso wir Menschen die Ingenieurswissenschaften begründeten und uns durch Technik weiterhalfen. Sicher ist uns die Natur stets zu einem begrenzten Maße ein Vorbild gewesen und wir haben Vorgänge aus der Natur kopiert bzw. perfektioniert, aber es war doch eben Technik und keine Biologie. Mit der Integration von biologischen Werkstoffen und Systemen in kritische Schiffsysteme machen wir das ganze Gebilde äußerst anfällig. Bisher konnten wir Ingenieure immer noch alles reparieren. Aber durch die bioneuralen Gelpacks gelangte ein Stück Biologie in unsere Technik, welche wir Ingenieure nicht reparieren können. Schiffe können nun wie wir Menschen krank werden. Ich würde nur zu gerne auf die erhöhten Datenverarbeitungsraten der Gelpacks verzichten und isolineare Chips verwenden um dieses Risiko auszumerzen. Bisher konnten wir auch jedes Bauteil selbst replizieren. Mit den Gelpacks geht dies nicht ohne weiteres. Unsere Replikatoren arbeiten nur auf molekularer Ebene, was für Werkstoffe und auch für Speisen ausreicht, aber lebendes Gewebe können wir nicht replizieren. Und somit auch keine Gelpacks, da wir Replikatoren benötigen würden, welche auf Quanten-Ebene arbeiten müssten. Solche Replikatoren besitzen wir allerdings nicht. Ganz abgesehen von den ethischen Fragen, die durch solche Geräte aufkommen würden.


    Es ist für mich unverständlich, dass die Sternenflotte diese biologischen Bauteile weiterhin einsetzt, vor allem ohne ein Sicherungssystem. Für alle Systeme haben wir ein Notsystem, nur nicht für diese anfälligen biologischen Bauteile. Dabei sind wir nun nicht das erste Schiff, was Probleme mit diesen Dingern hat. Der damalige Chefingenieur und unser jetziger Captain hatte damals auch auf der Voyager mit diesen Teilen zu kämpfen.
    Davon abgesehen hege ich persönliche Abneigung gegen biologische Bestandteile in technischen Systemen. Es erinnert mich zu sehr an die Borg, welche Biologie und Technik vereinten. Die Borg haben Milliarden von Menschen das Leben gekostet. So eine Technik dürfen wir nicht uns selbst aneignen.


    Ich teilte daher die Meinung des Chiefs und des Captains die wichtigsten Systeme durch isolineare Chips zu steuern und die erkrankten Gelpacks so zu umgehen. Das dies möglich ist, wusste der Captain immerhin schon von der Voyager wo dies ebenso in Betracht gezogen wurde. Es dauerte allerdings bis wir die wichtigsten Systeme auf isolineare Chips umrüsteten, während uns immer mehr vom ODN wegbrach und ich schließlich um Erlaubnis bat, den Hauptcomputerkern vom ODN zu trennen und die Backupsysteme zu starten, damit wir nicht noch die zentrale Datenbank verlieren würden.
    Einen Eklat gab es heute mit Cmd. Harison. Er weigerte sich tunlichst, an den temporären Umbauarbeiten der Systeme zu beteiligen und verweigerte den Gehorsam gegenüber den Captain. Er hat zwar Recht damit, dass eine Umrüstung komplett auf isolineare Chips vielleicht Wochen dauern dürfte und unsere Systeme für bioneurale Gelpacks ausgelegt sind, allerdings hatten wir zu der Zeit keine andere Wahl. Zusehen wie ein Teil des ODN nach dem anderen wegbricht war keine Option. Aber mehr hätten wir Ingenieure nicht tun können, denn wir sind keine Mediziner. Um die Gelpacks selber durften sich die Wissenschaftler kümmern. Ich frage mich welche Auswirkungen die Befehlsverweigerung noch haben wird. Ich denke Cmd. Harison kann froh sein, dass dies kein klingonisches Schiff ist und unser Captain nur eine Halbklingonin ist. Arrest wird wohl auch keine dauerhafte Lösung sein, denn wir werden jedern in der Crew auf unserer Odyssee benötigen und eigentlich ist Cmd. Harison ein guter ingenieur. Ich war sehr enttäuscht, als er nicht mit in den Maschinenraum kam, als der Chief wegen dem Virus ausgefallen war.


    Naja nun laufen die Systeme wieder, nachdem es den Wissenschaftlern gelang einen Antivirus zu entwickeln. Die Überbrückung der Gelpacks mit isolinearen Chips wurde weitestgehend rückgängig gemacht, so dass wir wieder mit voller Bandbreite arbeiten können. Auch wenn ein mulmiges Gefühl bleiben wird. Ich werde an einem Bericht über die Gefahren der Biotechnologie für die Sternenflotte arbeiten. Das ich nicht der einzige bin, der über diese Technik so denkt, da bin ich mir sicher. Das war damals am Daystrom Institut auch schon ein Thema gewesen. Nun bin ich allerdings recht müde dun freue mich auf mein Bett."


    Nimmt einen tiefen Schluck Ractajino und denkt kurz nach.


    "Ein persönliches Thema möchte ich noch festhalten.


    Ich hatte heute eine Begegnung mit Lt. Vaatrik aus der SIcherheit. Eine sehr seltsame Begegnung. Da kam sie doch tatsächlich in den Maschinenraum und riet mir die Gelpacks in Desinfektionslösung einzutauchen um diese zu heilen. Ich war da von Anfang an skeptisch, auch wenn ich zugegeben kein Experte in Biologie und Medizin bin. Es stellte sich heraus, dass dies wirklich Schwachsinnig war und ich hielt es für einen Scherz von dem Lt. Tja anscheinend sah sie das anders und wollte mich gleich wegen angeblicher Beleidigung inhaftieren. Ein Missverständnis wohl. Ich hatte wirklich geglaubt sie würde scherzen. Zum Glück musste ich ihr nicht folgen, denn ich wurde gebraucht. Später auf der Brücke, als ich die Subprozessoren neu kalibrierte klärten wir die Situation und ich konnte mich aus der Affäre ziehen. Eines muss man ihr ja lassen. Sie ist wirklich nicht von schlechten Eltern und ist nicht nur attraktiv, sondern auch noch dominant, eine anregende und interessante Kombination bei einer Frau. Eine Herausforderung.... Computer... Die letzten Sätze über Lt. Vaatrik streichen. Ich gehe jetzt ins Bett."

  • Es war 6 Uhr in der Frühe, als Ethan endlich in seinem Quartier ankam. Er hatte eine Doppelschicht hinter sich gebracht, die er eigentlich nicht geplant hatte. Aber durch das spezielle Programm, welches ihm und allen anderen auf dem Schiff vom Captain aufgezwungen war, musste er die eigentliche Arbeit halt in einer zweiten Schicht abschließen.




    "Computer, persönliches Logbuch Ethan Godrick. Es geht um die Geschehnisse des gestrigen Tages.




    Zu Beginn meiner Schicht führte ich eine routinemäßige Kontrolle des Warpantriebes durch, ungeachtet dessen, dass ich diesen derzeit eh auf Herz und Nieren prüfe während der Überholung. Dann widmete ich mich den Replikatoren auf dem gesamten Schiff, welche ebenfalls überprüft werden mussten. Leider war der mit dieser Aufgabe betreute Crewman erkrankt, so dass ich einspringen musste. Ich wäre kein guter Offiziersanwärter und Ingenieur, wenn ich keine Replikatoren reparieren könnte, auch wenn mein Talent sicherlich vergeudet war als Antriebs und Computerspezialist. Als einen der letzten Replikatoren sparte ich mir den des Captains in ihrem Bereitschaftsraum auf. Als ich dort ankam, war der Captain nicht vor Ort. Also reparierte ich dort in Ruhe den Replikator und machte es mit kurz mit einem Ractajino in ihrem Bereitschaftsraum bequem. Natürlich nur um den Replikator auch zu testen. Danach begab ich mich in den Maschinenraum um meine Arbeiten am Warpkern fortzuführen.



    Im Maschinenraum gab es mal wieder einiges an Fussvolk, welches dort nichts zu suchen hatte. Unter anderem die Junior Counselor, welche in Commander Harison wohl ihr neues Forschungsobjekt gefunden hatte. Ich fand das sehr amüsant und der Commander natürlich nicht, der in seiner nicht gerade höflichen Art den Junior Counselor rauswarf. Dabei weiß doch jeder Akademieabsolvent, dass man sich mit den Psychotanten nicht anlegen sollte. Die können einem das Leben zur Hölle machen.



    Wenig später nervte dann Harry Young ständig über Interkom, dass er ein Problem mit seinem Alkhoven hätte. Ich verstehe nicht, wieso sich diese Drohnen nicht selbst um ihre technischen Probleme kümmern können. Ich war noch nie ein Freund der Borgtechnologie und werde es auch nie sein. Diese Technologie hat Milliarden Menschenleben gefordert. Ich machte Mr. Young klar, dass ich auf der Akademie gelernt hatte, diese Technologie zu bekämpfen und nicht sie zu warten. Der Chief kümmerte sich schließlich darum, dennoch konnte ich es nicht lassen dort im Frachtraum einmal vorbeizuschauen. Ich kam mit Mr. Young ins Gespräch und empfahl ihm, sich doch seine Implantate entfernen zu lassen und es mal mit einem richtigen Bett zu probieren. Er sagte, er könne aber ganz gut mit seinen Implantaten leben. So viel zur Reintegration in die menschliche Gesellschaft. Dabei verabscheuen wir doch jede Art von genetischer Verbesserung und Manipulation. Nur weil ich Ingenieur bin und vielleicht auch ein wenig vernarrt in Technologie, würde ich mir noch lange keine Technik implantieren lassen. Mensch und Maschine können sich sehr gut ergänzen auf herkömmliche Art und Weise, auch ohne das wir ein Teil der Technik werden. Denn das hat nicht mehr viel mit Menschssein zu tun. Ich finde, die Föderation sollte den übergelaufenen Drohnen dazu zwingen, ihre Implantate vollständig entfernen zu lassen um sich vollständig zu reintegrieren.



    Als ich mich dann wieder an meine Arbeit am Warpsystem machen wollte, kam per Interkom der Hinweis, dass wir landen würden. Wieso müssen wir eigentlich immer mit der San Diego landen? Es gibt nur wenige Piloten die das wirklich gut können mit einem Schiff der Intrepid-Klasse. Von Tom Parris, dem Steuermann der Voyager sagte man das nach. Viele anderen Piloten sorgten nur dafür, dass wir Ingenieure Überstunden zu leisten hatten. Das befürchtete ich auch bei dieser Landung und ich sollte recht behalten. Die Landung belastete das EPS-Verteilersystem zu stark und es kam zu Brüchen in Plasmaleitungen, bei einer wurde Harison verletzt, der in einer Jeffreys-Röhre auf Befehl vom Chief Leitungen reparieren sollte. Harison begab sich auf die Krankenstation und der Chief und ich kümmerten uns um den Bruch und ich ließ meinen Ärger über den Piloten bzw. über die Pilotin freien Raum. Es war wohl Lt. Vaatrik, die uns runterbrachte. Ich zweifle nicht daran, dass die Landung eines solchen Schiffes auf einem Planeten durchaus ein schwieriges Unterfangen ist, aber ob es das Risiko wirklich immer wert ist? Dieses Mal eindeutig nicht, wieso ich noch verärgerter war.



    Wir wurden alle ins Casino nach der Landung gerufen. Ich hatte noch im Maschinenraum zu tun und war mit wichtigen Arbeiten beschäftigt, als man mich einfach ins Casino beamte. So ein Verhalten ist ungeheuerlich und ich vermerke hier meinen Protest über diese und alle weiteren damit zusammenhängenden Aktionen. Wir waren nämlich auf dem Planeten gelandet um ungestört ein Spiel zu spielen. Wichtige Arbeiten wurden unterbrochen, um ein Spiel zu spielen. Das ist ungeheuerlich und ich bat den Captain, mich von diesem Spiel freizustellen um meine Arbeit im Maschinenraum wieder aufzunehmen. Aber sie lehnte ab und ich war gezwungen an dieser lächerlichen Aktion teilzunehmen. Dabei sollte sie doch als ehemaliger Chefingenieur eines Schiffes wissen, dass wir Ingenieure keine Zeit für Spiele haben. Jeder nimmt es immer als Selbstverständlich an, dass die Schallduschen funktionieren und der Replikator jeden Morgen den gleichen leckeren Kaffee ausspuckt. Aber all dies sind keine Selbstverständlichkeiten. All dies garantieren wir Ingenieure jeden Tag aufs neue und arbeiten hart dafür. Etwas was nur allzu selten gewürdigt wird. Aber wenn mal etwas nicht funktioniert, dann sind wir Ingenieure gleich die Schuldigen. Daher verstehe ich nicht, wieso ich nicht weiterarbeiten durfte um die Funktionen des Schiffes weiter zu garantieren. Noch weniger verstehe ich wie man das Schiff für ein Spiel riskieren kann.


    Der einzige der sich erfolgreich dem Befehl widersetzte war Commander Harison. Dieser zerstörte seinen Kommunikator und sperrte sich im Maschinenraum durch ein Kraftfeld geschützt ein. So sehr ich seine Arbeitsmoral in diesem Fall schätze, so fragte ich mich doch, ob er in seinem derzeitigen Zustand nicht auch eine Gefahr für Schiff und Crew darstellte durch sein Eigenmächtiges handeln.



    Aber nun zu diesem ominösen Spiel. Das Spiel wurde von Leutnant Lancer organisiert. Die Beweggründe waren, dass die Moral auf dem Schiff in letzter Zeit gelitten hatte und es auch oft Streitigkeiten in der Crew bzw. zwischen den Abteilungen gab. Dem musste ich in Gedanken zustimmen. Die Crew könnte durchaus uns Ingenieure mehr respektieren und uns unsere Arbeit verrichten lassen. Ständig lungert irgendwer im Maschinenraum rum und steht uns im Weg. Ist aber mal ein Ingenieur auf der Brücke, wird gleich gefragt was er da tue und ob er das nicht von woanders machen könnte.



    Naja wir wurden also in Teams eingeteilt. Ich durfte in dem Team mit dem Chief losziehen. Die anderen beiden waren Leutnant Lancer und Leutnant Vaatrik. Es gab nur einen Trikorder und einen Phaser pro Team. Selbst mein Werkzeug musste ich abgeben. Dennoch war es von Anfang klar, dass wir gewinnen würden. Zwei der besten Ingenieure im Team, da konnte nichts schief gehen, wenn die beiden anderen von der Sicherheit uns beschützen würden. Wir zogen also los und begannen in der Shuttlerampe und mussten uns von dort zur Brücke vorkämpfen. In der Shuttlerampe fanden wir Waffen. Wir Ingenieure begnügten uns mit Phasern, während die anderen beiden Leutnants Phasergewehre an sich nahmen. Werkzeug war leider nicht dabei. So arbeiten wir uns von Deck zu Deck. Es zeigte sich, dass die Sicherheit mehr drauf hatte, als nur große Sprüche zu klopfen und mit dem Phaser zu drohen. Leutnant Lancer manövrierte uns durch die Decks bis wir schließlich auf der Brücke ankamen. Wir waren dort die Ersten. Das zweite Team folgte wenig später. Trotzdem gab es ein Unentschieden, wohl nur im die Moral aufrecht zu erhalten. Ich allerdings weiß, dass wir als gutes Team bestehend aus Technik und Sicherheit gewonnen haben. Es geht nichts über uns Goldhemden.



    Nach dieser Aktion begab ich mich dann wieder in den Maschinenraum um meine Arbeiten fortzusetzen. Es gab immer noch einige Beschädigungen durch die Landung zu reparieren und dann war da immer noch die Überholung des Warpantriebes, bei der ich einfach nicht weiterkam, weil man mich nicht in Ruhe arbeiten ließ. Bei der Gelegenheit schwatzte ich noch ein wenig mit dem Chief, bis Leutnant Lancer in den Maschinenraum kam und wir uns so zu dritt noch ein wenig unterhielten. So unnütz ich dieses Spiel zu Anfangs hielt, so muss ich doch zugeben, dass das Spiel scheinbar nun erste Resultate zeigte und wir als Crew enger aneinander geschweißt waren. Dann kam über Interkom die Nachricht für den Chief von Leutnant Vaatrik, dass das Essen fertig sei. Der Chief hatte also ein Date mit einer verheirateten Frau. Ein Umstand auf den er mich vor ein paar Wochen noch aufmerksam machte, als ich über den attraktiven Leutnant sprach. Aber anscheinend nur, weil er anscheinend selber Interesse an ihr hat. Ich werde also in Zukunft genauer auf meine Worte achten müssen, wenn ich über sie rede.


    Da waren also nun nur noch Leutnant Lancer und ich. Er wollte nach dem anstrengenden Spiel was Essen gehen. Ich lehnte erst ab, hatte ich doch viel zu tun. Dann entschloss ich mich doch mit ins Casino zu gehen.



    Das Schiff wirkte wie ausgestorben und wir kamen uns recht einsam vor. Schnell kamen wir privat ins Gespräch bei unserem gemeinsamen essen und verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Vielleicht sollte ich doch hin und wieder meine Scheuklappen ablegen und vielleicht nicht immer nur auf ein gutes Arbeitsverhältnis achten. Wir redeten unter anderem über Beziehungen und scherzten über den Chief und was wohl der Ehemann von Leutnant Vaatrik über diese Liaison denken würde. Wir beschlossen ein Auge auf den Chief zu haben, da ansonsten wohl Harison wieder das Kommando über den Maschinenraum bekommen würde, wenn dem Chief etwas zustoßen würde. Dies wollten wir beide nicht. Bei dem Gespräch erwähnte ich auch den Umstand, dass wenn wir wieder daheim sein würden, auf mich keiner warten würde. Lancer fand das traurig. Dabei kam ich auf meinem noch lebenden Vater zu sprechen, mit dem ich schon damals vor unserer Mission lange kein Wort mehr gewechselt hatte. Lancer meinte, dass ich das vielleicht mal wieder tun sollte.



    Vielleicht hat er recht und ich sollte mich mit meinem Vater wieder versöhnen bevor es zu spät ist. Vater ist nicht mehr der jüngste und er ist der einzige Angehörige den ich noch habe nachdem meine Mutter gestorben war. Allerdings kam es bei jedem Gespräch bisher zum Streit. Ihm passt es bis heute nicht, dass ich kein Wissenschaftler, kein Anthropologe geworden bin, sondern zur Sternenflotte als Ingenieur gegangen bin. Damals wirkte Mutter noch als beruhigend und beschwichtigend. ich vermisse sie.



    Aber zurück zum gestrigen Tag. Langsam kehrte im Casino leben ein und es wurde sogar richtig voll. Erst setzte sich der Captain zu uns. Sie sah richtig fertig aus und ich ahnte gleich, dass dies nicht nur an dem Spiel lag. Wir setzten uns an den größeren Tisch als noch mehr Personen kamen. Auch der Chief ließ sich noch blicken und sah sehr müde aus. Wir scherzten, dass es zwar ein kurzes Date, aber wohl ein anstrengendes gewesen sein muss.



    Während des Gesprächs kamen wir auch auf das Thema Harison zu sprechen, den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Der Captain informierte uns, dass Harison zum Leutnant degradiert wurde und für eine Woche in der Arrestzelle sitzt. Auf der einen Seite war es wohl Zeit, dass der Captain ein Machtwort sprach. Auf der anderen Seite war dies eine harte Bestrafung. Doch er hatte nicht nur einen Befehl verweigert und hatte gegen mehrere Sternenflottenstatuten verstoßen. Ich glaube allerdings kaum, dass dies das Problem lösen wird. Nun wo er nur noch Leutnant ist und der Abstand zwischen ihm und dem Chief größer ist, kann es durchaus sein, dass er noch verbitterter ist. Immerhin war dies mal sein Maschinenraum. Dennoch muss ich zugeben, dass diese Tatsache nun wohl meine Chancen auf eine Beförderung sicherlich erhöhen könnte.



    Zu guter letzt trudelte dann auch noch Seven of Nine ein, welche den Captain sprechen wollte. Als sich dann langsam alle zurückzogen, beschloss ich in den Maschinenraum zurückzukehren. Wie ich schon erwähnte, hat das Spiel Zeit gekostet. Zeit die wir Ingenieure nun wieder rausboxen müssen. Man kann also durchaus behaupten, dass das Spiel auf Kosten der Ingenieure ausgetragen wurde. Ich machte mich dann also weiter an die Überholung des Warpantriebes und machte mir zu nutze, dass wir gelandet waren und der Warpkern nicht benötigt wurde. Zeit also um den ausgekühlten Warpkern zu untersuchen und die Dilithiummatrix neu zu kalibrieren. Heute morgen übergab ich nun nach meiner Doppelschicht die Angelegenheit der Frühschicht. Diese wird den Warpkern dann wieder in Betrieb nehmen."

  • "Computer, persönliches Logbuch Ethan Godrick. Heute war ein actionreicher Tag, der erst gar nicht so anfing.


    Ich war heute schon früh im Maschinenraum um die letzten Arbeiten an dem Warpantriebssystem abzuschließen. Die Nachtschicht half ganz gut mit aus, bis meine eigentliche Schicht begann und auch der Chief eintrudelte.
    Ich kam gerade von der zweiten Ebene des Maschinenraums runter und sah wie sich Captain und Chief unterhielten. Sie sprachen über einen möglichen Saboteur an Bord und auch Lt. Lancer kam hier zu uns herunter. Es hatte anscheinend etwas mit einer Fehleinstellung der Sensoren zu tun. Das man da gleich von einem Saboteur ausgehen muss, fand ich reichlich übertrieben. Auch Ingenieure können hin und wieder mal einen Fehler machen, auch wenn das selten vorkommt. Ich überbrachte dann dem Chief die Nachricht, dass die Überholung des Warpantriebssystem nun endlich nach Wochen langer Arbeit abgeschlossen sei und unser Warpkern wie neu sei. Viele Überstunden kostete die routinemäßige Wartung des Warpantriebes, für die man eigentlich eine Werft aufsuchen müsste. Die Bedingungen unter denen ich und die mir zugeteilten Ingenieure an der Wartung zu leiden hatten waren wirklich nicht optimal. Immer kam etwas dazwischen und die Rothemden manövrierten uns von einer schwierigen Lage in die nächste. Ein Wunder das wir da so schnell mit der Wartung fertig geworden sind. Zu meinem großen Ärger war aber doch alles umsonst. Hunderte von Arbeitsstunden wurden vergeudet. Denn es gab doch eine Art Saboteur an Bord.


    Denn es trudelten vom ganzen Schiff Meldungen über Systemstörungen ein. Erst wieder die Sensoren, so dass auch ich keinen Zweifel mehr hatte, dass da wohl doch mehr als menschliches Versagen hintersteckte. Ich überprüfte also die Sensoren und stellte fest, dass diese manipuliert wurden und in gewissen Frequenzbereichen nicht scannten. Dann kam es zu Energieausfällen und Erschütterungen. Wir verloren nach und nach die Kontrolle über die Systeme und Cmd. Tucker hatte schließlich die Quelle ausgemacht und eilte in den Frachtraum, während der Captain und ich im Maschinenraum blieben. Dann geschah das unmögliche: Ich musste ansehen, wie der Warpkern entkoppelt wurde und über den Notauswurfsschacht hinausgestoßen wurde. Auch der Captain war verblüfft. Nun beraubte man uns nicht nur dem Zugriff auf unsere Systeme, sondern auch der Energie. Während ich versuchte die Kontrolle über die Systeme zurückzugewinnen oder zumindest zu halten, machte sich der Captain auf zum Chief. Meine Bemühungen waren allerdings zwecklos. Ich konnte nur so zusehen, wie mir ein System nach dem anderen entglitt und durch eine fremde Macht kontrolliert wurde. Ich versuchte dann in die unteren Schichten der Systeme vorzudringen um mir wieder Zugang zu den Primärsystemen zu verschaffen, als plötzlich meine Konsole explodierte, ich einen elektrischen Schlag bekam und durch die Wucht durch den Raum geschleudert wurde.


    Als ich aufwachte kniete Lt. Lates bei mir und gab mir etwas gegen die Schmerzen, auch Seven of Nine konnte ich sehen. Ich richtete mich langsam auf und hatte höllische Schmerzen. Cmd. Bauer kam in den Maschinenraum und fragte mich, was passiert sei. Ich berichtete ihm von meinem Versuch die Kontrolle zurück zu erlangen und das man mich dabei anscheinend erwischt hatte. Ich sagte ihm, ich müsse zum Computerkern, nur von dort könne ich die Kontrolle zurückgewinnen. Aber ich kam durch meine Schmerzen nicht weit und Cmd. Bauer befahl mir im Maschinenraum zu bleiben. Er konnte ebenfalls die fremden Zugriffe auf unsere Systeme im Frachtraum lokalisieren und so empfahl ich ihm, dort die ODN-Verbindungen zu trennen um den Angreifer von unserem Netzwerk zu trennen. Der Commander verließ dann den Maschinenraum und ich ruhte mich ein wenig aus um wieder zu Kräften zu kommen, als dann die Selbstzerstörung aktiviert wurde. Statt den Warpkern zu überlasten, der ja nicht mehr da war, überlastete der Computer die Impulsreaktoren. Doch wir bekamen wieder Zugriff auf die Systeme und ich konnte die Impulsreaktoren herunterfahren und so die Gefahr abwenden. Als ich also nun wieder wusste, dass wir wieder Zugriff auf die Systeme hatten, überprüfte ich die anderen Systeme und stellte fest, dass die Sensoren nun wieder funktionierten und sich einige Schiffe unserer Position näherten. Es waren Bioschiffe unbekannter Herkunft.


    Ich fragte mich langsam wirklich, wo denn der Chief bleiben würde und begann damit, Energie für einen möglichen Kampf und eine mögliche Flucht bereit zu stellen, auch wenn die Lage ohne Warpkern hoffnungslos sein würde. Als das getan war, suchte ich nach dem Chief und ging in den Frachtraum. Der Anblick dort war grauenhaft. Der Chief wurde von etwas festgehalten bzw. man kann schon fast sagen absorbiert und der Counsellor jagde mich wie eine Furie wieder aus dem Frachtraum. Ich brauchte etwas um mich zu fangen und ging promt auf die Brücke um Antworten zu bekommen. Es war ein ganz schönes Durcheinander und ich beschloss wieder in den Maschinenraum zu gehen um die Impulsmaschinen für den Start vorzubereiten. Die Bilder vom Chief gingen mir nicht aus den Kopf. Mit Mühe und Not schaffte ich es die Impulsreaktoren auf 120% zu fahren um den Rothemden da oben mehr Freiraum geben zu können bei der Flucht vor unseren Verfolgern. Aber alles hat seinen Preis und die Temperatur der Impulsmaschinen stieg ständig an und es gelang mir kaum die Temperatur mit den paar Mann hier unten zu senken. Also rief ich um Unterstützung und Lancer schaute vorbei. Ich hatte eigentlich gehofft jemanden technisch versierteren hier unten zu haben, musste mich aber mit dem zufrieden geben was ich bekommen konnte. Später kam dann noch der Captain dazu und so arbeiteten wir daran die Leistung der Impulsmaschinen aufrecht zu erhalten und die Temperatur zu kontrollieren.
    Schließlich kam auch der Chief zu uns, den man anscheinend befreit hatte und ich sah wieder Hoffnung für uns. Allerdings mussten wir die Maschinen dann doch abstellen, was prompt mit einer Beschwerde von der Brücke quitiert wurde. Aber immerhin hatten wir den Captain hier unten.
    Dann geschah etwas merkwürdiges. Ein Warpkern, ein neuer Warpkern fuhr durch den Auswurfschacht in den Maschinenraum, klinkte sich sein und alle Systeme schienen sich von selbst zu regenerieren. So konnten wir mit Warp fliehen und unseren Gast aus dem Frachtraum nach hause bringen.


    Danach blieb ich noch ein wenig im Maschinenraum um die Systeme zu überprüfen und unterhielt mich mit dem Captain. Sie war wohl ganz glücklich, wieder einmal als Ingenieurin hier im Maschinenraum zu sein und nicht von allen anderen behelligt zu werden. Wir kamen kurz ins Gespräch und ich sagte ihr, dass ich mir nicht vorstellen könnte, einmal eine rote Uniform zu tragen. Einmal Ingenieur, immer Ingenieur."

  • Ethan war immer noch ganz fertig von den Ereignissen der letzten 24 Stunden. Es war mittlerweile 4 Uhr morgens, als er in sein Quartier kam. Er hatte sich vorher ein wenig im Maschinenraum abgelenkt. An Schlaf wollte er eigentlich nicht denken, in Furcht davor was er sehen könnte, wenn er die Augen schließen wird. Dabei war es vorbei. Der Vorsoth war besiegt. Niemand würde mehr in seine Träume eindringen, welche nur ganz ihm alleine gehören. Aber die Wunden waren zu frisch, die Bilder immer noch allgegenwärtig in seinem Kopf. Vielleicht würde es helfen, es sich von der Seele zu reden.


    "Computer, dies ist das persönliche Logbuch von Ens... Lieutenant Ethan Godrick. Seit Tagen plagten mich Albträume, welche immer schlimmer wurden je weiter wir unseren Kurs fortsetzten. Ich sprach mit niemanden über diese wiederkehrenden Träume von Tod, Verzweiflung und das Böse. Nur das MHN wusste bescheid. Auch die letzte Nacht wachte ich erschöpft auf. Wieder dieser Traum. Ich suchte wieder einmal die Krankenstation auf und lies mir etwas zur Beruhigung geben. Aber schlafen wollte ich nicht mehr und begab mich ins Casino um einen Kaffee zu trinken, die Sterne zu beobachten und ein wenig nachzudenken. Was war nur los mit mir? Diese Träume, diese Bilder wirkten sich mittlerweile auch auf meine Konzentration bei der Arbeit aus. Wurde ich verrückt? Ich überlegte schon mit dem Counselor darüber zu reden und mich evt. vom Dienst befreien zu lassen. Ich stellte immerhin eine Belastung dar, wenn ich nicht voll bei der Sache sein würde. Aber der Counselor schien mir mit anderen Dingen beschäftigt zu sein. Mit wem könnte man sonst reden? Zum Captain konnte ich doch kaum wegen meiner Träume laufen. Sie hat wichtigeres zu tun, als sich um die Träume eines Fähnrichs zu kümmern. Und auch der Chief musste sich mit anderen Dingen rumschlagen, auch wenn Harison erstmal weggesperrt war.


    Dann kam eine Zeit, an der ich mich nur verschwommen erinnere. Das an was ich mich erinnere und das was andere Crewmitglieder mir sagten, suchte ich panisch die Brücke auf und sagte etwas wie, dass wir nicht weiterfliegen durften und das da draußen das Böse auf uns warten würde und den Tod zu uns bringen würde. Ich stoppte wohl das Schiff und brach daraufhin zusammen. Zwischenzeitlich wachte ich in der Krankenstation immer mal wieder auf. Jetzt weiß ich, dass ein anderes Wesen meinen Geist beeinflusst hat und das mein Unterbewusstsein dagegen ankämpfte. Dieses Wesen pflanzte mir die Bilder von seiner Machtvorstellung in den Kopf und schenkte mir einen Einblick in eine mögliche Zukunft. Ob es das wollte, weiß ich nicht. Vielleicht wollte es mir Angst machen, aber vielleicht gelangten diese Bilder auch unbeabsichtigt in mein Bewusstsein und verrieten so das Vorhaben des von mir als das Böse bezeichnete Wesen.


    Wage kann ich mich daran erinnern, dass ich nicht alleine auf der Krankenstation lag, sondern auch der Chief anscheinend von dieser bösartigen Präsenz überwältigt wurde. In einem Moment der Unachtsamkeit floh der besessene Chief und schoss mich dabei nieder. Ich erkannte den Chief kaum wieder und es brannte in der Seele. Dann rannte ich zur Brücke und musste erfahren, dass der Chief weg war. Er hatte die San Diego verlassen uns ist mit einem Schiff durch ein Portal geflogen. Ich flehte den Captain an, dass wir in retten müssten. Durch meine Visionen wusste ich, dass nicht nur das Leben des Chiefs davon abhing. Völlig unerwartet befahl Captain B'Elanna Torres, dass wir, d.h. Harry Kim, Kess Dakota und ich dem Chief in einem Shuttle folgen sollten. Trotz meines Geisteszustands erlaubte mir der Captain an dieser Mission teilzunehmen. Ich weiß nicht, wie ich ihr dafür jemals danken kann, dass sie mir dieses Vertrauen entgegenbrachte und es mir ermöglichte an der retteung des Chiefs teilzuhaben.


    Wir flogen also mit einem Shuttle durch ein Portal und ich versuchte in meinem Bewusstsein nach Bilder zu suchen, wo der Chief könnte hinwollen. Ich sah einen dunklen Stern, einen Eisplaneten und einen alten Tempel. Diese Informationen reichten für Mr. Kim und Ms. Dakota aus um uns zum Ziel zu bringen und uns auf dem Planeten nach dem Chief umzusehen. Dort angekommen spürrten Dakota und ich das beklemmende Gefühl, welches von dem Ort ausging. Aber die Angst um den Chief und was danach noch passieren könnte übertraf die Angst welche dieser Ort auslöste. So machten wir uns bewaffnet auf die Suche nach dem Chief und fanden auch den Tempel und das manifestierte Wesen, welches dabei war den Chief zu opfern. Wir wurden von anderen Kreaturen umzingelt und die Lage schien aussichtslos. Ich unternahm mehrere Versuche das Wesen, welches sich Vorsoth nannte, anzugreifen um den Chief zu befreien, welcher nun wohl ganz er selbst war und Schmerzen hatte. Doch egal was ich tat, es gelang nicht. Ich redete mit den beiden anderen und wir beschlossen unsere Phasergewehre zu überladen um den ganzen Ort mit uns selbst in die Luft zu jagen. Eine andere Möglichkeit sah ich nicht, die Pläne des Vorsoth zu vereiteln. Ich schloss gerade mit meinem Leben ab, als wir von der San Diego an Bord gebeamt wurden. Der Captain empfing uns und ich beschwor den Captain, diesen unheiligen Ort auf der Stelle zu zerstören. Sie wollte erst nicht verstehen. Erst als der Name "Vorsoth" fiel, befahl sie die sofortige Zerstörung des Ortes.


    Nachdem ich von der Krankenstation kam, ging ich sofort auf die Brücke um mich davon zu überzeugen, dass dies wirklich nun das Ende war, als wir uns dann im Casino versammeln sollten. Ich bestellte mir also einen Ractajino und schottete mich von den anderen etwas ab um nachzudenken, als der Captain mich nach vorne rief. Ich war überrascht und wollte dem erst gar nicht folge leisten. Mir war nicht danach, dass man uns dort präsentierte, wie erfolgreich wir doch waren. Erstmal war es der San Diego zu bedanken, dass der Ort zerstört wurde und das wir gerettet wurden und zweitens kamen wir zu spät um den Chief dort heil herauszuholen. Der Captain wollte von all dem nichts hören und erwähnte auch, wie sie und der Chief stolz auf meine Arbeit als Ingenieur seien und das der Chief dies gerne selbst getan hätte. Der Captain beförderte mich zum vollen Lieutenant. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht wie ich reagieren sollte. Hatte ich das wirklich verdient. Es gab die Zeit, da habe ich auf so etwas nur gewartet. Und dann noch vom Ensign direkt zum vollen Lietenant. Aber nach feiern war mir nicht, musste ich doch an den Chief denken. Ich suchte so gleich den Chief auf, der bewusstlos auf der KS lag und auch wenn er mich vielleicht nicht hören konnte, so bat ich ihn doch um Entschuldigung, das ich zu spät kam und dass ich es wieder gut machen würde. ich ging daraufhin in den Maschinenraum um mich abzulenken. In dem Raum fühle ich mich sicher und das Geräusch des Warp-Kernes löst eine beruhigende Wirkung bei mir aus.


    ich weiß nicht, ob ich nun schlafen gehen sollte oder nicht. Die Angst ist da, dass diese Bilder mich weiter verfolgen. Doch ein übermüdeter Ingenieur ist kein guter Ingenieur...."

  • "Computer. Persönliches Logbuch Lieutenant Ethan Godrick.


    Heute war ein relativ normaler Tag. Die San Diego stand wieder einmal fast vor der totalen Zerstörung, es gibt eine Menge Schäden und der frische Lieutenant Harison ist wieder ganz der alte.
    Wieder einmal sind wir Ingenieure es, die diese Situation ausbaden dürfen, welche die Rothemden herbeigeführt haben. Ich würde mir wünschen, dass die da oben mal ein wenig Rücksicht auf uns und das Material nehmen würden. Als Ingenieur verstehe ich mich quasi als Arzt des Schiffes und muss sagen, dass man mit meinem Patienten sehr schlecht umgeht.


    Es begann alles damit, dass es ein Problem mit den Holo-Emmitern auf dem Schiff gab. Das führte dazu, dass der Doktor sich zugegeben sehr lustig deformierte. Ich hatte noch keinen Dienstbeginn und wollte nach meinem Ausdauerlauf über das Deck eigentlich nur schauen, wie es dem Chief ging. Tja und dann durfte ich mich schon vor Dienstbeginn um die Wehwechen des Schiffes kümmern und schaltete den Doc erstmal ab und sicherte sein Programm.


    Ohne ein vernünftiges Frühstück bin ich kein guter Ingenieur. Ich zog mir also eine frische Uniform an und ging ins Casino um ein Frühstück zu mir zu nehmen. Da ich das Schiff nicht so lange warten lassen wollte, bestand das Frühstück nur aus einem Ractajino. Lt. Harison unterrichtete mich, dass nicht nur der Doktor von den Problemen betroffen sei, als ich die Holo-Emmiter untersuchte. Ich nahm also Messungen auf allen Decks vor und sah einen Zusammenhang. Um meinen Verdacht zu bestätigen, ging ich auf die Brücke um die Erlaubnis einzuholen, die vorderen Sensoren zu benutzen, was ich dann von der Brücke auch tat. Mein Verdacht erhärtete sich, als ich eine enorm starke Quelle von elektromagnetischer Strahlung ausmachte in dessen Feld wir geraten waren. Ich informierte also die Kommandoebene und machte mich mit Lt. Vaatrik daran unsere Schilde zu modifizieren um die Auswirkungen in Grenzen zu halten. Denn auf Dauer würden nicht nur die Holographischen Systeme beeinträchtigt werden.


    Ich ahnte jedoch schon, dass wir nicht einfach um das Ereignis herum fliegen würden, sondern dass da bei einigen der Forscherdrang geweckt wurde ungeachtet der Gefahren, welche die Quelle für unsere Technik ausmachte. Das es dann auch noch ausgerechnet der Captain war, der mit einem Shuttle dahin wollte trieb es noch auf die Spitze. Ein Captain sollte sich nicht in solche Gefahren begeben und wenn dieses Feld schon Auswirkungen auf die San Diego hat, wie würde das Feld erst ein Shuttle beeinflussen, welches zum Zentrum des Feldes fliegt? Beunruhigend war auch, dass ich bei meinen Untersuchungen feststellen musste, dass ich mich bei der Feldstärke geirrt hatte. Diese nahm nämlich exponentiell zu und war definitiv künstlichen Ursprungs. Eine enorme Macht... ich meine Energiequelle musste dahinter stecken. Der Captain ließ sich jedoch nicht davon abbringen und nahm Harison mit sich. Ich hatte also das Kommando über die Abteilung und überwachte weiter die Auswirkung des Feldes und passte die Schilde weiter an.


    Dann kam es zu einem Angriff und egal was wir hier unten auch taten, die da oben bekamen uns nicht raus. Ich hatte schon das gesamte Personal im Einsatz. Schadenkontrollteams hatte ich überall hin auf das Schiff entsendet um die primären Systeme am Laufen zu halten. Dann wurde ich auf die Brücke gerufen um die Selbstzerstörung mit zu autorisieren. Eine Handlung, die ich mir als derzeit leitender Ingenieur nicht gerade vorgestellt habe. Aber Commander Bauer ließ sich nicht davon abbringen und wir setzten den Countdown fest. Ich wollte dennoch nicht aufgeben und zog mich in den Maschinenraum zurück um mit meiner Crew noch einmal alles zu geben. Die, welche ich nicht unbedingt brauchte schickte ich zur Evakuierung. Aber der harte Kern der Abteilung blieb und wollte auch gar nicht gehen. Da sollte noch einmal jemand behaupten, wir Ingenieure hätten keinen Kampfgeist. Nicht selten waren es doch die Ingenieure die heroisch bis zum bitteren Ende alles gegeben haben um Menschenleben zu retten, das Schiff so lange zusammenzuhalten bis alle fliehen konnten oder dem Feind noch beträchtlichen Schaden hinzugefügt wurde.
    Und auch dieses Mal sollte sich dies bewahrheiten. Als der Captain mit ihrem Shuttle wieder an Bord war, stellten wir genügend Energie bereit und fuhren den Antrieb hoch um den Verfolgern zu entkommen. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass dies nicht meine persönliche Leistung, sondern die des gesamten Teams im Maschinenraum war. Auch dies wird nur allzu gerne vergessen. Sicher haben wir Offiziere einen großen Einfluss, aber als Ingenieur kann man nur in einem Team erfolgreich sein.


    Letztendlich hat es doch etwas positives gehabt, dass der Captain das Wagnis auf sich genommen hat. Sie hat dort ein Serum gefunden, welches den Chief retten soll. Und in der Tat, der Chief ist wieder da..."

  • Ethan war heute irgendwie ausgeglichen, auch wenn es einiges zu tun gab. Vielleicht lag das daran, dass er heute etwas "raus kam", der Chief endlich wieder da war und er Harison heute nicht über den Weg gelaufen war. Oder es lag einfach daran, dass Ethan nun offiziell der Vertreter des Chiefs war. Bei einer Tasse Ractajino in seinem Quartier ließ sich Ethan den Tag noch einmal durch den Kopf gehen.


    "Computer, Persönliches Logbuch Lieutenant Ethan Godrick.


    Wir hatten heute noch mit den Schäden des letzten Angriffs zu tun. Es tut gut den Chief wieder im Maschinenraum zu sehen und das Harison nun nicht mehr das sagen hatte. Es gab zwar offiziell keine Vertretungsregelung, allerdings war Harison gewissermassen Dienstältester. Als der Chief mich heute ernst ansah und meinte, dass wir ein Problem hätten, da dachte ich erst, dass ich nun einen Tadel bekommen würde für etwas. Aber der Chief weiss, wie man jemanden überrascht. Er ernannte mich heute offiziell zum DCE und damit zu seinem Stellvertreter. Damit sollte die Frage der Rangordnung im Maschinenraum endgültig geklärt sein, wenn es mal wieder hart auf hart kommt. Ich verstehe die Arbeit als Ingenieur sowieso als Teamarbeit. Denn ohne Teamarbeit wären unsere Leistungen gar nicht möglich. Dennoch sind hin und wieder klare Befehle nötig. Damit sollte mein Aufstieg auf der Karriereleiter aber auch vorerst sein Ende finden hier im Gamma-Quadranten. Denn die nächste Sprosse wäre der Posten des Chiefs. Ich hoffe jedoch, dass ihm nichts zustoßen wird auf unserer Reise. Dafür bleibe ich gerne sein Stellvertreter. Immerhin muss er so alles vor den Rothemden rechtfertigen und nicht ich.


    Dann wurde ich von Mr. Lancer in die Brig gerufen. Es gab anscheinend ein Problem mit den Sensoren, denn er registrierte etwas in der Brig ohne es zu sehen. Da aber sowohl Sensoren als auch Trikorder etwas anzeigten, war ein technischer Defekt auszuschließen und ich ich fragte mich, wieso er mich als Ingenieur gerufen hat, statt einen von den Wissenschaftlern. Wenig später war nichts mehr zu messen und Lancer gab roten Alarm und schickte mich in den Maschinenraum. Dort untersuchte ich die Sensoren und stellte fest, dass die internen Sensoren deaktiviert wurden. Wenig später fiel auch der Warpantrieb aus ich bemerkte wie der Chief an die Decke des Maschinenraums sah und sagte etwas von einem leuchtenden Ding. Ich dachte erst, er halluzinierte, doch dann sah ich es auch bis es durch die Wände verschwand.
    Wenig später bemerkte ich, dass dieses Ding unser Netzwerk anzapfte, so befahl mir der Chief die Leitungen zu trennen. Ich beschränkte vorsichtshalber den Computerzugriff auf die Brücke und den Maschinenraum um Kontrolle über das Netzwerk zu behalten.


    Dann arbeiteten wir einen Plan aus, dass Ding, welches ich als eine Art Sonde identifizierte, von unserem Schiff zu bekommen. Da dieses Ding aus Energie bestand, hatten wir die Idee ein Em-Feld des Deflektors mit dem Warpfeld zu kombinieren und das Ding zu vertreiben. Wir mussten die Feldstärke immer weiter erhöhen und das Ding wehrte sich und dessen Energie nahm auch immer mehr zu, als es in dem Casino war. Wir übersteuerten schon die Feldspulen, als das Ding endlich die Flucht ergriff. Kurz danach flog uns aber der Deflektor und eine Warpspule um die Ohren. Aus der Backbordgondel trat Plasma aus.


    Ohne Deflektor kein Flug. Denn bei den Geschwindigkeiten würde selbst ein Staubkorn auf unserem Weg großen Schaden anrichten. Wir mussten also erst den Deflektor reparieren, bevor wir beschleunigen konnten. Die Probleme konnten wir jedoch nicht von einer Konsole aus lösen, sondern wir mussten raus und den Deflektor vor Ort inspizieren und reparieren. Das ließ sich der Chief nicht zweimal sagen und er, Cmd. Bauer und ich machten einen Spaziergang auf der Außenhülle. Es ist so still da draußen. Wenn der Weltraum nicht so lebensfeindlich von den Bedingungen her wäre, wäre ich gerne öfters da draußen. Es ist ein befreiendes Gefühl, auch wenn man in seinem Raumanzug eingesperrt ist. Die Arbeit machte mich ganz schön zu schaffen, denn es ist nicht leicht in der Schwerelosigkeit in diesen Raumanzügen zu arbeiten. Ich ruhte mich gerade ein wenig aus und sah in den Weltraum hinein, als ich Lichter erkannte, die immer heller und ergo auf uns zu kamen. Wir beeilten uns also, damit das Schiff auf Warp gehen konnte und beamten uns in den Maschinenraum. Der Chief ging auf die Brücke und überlies mir das Feld.
    Ich arbeitete noch eine zeitlang mit meinem Team daran, die Auswirkungen der fehlerhaften Warpgondel auf das Warpfeld zu beheben. Die Gondel störte die Ausbreitung des Warpfeldes und machte den Flug etwas unruhig und instabil. Als ich sah, dass das Team gut voran kam und mich nicht umbedingte brauchte, beendete ich meine Schicht und ging ins Casino.


    Der Counsellor wollte ohnehin mit mir dort reden. Ich fragte mich ob dies privater Natur oder dienstlich sein sollte. Er wollte mich näher kennenlernen. Bei diesen Seelenklempnern weis man nie, was die eigentlich wollen. Ich fürchte diese noch mehr, als einen Besuch beim Zahnarzt. Zahnärzte sind oft Sardisten, Seelenklempner sind noch viel schlimmer. Ich mag es nicht, wenn man meine Seele seziert. Daher sah ich dem Treffen mit gemischten Gefühlen entgegen. Doch Lt. Dax fragte mich über Harison aus. Meine Meinung über Harison als Mensch ist nicht die beste, aber er ist ein erfahrener Ingenieur. Ich hoffe, dass sich Harison gut ins Team integrieren wird. Ich fürchte jedoch, dass ihm meine Ernennung nicht gefallen wird und er versuchen wird, mich zu denunzieren.


    Ich werde nun noch etwas bürokratischen "Papierkram" erledigen, der nun als DCE für mich anfällt. Ich weiss schon, wieso der Chief froh ist einen Vertreter zu haben. Der Chief ist auch eher Schrauber statt Schreibtischhengst."

  • "Computer, Persönliches Logbuch Ethan Godrick. Nach einem fast normalen Tag als DCE im Maschinenraum plagte ich mich nun wieder einmal mit meinen Einschlafproblemen herum. Ich hatte mir daher noch ein wenig Arbeit mit in mein Quartier genommen um mir die Zeit zu vertreiben. Es ging dabei um die Treibstoffgleichungen der San Diego. Auch wenn man nicht mehr viel schrauben könnte, so wollte ich doch das Verhältnis von Materie und Antimaterie optimieren. Ein hoch komplexes und interessantes Thema und genau die richtige Bettlektüre für einen Ingenieur.
    Mit dem Einschlafen funktionierte es dennoch nicht, so dass ich noch ein wenig durchs Schiff wanderte und im Casino einen Ractajino zu mir nahm. Dabei beobachtete ich Seven of Nine, wie sie dort alleine saß. Es schien als würde sie auf jemanden warten. Wir hatten nicht immer das beste Verhältnis zueinander, aber ich hatte den Eindruck, dass es sich besserte in letzter Zeit. Erst letztenz begegneten wir uns hier im Casino bei einer Tasse und führten sogar ein kurzes Gespräch. Attraktiv ist sie ja mit ihrer schlanken Figur und zugegeben ihre technischen Bauteile sind für mich als Ingenieur äußert interessant, so dass ich diese gerne mal aus der Nähe begutachten würde. Dennoch hege ich immer noch Zweifel an dem Mix aus Mensch und Maschine. Vor allem wenn dies auf Kosten der Emotionen geht. Denn unsere Emotionen sind fester Bestandteil des Menschen und ich bin Stolz auf meine Emotionen, auch wenn diese mir nicht immer zum Vorteil gereichen. Und auch wenn wir Ingenieure nach (technischer) Perfektion streben, so bin ich denn noch froh ein menschliches Wesen mit Makeln zu sein.


    Als der Captain mit ihrer Tochter auftauchte und sich zu Seven of Nine gesellte, entschied ich mich mal beim Doc vorbeizuschauen. Vielleicht hat er ja ein schönes Mittelchen für mich. Der Doc war aber nicht da, also wartete ich. ich schilderte dem Doc bei einer Tasse Kaffee mein Problem und er wollte mir gleich Dienstfrei geben, weil ich wohl überarbeitet sei. Aber ich bin das als Ingenieur gewöhnt, dass man auch mal Phasen hat wo man eine Schicht dranhängt oder eine Pause verschiebt oder gar ganz auslässt. Denn sonst ist das Gejammere oben groß: "Godrick, meine Schalldusche arbeitet nicht!", "Godrick, das Essen aus dem Replikator ist mal wieder ungenießbar!", "Godrick, ich habe Interferenzen in meinen Scanergebnissen!", "Godrick, das Schiff lässt sich so träge fliegen!", "Godrick...". Ich kann es nicht mehr hören. Vor allem weil oft das Problem vor der Konsole sitzt und sich nicht in der Konsole befindet. So braucht man sich nicht wundern, wenn man statt einem indischen Gewürztee einen vulkanischen Gewürztee am Replikator bestellt oder bei einem Scan die Sensoren auf die Emissionen voraus einstellt. Aber der Doktor wollte mir kein Mittelchen geben, sondern befahl Erholung. Also erholte ich mich... auf meine Art.


    Ich studierte einige Aufzeichnungen über mittelalterliche Ingenieurskunst. Vor allem die Belagerungsmaschinen die in den großen Schlachten um die mittelalterlichen Städte eingesetzt wurden, faszinierten mich. Ich entschloss daher die Belagerung von Konstantinopel durch ein Kreuzfahrerheer nachzuerleben. Ich schlug mich auf die Seite der Kreuzfahrer und kümmerte mich um einen Abschnitt bei der Belagerung. Wir hatten riesige Tribocke im Einsatz, welche Gestein auf die feindliche Feste schleuderte und Lücken in die Mauern schoss. Dann befahl ich den Angriff und stürmte mit meinen treuen Gefolgsleuten für Gott und den König los um die Stadt einzunehmen. Ich befand mich auf einmal mitten im Getümmel und kämpfte gemeinsam mit meinen Waffenbrüdern Seite an Seite. Die Stärke war zwischen uns und den Verteidigern recht ausgeglichen, doch der Feind bediente sich einer List und entsendete durch ein Seitentor seine Kavallerie. Ich musste meine Einheit neu formieren um auf den Angriff auf unsere Flanke zu reagieren. Dabei wehrte ich einige Schläge von Reitern erfolgreich ab. Bei einer Parade kugelte ich mir allerdings die Schulter aus. Die Wucht des Aufpralls von Schwert und Schild war so enorm, dass ich zurückgeschleudert wurde. Ich brach die Schlacht also ab, die eh verloren schien und wollte abermals den Doktor aufsuchen, damit er sich um meine Schulter kümmern würde. Ich hatte nämlich die Sicherheitsprotokolle auf dem Holodeck etwas angepasst um mehr "Spaß" zu haben. Ich begegnete dem Doktor schon auf dem Gang und er war nicht wirklich erfreut. Mürrisch kugelte er meine Schulter wieder ein und machte sich dann davon. Ich beschloss mich nach dem Abenteuer in mein Quartier zu begeben. Ich war erschöpft und mein Kopf war frei von Gedanken an die Arbeit, nachdem ich noch einmal einen kurzen Rundgang durch den Maschinenraum gemacht hatte. "


    --- Zeitsprung ---


    "Mein Dienst im Maschinenraum begann ganz normal. Der Chief war noch nicht zu sehen, so teilte ich die Mannschaften ein und überprüfte die Berichte der Nachtschicht. Einige der Ingenieure waren auf einem Schiff längsseits von uns. Das musste in der Nacht passiert sein. ich befahl eben noch, dass man sich um den Computer auf Ebene 3 kümmern sollte, der dort klingonische Opern sang und ging dann auf die Brücke um mich zu erkundigen, wann die Ingenieure denn wieder an Bord der San Diego zurückkommen würden. Aber Mr. Kim hatte keine Ahnung und vom Rest des Führungsstabs war nichts zu sehen. Also schaute ich eben auf Deck 3 vorbei, wo es mittlerweile wieder ruhig war und ging zurück in den Maschinenraum wo ich eine Diagnose des Warpantriebes durchführte, bis auch der Chief auftauchte. Er zeigte mir, dass es auf Deck 2 ein Problem mit dem ODN und einigen weiteren System gab und das ich mir das mit Werner anschauen sollte. Also kletterten wir durch die Jeffreysröhren um uns das anzuschauen. ich stellte fest, dass sich in den Gängen Schwitzwasser gebildet hatte. Wir entfernten also die Abdeckungen und beschädigten und korrodierten Leitungen, trockneten den Bereich und reparierten die Teile. Dann machte ich mich auf die Suche nach der Ursache. Anscheinend funktionierte die Be- und Entlüftung in besagten Bereichen nicht.


    Wir behoben den Schaden, der anscheinend das Resultat eines der vergangenen Angriffe war und ich wollte just langsam wieder runter in den Maschinenraum, als es roten Alarm gab. Ich eilte also in den Maschinenraum und traf alle Vorkehrungen für einen Angriff oder sonst was. Ich hatte allerdings nichts auf dem Schirm und auch alle Systeme arbeiteten ohne Probleme. Also fragte ich oben mal nach und man sagte mir, dass der Captain entführt wurde. Als ich dann den Chief versuchte zu erreichen, war auch dieser weg, obwohl die Schilde online waren. Anscheinend beamte jemand Teile der Besatzung von Bord trotz aktiver Schilde. ich ließ daher die sensiblen Bereiche wie Maschinenraum und Brücke mit Kraftfeldern schützen und ließ Scrambler aufbauen. Irgendwann war ich dann im Maschinenraum alleine, so dass ich beschloss alles weitere von der Brücke zu machen, wo nur noch Seven of Nine, Iwanov und die kleine Kathryn waren. Seven of Nine hatte auch erst keine Vorschläge was wir tun könnten, da die Borg auf einen Fürsorger nie getroffen waren. Ganz recht, wir haben es mit einem Fürsorger zu tun. Aber was wollte er hier? Immerhin war einer von ihnen doch damals gestorben, als die Voyager im Delta-Quadranten gestrandet war. Wieso also nun hier und jetzt?


    Als ich auf die Brücke kam, wollte Seven of Nine gerade auf den Fürsorger feuern. Aber was sollte das bringen außer ihn zu verärgern? Denn immerhin war seine Technik der unseren weit überlegen. Ich intervenierte als ranghöchster Offizier gerade, als Mr. Iwanov den Phaser zog und auf Seven of Nine schoss um sie am Feuern zu hindern. So tief war die Moral also schon gesunken. Ich strafte Iwanov gerade für seine Tat ab, als auch ich weggebeamt wurde. Wo auch immer ich war, ich traf dort die anderen und informierte den Captain sofort darüber was passiert war, als ich plötzlich das Bewusstsein verlor. Ich weiß nicht was dann passiert war, allerdings wachte ich auf der San Diego wieder auf. War alles nur ein Traum? Wohl kaum, denn ich hatte Schmerzen und eine Punktionsnarbe. Außerdem war die Crew immer noch nicht wieder zurück. Ich erkannte den Chief neben mir auf der Krankenstation liegen..."

  • "Computer Persönliches Logbuch Ethan Godrick, Nachtrag.


    Ich kam soweit wieder zu mir und folgte dem Chief auf die Brücke der San Diego. Wir beide waren wohl noch etwas von dem Eingriff auf dem Schiff des Fürsorgers benommen. Was haben die da drüben nur mit uns gemacht?
    Der Chief beamte dann zurück auf das Schiff des Fürsorgers und ich war mit Seven of Nine, dem Doktor und einem jungen Crewman alleine auf der Brücke. Ich übernahm nun wieder das Kommando des Schiffes wie ich es auch kurz vorher hatte, bevor der Transporterstrahl des Fürsorgers mich erfasste und auf das andere Schiff beamte. ich kam mir verlassen und alleine vor in der Mitte der großen Brücke. Was sollte ich tun, wie sollte ich mich verhalten? An die Ausbildung, die zum Großteil ja theoretisch war, war kaum zu denken. Von meinem inneren Kampf durfte ich der Crew nichts zeigen, dass war mir klar. Am ruhigsten in dieser Situation war wohl Seven of Nine, aber das war auch kein Wunder. Aus dem Borgkollektiv entfernte Drohnen haben von der Art her durchaus etwas mit Vulkaniern gemein. Nein, schlimmer noch finde ich. Ich versuchte also Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln und lies mir vom Doktor etwas gegen die Schmerzen geben. Außerdem befahl ich ihm, dass er die Krankenstation auf das Eintreffen von möglichen Verletzten vorbereiten sollte, da unklar war, was der Fürsorger noch für medizinische Experimente an Bord seines Schiffes an unserer Crew durchgeführt hatte.
    Ich war anscheinend nicht der einzige auf der Brücke, der nervös war. Nur das ich es nicht zeigte. Der junge Crewman auf der Brücke war sichtlich nervös und mit der Situation überfordert. Ich versuchte dem Crewman zu beruhigen, in dem ich ihm erzählte, dass es mir damals auch nicht ähnlich ergang.
    Wir sondierten weiterhin die Lage während wir dem Fürsorger folgten und der Chief auf dem gegnerischen Schiff Sabotage vorbereitete. Ich ordnete an, den Chief ständig erfasst zu halten. Als der Chief fertig war und wir bereit zum Beamen waren, schlüpfte ich kurz wieder in die Rolle des mir so geliebten Ingenieurberufes und erhöhte Energie für Sensoren und Transporter, damit Seven of Nine alle herausbeamen konnte.


    Ich war froh, dass der Captain und alle anderen wieder an Bord waren und ich nicht weiter das Kommando hatte. Ich glaube Schiffskommandanten müssen einsame Menschen sein. Denn da ist ja sonst niemand an Bord des Schiffes mit dem gleichen Rang und der gleichen Autorität. Niemand der einem wichtige Entscheidungen abnimmt. Dennoch war es eine interessante Erfahrung. Ich sprach gegen Dienstschluss in einem persönlichen Gespräch mit dem Captain über diese Situation. Es tat gut zu hören, dass sie ähnlich empfindet wie ich. Das gibt mir das Gefühl, dass wohl jeder Offizier so da durch muss. Vielleicht bin ich das nächste Mal mehr darauf gefasst, sollte ich noch einmal das Kommando haben. Wobei ich hoffe, dass es doch immer noch jemanden höheren Ranges gibt als einen Lieutenant. Denn dann steht es wirklich schlecht und ich will nicht nur immer in schlechten Situationen das Kommando und damit die Verantwortung haben.


    Aber nun zu dem restlichen Tag, der mehr als nur stressig war. Ich ging also runter in den Maschinenraum während der Chief erstmal noch auf der Brücke blieb. Wir gingen also zum Tagesgeschäft über nachdem ja nun wieder alle da waren und die Gefahr fürs erste gebannt war. Es gab noch einige Schäden und dann eben die routinemäßigen Reparaturen und Wartungen. Also teilte ich die Teams in Abwesenheit des Chiefs heute ein. Als ich damit fast fertig war, kam auch der Chief herunter und ich erstattete Bericht, als es zu einem Unfall kam. Der junge Crewman von der Brücke muss sich wohl in den Maschonenraum geschlichen haben. Denn ich habe ihn nicht reinkommen sehen. Es muss während der Teambesprechung geschehen sein. Der junge Crewman fiel von der oberen Etage am Warpkern herunter und war schwer verletzt. Noch ist unklar ob er überleben würde. Wenig später löcherte mich der Doktor mit Fragen über den Unfall. Ja ich war der ranghöchste Offizier vor dem Vorfall hier im Maschinenraum. Aber der Maschinenraum ist groß und erstreckt sich über zwei Decks. Da kann man nicht überall seine Augen haben. Vor allem haben wir Ingenieure besseres zu tun als nur darauf zu achten, dass hier niemand herumläuft. Denn dann würden wir zu nichts mehr kommen. Es ist tragisch was passiert ist, doch weder das Ingenieursteam noch mich trifft eine Schuld. Wie oft haben wir uns schon beim Chief und der Chief sich beim Captain darüber beschwert, dass sich öfters hier unten Leute herumtreiben, die hier nichts zu suchen haben. Jeder an Bord hat eine Ausbildung bei der Sternenflotte genossen und kennt die Gefahren, da können wir Ingenieure nicht auch noch Kindermädchen spielen. Der Doktor war sichtlich erregt, als ich ihn abspeiste, weil ich andere Sorgen im Maschinenraum hatte. Unter anderem spielte heute das Turboliftsystem verrückt und entwickelte ein Eigenleben. Ich kümmerte mich persönlich darum. Es läuft erstmal wieder, aber ich fürchte es muss generell überholt werden. Wieder etwas auf der sehr langen Liste. Dieses Schiff hat einfach zu lange schon kein Raumdock mehr gesehen und die Ingenieurscrew ist überarbeitet.


    Als ob wir nicht schon genug zu tun gehabt hätten, passierte heute etwas mit Sicherheitschef Lancer. Keine Ahnung was er angestellt hatte, aber er nahm die ganze Shuttlerampe mit seinem Körper ein. Selbst der Doktor war ratlos. Klar dass das Schiff das nicht lange mitmachen würde. Ich musste die Lebenserhaltung in dem Bereich und die Schwerkraft anpassen, damit Mr. Lancer lebensfähig war. Doch sein Wachstum hatte massive Beeinträchtigungen der Schiffssysteme zur Folge. Die Lebenserhaltung im besagten Bereich war im kritischen Bereich und das Gewicht sorgte für strukturelle Verwerfungen und für eine Beeinträchtigung des Antriebs. Wir waren damit beschäftigt die strukturelle Integrität zu erhalten, aber alle Bemühungen würden nicht ausreichen. Die San Diego war währenddessen auf dem Weg zu einem Klasse M Planeten um Mr. Lancer dort abzusetzen bevor er das ganze Schiff zerstören würde. Es gelang dann mit Mühe und Not ihn herunterzubeamen. Danach fielen die Transportersysteme aus und wir waren den Rest des Tages damit beschäftigt die Schäden an dem Schiff, die Mr. Lancer verursachte, zu beheben. Ich kümmerte mich mit Petty Officer Melanie Fisher persönlich um den Transporter. Ms. Fisher ist eine ansehnliche Ingeneurin, die aber noch etwas grün hinter den Ohren ist. Ich ging ihr bei den Reparaturen zur Hand und wir brachten die Transportersysteme wieder online. Wir sind nun schon so lange unterwegs und langsam macht sie die Einsamkeit gewisser Crewmitglieder wirklich bemerkbar. Es gibt schon einige hübsche Mädchen hier an Bord. Aber die San Diego ist nicht das "Love Boat" und ich weiss nicht wie sich Beziehungen zwischen Mannschaft und Offizieren auswirken werden."

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